Accton und SMC: Joint-Venture-Firma "SMC New"

10.10.1997

MÜNCHEN: Nach längerer Unsicherheit über die Zukunft des Herstellers von LAN-Komponenten, Standard Microsystems, hat sich der taiwanische Hersteller Accton der SMC-Abteilung Systems Produkt Division" angenommen. Das unter "SMC Networks" firmierende Unternehmen will im LAN-Markt durch kostengünstige Produkte und Händlerservice von sich Reden machen. Die Komponenten-Abteilung von SMC bleibt als eigenständiges Unternehmen bestehen

Nach zweijähriger Durstphase, die der Standard Microsystems Corp. mit Sitz in Hauppage, New York nur Verluste beschert hat, zuletzt 17,4 Millionen Dollar Verlust bei 76 Millionen Dollar Umsatz für die ersten zwei Quartale 1997 (31. August), setzt der aufstrebende Netzwerker Accton auf die LAN-Karte von SMC. Mit 80,1 Prozent an der unter "SMC Networks" firmierenden privaten Joint-Venture-Firma beteiligt, was einem Kaufpreis von zirka 42 Millionen Dollar entspricht, versucht Accton damit, in dem wachsenden Markt für LAN-Komponenten von dem Distributionskanal von SMC zu profitieren. Accton hatte im Geschäftsjahr 1996 zirka 120 Millionen Dollar umgesetzt. SMCs indirekter Kanal gilt als ausgesprochen "händlerfreundlich", obwohl SMC gegenüber Konkurrenten wie etwa 3Com, Intel oder auch Allied Telesyn zunehmend Boden verlor. Laut Angaben von Albrecht Streller, Country Manager Central Europe von SMC mit Sitz in München, soll "dieser Vorteil auch weiterhin für Händler beibehalten werden. Wir haben diesen Kanal und er war ein wesentliches Argument für die neue SMC", erklärt der Manager gegenüber ComputerPartner.

Zugleich rechnen sich nach Angaben von George Zervos, Vice-President of European Operations bei SMC, die neuen Partner "erhebliche Vorteile bei der Fertigung von ASICs (Applikation Specified Integrated Circuits) durch die gemeinsame Produktion in den vollautomatischen Produktionsanlagen von Accton aus. "Dadurch, daß wir jetzt Know-how und Produktion zusammenlegen können", erklärt der Manager gegenüber ComputerPartner, "rechnen wir uns gegenüber dem Wettbewerb deutliche Vorteile aus."

Die neue Firma soll bereits in dreißig Tagen mit ihren Aktivitäten beginnen.

"Wenig Produktüberschneidungen und starker Händlerkanal"

Die von Experten konstatierten Produktüberschneidungen bei Hubs, Workgroup-Switchen und Netzwerkkarten für Ethernet-LANs will das Unternehmen laut Zervos "so schnell wie möglich" minimieren. Dennoch werde es weiterhin zwei Produktlinien geben, doch diese kämen den Kunden zugute. So denke man auch vorläufig nicht daran, die Niederlassungen von Accton und SMC zusammenzulegen, Statt dessen soll das Auftreten der neuen SMC von "aggressiven Preisen, hochperformanten Produkten und dem von SMC gewohnten guten Support", so Zervos, bestimmt sein. (wl)

SMC-Manager Zervos: "Wir wollen im Workgroup-Bereich mit jedem Konkurrenten mithalten können."