Auslagerung von Rechenzentren

Allianz will Kosten sparen

29.08.2013
Der Versicherungskonzern Allianz will einen großen Teil seiner Datenverarbeitung an einen externen Dienstleister geben. Der Konzern verhandelt mit den Unternehmen Computer Sciences Corporation (CSC) und IBM.
Outsourcing: Statt 140 eigene Rechenzentren will die Allianz künftig nur noch fünf bis sieben Stück haben.
Foto: Savvis

Ein Allianz-Sprecher bestätigte der Süddeutsche Zeitung Gespräche, ohne konkrete Namen zu nennen. Der Vertrag dürfte laut dem Blatt mindestens zehn Jahre laufen und könnte einen Umfang von deutlich über 500 Millionen Euro haben. Die EDV gehört bei den Versicherern traditionell zu den größten Kostenblöcken.

"In Deutschland geht es um rund 250 Mitarbeiter", zitiert die Zeitung den Sprecher. Betroffene Mitarbeiter würden mit bestehenden Verträgen und allen Rechten zu dem Dienstleister oder in mögliche Gemeinschaftsunternehmen wechseln. Die gesamte Aktion soll höchstens 20 Prozent der EDV-Mitarbeiter erfassen. Derzeit bearbeite und speichere die Allianz Daten von Kunden und Mitarbeitern weltweit in 140 Rechenzentren. Künftig werden es fünf bis sieben sein, berichtet das Blatt. (dpa/tö)

Neue Berufsbilder durch Big Data
Big Data: Neue Berufsbilder
In den teilweise euphorischen Einschätzungen von Markforschern und IT-Unternehmen ist immer wieder die Rede von neuen Berufsbildern, die Big Data mit sich bringen soll. Dazu zählen unter anderem folgende Tätigkeiten:
Data Scientist
Er legt fest, welche Analyseformen sich am besten dazu eignen, um die gewünschten Erkenntnisse zu erzielen und welche Rohdaten dafür erforderlich sind. Solche Fachleute benötigen solide Kenntnisse in Bereichen wie Statistik und Mathematik. Hinzu kommen Fachkenntnisse über die Branche, in der ein Unternehmen beziehungsweise tätig ist und über IT-Technologien wie Datenbanken, Netzwerktechniken, Programmierung und Business Intelligence-Applikationen. Ebenso gefordert sind Verhandlungsgeschick und emotionale Kompetenz, wenn es um die Zusammenarbeit mit anderen Abteilungen geht.
Data Artist oder Data Visualizer
Sie sind die "Künstler" unter den Big-Data-Experten. Ihre Hauptaufgabe besteht darin, die Auswertungen so zu präsentieren, dass sie für Business-Verantwortliche verständlich sind. Die Fachleute setzen zu diesem Zweck Daten in Grafiken und Diagramme um.
Data Architect
Sie erstellen Datenmodelle und legen fest, wann welche Analyse-Tools Verwendung finden und welche Datenquellen genutzt werden sollen. Auch sie benötigen ein umfassendes Know-how auf Gebieten wie Datenbanken, Datenanalyse und Business Intelligence.
Daten-Ingenieur
Diese Aufgabe ist stark auf die IT-Infrastruktur ausgerichtet. Der Dateningenieur ist das Big-Data-Analysesystem zuständig, also die Hard- und Software sowie Netzwerkkomponenten, die für das Sammeln und Auswerten von Daten benötigt werden. Eine vergleichbare Funktion haben System- und Netzwerkverwalter im IT-Bereich.
Information Broker
Er kann mehrere Rollen spielen, etwa die eines Datenhändlers, der Kunden Informationen zur Verfügung stellt, oder die eines Inhouse-Experten, der Datenbestände von unterschiedlichen Quellen innerhalb und außerhalb des Unternehmens beschafft. Außerdem soll er Ideen entwickeln, wie sich diese Daten nutzbringend verwenden lassen.
Data Change Agents
Diese Fachleute haben eine eher "politische" Funktion. Sie sollen bestehende Prozesse im Unternehmen analysieren und anpassen, sodass sie mit Big-Data-Initiativen kompatibel sind. Nur dann lässt sich aus solchen Projekten der größtmögliche Nutzen ziehen. Wichtig sind daher ausgeprägte Kommunikationsfähigkeiten, Verständnis für Unternehmensprozesse sowie Kenntnisse im Bereich Qualitätssicherung und Qualitätsmanagement (Six Sigma, ISO 9000).