Die leistungsstärke X-Variante

Acer motzt die Timeline-Serie auf

14.04.2010
Acers Timeline-Serie ist seit einem Jahr prägend für eine neue Klasse ultraflacher, preisgünstiger Notebooks mit hohen Akku-Laufzeiten. Intels Core-i- statt relativ schwacher CULV-Prozessoren sollen nun auch die Akzeptanz erhöhen.

Timeline war gestern. Es lebe TimelineX. Acers X-Variante von ultradünnen Notebooks soll mit leistungsstärkeren Akkus und Prozessoren (Intel Corei7/ i5/i3) noch flacher werden, ähnlich hohe Laufzeiten von bis zu über acht Stunden bringen und vor allem das Manko überwinden, dass die Geräte der Klasse bisher zu schwachbrüstig waren, die erhoffte Akzeptanz zu finden und bei Ausschreibungen wegen nicht bestandener Benchmarks meist durchfielen.

Acer ist beileibe nicht der einzige Anbieter von ultraflachen, leichten und vor allem auch bezahlbaren Notebooks mit Akku-Laufzeiten von bis zu über acht Stunden, ist aber vor ziemlich genau einem Jahr vorgeprescht und hat die neue Geräteklasse mit der Timeline-Serie wie kein anderer geprägt.

Core-i- statt CULV-Prozessoren

Eigentlicher Wegbereiter dieser neuen Kategorie war Intel mit sogenannten CULV- oder Consumer-Ultra-Low-Voltage-Prozessoren, die zunächst in der Single-, später auch in der Dual-Core-Variante zu Stückpreisen von 107 bis 289 Dollar angeboten wurden und damit weit günstiger sind als die bis dato im High-End angesiedelten Ultra-Low-Voltage-CPUs.

Nachteil der auf Core-2-Architektur aufbauenden Stromsparprozessoren in Konkurrenz zu Via Nano und AMD Yukon sind Taktraten von 1,2 bis 1,6 GHz, vergleichbar mit den in Netbooks verbauten Atom-CPUs.

Dass die bisherige Timeline-Serie und andere CULV-Notebooks kaum den gewünschten Absatz fanden, will Robert Perenz, Acer-Produktmanager für Consumer-Notebooks, nicht sagen, aber er gibt wie Intel-Vertriebsmanager Hans-Jürgen Werner zu, dass man sich mehr davon erwartet hatte. Der erwünschte zweite Centrino-Erfolg blieb den Geräten und der Intel-Plattform mit dem Namensvorsatz SU für "superdünn und energiesparend" Werner zufolge aus.

Perenz‘ Kollege Philip Eichmann, zuständig für Business-Notebooks und damit auch für die später eingeführten Business-Timeline-Modelle, sieht in der neuen X-Variante auch Chancen, damit öffentliche Ausschreibungen gewinnen zu können.

Wie Werner erklärt, gibt es die neuen mobilen Prozessoren Core-i-Reihe auf Basis der Nehalem-Mikroarchitektur mit Standard-Voltage (Thermal Design Power) von 35 Watt in zwei Bauweisen, nämlich im Pin Grid Array (PGA, aufgesteckt) und in der für ultraflache Notebook-Designs besser geeigteten BGA-Variante (Ball Grid Array, punktförmig aufgelötet). Hinzu kommen bei Core i7 und Core i5 noch UM-Varianten mit einer TDP von nur 18 Watt.

Hyper-Threading und Turbo Boost

Als wesentliche Vorteile der neuen Prozessoren hebt Werner Hyper-Threading oder hardware-seitiges Multithreading für komplexes Multitasking und die Turbo-Boost-Technologie, die den Stromverbrauch automatisch optimiert und je nach Bedarf die Prozessorleistung auch übertaktet.

Außer dem neuen 11,6-Zoll-Modell 1830T, das noch mit CULV-Prozessor ausgeliefert wird, steht für die 13,3, 14 und 15,6 großen Notebooks der TimelineX-Serie eine Auswahl der neuen Nehalem-Prozessoren zur Verfügung.

Hier das Logo von Intels Core i5-Prozessoren.

Der mobile Core i3-350Mkommt mit Taktraten von2,13 GHz oder 2,64 GHz , der i5-540M mit 2,26 GHz, 2,4 GHz oder 2,53GHz sowie in der UM-Variante mit 1,06 GHz, der Core i7 unter anderem mit bis zu 2,66 GHz (Core i7-620M). Bis zu 8 GB DDR-3-Speicher auf zwei soDIMM-Steckplätzen sollen für extrem kurze Response-Zeiten sorgen, ATI Radeon Mobility HD 5650 mit 1.024 MB DDR3-VRAM oder HD 5470 mit 512 MB VRAM (shared jeweils bis zu 3.076 MB) für die nötige Grafikleistung.

Die ähnlich hohe Laufzeit von bis zu acht Stunden bei gesteigerter Leistung erklärt Acer unter anderem mit LED-Backlight, Intels Display Power Savings Technology (iDPST) und den von 5.600 mA auf 6.000 mA gesteigerten neuen 6-Zellen-Li-Ion-Akku.

Die ersten Consumer-Notebooks der TimelineX-Serie mit Glare-Display sollen schon im April 2010 auf den Markt kommen, auf die Business-Modelle mit Non-Glare-Display müssen potenzielle Kunden laut Eichhorn noch bis Ende Mai, Anfang Juni warten.

Acer Aspire 1830T heißt wie gesagt das 11,6-Zoll-Modell mit CULV-Prozessor zu Preisen ab 549 Euro. Der 13,3-Zöller Aspire 1820T geht bei 699 Euro los, die 14- und 15,6-Zoll-Modelle Aspire 4820T und Aspire 5820T fangen bei Preisen von 799 Euro an.

PT-Serie mit rotablem Touchscreen

Ebenfalls neu, aber wie der TimelineX 1830T noch mit CULV-Prozessor SU73001,3 GHz) ausgeliefert ist der Aspire 1825PT Timeline mit dreh- und neigbarem 11,6-Zoll-Display, ideal geeignet für Windows 7, das von Hause aus die integrierte Multi-Touch-Funktion unterstützt und zu Preisen ab 549 Euro im Tablet-Modus so manchen weit teureren Tablet-PC ersetzen könnte.

In drei verschiedenen Farben (diamantschwarz, rubinrot, saphirblau) erhältlich wird das Gerät modellabhängig auch mit integriertem UMTS-Modul ausgeliefert. Perenz zufolge wird WAN oder 3G immer mehr Standard, ein Trend, den Acer neben All Day Computing und Touch vorantreiben will.

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Deutschlandchef Stefan Engel sieht Acer beispielhaft bei der Entwicklung vom IT- zum ITC-Unternehmen, das mit solchen UMTS-Notebooks, Smartphones und Projektoren auch die Bereiche TK und CE einschließt. (kh)