Neuer Wachstumsschub erwartet

Acer-Chef Wang glaubt an Low-Cost-Laptops

16.04.2008
Nach dem Erfolg des Eee PC von Asus wird Acer im Juni 2008 ebenfalls ein Low-Cost-Notebook auf den Markt bringen, um inmitten der globalen wirtschaftlichen Abkühlung neues Wachstum zu generieren.

Nach dem Erfolg des Eee PC von Asus wird Acer im Juni 2008 ebenfalls ein Low-Cost-Notebook auf den Markt bringen, um inmitten der globalen wirtschaftlichen Abkühlung neues Wachstum zu generieren.

Acer will mit dem Low-Cost-Laptop einer der führenden Anbieter von Billig-Notebooks mit Intels neuem Atom-Mikroprozessor werden, erklärte Chairman JT Wang (Wang Zhentang) auf einer Pressekonferenz.

"Wir erwarten, dass der neue Formfaktor den PC-Herstellern zu neuem Wachstum verhelfen wird. In den vergangenen drei Jahren haben PC-Anbieter nur Stückwachstum erlebt, während die Umsätze stagnierten", sagte Wang und revidierte damit seine vorher geäußerte konservative Markteinschätzung, bemerkt die englischsprachige "Taipei Times".

"Low-Cost-PCs sowie leichtere und dünnere Notebooks werden für einen neuen Nachfrageschub sorgen", so der Acer-Chairman.

Der taiwanesische Anbieter, Top 3 im weltweiten PC-Markt, hat mit seinen Einstiegs-Notebooks nicht nur die Märkte in Entwicklungsländern im Blick, sondern auch Studenten und Erst-PC-Nutzer in den entwickelten Ländern, führte Wang weiter aus.

Ihm zufolge haben sich PC-Hersteller in der Vergangenheit immer auf die Leistungssteigerung konzentriert. Doch nachdem das Wachstum in der PC-Industrie sich verlangsamt hat, unterstützen die meisten taiwanesischen Komponentenzulieferer die Diversifizierung in den Markt für Low-Cost-Computer, indem sie den Systemherstellern abgespeckte Komponenten zum geringen Preis anbieten.

Hewlett Packard (HP), Nr. 1 im weltweiten PC-Markt, hat Anfang April 2008 nähere Spezifikationen für seine Mini-Note-PCs bekannt gegeben. Die Geräte sollen ab Mai oder Juni 2008 mit 8,9-Zoll-Display und einem Mikroprozessor von VIA Technologies zu Preisen ab 499 Dollar angeboten werden.

Acer-Chef Wang übt sich derweil in Optimismus, dass die sich trübende Makroökonomie aufgrund der US-Finanzkrise wenig Auswirkungen auf die PC-Verkäufe in Europa haben werde. Denn der Computer werde nun mal als Muss gesehen, und trotz aller Unsicherheiten seien die Verbraucher in Europa eher bereit, dafür Geld auszugeben als für teure Unterhaltungselektronik, so die Argumentation von Wang.

Für das zweite Quartal 2008 äußerte er sich zuversichtlich, die Ziele zu erreichen. Anfang des Jahres hat Acer das Jahreswachstumsziel im PC-Markt auf 30 bis 35 Prozent festgelegt.

2007 hat das Unternehmen laut IDC 21,2 Millionen Systeme verkauft, ein Plus von 32 Prozent gegenüber 2006.

Eddy Tseng, PC-Analyst von SinoPac Securities, teilt den Optimismus von Wang nicht. Die schwächelnde US-Wirtschaft werde das weltweite Notebook-Wachstum 2008 auf 18 Prozent drücken nach 25 Prozent im Jahr 2007.

Dennoch gab er die Empfehlung aus, Acer-Aktien zu kaufen. Seiner Einschätzung nach wird das Papier in sechs Monaten mit 72 NT-Dollar gehandelt, 13 Prozent mehr als die 62 NT Dollar (1,30 Euro) Mitte April 2008. (kh)