Bis 2010 an die PC-Spitze

Acer-Chairman Wang fordert höhere Margen

03.05.2010
Nachdem Acer im ersten Quartal vor HP Notebook-Erster wurde, strebt das Unternehmen für 2012 die PC-Krone an. Chairman JT Wang will aber höhere Margen. Die Euro-Schwäche hat das nichtoperative Ergebnis ins leicht ins Minus gezogen.

Acer hat im ersten Quartal 2010 eine Bruttomarge von 9,7 Prozent und eine operative Gewinnspanne von 2,7 Prozent erzielt. Nicht genug, sagt Chairman JT Wang. Seine Zielvorgaben sind Margen von über 10 respektive über 3 Prozent.

Um das zu erreichen, werde Acer mehr neue Produkte auf den Markt bringen und China durch verstärkte Channel-Aktivitäten und Marketing mehr Aufmerksamkeit widmen. Ziel für das Reich der Mitte ist ein Notebook-Marktanteil von über zehn Prozent.

Mit Forschungs- und Design-Teams in Beijing und Schanghai wolle Acer erreichen, die Verbrauchernachfrage in dem Milliardenreich besser treffen zu können. Umsatzziel für China in diesem Jahr sind 1,5 Milliarden US-Dollar.

Eine für Ende Mai angekündigte Konferenz in Beijing soll dem Launch neuer Internet-Zugangsgeräte (wie MIDs) gelten, die im dritten und vierten Quartal des Jahres wichtige Beiträge zur Verbesserung der Bruttomargen leisten sollen, so Wang.

Notebook-Ziele

Nachdem man HP im Notebook-Markt überholt hat, wolle man bis 2012 an die PC-Spitze. Für 2010 rechnet Wang mit dem Verkauf von 42 bis 45 Millionen Notebooks und Netbooks.

Im zweiten Quartal werden sich die Notebook-Verkäufe voraussichtlich auf dem Niveau der ersten drei Monate des Jahres halten, in der zweiten Jahreshälfte aber um 10 Prozent steigen, denkt Wang.

Acer-Präsident Gianfranco Lanci geht für das zweite Quartal trotz Schuldenkrise in Europa und gewissen Komponentenengpässen von anhaltend guten Notebook-Verkäufen aus.

Acer hat im ersten Quartal 2010 rund 5,1 Milliarden US-Dollar umgesetzt. Das sind 36,1 Prozent mehr als im Vergleichszeitraum des Vorjahres. Der operative Gewinn ist hingegen um 70,6 Prozent auf 137,8 Millionen Dollar in die Höhe geklettert.

Sorgenkind ist indes das nichtoperative Ergebnis. Dieses war im ersten Quartal 2010 auch aufgrund von Wechselkursverlusten mit 227 Millionen NT Dollar (umgerechnet 5,41 Millionen Euro) ins Minus gerutscht. Nachdem die EU Griechenland schon finanzielle Hilfen zugesagt hat, wird der Euro im zweiten Quartal nicht weiter an Wert verlieren, so die Hoffnung des Unternehmens. Acer macht immer noch den größten Teil des Umsatzes in Europa.

Dank guter Wachstumszahlen in den Segmenten Small Form Factor (SFF) und All-in-One-PCs hat Acer im ersten Quartal 2010 Lanci zufolge auch im Desktop-Bereich leichte Zuwächse erlebt. Um hier Gas zu geben, werde man sich künftig noch mehr auf die Entwicklung von 3D- und Touch-Panel-PCs konzentrieren, so Lanci.

Lanci äußerte sich auch zum Netbook-Markt mit Samsung Electronics als gefährlich nahe kommenden Mitbewerber. Er geht davon aus, dass der Netbook-Anteil am Notebook-Weltmarkt bei stabilen 20 Prozent bleiben wird, Acer 2010 aber einen Netbook-Anteil von 25 Prozent behaupten werde.

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Samsung verdanke seinen schnellen Aufstieg im Netbook-Markt engen Kontakten zum TK-Channel, Acer habe aber das vollständigere Line-up für die traditionellen Fachhandelskanäle und werde daran arbeiten, die Marktführung zu behalten, so Lanci. (kh)