Absatz von Digitalkameras erreicht neues Rekordhoch

07.12.2005
Im Markt für digitale Fotografie wachsen die Bäume nicht mehr in den Himmel. Dennoch kann sich die Branche weiter über stetes Wachstum freuen.

In Deutschland werden nach den Berechnungen der des Nürnberger Marktforschers GfK (Gesellschaft für Konsumgüterforschung) bis Ende des Jahres 2005 rund acht Millionen Digitalkameras verkauft werden. Gegenüber dem Vorjahr bedeutet das eine Steigerung von 14,3 Prozent.

Waren in der Vergangenheit noch Steigerungsraten von 40 Prozent und höher zu verzeichnen, so scheint sich der Boom allmählich abzuschwächen. Laut GfK ist inzwischen in rund 40 Prozent aller Haushalte in Deutschland eine Digitalkamera zu finden.

Digitale Spiegelreflexsysteme werden immer beliebter

Innerhalb des Produktsegmentes machen vor allem die digitalen Spiegelreflexsysteme (D-SLR) von sich reden. Wurden im vergangenen Jahr rund 140.000 Exemplare der hochpreisigen Digitalkameras verkauft, so werden laut GfK in diesem Jahr etwa 300.000 Stück über die Ladentische der Händler gehen. Dieser Bereich ist nach Meinung von Branchenexperten neben dem Zubehörmarkt auch jener in dem noch nennenswert Geld verdient wird.

Einher mit dem sich positiv entwickelnden Markt für D-SLRs geht auch der Absatz von entsprechendem Zubehör. Gegenüber dem Vorjahreszeitraum stieg der Verkauf von Blitzgeräten um Prozent an, Wechselobjektive konnten gar um 50 Prozent zulegen. Diese Steigerungen werden nur noch vom Verkauf von Speicherkarten überboten. Dort verzeichnen die Nürnberger Marktforscher eine jährliche Wachstumsrate von 70 Prozent - Tendenz anhaltend.

Bei den digitalen Kompaktkameras hat der nach wie vor anhaltende Preiskrieg dafür gesorgt, dass Verdienstmöglichkeiten sowohl für die Industrie als auch den Handel praktisch kaum noch gegeben sind. "Bei den Digitalkameras verzeichnen wir den schnellsten Preisverfall innerhalb von fünf Jahren", konstatiert GFK-Analystin Marion Knocke. Dennoch ist die von der Branche bereits vor Jahren vorausgesagte Konsolidierung des Marktes ausgeblieben.

Das Gegenteil ist eingetreten: Während es nach GfK-Erhebung 2001 41 Brands gab die mit gut 200 Kameramodellen um die Gunst der Kunden buhlten, ist die Zahl der Anbieter mit eigener Marke bis 2005 auf 121 hochgeschnellt. Mit einer Zahl von 961 verschiedenen Kameramodellen ist der Markt inzwischen geradezu überflutet. Hinter vorgehaltener Hand ist aus Branchenkreisen ist zu vernehmen, dass kaum einem Hersteller der Verkauf von digitalen Kompaktkameras noch Spaß mache. Dennoch verhalten sich alle Anbieter abwartend und setzen darauf, dass die Mitbewerber als erstes die Segel streichen.

Aufträge bei Papierbildern legen zu

Die Digitalisierung der Fotografie hat entgegen die Annahme, dass das Papierbild zum großen Verlierer zählt, sich nicht bestätigt. Die Konsumenten haben die Möglichkeiten ihrer Bilder zu Papier bringen - sei es über Großlabore, Minilabs, Terminals oder dem eigenen Fotodrucker - erkannt und nutzen diese auch. Für das Jahr 2005 geht der Photoindustrieverband e.V. davon aus, dass mehr als fünf Milliarden Papierbilder angefertigt werden. Mehr als ein Drittel davon stammt von digitalen Bildern. Auch die Zahl der Bilder pro Auftrag legt zu. Bei Bestellungen per Internet werden rund 60 Bilder geordert, im stationären Handel sind sogar rund 80 Bilder pro Auftrag der Durchschnitt. Dynamisch entwickelt sich auch der Homeprinting-Markt. Europaweit werden in diesem Jahr etwa zwei Millionen Fotodrucker abgesetzt werden. (cm)