ADN-Manager Peter Rüsing

"Alternativ-Projekte zur Dropbox werden nur zögerlich umgesetzt"

10.01.2014 von Regina Böckle
Mehr als 4 Millionen Anwender in Unternehmen nutzen Dropbox-Dienste, oft ohne Wissen der IT-Abteilung. Dabei gibt es alternative Lösungen, die mehr Sicherheit versprechen, wie Peter Rüsing, Leiter Marketing beim Bochumer Value Added Distributors ADN, erläuert.
Peter Rüsing, Leiter Marketing bei ADN
Foto: ADN

Cloud-basierte Sharefile-Lösungen wie Dropbox stehen auch bei Mitarbeitern in Unternehmen seit Jahren hoch im Kurs. Wie hoch ist Ihrer Erfahrung nach das Interesse an Drobpox-Alternativen, die IT-Leitern mehr Kontrollmöglichkeiten bieten?

Peter Rüsing: Die verbreitete Nutzung Consumer-orientierter Dienste wie Dropbox und die damit einhergehenden Sicherheitsprobleme sind den IT-Verantwortlichen in Unternehmen sehr präsent - aus einschlägigen Medienberichten und auch aus persönlicher Erfahrung. Dementsprechend groß ist auch das Interesse an Enterprise-Lösungen, die compliance-konforme und rechtssichere Daten-Mobilität und Daten-Austausch ermöglichen. Die Umsetzung konkreter Projekte erfolgt demgegenüber noch recht zögerlich.

Weshalb werden dann diese Projekte so zögerlich angepackt?

Rüsing: Dies ist zum einen der großen Zahl an Anbietern und der Unübersichtlichkeit des Marktes geschuldet. Zum anderen wird richtigerweise das Thema Datasharing vermehrt als Teil einer umfassenden Enterprise Mobility-Strategie betrachtet. Daten komfortabel und sicher auf einer Vielzahl von Endgeräten zur Verfügung stellen zu können, ist dabei nur ein Aspekt. Die Sicherheit dieser Endgeräte und die Bereitstellung der nötigen Anwendungen, um diese Daten auch bearbeiten zu können, sind Anforderungen, die früher oder später ebenfalls zu lösen sind. Dabei besteht die Gefahr, durch Insellösungen unnötig komplexe und schwer zu verwaltende Strukturen zu schaffen. Partner, die ganzheitliche, modular ergänzbare Enterprise Mobility Management-Lösungen anbieten können, sind daher im Vorteil.

Sichere Dropbox-Alternative im Test -
Sichere Dropbox-Alternative im Test
Novell Filr dient dazu, den Benutzern eine einheitliche Sicht auf ihre Dateien zu bieten, unabhängig davon, auf welchen Servern oder Storage-Systemen sie gespeichert sind. Es unterstützt dabei den Zugriff durch verschiedene Clients, auch von mobilen Geräten außerhalb der Firewall.
Das Abonnieren von Dateien ...
... und Ordnern sorgt für eine Benachrichtigung, sobald es etwaige Änderungen gibt.
Aus den Benutzereigenschaften ...
... der Verwaltungskonsole sind auch die jeweiligen Benutzerprofile erreichbar.
Der Filr-Admin kann jedem Benutzer ...
... individuelle Freigaberechte einräumen, die ggf. gesetzte globale Freigaberechte überschreiben.
Hinsichtlich des Zugriffs externer Benutzer ...
... unterstützt Filr eine Gastzugriffoder den Zugriff via OpenD.
Im Web-Client lassen sich ...
... Dateien online und offline bearbeiten direkt aus dem integrierten Viewer.
Das Hochladen von Dateien ...
... ist auch via Drag&Drop möglich.
Eine Versionierungverwaltung gibt es nicht.
Die entspricht nicht der Philosophie von Filr als auf DateisystemEbene arbeitende File-Sharing-Lösung.
Filr lässt sich in einem schmalen Setup ...
... mit einer VA oder getrennten VA für Filr, Lucene und Datenbank betreiben.
Das Vergeben ...
... von Freigaben auf Objekt-Ebene.
Der Filr-Admin kann sämtliche ...
... eingerichteten Freigaben zentral verwalten.
Ein mobiler Zugriff ...
... muss vom Filr-Admin explizit erlaubt werden.
Den Standard-Editor ...
... kann jeder Benutzer individuell festlegen.
Die Konfiguration der Appliance ...
... an sich ist ebenfalls über ein Web-Interface möglich.
Filr bietet neben Web- und Mobil-Client ...
... auch eine native Software für Windows und Mac.
Der native Client schließt ...
... unter anderem Zugang zur Filr-Konsole.
Der native Client synchronisiert ...
... nach Benutzereingriff, nach Zeitplan oder automatisch beim Login.
Selbstverständlich arbeitet auch der ...
... native Client durchgängig SSL-verschlüsselt.
Der Mobil-Client ...
... unterstützt derzeit das Löschen und Freigeben von Dateien und Ordnern noch nicht.

Weshalb sollten sich Partner mit Dropbox-Alternativen befassen, und was ist bei der Auswahl zu beachten?

Rüsing: Partner können durch alternative Angebote die dringenden Sicherheitsprobleme ihrer Kunden lösen und erhebliches Dienstleitungs- und Cross-Sell-Potenzial realisieren. Entscheidend bei der Auswahl einer Datasharing-Lösung ist zunächst die Frage nach dem Datenspeicherort. Der Einsatz von Citrix Sharefile beispielsweise hat der Kunde die Wahl zwischen gemanagten StorageZones, mit denen Daten lokal innerhalb der privaten Cloud gespeichert werden können, und von Citrix gemanagten sicheren Cloud-Storage-Optionen an verschiedenen Standorten weltweit. Mit StorageZones können die Daten im eigenen Rechenzentrum des Unternehmens gespeichert und so sämtliche Datenschutz- und Compliance-Anforderungen erfüllt werden.

Vom Kunden verwaltete StorageZones bieten zudem eine optimale Performance, da die Daten in unmittelbarer Nähe zum Anwender speichert sind. Darüber hinaus können StorageZones ganz einfach in die bestehende Infrastruktur eines Unternehmens integriert werden, da sie alle CIFS-basierten Network Shares jedes Storage-Anbieters unterstützen können. Vorhandene Konnektoren ermöglichen die Bereitstellung und Einbindung bereits vorhandener Daten in Microsoft SharePoint und auf Netz Unternehmern, die bereits Citrix XenApp oder XenDesktop einsetzen, profitieren von der Integration in den Citrix Receiver, die zentralen Zugriff mit Single Sign-On für alle Anwendungen und Daten ermöglicht. Zusätzlich lassen sich ein Zwei-Faktor-Authentifizierungsprozess sowie eine auf Microsoft Active Directory beruhende Anmeldung implementieren.laufwerken.

Dropbox Alternativen für Unternehmen -
Dropbox Alternativen für Unternehmen
Die Popularität einfach bedienbarer Cloud-Storage-Dienste wie Dropbox bereitet IT-Verantwortlichen Kopfzerbrechen. Dabei bietet der Markt inzwischen auch Enterprise-taugliche Lösungen. Dieser Artikel stellt Cloud-Services für den professionellen Einsatz vor.
Dropbox for Business:
Dropbox for Business bietet nur ausreichend Funktionen für Unternehmen.
Box:
Box verfügt über umfangreiche Funktionen auf Enterprise-Niveau.
TeamDrive:
TeamDrive bietet hybride Enterprise Cloud Storage Funktionen inkl. End-2-End Verschlüsselung.
SkyDrive Pro:
SkyDrive Pro ist nahtlos in SharePoint 2013 und Office 365 integriert.
Amazon S3:
Amazon S3 bietet die größte Skalierbarkeit und internationale Reichweite.
ownCloud:
ownCloud ermöglicht den Aufbau eines eigenen Cloud Storage auf Open-Source Basis.

Und wie sieht es bei dieser Dropbox-Alternative mit der Möglichkeit aus, mobile Devices und Anwendungen zentral zu managen?

Rüsing: Citrix ShareFile ist eine Unternehmenslösung, die es IT-Administratoren ermöglicht, einen sicheren Dateiaustausch- und Synchronisierungsservice bereitzustellen, der den Anforderungen der Anwender nach Mobilität und Zusammenarbeit und den Datensicherheitsanforderungen des Unternehmens gleichermaßen Genüge leistet. ShareFile sorgt dafür, dass Anwender von jedem beliebigen Gerät aus jederzeit auf Dateien einfach und intuitiv zugreifen können. ShareFile ist sowohl als Stand-alone-Produkt verfügbar als auch als Bestandteil von Citrix XenMobile Enterprise. Mit XenMobile Enterprise erhalten Kunden eine vollständige Enterprise Mobile Management-Lösung, um Geräte, Daten und Anwendungen zu managen.

Wie funktioniert das aus Anwendersicht?

Rüsing: Die Anwender wiederum greifen über eine mobile App, einen nativen Desktop-Client, einen virtuellen Desktop, einen Web- oder mobilen Browser oder direkt über die ShareFile-API auf den ShareFile Service zu. Die mobilen Apps für alle gängigen Betriebssysteme verfügen dabei über einen integrierten Editor, mit dem sich Dokumente auf dem Mobilgerät sicher und performant bearbeiten lassen - auch offline. ShareFile verfügt außerdem über ein Outlook-Plugin, das den E-Mail-Umfang reduziert, eine sichere Verschlüsselung bietet und die Nachverfolgung sensibler Daten ermöglicht. Die optionale Integration mit Citrix Receiver über XenMobile bietet den Anwendern zentralen Zugriff mit Single Sign-On für all ihre Anwendungen und Daten auf allen gängigen Endgeräten

Wo liegen die Vorteile und Grenzen dieser Lösung?

Rüsing: Daten können wahlweise in von Citrix verwalteten StorageZones mit einer AES 256-Bit-Verschlüsselung oder im kundeneigenen Rechenzentrum abgespeichert werden. Möglich ist auch eine Kombination, bei dem die Dateien auf Grundlage der spezifischen Datensicherheits- und Complianceanforderungen auf die StorageZones verteilt werden.

Wo und wie werden die Daten gespeichert, wenn sie von Citrix gemanagt werden?

Rüsing: Die ShareFile-Kontrollebene wird in Citrix Rechenzentren gehostet und von Citrix als Service gemanagt. Dieses Control Plane führt Aufgaben wie das Web-Anwendungsmanagement, das Einspielen von Updates und die Berichterstellung aus. Auf der Kontrollebene werden keine Anwenderdateien, Anwenderdaten und Unternehmensdaten gespeichert. Kunden können sich für ein in Frankfurt/Main gehostetes Control Plane entscheiden, so dass sichergestellt ist, dass auch die Verarbeitung der Metadaten datenschutz- und compliance-konform erfolgt.

Für das Bereitstellen großer Datenmengen via ShareFile bietet Citrix eine komfortable Erst-Synchronisierung per FTP an. Bereits vorhandene Datenbestände können auch einfach per Connector eingebunden werden. ShareFile arbeitet mit Netzlaufwerken und SharePoint zusammen. Damit wird eine doppelte Datenhaltung vermieden.