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Anmeldeinformationen von Windows verwalten

17.10.2022 von Roland Freist
Windows besitzt mit der Anmeldeinformationsverwaltung eine Art eingebauten Passwort-Manager. Die Funktion, die teilweise auch als „Windows-Tresor“ bezeichnet wird, merkt sich Ihre Benutzerdaten und stellt eine Art Notizbuch für Anwendungen und Dienste bereit, die Sie über das Betriebssystem benutzen.
Anmeldeinformationen von Windows
Foto: Microsoft

Das gilt allerdings nur für Programme und Webdienste, die Sie direkt über Windows oder mit dem Edge-Browser aufgerufen haben. So speichert das Tool beispielsweise Ihre Daten für den Zugriff auf Freigaben in Ihrem Netzwerk oder Benutzernamen und Passwort für die Onlineshops, bei denen Sie sich mit Edge angemeldet haben. Chrome sowie Firefox hingegen verfügen über eigene Listen mit Ihren Anmeldedaten bei den verschiedenen Websites.

Sie öffnen die Anmeldeinformationsverwaltung über die Systemsteuerung von Windows. Als Erstes zeigt sie Ihnen die "Webanmeldeinformationen" an, daneben sehen Sie dann die "Windows-Anmeldeinformationen". Über der linken Spalte der Tabelle steht "Webkennwörter". Das ist jedoch irreführend, zu sehen sind zunächst einmal nur die Dienste und Geräte, an denen Sie sich bereits angemeldet haben. Auf der rechten Seite stehen die Benutzernamen.

In der Liste der Webanmeldungen können Sie kräftig aufräumen. Hier ist ein Passwort- Manager dem Windows-Tresor deutlich überlegen.

Für weitere Informationen klicken Sie einen Eintrag an. Nunmehr können Sie erkennen, wer die Anmeldedaten abgelegt hat. Der Eintrag "Internet Explorer" weist auf Edge hin. Mit einem Klick auf "Einblenden" machen Sie das Kennwort sichtbar, zuvor fragt Windows zur Sicherheit allerdings noch einmal Ihr Passwort oder die PIN ab, die Sie für die Anmeldung beim Betriebssystem benutzen. Ändern können Sie die Kennwörter an dieser Stelle jedoch nicht. Sie haben lediglich die Möglichkeit, mit "Entfernen" den gesamten Eintrag aus der Liste zu löschen.

Ein ähnliches Bild bietet sich unter "Windows-Anmeldeinformationen". Hier besteht aber die Möglichkeit, mit "Anmeldedaten sichern" die Daten in einer passwortgeschützten CRD-Datei in einem beliebigen Ordner zu speichern und sie bei Bedarf mit "Anmeldedaten wiederherstellen" zurückzuholen. Des Weiteren können Sie mittels der "Hinzufügen"-Links manuell weitere Anmeldedaten in die Liste eintragen. Im Unterschied zu den "Webanmeldeinformationen" ist es bei dieser Liste nicht möglich, die vorhandenen Kennwörter einzusehen.

Windows erlaubt Ihnen an dieser Stelle lediglich ein Bearbeiten des Passworts, also eine Neudefinition. Ein "Entfernen" ist jedoch auch bei dieser Liste möglich. Ein weiterer Unterschied ist die Angabe der "Dauerhaftigkeit": Steht an dieser Stelle "Lokaler Computer" oder "Anmeldesitzung", so sind die Daten lediglich für die laufende Windows-Session gültig. Die Angabe "Unternehmen" hingegen verweist darauf, dass die Daten dauerhaft gültig sind.

Die gespeicherten Windows-Anmeldungen sollten Sie nicht ändern. Sie verweisen oft auf lokale Ressourcen, die die Passwort-Manager nicht erfassen.

Die Anmeldeinformationsverwaltung tauchte erstmals in Windows 7 auf, zu einer Zeit, als Passwort-Manager noch wenig verbreitet waren. Das hat sich geändert, heute ist jede Passwortverwaltung dem Windows-Tresor deutlich überlegen. Veraltete Einträge bei den "Webanmeldeinformationen", die auf nicht mehr verwendete Dienste oder längst ausrangierte Geräte verweisen, können Sie daher in der Regel bedenkenlos löschen und durch den Anmeldeservice eines Passwort-Managers ersetzen. Dies hat auch Sicherheitsgründe: Jeder Benutzer, der sich unbemerkt Zugriff auf Ihren PC verschafft, zum Beispiel während einer Arbeitspause, kann die Infos auslesen. Denn die Anmeldeinformationsverwaltung lässt sich nicht durch ein zusätzliches Passwort schützen.

Die "Windows-Anmeldeinformationen" hingegen beziehen sich größtenteils auf lokale Ressourcen in Ihrem Netzwerk, bei denen die Benutzerauthentifiezierung durch den Passwort-Manager im Browser nicht automatisch erfasst und gespeichert wird. Deshalb sollten Sie diese Einträge besser nicht anrühren.

(PC-Welt)