Sicherungs-Kopie

Aomei Backupper - Daten so einfach wie nie sichern

13.05.2016 von Peter Stelzel-Morawietz
Ist Datensicherung wichtig? Ja, sogar extrem wichtig! Macht Backup Spaß? Nein. Dann lassen Sie doch eine Software alles automatisch speichern. Wir zeigen, wie einfach das mit einem Gratistool geht.

Auf der Netzwerkfestplatte war alles drauf, wirklich alles: alle Familienfotos, wichtige berufliche Unterlagen, Dokumentationen und noch vieles mehr. Als der Datenträger dann seinen Geist aufgab, war es mit dem Backup-Vorsatz zu spät. Die letzte Datensicherung lag eineinhalb Jahre zurück, viele bedeutsame und unersetzbare Daten fehlten, so dass nur eine professionelle Datenrettung im Labor blieb. Die gute Nachricht lautet: Die Techniker konnten fast sämtliche Daten wiederherstellen – immerhin rund 330 GByte. Doch eine schlechte gibt es auch, denn der Service kostete alles in allem fast 2000 Euro.

Dieser echte Fall aus dem Bekanntenkreis des Autors ist geradezu typisch. Man weiß durchaus um die Wichtigkeit der Datensicherung. Doch wenn es konkret wird, gibt es meist 1000 wichtigere Dinge zu tun. Dabei ist Backup weder aufwendig noch kompliziert, man muss die Datensicherung nur einmal richtig einrichten. Genau dabei hilft Ihnen dieser Artikel.

Mit Aomei Backupper haben Sie ein Programm zur Verfügung, das einfach eingerichtet und zu bedienen ist. Und das sämtliche Backup-Aufgaben zuverlässig erledigt, denn anschließend läuft alles vollautomatisch im Hintergrund, Sie brauchen sich um nichts mehr zu kümmern. Und sollte – was gar nicht so unwahrscheinlich ist – eines Tages bei Ihnen ein Datenträger defekt sein, haben Sie nichts zu befürchten, weil Sie Ihre Daten auf einer neuen Festplatte zügig wiederherstellen können.

Siehe auch:Die 7 Todsünden der Datensicherung

In fünf Minuten haben Sie Ihr Backup eingerichtet

Die Installation von Aomei Backupper ist in weniger als zwei Minuten erledigt. Sollte beim Setup bei Ihnen der Hinweis „Der Computer wurde durch Windows geschützt“ erscheinen, setzen Sie die Informationen mit „Weitere Informationen -> Trotzdem ausführen“ fort. Das Tool ist zu 100 Prozent frei von Schadcode!

Bevor wir das Programm im Workshop unten ausführlich erläutern, richten Sie hier schon eine Sicherung Ihrer wichtigsten Daten ein. Dazu starten Sie Aomei Backupper, klicken links in der Aufgabenleiste auf „Backup -> Dateisicherung“ und vergeben oben als „Auftragsnamen“ eine aussagekräftige Bezeichnung wie „Meine Fotos“. Im Feld „1“ darunter definieren Sie über „+ Ordner -> Browsen“ Ihr Bilderverzeichnis und bestätigen mit „OK“. Sämtliche Unterordner werden automatisch mitgesichert. Feld „2“ definiert das Sicherungsziel: Hier wählen Sie am besten eine separate, also meist externe Festplatte. Aktivieren Sie nun über das „Zeitplan“-Fenster und die Option „Täglich -> Täglich um …“. Mit drei weiteren Mausklicks auf „OK -> Starten -> Den Zeitplan hinzufügen und jetzt Backup starten“ sind Sie fertig mit der Einrichtung.

Länger dauern Installation und Einrichtung eines Backup-Auftrags mit dem Programm Aomei Backupper wirklich nicht.

Das Ganze dauert inklusive der Programminstallation weniger als fünf Minuten – großartig, oder? Denn von nun an müssen Sie sich um nichts mehr kümmern, weil die Datensicherung selbstständig dem definierten Zeitplan folgt. Unser Beispiel mit Ihren Aufnahmen ist natürlich willkürlich gewählt, Sie können auch ganz unterschiedliche Ordner und damit praktisch alle wichtigen persönlichen Daten in einer Datensicherung zusammenfassen.

Voraussetzung fürs Daten-Backup ist die richtige Hardware

Wirklich Sinn macht die Sicherung nur, wenn sie auf einem physikalisch unabhängigen Datenträger erfolgt. Sonst ist man zwar gegen Fehlbedienung wie versehentliches Löschen geschützt, nicht aber gegen einen Hardware-Defekt. Externe Festplatten zum Anschließen per USB-Kabel und mit einer Kapazität von zwei Terabyte gibt es ab etwa 75 Euro, Datenträger mit drei Terabyte ab rund 100 Euro. Das ist sozusagen die Grundausstattung fürs Backup und gleichzeitig die notwendige Investition. Denn die USB-Festplatte für die Datensicherung sollten Sie wirklich nur für diesen Zweck benutzen und sie zudem fest zu Hause platzieren, damit die Ausfallwahrscheinlichkeit durch etwaige Stöße minimiert bleibt.

Bereits einen immanenten Schutz gegen Datenverlust bieten Netzwerkfestplatten (NAS) mit zwei Datenträgern, deren Inhalt Sie per Raid 1 (Redundant Array of Independent Disks) immer gegenseitig spiegeln. Ist einer der beiden Datenträger kaputt, kann man immer noch auf die Daten des anderen, redundanten zurückgreifen – und damit auf alle Daten. Weil aber beispielsweise Blitzeinschlag oder Wasserschaden die gesamte Einheit zerstören können, sorgt auch hier erst ein Backup auf einer externen USB-Festplatte wieder für die nötige Sicherheit.

Die Buffalo Linkstation 220 mit zwei 2-Terabyte-Festplatten kostet gut 200 Euro und bietet bereits den sicheren Redundanzbetrieb über Raid 1 – ein Ersatz für ein externes Backup ist dies aber nicht.

Und da wir gerade schon bei NAS-Laufwerken sind, noch ein Tipp für die darin verbauten Datenträger: Achten Sie beim Kauf einer Kompletteinheit ebenso wie beim Bestücken eines Leergehäuses unbedingt darauf, dass sich die internen Laufwerke für den 24-Stunden-Dauerbetrieb eignen. Diese minimale Zusatzinvestition kann eine Menge Ärger ersparen, denn oft sind Netzwerkfestplatten selbst im Heimnetzwerk ständig in Betrieb!

Online-Backup: Anbieter, Vor-und Nachteile

Die Datensicherung in der Cloud stellt eine durchaus erwägenswerte Alternative zum Backup auf einer Festplatte zu Hause dar. Zum einen speichert die Online-Software jede Änderung meist sofort wie bei einer Synchronisierung, das Backup ist also immer auf dem aktuellen Stand. Neben der Bequemlichkeit bietet das Online-Backup bei einem professionellen Anbieter auch mehr Sicherheit. Denn geschützt ist man auf diese Weise auch gegen Einbruch und Diebstahl sowie gegen Schäden durch Feuer, Wasser, Herunterfallen oder Blitzeinschlag.

Die günstigsten Dienste für Datensicherung auf einem Server – nicht identisch mit reinem Cloudspeicher wie Dropbox – bieten unbegrenzten Speicherplatz mit automatischer Backup-Software ab 50 US-Dollar pro Jahr: zum Beispiel das Personal Backup des amerikanischen Anbieters Backblaze. Firmen mit einem Speicherstandort in Deutschland sind etwas teurer. So bezahlt man für ein Terabyte Speicherplatz etwa bei Strato in Berlin aktuell 90 Euro pro Jahr – dafür unterliegen die persönlichen Daten dort auch deutschem Recht.

Voraussetzung für die Datensicherung im Internet ist eine ausreichend schnelle Internetverbindung, also mindestens ein MBit/s im Upload, wie dies Standard bei einem klassischen 16 000er-DSL-Anschluss ist. Das erste Voll-Backup schickt man zweckmäßigerweise über eine Festplatte zum Anbieter. Danach müssen nur noch neue und geänderte Daten hochgeladen werden, die in einem Privathaushalt dabei anfallenden Datenmengen stellen für den Upload kein Problem dar.

Windows-Bordmittel: Nofall-CD sowie Daten-und System-Backup

Eine Alternative zu Aomei Backupper stellen die Bordmittel von Microsoft dar. Wer bereits mit Windows 10 arbeitet, kann gleich auf mehrere Backup-Applikationen zurückgreifen. „Sichern und Wiederherstellen (Windows 7)“ – bitte einfach in die Suchleiste eintippen – ermöglicht ein kombiniertes Daten-und System-Backup. Im ersten Schritt klicken Sie auf „Sicherung einrichten“ und wählen danach das Sicherungsziel aus: am besten wieder eine separate USB-oder Netzwerkfestplatte.

Mit „Weiter -> Auswahl durch Benutzer“ kommen Sie zur Auswahl der zu sichernden Daten. In der Vorauswahl ist unter der verzeichnisbasierten Datensicherung zusätzlich die Option „Systemabbild von Laufwerken einschließen“ eingeschaltet. Wenn Sie dieses System-Backup der gesamten Windows-Partition nicht wünschen, deaktivieren Sie das Kästchen. Bevor Sie abschließend auf „Einstellungen sichern und Sicherung ausführen“ klicken, können Sie auch hier einen Zeitplan festlegen. Alternativ lässt sich auch nur ein „Systemabbild erstellen“.

Windows 10 bietet eine Kombination aus Daten-und Ordner-Backup sowie die Systemsicherung der gesamten Windows-Partition (rot markiert).

Um gesicherte Daten später einmal wiederherzustellen, rufen Sie „Sichern und Wiederherstellen (Windows 7) -> Eigene Dateien wiederherstellen“ auf. Neben dieser Hauptfunktion stehen unten im Bereich „Wiederherstellen“ zwei weitere Optionen zur Verfügung.

Für den Fall, dass der Rechner wegen defekten oder verstellten Betriebssystems gar nicht mehr startet, legen Sie, falls nicht schon vorhanden, über das Media Creation Tool eine Installations-DVD oder einen Installationsstick an – gegebenenfalls auf einem anderen PC. Davon können Sie Ihren Rechner booten: Wählen Sie beim Setup nicht „Jetzt installieren“, sondern „Computerreparaturoptionen -> Problembehandlung -> Erweiterte Optionen -> Systemimage-Wiederherstellung -> Windows 10“. Bestätigen Sie das „letzte verfügbare Systemabbild -> Weiter -> Datenträger formatieren und partitionieren -> Weiter -> Fertigstellen -> Ja“.

Die Wiederherstellung dauert einige Minuten, danach startet der Computer mitsamt den gesicherten Daten neu.

Tutorial:Vier einfache Methoden zum Backup

Dateiversionslauf: Windows speichert alle Dateiänderungen

Neben dem eigentlichen Backup empfehlenswert ist der Dateiversionsverlauf von Windows 8.1 und 10. Dahinter steht die Möglichkeit, mehrere Versionen einer Datei – also beispielsweise mehrere Bearbeitungsstufen einer Word-Datei – zu sichern und später auf jede dieser Versionen wieder zurückgreifen zu können. Wichtig zu wissen ist, dass sich der Dateiversionsverlauf auf die Windows-Bibliotheken beschränkt, also auf die speziellen, im Windows-Explorer links eingeblendeten Ordner „Dokumente“, „Bilder“ und so weiter.

Wenn Sie beliebige andere Daten in die Versionssicherung einschließen möchten, binden Sie diese zunächst in die Bibliotheken ein. Dazu klicken Sie im Windows-Explorer eine der Bibliotheken mit der rechten Maustaste an, zum Beispiel „Dokumente“. Im Kontextmenü wählen Sie den Eintrag „Eigenschaften“ und fügen über „Hinzufügen“ weitere Verzeichnisse in die Bibliothek und damit in den Dateiversionsverlauf hinzu.

Der Dateiversionsverlauf bei Windows 8.1 und 10, also das versionierte Backup, ist nur eingeschränkt konfigurierbar. Ein paar Kniffe erweitern es aber doch auf alle gewünschten Daten, nämlich über die Windows-Bibliotheken.

Zum Aktivieren des versionierten Backups tippen Sie „Dateiversionsverlauf“ in der Windows-Suchleiste ein, wählen den einzigen Treffer und klicken dann auf „Laufwerk hinzufügen“. Hinzufügen lässt sich hier allerdings wirklich nur ein zweites physikalisches Laufwerk, nicht dagegen eine andere Partition auf dem gleichen Datenträger. Wählen Sie die Zusatzfestplatte aus, und aktivieren Sie die Funktion über die Schaltfläche „Einschalten“. Alternativ können Sie im Netzwerk einen Speicherort einstellen. Das ist schon alles.

Noch einfacher ist das Wiederherstellen, denn dazu müssen Sie sich auf dem Speicherlaufwerk im Ordner „FileHistory“ nur zum entsprechenden Verzeichnis vorklicken. Dort sehen Sie sämtliche Dateiversionen, über den automatischen eingefügten Zeitstempel im Namen finden Sie schnell die richtige heraus.

Workshop: Daten-und Systemsicherung mit Aomei Backupper

Die Installation und das allererste Backup mit Aomei Backupper wurden bereits zu Beginn des Artikels beschrieben. Hier erläutern wir die weitergehenden Möglichkeiten des leistungsfähigen Tools.

Datensicherung: Wie jede Backup-Software speichert Aomei Backupper Daten auf Datei-und Ordnerbasis. Über „Backup -> Datensicherung“ lassen sich unterschiedliche Backup-Aufgaben entweder getrennt erstellen und ausführen, man kann jedoch auch sämtliche zu sichernden Verzeichnisse über die Funktion „+ Ordner“ in einer Aufgabe zusammenfassen. Denn wie bei der Ordnung der Festplatte gibt es auch beim Backup nicht „die eine“ richtige Struktur, da gibt es auch persönliche Vorlieben. Falls Sie eine Netzwerkfestplatte (NAS) haben, sichern Sie auch die dort gespeicherten Daten. Umgekehrt lässt sich die NAS als Speicherort für ein Backup vom PC oder Notebook verwenden.

In jedem Fall sollte die Datensicherung per „Zeitplan“ regelmäßig automatisch erfolgen, am besten „Täglich“. Welche Uhrzeit Sie im Register „Allgemein“ einstellen, ist nicht erheblich, sofern Sie im Register „Erweitert“ daneben die Option „Verpasste Sicherung beim nächsten Systemstart durchführen“ aktiviert haben. Wenn Sie an der Voreinstellung „Inkrementelles Backup“ – dabei werden nur neue oder geänderte Daten gespeichert – nichts geändert haben, sind die täglich zu sichernden Datenmengen gering, das Backup also im Nu erledigt. Über „OK -> Starten -> Den Zeitplan hinzufügen und jetzt Backup starten“ ist der Backup-Auftrag eingerichtet und wird von nun an selbstständig ausgeführt.

Die „Systemsicherung“ speichert nicht einzelne Ordner, sondern eine ganze Festplattenpartition. Sinnvoll ist die Funktion vor allem für die Windows-Partition.

Übrigens: Selbst die Inhalte von Cloudspeichern lassen sich in das Backup einbeziehen, wenn Sie die Desktop-Apps (zum Beispiel Microsoft Onedrive oder Google Drive Sync) installiert haben.

Systemsicherung: Anders als beim ordnerbasierten Backup speichert die Software über „Backup -> Systemsicherung“ (oder „-> Partitionssicherung“) eine komplette Partition der Festplatte. Die auf diese Weise gesicherte Windows-Partition ermöglicht es, das komplette Betriebssystem mitsamt allen installierten Programmen und Einstellungen ganz einfach wiederherzustellen. Ist irgendwo etwas so richtig vermurkst, ist dieser Weg meist schneller und komfortabler, als sich auf die Fehlersuche und an die Reparatur zu machen. Ein solches System-Image ist je nach PC-Geschwindigkeit und Datenmenge nach rund zehn Minuten wiederhergestellt.

Wichtig: Weil dabei sämtliche Daten der Partition überschrieben werden, speichern Sie Ihre persönlichen Nutzdaten stets auf einer zweiten Partition. Einen zusätzlichen Bereich auf der Festplatte richten Sie mit Easeus Partition Master ein. Anders als bei der Dateisicherung reicht bei der Systemsicherung zunächst ein einmaliges Backup, denn zwischenzeitlich eingespielte Updates und ähnliches bekommen Sie im Gegensatz zu persönlichen Daten ja ohne Probleme erneut auf den PC.

Datenwiederherstellung: Wenn Sie in der Aufgabenleiste links die Funktion „Recovery“ auswählen, erscheinen daneben die verschiedenen Backup-Aufträge und nach einem weiteren Mausklick die unterschiedlichen Backup-Stände: also das Voll-und sowie die Inkrementell-Backups. Wählen Sie einen Stand aus und markieren Sie die wiederherzustellenden Daten – es können auch alle sein. Nach „Weiter“ legen Sie den Pfad zum Zurückspielen fest, bestätigen mit „Starten“ und warten, bis „der Vorgang erfolgreich abgeschlossen“ wurde.

Mit dem Aomei Backupper lässt sich ein bootfähiges Medium (CD/DVD oder USB-Stick) erstellen, über das Sie im Notfall auch ohne laufendes Windows auf Ihre Datensicherung zugreifen können.

Notfallmedium und mehr: Ganz wichtig bei einem Backup ist die Datenintegrität. Denn es nützt Ihnen wenig, wenn Sie nur denken, das Backup sei intakt, dies aber tatsächlich nicht der Fall ist. Dies überprüfen Sie, indem Sie auf der Programmoberfläche von Aomei Backupper auf „Werkzeuge -> Image überprüfen“ klicken, ein Backup auswählen und mit „Weiter -> Weiter“ den Check starten. Wichtig ist ferner, über „Werkzeuge -> Bootfähiges Medium erstellen -> Windows PE …“ eine Notfall-CD oder einen Notfallstick zu erstellen. Von diesem können Sie später Ihren Rechner starten und auch ohne funktionsfähiges Windows auf das Backup zugreifen.

Weitere Funktionen wie das Klonen von Partitionen und Festplatten runden das Programm ab. Infos dazu finden Sie unter www.backup-utility.com/de/help/get-started.html.