AMD Athlon 64 X2 6400+ Black Edition mit 3,2 GHz

Der "Athlon 64 X2 6400+" ist mit 3,2 GHz AMDs taktstärkstes Pferd im Stall. Ob der Doppelkerner die Taktfrequenz auch effizient in Rechenleistung umsetzen kann, und wie es um den Stromverbrauch der Black Edition bestellt ist, klärt der PC-Welt-Test.

Von Michael Schmelzle, PC-Welt

Testbericht

AMDs taktstärkster Prozessor Athlon 64 X2 6400+ arbeitet mit 3,2 GHz, der Referenztakt beträgt typische 200 MHz, und der Hypertransport-Link läuft mit 1 GHz. Dem AM2-Prozessor stehen pro Kern 128 KB L1- und 1.024 KB L2-Cache zur Verfügung. Eine dritte gemeinsame Cache-Stufe wie beim Phenom kennt der Doppelkerner nicht.

Der Athlon 64 X2 6400+ beherrscht die Virtualisierungs-Technik "AMD-V" und unterstützt 32-sowie 64-Bit-Betriebssysteme. Mittels der Stromspartechnik "Cool'n'Quiet" senkt der Dual Core die Taktrate und Kernspannung, wenn Programme wie "Word" oder "Excel" den Prozessor kaum beanspruchen.

Den Zusatz "Black Edition" trägt die 3,2-GHz-CPU wegen ihres frei wählbaren Multiplikators. Dadurch lässt sich der Prozessor bequem übertakten, ohne den Referenztakt manipulieren zu müssen.

Aktuell wandert der Athlon 64 X2 6400+ ab 120 Euro über die Ladentheke. Damit liegt er auf dem Preisniveau des Intel-Doppelkerners "Core 2 Duo E6750" und musste sich daher dem 2,67-GHz-Rivalen des Chipriesen stellen.

Stromverbrauch: Dass sich das Einschalten von Cool'n'Quiet lohnt, zeigt der Verbrauchstest. Ohne Energiesparmodus konsumiert die Testplattform mit dem Athlon 64 X2 6400+ recht hohe 170 Watt, nach Aktivierung von Cool'n'Quiet sinkt der Stromverbrauch um knapp 18 Prozent auf passable 140 Watt. Damit liegt die AMD-CPU nahezu gleichauf mit dem direkten Intel-Rivalen Core 2 Duo E6750 (137 Watt).

Unter voller Auslastung aller Prozessorkerne hingegen saugt das Testsystem mit dem Athlon 64 X2 6400+ heftige 264 Watt aus dem Netzteil. Der direkte Intel-Konkurrent Core 2 Duo E6750 benötigt hingegen nur 176 Watt. Damit verbraucht der AMD-Prozessor exakt 50 Prozent mehr Energie als die Intel-CPU - ein vernichtendes Ergebnis.

Rechenleistung: Leichte Vorteile erarbeitet sich der 6400+ bei Rendering unter "Cinebench". Bei Auslastung beider Prozessorkerne liegt er mit 5.287 Punkten einen Wimpernschlag vor der Intel-Konkurrenz (5.271 Punkte). Einen deutlichen Vorsprung kann der 6400+ bei der Analyse-Software Sungard ACR vorweisen. Die AMD-CPU benötigt knapp zehn Prozent weniger Zeit als der Intel-Konkurrent.

In fast allen anderen Benchmarks schneidet der AMD-Prozessor schlechter ab - wenn auch häufig nur knapp (siehe Testergebnisse auf der folgenden Seite). So ist beim Athlon 64 X2 6400+ beispielsweise die mittlere Bildwiederholrate im Spiel "Crysis" je nach Auflösung zwischen 13 und 17 Prozent geringer als beim E6750.

Unter Apples "iTunes" wiederum benötigt der Athlon 64 X2 6400+ für die Audio-Konvertierung mit 62 Sekunden acht Prozent mehr Zeit als die Intel-CPU. Und auch bei der Video-Konvertierung gerät der AMD-Prozessor ins Hintertreffen. Mit 146 Sekunden ist er elf Prozent langsamer.

Fazit: Das direkte Duell zwischen dem Athlon und dem Core 2 Duo verliert der taktstärkste AMD-Prozessor eindeutig: 50 Prozent mehr Stromverbrauch bei meist schlechterer Rechenleistung sprechen da eine eindeutige Sprache. Daher kann die PC-Welt AMDs 3,2-GHz-CPu nur fürs aufrüsten bestehender "AM2"-Systeme empfehlen. Und dank seines frei wählbaren Multiplikators ist der Athlon 64 X2 6400+ in der getesteten Black Edition natürlich auch für Übertakter interessant.

Testergebnisse und Technische Daten

Prozessor
AMD Athlon 64 X2 6400+ Black Edition
Preis-Leistungs-Wertung	43
Anbieter	AMD
Weblink	www.amd.com/de-de
Preis	rund 120 Euro
Hotline	089/45053199
Garantie	36 Monate

BEWERTUNG (0- 100 Punkte)
Rechenleistung (35%)	13
Ergonomie (20%)	20
Ausstattung (15%)	61
Service (5%)	49
Preis (25%)	91
Gesamtergebnis	43

DIE TECHNISCHEN DATEN
Steckplatz	Sockel AM2
Anzahl der physikalischen Kerne	2
Anzahl der virtuellen Kerne	0
Arbeitstakt	3,20 GHz
Front Side Bus / Referenztakt	200 MHz
Hypertransport-/Quickpath-Link	1 GHz
L1-Cache / shared	128 KB / nein
L2-Cache / shared	1.024 KB / nein
L3-Cache / shared	0 KB / nein
Funktionsumfang
3DNow	ja
MMX	ja
SSE	ja
SSE 2	ja
SSE 3	ja
SSE 4	nicht vorhanden
64-Bit-kompatibel	ja
Hyper-Threading / Simultanes Multi-Threading	nein
Virtualisierungsfunktionen	ja
dynamische Spannungsversorgung	Rechenkerne
Buffer-Overflow-Schutz	ja
Trusted computing	nicht möglich
Heat-Spreader	ja
Leistungsaufnahme (Thermal Design Power)	125 Watt

TESTERGEBNIS
Ergonomie
Stromverbrauch, Leerlauf ohne Energiesparmodus	170 Watt
Stromverbrauch, Leerlauf mit Energiesparmodus	140 Watt
Stromverbrauch, volle CPU-Last auf alle Kerne	264 Watt
Stromverbrauch, volle Grafik-Last	281 Watt
Rechenleistung pro Watt	20 Punkte/Watt
Multimedia-Leistung
Cinebench 10, Rendering, ein CPU-Kern	2.715 Punkte
Cinebench 10, Rendering, alle CPU-Kerne	5.287 Punkte
iTunes, Audio-Konvertierung (WAV -> MP3)	62 Sekunden
iTunes, Video-Konvertierung (1080i -> MPEG4)	146 Sekunden
3DSMax SPECapc, Rendering-Test Space	117 Sekunden
3DSMax SPECapc, Rendering-Test Underwater	206 Sekunden
PC-Mark Vantage, TV and Movies	1.212 Punkte
Sysmark 2007, Video Creation	117 Punkte
Sysmark 2007, 3D-Modeling	130 Punkte
PC-Mark Vantage, Music	3.908 Punkte
3D-Leistung
Crysis, 1024 x 768 Bildpunkte, mittlere Qualität (min./mittel/max. Bildrate)	23 / 46 / 63 Bilder/s
Crysis, 800 x 600 Bildpunkte, niedrige Qualität (min./mittel/max. Bildrate)	55 / 96 / 111 Bilder/s
3D-Mark 06, CPU-Test	2.343 Punkte
PC-Mark Vantage, Gaming	4.115 Punkte
Office-Leistung
Sysmark 2007, Office Productivity	91 Punkte
Sysmark 2007, E-Learning	124 Punkte
PC-Mark Vantage, Communications	3.545 Punkte
PC-Mark Vantage, Productivity	3.959 Punkte
Analyse-Leistung
Sungard ACR, Monte-Carlo-Simulation	952 Sekunden
Systemleistung
Sysmark, Gesamt	114 Punkte
PC-Mark Vantage, Gesamt	4.247 Punkte
PC-Mark Vantage, Memories	3.446 Punkte
PC-Mark Vantage, HDD	3.801 Punkte

(pc-welt/bb)