Medion Akoya E6228

Aldi-Notebook mit viel Arbeitsspeicher (ausführlicher Test)

10.05.2012 von Thomas Rau
Das Anfang Mai verkaufte Aldi-Notebook kostete 499 Euro. Wir prüfen, ob es ein Schnäppchen ist.
Zeigt seine Schnelligkeit bei Bild- und Videobearbeitung: das Aldi-Notebook "Akoya E6228" von Medion

Im neuen Aldi-Notebook "Akoya E6228" von Medion sitzt der Prozessor Core i3-2350M (2,3 GHz). Im Gegensatz zur höherwertigen Core-i5-Familie fehlt ihm die automatische Übertaktungsfunktion Turbo Boost. Eine eigene Grafikkarte besitzt es nicht: Für die Bildausgabe sorgt die Grafiklösung im Prozessor, die Intel HD Graphics 3000. Im Gegenzug installiert Medion aber mehr Arbeitsspeicher als in dieser Preisklasse üblich: Satte 8 GB RAM bekommen Sie, verteilt auf zwei DDR3-1333-Riegel – beide Speichersteckplätze im Notebook sind damit belegt.

Medion hat sich auch üppiges Zubehör gespart: Sie bekommen also keinen DVB-T-Stick und keine Notebooktasche, wie es bei früheren Aldi-Notebooks üblich war. Geblieben sind allerdings das umfangreiche, vorinstallierte Softwarepaket sowie die lange Garantiezeit von drei Jahren.

Das Medion Akoya E6228 ist in ein dunkelgraues Gehäuse verpackt: Der Deckel und die Handballenablage sind mit einer feinen Maserung versehen, die den Eindruck von gebürstetem Aluminium erzeugen soll, das Gehäusematerial ist aber Kunststoff. Das Notebook ist stabil verarbeitet, selbst wenn man Druck ausübt, lässt es kaum Knarzen oder Quietschen hören.

Der Prozessor stammt aus Intels Sandy-Bridge-Familie, gehört also noch nicht zur neuen Plattform Ivy Bridge (--> Testbericht lesen). Von der gibt es auch noch gar keine Dual-Core-CPUs, Intel hat bisher nur die teuren Quad-Core-Modelle vorgestellt. Ein bisschen Ivy Bridge steckt trotzdem schon im Aldi-Notebook: Der Chipsatz Intel HM76 gehört ebenso zur neuen Plattform wie das Funkmodul Centrino Wireless-N 2230.

Der Chipsatz bringt als wichtigste Neuerung einen Controller für USB 3.0 mit: Medion muss also für den schnellen Peripherieanschluss keinen Zusatz-Chip mehr auf die Notebook-Platine löten. Beim Akoya E6228 sitzen zwei USB-3.0-Anschlüsse links am Gehäuse. Das Funkmodul vereint 11n-WLAN und Bluetooth: Den Kurzstreckenfunk Bluetooth unterstützt es in der aktuellen Version 4.0, der kein Tempo-Plus bringt, sondern sich durch einen besonders sparsamen Betrieb auszeichnet.

Medion Akoya E6228
Medion Akoya E6228: Die Anschlüsse links
Beim Akoya E6228 sitzen zwei USB-3.0-Anschlüsse links am Gehäuse.
Medion Akoya E6228: Die Anschlüsse rechts
Die Anschlüsse auf der rechten Seite des Medion Akoya E6228.
Display Medion Akoya E6228
Das entspiegelte Display im Akoya E6228 ist nicht übermäßig hell.
Frontkamera Medion Akoya E6228
Die Frontkamera im Akoya E6228.
Lieferumfang Medion Akoya E6228
Medion spart am Lieferumfang.
Rückseite & Deckel Medion Akoya E6228
Das Medion Akoya E6228 ist in ein dunkelgraues Gehäuse verpackt.
Tastatur Medion Akoya E6228
Die Tastatur des Medion Akoya E6228 bietet auch ein Nummernblock.

Leistung, Bildschirm und Testergebnisse

Die Austattung ruft keine Begeisterung hervor: Medions Aldi-Notebook "Akoya E6228"

Der große Arbeitsspeicher bringt vor allem bei der Bild- und Videobearbeitung Vorteile. Auch bei umfangreichen Kopiervorgängen oder dem Durchsuchen großer Datenbestände – etwa archivierte Mails – legt das Akoya E6228 dadurch einen Zahn zu. In Anwendungen, die vom großen RAM profitieren, ist es dann genauso schnell oder sogar schneller als ein Core-i5-Notebook. Insgesamt liegt es rund sieben bis zehn Prozent hinter den meisten Notebooks mit Core i5-2410M.

Die Konkurrenz mit AMD-CPU kann es dagegen deutlich in die Schranken verweisen: Je nach Test schneidet es bis zu 25 Prozent besser ab. Allerdings bringen die meisten AMD-Notebooks in dieser Preisklasse eine bessere Grafik mit und sind daher spieletauglicher als das Akoya E6228.

Die Prozessor-Grafik erzielt im 3D Mark Vantage 1.819 Punkte (Performance-Test), im GPU-Teil kommt das Aldi-Notebook auf 1.453 Punkte (siehe Tabelle unten). Damit liegt es knapp unter dem Niveau von Einsteigergrafikkarten wie der Radeon HD 6470M mit 512 MB Grafik-RAM, der Radeon HD 7470M oder der Geforce GT520M. Die Geforce GT 630M oder die GT 540M, die Sie in Notebooks für rund 550 Euro finden, sind aber deutlich schneller.

Für die meisten aktuellen Spiele ist die Grafik damit zu langsam. Da macht es nichts aus, dass die Prozessor-Grafik DX11 nicht unterstützt. Aber auch wenn Sie bei DX10-Spielen maximale Auflösung und hohe Detailstufe einstellen, werden die meisten nicht ruckelfrei laufen. Stellen Sie niedrige bis mittlere Details und eine geringere Auflösung ein, sollten viele Spiele aber funktionieren. Allerdings spricht gegen die Intel-Grafik, dass AMD und Nvidia ihre Grafikkarten schneller und häufiger mit Updates versorgen, um Probleme mit Spielen zu lösen.

Bei vielen Herstellern kommen matte Displays wieder in Mode – Medion hat dagegen fast jedes Aldi-Notebook der letzten Jahre mit einem entspiegelten Bildschirm versorgt: Beim aktuellen Akoya E6228 ist das nicht anders.

Allerdings ist das Display im Akoya E6228 nicht übermäßig hell. Auch die Farbdarstellung ist ordentlich, aber nicht überragend - für Film und Fotos gibt es also bessere Notebooks, allerdings nicht zu diesem Preis. Für drinnen reicht die Leuchtstärke auf jeden Fall. Im Akkubetrieb lässt sich der Bildschirm nicht ganz so hell stellen wie an der Steckdose – es fehlen rund 30 cd/qm.

Mit der Tastenkombination "Fn" und "1" können Sie übrigens einen so genannten Outdoor-Kontrast aktivieren. Der tut aber nichts anderes, als die Darstellung zu invertieren – und zeigt dann weiße Schrift auf schwarzem Hintergrund statt wie üblich schwarze Schrift auf weißem Hintergrund. Die Kombination "Fn" und "2" schaltet zwischen vier virtuellen Desktops um: So können Sie für bestimmte Situationen die Windows-Oberfläche anpassen und passende Verknüpfungen setzen.

Medion Akoya E6228: Testergebnisse

PC Mark Vantage

5.522 Punkte

PC Mark 7

2.000 Punkte

Cinebench R10

8.230 Punkte

3D Mark Vantage (gesamt)

1.819 Punkte

3D Mark Vantage (GPU)

1.453 Punkte

Display, Helligkeit

169 cd/qm

Kontrast

537:1

Fazit und technische Daten

Die Ausstattung des Medion Akoya E6228 ruft mit Core i3, 500-GB-Festplatte und integrierter Grafik zunächst keine Begeisterung hervor. Für den Preis von 499 Euro geht sie allerdings in Ordnung und reicht den meisten Nutzern aus, die ein Notebook nicht zum Spielen brauchen. Hier macht der große Arbeitsspeicher mehr Sinn. Auf aktuelle Schnittstellen wie USB 3.0 müssen Sie nicht verzichten. Und Gelegenheitsnutzer sowie Einsteiger freuen sich über das üppige Softwarepaket.

Wenn Sie 50 bis 100 Euro mehr ausgeben, bekommen Sie allerdings ein Notebook mit besserer CPU und vor allem einer spieletauglicheren Grafikkarte. Wenn Sie ein Allround-Notebook wollen, das fast allen Anwendungen gewachsen ist, ist das die bessere Wahl. (PC-Welt/tö)

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Medion Akoya E6228: technische Daten

Prozessor

Intel Core i3-2350M (2,3 GHz)

Arbeitsspeicher

8 GB DDR3-1333 (Hynix)

Festplatte

Seagate Momentus 5400.6, 465,76 GB (nutzbar)

Grafik

Intel HD Graphics 3000 (im Prozessor)

Bildschirm

15,6 Zoll / 1.366 x 768 Bildpunkte / matte Oberfläche

Gewicht

2.568 Gramm (inkl. Akku) / 538 Gramm (Netzteil)

Akku

60,2 Wattstunden

Anschlüsse

VGA (links), HDMI (links), 2x USB 3.0 (links), 2x USB 2.0 (rechts), Kartenleser (SD, MS/Pro; vorne), Netzwerk (links), Audioausgang (rechts), Audioeingang (rechts)

Netzwerk

Gigabit-LAN, WLAN 802.11n, Bluetooth 4.0

Betriebssystem

Windows 7 Home Premium SP 1 64 Bit

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