Funktionen, Apps, Anbieter

Apple Carplay im Test

23.08.2016 von Hans-Christian Dirscherl
Carplay ist Apples Lösung für die Einbindung von iPhones in das Infotainmentsystem eines PKWs. Wir haben Carplay im Audi, Seat, Skoda und VW getestet, erklären Vorteile und Nachteile von Carplay und sagen, welche Apps zur Verfügung stehen und welche Automobil-Hersteller Carplay unterstützen. Plus: Nachrüstlösungen.
Apple Carplay im Test: Funktionen, Apps, Anbieter
Foto: Apple

Mit Apple Carplay nutzen Sie im Auto iOS-Funktionen wie Telefonie, Kurznachrichten, Navigation, Musik-Apps und Siri fast genauso bequem wie direkt auf dem iPhone. Nur eben mit größerem Bildschirm, zusätzlichen Bedienelementen und den Lautsprechern aus dem PKW.

1. Carplay, Android Auto, Mirrorlink - das Konkurrenzumfeld

Derzeit gibt es drei Schnittstellen für die Integration von Smartphones in das Infotainmentsystem moderner PKWs: Carplay von Apple für die Einbindung von iPhones sowie Android Auto und Mirrorlink für die Einbindung von Android-Smartphone.

Apple stellte Carplay im März 2014 auf dem Genfer Autosalon vor. Die Kalifornier gewannen seitdem immer mehr Automobil-Hersteller für die Unterstützung ihrer automobilen iPhone-Schnittstelle.

2. Carplay: Funktionsprinzip

Carplay spiegelt die Bedienoberfläche des iPhones samt iOS-Apps auf den größeren Bildschirm des Wagens. Das iOS wird hierzu tief in das Infotainmentsystem des Fahrzeugs integriert. Laut Volvo funktioniert das Spiegeln des iPhone-Bildschirms so, dass das iPhone sein Bild per H.264-Videostream an das Auto sendet. Das konnten wir im Test aber nicht nachprüfen.

Allerdings übernimmt Carplay den iPhone-Bildschirm nicht 1:1, sondern nur die wenigen Apps, die Apple bis dato für Carplay freigegeben hat. Der Homescreen des iPhones wird zudem an die Besonderheiten im Auto angepasst, also zum Beispiel immer quer angezeigt, der Homebutton befindet sich bei Fahrzeugen mit Touchscreen (das sind in der Regel alle Volumenhersteller wie zum Beispiel VW, Seat und Skoda) am linken Bildschirmrand und ist somit gut erreichbar für den Fahrer. Bei Fahrzeugen ohne Touchscreen-Display befindet sich der Homebutton auf dem Mini-Touchpad auf dem Controller auf der Mittelkonsole (zum Beispiel bei Audi).

Apple Carplay im Test im Seat Ibiza.

Touchscreen, Knöpfe, Siri, Tasten, Controller

Die auf den Bildschirm des PKWs gespiegelten iPhone-Apps bedient man entweder

1.) Über dessen großen Touchscreen. Das ist bei den Volumenherstellern der Fall, Beispiele sind VW, Seat und Skoda.

2.) Über den Controller auf der Mittelkonsolewie im Audi A4 oder in der C- und E-Klasse von Mercedes-Benz. Das ist die Lösung der Premiumhersteller Audi und Daimler. Was für den Touchscreen und was für die Controller-Lösung im Auto spricht, analysieren wir in diesem Artikel.

3.) Über die klassischen Dreh- und Druckknöpfe des Infotainmentsystems.

4.) Außerdem können Sie Apples Sprachassistentin Siri als Sprachsteuerung für Carplay verwenden. Siri funktioniert in Carplay genauso wie direkt auf dem iPhone.

Mit Siri kann der Fahrer wesentliche Funktionen des iPhones über Sprachbefehle steuern ohne den Blick vom Verkehrsgeschehen nehmen zu müssen. So kann er beispielsweise Befehle auf dem Menü des Touchscreens auswählen ohne irgendwelche Symbole auf dem Touchscreen drücken zu müssen.

Lenkradtasten werden nur selten unterstützt

Sofern eine Lenkradtaste zum Einschalten der vom Hersteller eingebauten Sprachsteuerung vorhanden ist, könnte diese bei laufendem Carplay eigentlich Siri starten. In unseren Tests klappte das im Seat, nicht aber im VW Bus und auch nicht im Audi A4. Im Skoda unterstützte Carplay die Lenkradasten teilweise.

Der Startbildschirm zeigt immer die Icons von acht Apps. Sofern mehr als acht Carplay-kompatible Apps auf dem iPhone installiert sind, gibt es auch noch eine zweite Seite, wie es hier im Seat Ibiza der Fall ist.

iPhone macht die Arbeit

Die gesamte Rechenleistung liefert das gekoppelte iPhone, über dessen SIM-Karte auch der komplette Internet-Traffic läuft. Der PKW stellt lediglich Eingabe- und Ausgabe-Instrumente zur Verfügung, also Touchscreen/Display, Lenkrad- und Radiotasten, Mikrofon und Lautsprecher. Die komplette Funktionalität wie Sprachsteuerung, Navigation sowie das Musikstreaming und das Webradio liefert das iPhone.

Das hat Vorteile und Nachteile: Das iPhone ist performant, die Apps und Siri reagieren schnell. Doch der Akku des iPhones wird während der Fahrt kaum noch weiter aufgeladen, weil das iPhone ständig in Betrieb ist und so Strom verbraucht.

Wichtig: Der Mobilfunkvertrag des gekoppelten iPhones muss für das Datenvolumen der Carplay-Apps ausgelegt sein, weil alle Daten über die SIM-Karte des gekoppelten iPhones laufen. Die Karten-App beispielsweise lädt ständig Karten nach.

Der Bildschirm des iPhones ist während der Carplay-Nutzung abgeblendet und kann nicht bedient werden, nur das Carplay-Logo ist darauf zu sehen.

Verbindung via Lightning-USB

Die Verbindung zwischen iPhone einerseits und Carplay auf dem Infotainmentsystem des PKWs andererseits wird derzeit ausschließlich über das Lightning-Kabel des iPhones hergestellt. Sie stecken dazu das Lightning-Kabel in den USB-Port des PKWs. Verwenden Sie hierzu am besten das Originalkabel von Apple.

Apple hat kabelloses Carplay bereits in iOS integriert, Sie finden diesen Menü-Punkt im Einstellungsmenü Ihres iPhones, wie unser Screenshot zeigt. Nur gibt es bis heute kein Auto, das kabelloses Carplay unterstützt.

Wireless Carplay: Noch nicht serienreif

Apple hat zwar mit iOS 9 im September 2015 die Schnittstelle für Wireless Carplay via Bluetooth freigegeben. Bei Redaktionsschluss ist allerdings weltweit noch kein Fahrzeug eines Automobil-Herstellers verfügbar, das kabelloses Carplay unterstützt. BMW hat aber für die zweite Jahreshälfte 2016 kabelloses Carplay in allen seinen Modellen angekündigt.

Apple verbietet VW Demonstration auf der CES

Volkswagen besaß bereits im Januar 2016 eine experimentelle Umsetzung für Wireless Carplay. Die Wolfsburger wollten kabelloses Carplay deshalb auf der CES 2016 in Las Vegas vorführen. VW hätte sich mit der Vorführung einer kabellosen Carplay-Verbindung als innovatives Unternehmen zeigen können – diese positive Eigenwerbung hätte VW im Zeichen des Abgasskandals dringend nötig gehabt.

So wird das iPhone im Seat angeschlossen.

Doch Apple untersagte VW, das kabellose Carplay auf der CES 2016 vorzuführen. Diese Information gelangte über den Bericht des US-Auto-Blogs Car and Driver an die Öffentlichkeit. Car and Driver zitierte dabei Dr. Volkmar Tanneberger, an dessen Roundtable wir auf der CES teilgenommen haben. Dr. Tanneberger ist der Leiter der Elektronik-Entwicklung von Volkswagen.

Über die Gründe für das Verbot kann man nur spekulieren. Will sich Apple die Vorstellung von Wireless Carplay für eines seiner eigenen Events vorbehalten? Oder will Apple Wireless Carplay zusammen mit einem anderen Automobil-Hersteller zeigen und nicht mit VW, das in den USA wegen der Abgasaffäre nicht den besten Ruf hat?

Lese-Tipp: Alle Auto-Tests von PC-WELT und Macwelt

Eine Zeitlang gab es keine offizielle Bestätigung dieses Verbots durch die Pressestelle von Volkswagen. In Wolfsburg musste man offensichtlich erst darüber nachdenken, wie man mit diesem Verbot offiziell umgeht. Auf unsere Nachfrage hat man uns aber dann bestätigt, dass Apple VW untersagt habe, Wireless Carplay auf der CES 2016 vorzuführen. Technisch wäre Volkswagen dazu in der Lage gewesen, die IT-Entwicklungsabteilung von VW hat seit der Freigabe der betreffenden Spezifikation durch Apple daran gearbeitet. Stattdessen zeigte VW auf seinem Messestand in der Nordhalle der CES 2016 kabelloses Mirrorlink.

iPhone ohne Carplay mit dem Auto verbinden geht zwar, aber...

Sie können ein iPhone in einem PKW natürlich auch ohne Carplay nutzen. Praktisch mit allen modernen PKW-Infotainmentsystemen lässt sich das iPhone via Bluetooth verbinden. Danach können Sie zumindest über das iPhone telefonieren und Musik vom iPhone über die Lautsprecher des Fahrzeugs streamen. Bei vielen Infotainmentsystemen stehen auch noch weitere Funktionen wie Kurznachrichtenversand oder die Nutzung ausgewählter Internetdienste zur Verfügung. Doch die Bedienung erfolgt dabei immer über das Infotainmentsystem des PKWs, mit dem Sie sich erst vertraut machen müssen und das sich oft nicht so intuitiv wie ein Smartphone bedienen lässt.

3. Vorteile von Carplay

Killer-Feature: Einfache Verbindung

Mit Carplay entfällt die mitunter umständliche und teilweise sogar unmögliche Koppelung zwischen dem iPhone und dem Infotainmentsystem des Fahrzeugs. Diese scheitert teilweise an den unterschiedlichen Bluetooth-Profilen für die Nutzung des Telefons, das Übertragen der Telefonkontakte oder das Abspielen von Musik. So setzten einige Fahrzeuge wie die E-Klasse von Mercedes-Benz das veraltete DUN-Profil voraus,das damals aber fast kein Androide und kein iPhone unterstützten.

Ähnlich grotesk: Einige ältere Infotainmentsysteme ließen sich nur mit rSAP-kompatiblen Smartphones verbinden. Weil das iPhone rSAP nicht unterstützt, ließ sich Apples Smartphone zum Beispiel nicht mit dem rund 3500 Euro teuren Comand Online in der Mercedes-Benz E-Klasse verbinden. Und auch ältere „Premium-Freisprecheinrichtungen“ von Volkswagen und Audi setzen rSAP voraus. Das führte dazu, dass die Verbindungsaufnahme zwischen modernen Smartphones wie dem iPhone und den oft hochpreisigen Infotainmentsystemen moderner PKWs kompliziert oder sogar unmöglich war beziehungsweise sich nur uralte Handys verbinden ließen. Oder aber man musste eine spezielle App installieren, um eine Bluetooth-Verbindung zwischen dem modernen Smartphone und dem Auto herstellen zu können. Die App funktionierte jedoch nicht immer zuverlässig.

TuneIn bringt Webradio ins Auto (hier als Beispiel der Seat). TuneIn gehört zu den wenigen Fremd-Apps, die Apple für Carplay zulässt.

Mit Carplay (und Mirrorlink und Android Auto) gehört dieses Verbindungs-Drama der Vergangenheit an. Ein Riesen-Komfortgewinn.

Gewohnte Bedienung

Koppeln Sie dagegen das iPhone mit Hilfe von Carplay und dem Lightning-Kabel mit dem Auto, dann können Sie die Funktionen des iPhones fast genauso bedienen, wie Sie es auch außerhalb des Wagens nur mit dem iPhone allein gewohnt sind. Es entfällt die Ein- und Umgewöhnung, und Sie können die erfahrungsgemäß intuitivere Bedienung des Smartphones nutzen. So gibt es einen Homebutton, über den man immer auf den Startbildschirm zurückkommt. Drückt man ihn aber länger, so startet Siri. Selbst der Weckruf „Hey Siri“ funktioniert mit Carplay, sofern diese Funktion auf dem iPhone aktiviert ist. Ein iPhone-Besitzer findet sich bei Carplay sofort zurecht im gewohnten Umfeld.

Größerer Bildschirm

Durch die Nutzung des PKW-Bildschirms (die bei Volumenmodellen in der Regel zwischen 6 und 8 Zoll groß sind) steht Ihnen ein deutlich größeres und besser ablesbares Display für die iPhone-Apps zur Verfügung als es auf dem kleineren iPhone-Touchscreen der Fall ist. Mit größeren Icons, die Sie auch während der Fahrt leichter mit dem Finger treffen können. Dadurch wiederum sind Sie weniger lang vom Verkehrsgeschehen abgelenkt als wenn Sie versuchen würden, auf dem kleineren iPhone-Display ein Icon zu finden.

Die Kartenapp steht als einzige Navigationslösung zur Verfügung.

Bewährte Sprachsteuerung

Die Qualität der von den Automobil-Herstellern eingebauten Sprachsteuerung ist ebenfalls von Hersteller zu Hersteller sehr unterschiedlich. Mit Siri haben Sie stattdessen eine bewährte Sprachassistentin zur Seite, mit der Sie das iPhone bedienen, ohne den Blick vom Verkehrsgeschehen nehmen zu müssen. Zudem sprechen Sie zu Siri mit dem im Auto eingebauten Mikrofon – wodurch die Erkennungsrate der Sprachsteuerung ebenfalls besser sein sollte.

TomTom-Verkehrslageinfos

Dank Carplay können Sie für die Navigation die Karten-App des iPhones mit den sehr genauen Echtzeit-Verkehrslage-Informationen von TomTom nutzen- mit größerer Kartendarstellung als auf dem iPhone-Bildschirm und Ausgabe der Sprachanweisungen über die im Auto eingebauten Lautsprecher anstelle der kleinen iPhone-Lautsprecher.

Carplay bietet noch einen weiteren Vorteil: Werden die iPhones leistungsfähiger, so steht dieser Performancegewinn auch im Auto zur Verfügung ebenso wie neue Apps und neue Funktionen, beispielsweise für Siri.

Musik aus dem Web

4. Diese iPhones unterstützen Carplay

Apple hat Carplay erstmals im Rahmen eines Updates für iOS 7 bereitgestellt. Carplay kann mit dem iPhone ab Modell 5 zusammenarbeiten.

5. Diese Automobil-Hersteller unterstützen Carplay

Als Apple im März 2014 Carplay vorgestellt hat, hielt sich die Begeisterung der meisten Automobil-Hersteller in Grenzen. Nur Ferrari, Mercedes-Benz und Volvo waren vom Start weg mit dabei. Audi, BMW und all die anderen wollten sich nicht von Apple abhängig machen und die Kontrolle über das Infotainmentsystem im Auto und über die damit erzeugten Daten behalten. Zudem haben vor allem die deutschen Premium-Hersteller eine sehr leistungsfähige eigene Lösung entwickelt, die sie verständlicherweise nicht aufgeben wollen.

Doch nach und nach hält Carplay in immer mehr Fahrzeugen Einzug. Im Juli 2014 kamen unter anderem Audi, Fiat und Mazda hinzu. Mittlerweile ist die Liste der kooperierenden Automobil-Hersteller deutlich gewachsen, man findet auf http://www.apple.com/de/ios/carplay/available-models/ alle namhaften Hersteller.

Wir starten einen Anruf mit Siri.

Bei Redaktionsschluss stehen diese für Deutschland relevanten Auto-Produzenten auf der offiziellen Unterstützerliste: Abarth, Alfa-Romeo, Audi, BMW, Citroen (mit der Untermarke DS), Daimler, Ferrari, Fiat, Ford, Honda, Hyundai, Jaguar, Kia, Land Rover, Mazda, Mitsubishi, Nissan, Opel, Porsche, Peugeot, Renault, Seat, Skoda, Subaru, Suzuki, Volkswagen und Volvo. Dazu kommen noch einige Hersteller, die vor allem für den US-Markt relevant sind. Nicht alle der genannten Marken bieten aber tatsächlich schon Fahrzeuge mit Carplay an.

Audi unterstützt Apple und Google

Auch Audi, das zu den Gründungsmitgliedern der Open Automotive Alliance von Google gehört, die das konkurrierende Android Auto unterstützt, integriert mittlerweile Carplay in seine Fahrzeuge: „Wegen der geringen Marktverbreitung und der fehlenden Integration bei Apple unterstützt Audi aktuell kein Mirrorlink, sondern nur Apple Carplay und Android Auto“, erklärte Michael Crusius, Pressesprecher von Audi, auf unsere Nachfrage. Carplay gibt es als Bestandteil des Audi Smartphone Interface im Q7, A4, TT, A5 und Q2.

Sonderweg von Ford: Sync 3 und Applink

Ford unterstützt ebenfalls Carplay und Android Auto und zwar im Rahmen seines eigenen Infotainmentsystems Sync 3, bei dem Ford seinen bisherigen Kooperationspartner Microsoft und dessen Windows Embedded zumindest teilweise durch Blackberry und QNX ersetzt hat. Ford setzt bei Ford Sync zwar in erster Linie auf die eigene Applink-Technologie und die Opensource-Basis SmartDeviceLink SDL. Sie können damit vom iPhone nur Applink-kompatible Apps auf dem Infotainmentsystem Sync 3 abspielen. Diese derzeit noch bestehende Einschränkung wird mit der nach und nach vollzogenen Integration von Carplay (und Android Auto) aber aufgehoben, Sie haben dann in immer mehr Ford-Modellen mit Sync 3 die Wahl zwischen dem eigentlichen Sync, Carplay und Android Auto.

Carplay in Ford-Modellen in Deutschland: Mondeo, S-MAX und Galaxy

Das Infotainmentsystem Sync 3 mit Unterstützung für Carplay und Android Auto will Ford für alle in den USA verkauften Modelle des Jahrgangs 2017 anbieten. Diese Ankündigungbezieht sich nur auf den US-Markt. Wir fragten deshalb bei Ford Deutschland nach der Situation hierzulande nach. Die Antwort: "Apple CarPlay ist mit Sync 3 derzeit in Europa im Ford Mondeo, S-MAX, Galaxy sowie bald auch im Edge verfügbar". Das erklärte Ute Mundolf, Leiterin Lifestyle- und Markenkommunikation von Ford Deutschland, auf unsere Nachfrage. Der weitere Roll-out erfolge laut Mundolf dann sukzessive im Verlauf 2016 und 2017. „Bis Ende 2016 ist Sync 3 inklusive Apple CarPlay und Android Auto für insgesamt 11 Carlines in Europa geplant“, so Mundolf weiter.

Toyota lehnt Carplay ab

Toyota wird zwar von Apple auf der Carplay-Unterstützerseite genannt. Doch das ist falsch: Der größte Automobil-Hersteller der Welt boykottiert Carplay ebenso wie Android Auto und unterstützt nur Mirrorlink. Stattdessen setzen die Japaner auf Applink von Ford und dessen Opensource-Basis SmartDeviceLink SDL. Toyota baut sogar ein eigenes Datencenter für Cloud-Dienste für seine Fahrzeuge auf. Ob Toyotas Entscheidung lange Bestand haben wird, bleibt abzuwarten, weil Ford - wie oben erwähnt - mittlerweile auch Carplay unterstützen will.

Kurioserweise veröffentlichte Toyota seinen Entschluss gegen Carplay und für Fords Applink nur kurz nach Fords Erklärung, dass man künftig Carplay unterstützen wolle. Somit steht Toyota mit seinem Widerstand gegen Carplay ziemlich allein da.

Daimler

Daimer bietet Carplay in der Mercedes-Benz A-Klasse und in der kürzlich erneuerten E-Klasse an.

Fast alle BMW-Modelle bekommen Carplay

BMW hatte anfangs gezögert, Carplay zu unterstützen. Im November 2015 erklärte BWM-Chef Harald Krüger dann aber, dass BMW in künftigen Modellen Carplay und Android Auto unterstützen wolle.

Nadja Horn, Pressesprechin von BMW für ConnectedDrive, antwortete im Frühjahr 2016 auf unsere Frage nach Carplay in den BMW-Modellen: "CarPlay wird im 2. Halbjahr 2016 in folgenden Modellen verfügbar sein: BMW 1er, BMW 2er, BMW 3er, BMW 4er, BMW 6er und BMW 7er Reihe sowie für den BMW X3, BMW X4, BMW X5 (inklusive M) und BMW X6 (inklusive M). Die Verfügbarkeit ist marktspezifisch, das nur zur Ergänzung. Wir werden zudem in den genannten Modellen mit Wireless CarPlay starten."

Also bekommen fast alle verfügbaren BMW-Modelle Carplay - nur X1, i3 und i8 sowie der 5er und der Z4 fehlen in der Aufzählung. Zudem verbaut BMW von Anfang an Wireless Carplay und nicht die bisher von den Automobil-Herstellern verbaute Kabel-Variante. Damit entfällt das oft nervige Einstöpseln des Lightningkabels in den USB-Port im Auto.

Der Aufpreis für Carplay beträgt 300 Euro. Das geht aus der neuen Preisliste zu BMW X5 M und X6 M auf Seite 25 hervor.

Sonderfall BMW: iCar alias Apple Auto

BMW spielt in Sachen Apple eine Sonderrolle, weil der Bayerische Auto-Hersteller als Kooperationspartner beziehungsweise Auftrags-Produzent für das ominöse Apple Auto alias iCar gehandelt wird und Apple-Chef Tim Cook schon einmal die Fertigungsanlangen von BMW in Leipzig besucht hat. Dabei handelt es sich aber um unbestätigte Gerüchte. Derzeit ist nicht einmal sicher, ob Apple tatsächlich ein eigenes Auto auf die Beine stellt oder mit seinem iCar-Projekt nicht etwas ganz anderes plant.

6. Liste der Autos mit Carplay-Support

Apple hat auf apple.com/ios/carplay/available-models eine Liste aller Fahrzeuge veröffentlicht, die Apple Carplay unterstützen sollen. Die Liste umfasst Fahrzeuge rund um den Globus, darunter befindet sich mit dem VW Lamando auch ein in China verkauftes Auto. Doch die Liste macht einen konfusen Eindruck und verwirrt mehr als dass sie informiert.

Startbildschirm des Seat-Infotainmentsystems mit Carplay.

Zu jedem Modell steht eine Jahreszahl auf der Liste. Dabei soll es sich offensichtlich um das Modelljahr handeln, ab der das genannte Fahrzeug Carplay unterstützen soll. Dabei ist zu beachten, dass das Modelljahr bereits immer im Kalendervorjahr beginnt; wenn also 2017 bei einem Modell steht, dann ist damit ein Termin im Kalenderjahr 2016 gemeint.

Im Allgemeinen startet zum Beispiel das VW-Modelljahr in der Produktion Anfang Juni und ist dann zirka ab Anfang September beim Kunden. Davon kann es aber je nach Modell und Produktionsstandort Abweichungen geben. Bei Audi und Seat wiederum startet das Modelljahr im Mai.

Für den deutschen Markt stehen zum Beispiel der Audi A4 und der Q7 auf der Liste. Beide sollen laut Apple erst ab dem Modelljahr 2017 Carplay-Support bieten. Das ist jedoch falsch. Beide Modelle (A4 B9 und der aktuelle Q7) unterstützen bereits jetzt Carplay mit dem MIB II, dem Modularen Infotainment-Baukasten der Volkswagengruppe.Richtig wäre also die Angabe 2016 als Modelljahr und nicht 2017. Udo Rügheimer, Kommunikation Technologie / Innovationen Audi AG, vermutete uns gegenüber, dass Apple auf seiner Liste den Carplay-Start in den USA meint: „Die Aussage zum Modelljahr bezieht sich sicherlich auf die Markteinführung in den USA. Und das sollte dann MJ 17 sein, das aber schon im Kalenderjahr 2016 (Mai) beginnt.“ Für den deutschen Markt stimmt diese Angabe aber in keinem Fall.

Nun könnte man also unterstellen, dass die von Apple veröffentlichte Liste nur den Carplay-Support für die USA nennt. Doch warum befinden sich dann Fahrzeuge auf der Liste, die in den USA nicht verkauft werden? Etwa der VW Lamando, den Volkswagen für den chinesischen Markt entwickelt hat. Oder Touran, Fox, Polo, die laut Volkswagen of America nicht in den USA erhältlich sind. Sofern Apple aber alle Modelle von Volkswagen aufführen will, die Carplay weltweit unterstützen, dann fehlt der wichtige T6 von Volkswagen Nutzfahrzeuge (VWN). Der VW T6 dürfte den meisten Auto-Interessierten unter der Bezeichnung Multivan, Transporter oder VW Bus bekannt sein. Der T6 beherrscht definitiv Carplay und Android Auto und Mirrorlink, wie unser Test des VW T6 Multivan beweist. Die von Apple veröffentlichte Liste ist also in diesem Punkt unvollständig.

Ziffernblock zur Telefonnummerneingabe.

Weiterhin nennt die Liste diverse Mercedes-Benz-Modelle wie A- und B-Klasse, Opel Adam, Karl, Corsa und Astra sowie Insignia, Porsche 911 (der lange Zeit kein konkurrenzfähiges Infotainmentsystem besaß), verschiedene Seat-Modelle, darunter auch der bereits von uns getestete Seat Ibiza Connect sowie verschiedene Skoda-Modelle. Die dazu jeweils genannten Jahresangaben scheinen aber zu stimmen, so unterstützen die Seat-Modelle bereits seit Mai 2015 Carplay - das wäre dann Modelljahr 2016.

Benjamin Oberkersch von Daimler erklärte auf unsere Nachfrage zum Carplay-Support in den Mercedes-Benz-Fahrzeugen: „Alle auf www.apple.com/ios/carplay/available-models/ gelisteten Modelle unterstützen Apples Smartphone-basiertes Infotainmentsystem Carplay bereits seit Dezember 2015. Also A, B, GLE, CLA, CLS, E Coupé, E Cabriolet und GLA. Die neue E-Klasse, die ab Frühjahr 2016 verfügbar sein wird, unterstützt zusätzlich zu Carplay auch noch Googles Android Auto."

Wie die Pressestelle von Volkswagen auf unsere Nachfrage erläuterte, ist es wichtig, den Carplay-Ausroll-Termin für das jeweilige Land zu beachten. Carplay startet also in ein und demselben Automodell weltweit nicht zwangsläufig zum gleichen Zeitpunkt. Wenn man zum Beispiel einen VW Golf in Portugal kauft, wird man darin trotzdem noch kein Apple Carplay nutzen können, weil diese Technologie in Portugal noch nicht von Apple ausgerollt wurde.

7. Carplay lässt sich auch nachrüsten

Neben den Carplay-Lösungen ab Werk gibt es auch Nachrüstlösungen von Alpine, Kenwood und Pioneer. Am Beispiel des Alpine iLX-700 und des Pioneer SPH-DA120 stellen wir Ihnen zwei solche Nachrüstlösungen im Praxis-Test vor.

JVC hat mit dem KW-V820BT ebenfalls eine Nachrüstlösung für Apple Carplay vorgestellt, die auch in Deutschland erhältlich ist.Damit können Sie ein älteres Auto mit 2-DIN-Radio-Schacht mit Carplay und Freisprecheinrichtung nachrüsten. Auf dem 6,8-Zoll-Touchscreen kann man neben Carplay auch das integrierte UKW-Radio bedienen, Bluetooth Audio-Streaming steuern und eine Freisprechanlage für das gekoppelte Smartphone benutzen. Für Spotify und Pandora gibt es eigene Apps.

JVC stellt Nachrüstlösung für Carplay vor: KW-V820BT
Foto:

Der Bildschirm ist allerdings nur resistiv und nicht kapazitiv, das Touch-Gefühl dürfte also nicht besonders hochwertig sein und Multizoom steht nicht zur Verfügung.

In den USA kostet diese Nachrüstlösung 600 Dollar. In Deutschland verlangt JVC 599 Euro.

Audio System von Sony XAV AX 100
Foto:

Auch Sony hat eine Nachrüstlösung für Carplay im Angebot. Das Sony XAV-AX100.Im Unterschied zu anderen Nachrüstlösungen beherrscht das XAV-AX100 (6,4 Zoll-Display mit 800 x 480 Pixel, Sprachsteuerung) aber auch Android Auto. Sie können damit also nicht nur iPhones, sondern auch Android-Smartphones verbinden. Sony hat bis jetzt aber nur den Verkauf für Nordamerika angekündigt: Knapp 500 Dollar soll es dort ab Ende November kosten.

Das 6,75-Zoll-Gerät JBL Legend CP100 ist ebenfalls eine Nachrüstlösung für Apple Carplay und Android Auto. Es soll in den USA knapp 400 US-Dollar kosten, ist allerdings noch nicht erhältlich.

Der doch recht komplexe Einbau dieser Nachrüstlösungen dürfte in der Regel in einer Fachwerkstatt durchgeführt werden.

Genug der Vorrede, wenden wir uns nun Carplay im Detail zu.

8. Apps und Funktionsumfang von Carplay

Falls Sie erwarten, dass alle Ihre vertrauten iPhone-Apps gespiegelt auf dem Carplay-Bildschirm im Auto zur Verfügung stehen: Fehlanzeige. Apple lässt nur einige ausgewählte eigene und bisher nur ganz wenige fremde Apps für Carplay zu.

Die Navigation kann durchaus überzeugen.

Telefonie, Nachrichten, Navigation, Musik

Der Fokus von Carplay liegt auf Telefonie und Nachrichtenversand über das gekoppelte iPhone, Navigation über die iPhone-Karten-App (mit typischen Navigations-Funktionen wie Turn-by-Turn und Verkehrslage-Informationen). Für die Navigation steht nur die Karten-App von Apple zur Verfügung. Alle anderen Navigations-Apps sind nicht Carplay-fähig, also auch nicht die TomTom-App oder die App von Sygic.

Außerdem sind diverse Musik- und Hörbuchdienste Carplay-fähig über die jeweiligen Apps von Spotify, Beats Radio, iHeartRadio, Stitcher, Audible und natürlich Apple Music, um nur einige Beispiele zu nennen.

Seit iOS 9.3 gibt es in Carplay zudem die Abschnitte "Neu" und "Für Dich" unter Apple Music und "Business in deiner Nähe" in der Karten-App.

Die Kartenapp zeigt auch Alternativrouten

Kein Office und keine Mail

Eine Office-Lösung fehlt, selbst ein Mailclient ist nicht vorhanden. Sie können also zwar Anrufe via Carplay starten und Kurznachrichten lesen und verschicken, aber keine Mails aufsprechen.

9. So starten Sie Carplay

In der Regel reicht es, wenn Sie das iPhone per Lightning-Kabel mit dem USB-Port des Infotainmentsystems verbinden. Das Infotainmentsystem erkennt das iPhone automatisch und startet dann Carplay. So ist das beispielsweise im VW Bus T6 und im Seat Ibiza Connect sowie im Audi A4 und im Skoda der Fall. Der Bildschirm des iPhones wird dagegen gesperrt.

10. So nutzen Sie Carplay

Startbildschirm

Nach dem Start präsentiert sich der Homescreen von Carplay auf allen Fahrzeugen aller Hersteller mit dem gleichen Homescreen. Wenn man also Carplay einmal genutzt hat, findet man sich sofort wieder zurecht, auch wenn man das Fahrzeug gewechselt hat.

Der Homescreen besteht aus mindestens einer Bildschirmseite mit großen Icons für jede App. Wenn man zusätzlich zu den von Apple selbst stammenden Carplay-kompatiblen Apps auch einige Carplay-taugliche Apps von Drittanbietern auf dem iPhone installiert hat, wie Spotify, Stitcher oder TuneIn Radio, dann hat der Homescreen auch noch eine weitere Seite. Zwischen beiden Seiten man bei Fahrzeugen mit Touchscreen durch eine Fingerwischbewegung bequem wechseln. Bei Fahrzeugen ohne Touchscreen wechselt man die Seite mit dem Controller auf der Mittelkonsole.

So sieht der Home Screen von CarPlay im Seat Ibiza Connect aus, wenn auf dem iPhone 6 keine zusätzlichen CarPlay-Apps installiert sind. Es gibt dann nur eine Seite.

Auf der ersten Seite des Homescreens finden sich immer die Icons für Telefonie, Musik vom iPhone/Apple Music, Karten-App und Nachrichten sowie die Hörbuch-App. Dazu kommt noch ein Icon, mit der man die aktuelle Musikquelle aufrufen kann. Die Automobil-Hersteller binden zudem ein eigenes Icon ein, das auf den Startbildschirm von Carplay zurückführt. Das ist zum Beispiel bei VW und Seat sowie Audi der Fall. Aber auch Dritt-Anbieter-Apps wie Audible und TuneIn legen hier ihre Icons ab.

Die erste Seite unseres Home Screens im T6.

Intuitive und übersichtliche Oberfläche

Der Carplay-Bildschirm ist aufgeräumt und erfreut das Auge des Betrachters mit großen übersichtlichen Schaltflächen und angenehmer Optik. Alle Schaltflächen sind ausreichend groß, lassen sich bei Fahrzeugen mit Touchscreen gut mit dem Finger treffen und der Touchscreen reagiert zügig, ein ziemlicher Kontrast zum eher düsteren Erscheinungsbild von Android Auto und Mirrorlink. Über den Homebutton links unten kommt man immer und von jedem Bildschirm zurück zum Startbildschirm. Ein kurzer Druck auf den Homebutton bringt einen zum Startbildschirm zurück, ein langer Druck startet Siri.

Bedienung: Die Bedienung erfolgt bei den Fahrzeugen der Volumenhersteller über den Touchscreen (tippen und wischen) oder über Siri. Letzteres ist ganz klar das Mittel der Wahl. Siri startet auch automatisch beim Öffnen bestimmter Menüs wie Telefon (das Icon links oben) oder Nachrichten oder Karten. Doch mit einem langen Druck auf dem Homebutton links unten können Sie Siri auf dem Carplay-Bildschirm genauso wie auf dem iPhone unabhängig von bestimmten Apps starten.

Teilweise kann Carplay auch über die Lenkradtasten und die Bedienelemente des Radios bedient werden sowie bei den Premium-Modellen über die Controller auf der Mittelkonsole.

Siri: Carplay gehorcht aufs Wort (meistens)

Die Touchbedienung funktioniert zwar sehr gut, hat aber den Nachteil, dass man dafür den Blick vom Verkehrsgeschehen abwenden und auf den Bildschirm schauen muss. Die Ablenkung ust bei Fahrzeugen ohne Touchscreen aber noch viel größer, wie das Beispiel Audi A4 zeigt (siehe unten). Wir haben deshalb bei unseren Testfahrten versucht, Carplay hauptsächlich über Siri zu bedienen.

Hey Siri: Siri startet - zumindest theoretisch - auf drei unterschiedliche Arten: durch den bereits erwähnten langen Druck auf die Home-Taste links unten im Carplay-Bildschirm des PKWs (bei Autos ohne Touchscreen durch einen langen Druck auf das Touchpad auf dem Controller). Oder durch den Weckruf „Hey Siri“. Oder durch die Sprachsteuerungstaste des Infotainmentsystems des Autos. Diese Funktion steht aber nicht immer zur Verfügung, zum Beispiel klappt das nicht im VW Bus (dort startet man mit dieser Taste immer die VW-eigene Sprachsteuerung), wohl aber im Seat Ibiza .

Tipp: Falls Sie „Hey Siri“ nutzen wollen, aktivieren Sie diese Einstellung vor dem Losfahren in Ihrem iPhone unter "Einstellungen, Allgemein, Siri".

Der Weckruf "Hey Siri" klappte in unseren Tests im T6 und im Seat tadellos. Siri regelt sofort die Lautstärke des Radios herunter, sobald man die Sprachsteuerung aktiviert, zum Beispiel um eine SMS zu versenden. Hat man die Nachricht verschickt, wird das Radio wieder auf laut geschaltet. Top!

Das kann Siri unter Carplay

Siri bietet via Carplay grundsätzlich den gleichen Funktionsumfang wie auf dem iPhone: Mit Siri kann der Fahrer Anrufe entgegennehmen und starten, Sprachnachrichten während der Fahrt diktieren und abschicken und auch Lieder abspielen lassen. Letztere wahlweise von der Playlist des iPhones oder von verschiedenen Webradio-/Musik-Streaming-Anbietern.

Oder lassen Sie sich den Wetterbericht für eine beliebige Stadt vorlesen, den Geburtstag einer bekannten Persönlichkeit recherchieren, Ihre Termine für den nächsten Tag vorlesen (aus Ihrem Kalender), eingegangene Nachrichten vorlesen oder einen Anruf starten. Man kann Siri problemlos einen Kalendereintrag vornehmen lassen. Und natürlich können Sie mit Siri auch eine Navigation auf der Karten-App starten.

Schwankende Qualität der Spracherkennung

Die Leistungsfähigkeit von Siri - sprich: Erkennungsquote und Reaktionszeit - hängt maßgeblich von der Qualität der Mobilfunkverbindung ab. Dieser Aspekt spielt im Auto eine besonders große Rolle, weil die Qualität der Mobilfunkverbindung ständig schwankt. Jeder Tunnel zum Beispiel lässt Siri deutlich langsamer werden. Zudem steigt die Fehlerquote bei der Erkennung. Da Siri zudem direkt auf dem iPhone ausgeführt augenscheinlich leistungsfähiger ist als wenn Sie Siri über Carplay verwenden, kommt es vor, dass Navigationsziele oder Musiktitel via Carplay nicht oder zumindest weniger zuverlässig erkannt werden.

Damit Carplay Spaß und Sinn macht, ist zwingend eine gute Mobilfunkverbindung erforderlich. Mit Edge-Tempo geht nichts, sowohl Carplay als auch Android Auto und Mirrorlink benötigen mindestens UMTS-Bandbreite, damit die Sache rund läuft und sich die Sprachsteuerung gut bedienen lässt. So richtig rund funktionierte speziell Siri im Test aber nur mit einer LTE-Verbindung. Ist die Verbindung schlechter, reagiert Siri nicht nur langsamer, sondern versteht oft auch falsch.

Kurios: Die Verbindung zwischen Carplay und iPhone scheint Siri zusätzlich mehr Leistung abzufordern. So konnten wir problemlos einige Navigationsziele fehlerfrei direkt auf dem iPhone per Siri eingeben, während wenige Sekunden später die exakt gleichen Navigationsziele von Siri über Carplay nicht mehr richtig verstanden wurden.

Bei einer 3G-Verbindung mit drei Balken können wir Kontakte problemlos via Siri in Carplay anrufen. Ist die Verbindung etwas schlechter, versteht uns Siri nicht mehr, obwohl wir mit Siri direkt auf dem iPhone immer noch die Kontakte anrufen können.

Im Test scheiterte die Verwendung von Siri auf dem Land an einem wolkigen feuchten Abend, weil wir nur eine langsame Edge-Verbindung nutzen konnten. Am nächsten Tag herrschte strahlender Sonnenschein am exakt gleichen Standort: Wir konnten eine 3G-Verbindung nutzen. Prompt reichte die Mobilfunkverbindung nun für Siri aus, und wir konnten darüber eingegangene Kurznachrichten abrufen und beantworten sowie die Karten-App mit Navigationszielen füttern.

Los geht's.

11. Navigation in Carplay: Karten-App und Siri

Für die Navigation mit Carplay im T6 steht derzeit nur die Karten-App von Apple zur Verfügung, die ihre Karten fortlaufend aus dem Internet nachlädt. Einen Offline-Modus wie Google Maps besitzt die Karten-App noch nicht. Andere Navigations-Apps wie Navigon und TomTom, die ihre Karten fest auf dem iPhone installieren, sind derzeit nicht für Carplay freigegeben.

Solide Navigation

Die Apple Karten-App bietet typische Navigations-Funktionen wie Turn-by-Turn und Verkehrslage-Informationen. Die Kartendarstellung ist übersichtlich, das Routing war exakt. Bei der Navigation haben Sie die Wahl zwischen 2D- oder 3D-Ansicht. Die Karte kann man mit dem Finger verschieben und zoomen. Alternativrouten werden automatisch zur Auswahl angezeigt, die gewünschte Route kann man mit dem Finger antippen und auswählen.

Siri ist mitunter störrisch

Grundsätzlich kann man Ziele mit Siri und über den Touchscreen eingeben. Bei der Eingabe von Navigationszielen via Siri scheint die Qualität der Mobilfunkverbindung über Erkennung und Nichterkennung von Zielen zu entscheiden, hier scheint LTE unbedingt nötig zu sein: Mitunter verschluckte Siri den Straßennamen und die Hausnummer und lotste nur zur Stadt. Außerdem nervt Siri mit der Angewohnheit, bei der Navigation bevorzugt Adressen aus den Kontakten anzusteuern, obwohl man diese überhaupt nicht meinte. Bei Adressen, die Siri noch nicht kannte, scheiterten unsere Versuche gelegentlich komplett: Siri erkannte entweder eine völlig falsche Adresse, teilweise sogar in einer falschen Stadt, oder aber sagte, dass keine Adresse erkannt wurde.

Touchscreen schlägt Siri

Sie können das störrische Siri bei der Eingabe von Navigationszielen aber umgehen, indem Sie das Ziel auf der virtuellen Tastatur des Touchscreens eingeben. Das klappt immer; über das Tastatur-Icon rechts oben kann man diese Tastatur aktivieren und dann die Adresse eingeben. Damit erreichten wir unsere Navigationsziele einwandfrei, selbst wenn Siri zuvor gescheitert ist.

Dom, Plärrer, Tankstellen – kein Problem

Gut klappte die Zieleingabe bei Sehenswürdigkeiten, zum Beispiel bei einem Dom in einer fremden Stadt - hier lotste uns Siri zur richtigen Adresse. Ebenso kannte Siri den Nürnberger Plärrer. Und ruck-zuck lotste uns Siri zur nächstgelegenen Tankstelle. Die Tankstellensuche klappte an verschiedenen Orten einwandfrei. Und das alles nur per Sprachbedienung - top.

Wenn die Navigation gestartet ist, läuft sie im Hintergrund weiter, wenn man eine andere App startet. Am oberen Bildschirmrand wird dann die nächste Abbiegung angezeigt. Über das Karten-Icon links oben kann man jederzeit die Karte wieder öffnen.

Cool: Eine auf dem iPhone gestartete Navigation wird beim Einstecken des Lightning-Kabels nahtlos auf Carplay fortgesetzt. Man kann Siri auch fragen, wo man gerade ist. Siri liefert dann nicht nur den Straßennamen, sondern öffnet auch gleich eine Karte.

TomTom-Verkehrslagedaten und Wetterbericht

Die Navigation selbst funktionierte einwandfrei, inklusive gesprochenen und angezeigten Abbiegehinweisen und einer zoombaren Kartenansicht. Auf der Karte zeigte uns die Karten-App exakt die Verkehrslage an – den TomTom-Echtzeit-Verkehrsinformationen sei dank. Dementsprechend genau prognostizierte die Karten-App auch unsere Ankunftszeit. Man kann sich von Siri aber auch ab und zu die voraussichtliche Ankunftszeit ansagen lassen: „Hey Siri, Ankunftszeit?“ Das klappte im Test unkompliziert. In diesem Zusammenhang auch interessant: Den Wetterbericht für einen gewünschten Standort liest Siri auf Wunsch sofort vor.

Music-App von Apple

Derzeit keine Alternativen zu Apple Karten: Sygic bittet Nutzer um Unterstützung

Wer ein iPhone zur Navigation verwendet, kann nicht nur die Karten-App von Apple verwenden. Diese vorinstallierte Online-Navigationslösung lotst dank der exakten Verkehrslageinformationen von TomTomzwar sehr genau, doch bezieht die Karten-App ihr Kartenmaterial fortlaufend von den Servern von Apple. Bei regem Gebrauch der Karten-App kann das monatliche Frei-Volumen des Mobilfunkvertrags schnell aufgebraucht sein. Danach surfen Sie nur noch mit deutlich gedrosseltem Tempo oder müssen extra zahlen. Und im Ausland drohen auch noch Roamingkosten. In abgelegenen Regionen mit schlechter oder überhaupt keiner Mobilfunkverbindung funktioniert die Karten-App nicht (was in unserem Test aber nur selten und nur für ganz kurze Zeit der Fall war und die Navigation nicht entscheidend behinderte).

Deshalb bieten sich auf dem iPhone auch Offline-Navigations-Apps wie Here Maps (gratis) oder Sygic Car Navigation (knapp 80 Euro) an. Diese Apps speichern ihr gesamtes Kartenmaterial auf dem iPhone, so dass während der Fahrt allenfalls noch Verkehrslageinformationen durch die Mobilfunkverbindung rauschen. Doch Apple gibt wie oben erwähnt keine dieser Navigationsalternativen für Carplay frei und stellt sein SDK nur den Herstellern der wenigen für Carplay ausgewählten Apps, wie Spotify, TuneIn oder Stitcher, zur Verfügung.

Sygic Car Navigation
Foto:

Wie Sygic in seinem Blog schreibt, habe man durchaus mit Apple über die Zulassung der Sygic-Navigations-App für Carplay gesprochen. Doch bisher verliefen die Gespräche im Sande, außer der Apple-Karten-App gibt es keine Navigationslösung für Carplay.

Sygic fordert deshalb iPhone- und Carplay-Nutzer auf, über folgendes Webformular von Apple um die Freigabe von Sygic Car Navigation für Carplay zu bitten: http://www.apple.com/feedback/iphone.html .

Fazit zur Navigation mit Carplay: Alles in allem funktioniert die Navigation in Carplay gut. Wir würden uns aber wünschen, dass Apple weitere Navigations-Apps freigeben würde. Insbesondere solche wie Here, bei denen man das Kartenmaterial komplett herunterladen und dann ohne Mobilfunkverbindung navigieren kann.

12. Unterhaltung: Carplay rockt den Wagen

Carplay stellt auch den Zugang zu diversen Musik-Streaming-Diensten bereit, darunter Spotify, Stitcher und TuneIn Radio, vor allem aber Apple Music und iTunes. Webradio konnten wir perfekt über die TuneIn-App von unserem iPhone hören. Und Hörbuch-Fans kommen dank Carplay ebenfalls auf ihre Kosten.

Musik

Bei der Music-App von Apple gab es Licht und Schatten. Grundsätzlich konnten wir mit dem Befehl „Hey Siri, Musik“ die App starten und sie spielte auch gleich Musik ab. Doch bis wir zu unserem gewünschten Lied durchgedrungen sind, kostete es mitunter einige Zeit. Die dadurch verursachte Ablenkung ist im morgendlichen dichten Verkehr auf dem Mittleren Ring von München nicht unbedingt ein Beitrag zur Steigerung der Verkehrssicherheit. So konnten wir zwar zu den Playlists wechseln, doch die definitiv vorhandene Playlist Best of erkannte Siri via Carplay nicht.

Hörbücher in Stitcher

Das Erkennen einzelner Musiktitel klappte dagegen großenteils gut. Wir konnten Siri Musiktitel nennen, die Carplay dann auch sofort abspielte. Mitunter kam es aber vor, dass Siri zwar den Musiktitel erkannte, dann aber die gerade laufende Playlist verließ und den Musiktitel aus einer anderen Quelle abspielte - beispielsweise statt von den auf unserem iPhone 6 gespeicherten MP3s die Version von Apple Music. Die dann allerdings nicht die von uns gewünschte Variante war.

Ein Hörbuch in Stitcher

Außerdem konnten wir mit Hilfe von Siri Lieder jederzeit anhalten und auch zum nächsten Titel vorspulen. Wobei sich diese Funktionen über die großen Schaltflächen auf dem Touchscreen des Fahrzeugs schneller ansteuern lassen; dafür ist Siri nicht die beste Lösung.

Eines der Lieder von unserem iPhone

Spotify: Meist unbrauchbar

Mit Spotify hatten wir in den meisten Fällen keinen Spaß, die App ließ sich zwar sogar über Siri starten, und wir konnten darin auch zu unserer Playlist navigieren, doch Spotify spielte offt keinen einzigen Ton ab, obwohl die App auf unserem iPhone einwandfrei funktioniert. Nur im Audi A4 ließ sich Spotify einigermaßen brauchbar bedienen.

Mit dem Spotify-Problem stehen wir nicht allein, auch andere Nutzer berichten, dass sich Spotify unter Carplay nicht vernünftig nutzen lässt. Wie Spotify es durch die strenge Qualitätskontrolle von Apple geschafft hat, ist uns ein Rätsel.

Stitcher dagegen ließ sich problemlos bedienen und beschallte uns mit dem gewünschten Hörbuch.

Stitcher

Alles in allem war die Bedienung des Bereichs Musik über Siri langsamer und mit mehr Fehlern behaftet als über die gut umgesetzte Touchbedienung. Letztere fällt dank der großen Schaltflächen auf dem Touchscreen relativ leicht.

13. Telefonie und Nachrichten

Telefonate lassen sich problemlos mit Siri via Carplay annehmen und führen. Wenn Sie einen Anruf tätigen, können Sie wahlweise die Nummern in einem Rutsch aufsprechen oder einen Kontakt aus dem Telefonbuch des iPhones anrufen lassen oder aber die Nummer auch per Ziffernblock eintippen. Auch Facetime-Anrufe sind möglich, sofern zu einem Kontakt ein Facetime hinterlegt ist. Whatsappanrufe dagegen unterstützt Apple Music nicht

Geht ein Anruf ein, während Apple Music ein Lied abspielt, dann unterbricht Carplay die Musik für den eingehenden Anruf. Ebenso blendet Carplay eine laufende Navigation auf der Apple-Kartenapp für einen eingehenden Anruf aus; die Navigation läuft aber im Hintergrund weiter.

Ebenso unkompliziert konnten wir Kurznachrichten (SMS und iMessages, nicht aber Whatsapp) über Siri und Carplay diktieren und verschicken. Siri liest zudem eingegangene Kurznachrichten einwandfrei vor, die man direkt per Sprachbefehl beantworten kann. Dazu diktiert man den Text der SMS und verschickt sie dann. SMS kann man an Nummern oder Einträge aus dem Telefonbuch senden. Hat man eine Nachricht aufgesprochen, kann man sie sich zur Sicherheit nochmal vorlesen lassen und nachträglich nochmal korrigieren. Oder eben abschicken lassen. Tastatureingaben sind dafür nicht erforderlich, alles geht über Siri. Das Verschicken von SMS klappte im Test selbst bei lauten Fahrgeräuschen super.

Wenn man den Menüpunkt Nachrichten wählt, liest einem Siri nicht nur die Voicemails vor, also die Nachrichten auf der Mailbox des iPhones, sondern auch alle Nachrichten, die Apps auf dem iPhone geschickt haben. In unserem Beispiel gab es eine Nachricht von der Sternenatlas-App, die auf ein astronomisches Ereignis hinwies. Ebenso kann man sich Kurznachrichten vorlesen lassen.

Soweit die Darstellung von Carplay, wie wir diese Apple-Technologie in unterschiedlichen Testfahrzeugen erlebt haben. Jetzt gehen wir noch auf einige modell-spezifische Besonderheiten ein.

So gut funktioniert Carplay: Unsere Testkandidaten

Der Menü-Punkt Carplay im Auswahlmenü des VW T6

14. Test: Carplay im VW Bus T6 mit Discover Media Plus

Volkswagen bietet mit App-Connect eine aufpreispflichtige Sammel-Schnittstelle an, über die man Apple Carplay, Android Auto und Mirrorlink in das Infotainmentsystem Discover Media Plus des VW Busses T6 integrieren kann. Das Discover Media Plus ist das leistungsfähigste Infotainmentsystem, das Volkswagen im VW Bus der aktuellen Generation T6 in der Ausstattungsvariante Mutlivan Highline anbietet.

Apple Carplay kann im T6 einen 6,3 Zoll großen Bildschirm nutzen. Wie schon bei anderen Fahrzeugen der Volkswagengruppe erkennt das Infotainmentsystem automatisch, wenn man ein iPhone per Lightning-Kabel mit dem USB-Port des Fahrzeugs verbindet. Der T6 startet dann sofort den Menü-Punkt App-Connect im Menü des Infotainmentsystems Discover Media Plus und danach Carplay.

Das ist nicht die Karten-App, sondern das Navi des T6: Die Standard-Navigation des Discover Media lässt sich ebenfalls jederzeit parallel zu Carplay nutzen. Im kleinen Zusatzfenster links sieht man, dass im Hintergrund Carplay läuft.

VW-Lenkradtasten und Carplay

Die Lenkradtasten des VW Busses stehen teilweise zur Bedienung von Carplay zur Verfügung. Mit den Lauter- und Leiser-Tasten kann man die Lautstärke in Carplay bequem regulieren. Die Lenkradtasten für Lied vor- und zurückspulen funktionieren ebenfalls mit Carplay einwandfrei.

Die Telefontaste am Lenkrad ist dagegen ohne Funktion bei laufendem Carplay. Sie startet also auch nicht die eingebaute Freisprecheinrichtung des Discover Media Plus. Was niemanden verwundern dürfte, denn dafür müsste das iPhone via Bluetooth mit dem Infotainmentsystem des VW verbunden sein. Das ist es aber nicht. Die ebenfalls vorhandene Lenkradtaste für die Sprachsteuerung startet wiederum die Sprachsteuerung des VW und nicht Siri! Sie können Siri im T6 also nur durch den vom iPhone gewohnten langen Druck auf die Home-Taste links unten auf dem Touchscreen des Discover Media Plus oder durch den Weckruf „Hey Siri“ starten.

Fazit zu Carplay im VW Bus T6

Von den drei im VW Bus T6 Multivan integrierten Smartphone-Schnittstellen ist Carplay mit Abstand die gelungenste. Sie lässt sich vergleichsweise unkompliziert und zuverlässig bedienen und bietet dem iPhone-Besitzer das gewohnte Look&Feel seines Smartphones auch im Auto. Dank Siri und der großen, treffsicheren Icons lenkt Carplay nur wenig vom Autofahren ab, insbesondere bei Telefonie und Kurznachrichten. Das einzige kleine Handicap im VW Bus ist der zu tief eingebaute USB-Port, der das Einstecken des Lightning-Kabels zu einem mühsamen Gefummel macht. Hier würde Wireless Carplay eine spürbare Erleichterung bringen.

iPhone-Besitzern, die sich einen VW Bus T6 kaufen, ist das Ausstattungs-Paket App-Connect mit Carplay ganz klar zu empfehlen.

15. Test: Carplay im Seat Ibiza Connect mit Full Link

Wenn man das iPhone, in unserem Fall ein iPhone 6, per Lightningkabel mit dem Infotainmentsystem verbindet, startet automatisch das Carplay-Menü auf dem Bildschirm des Seats. Der Schriftzug Carplay ersetzt dann den Menü-Punkt Full Link auf dem Startbildschirm des Seats. Unter Full Link umfasst Seat neben Carplay auch Mirrorlink und Android Auto für Android-Smartphones.

Die Navigation auf der Karten-App von Apple verzichtet auf optische Leckerbissen, routet aber exakt und vor allem unter Berücksichtigung der Echtzeitverkehrsinformationen von TomTom. Die App prognostiziert die Ankunftszeit sehr genau.

Eine bestehende Bluetooth-Verbindung zwischen Smartphone und Seat-System wird automatisch beendet, sobald man die USB-Verbindung herstellt. Sie können danach also nicht mehr über ein via Bluetooth gekoppeltes Smartphone telefonieren oder dessen Musik via Audiostreaming abspielen. Die Telefonie erfolgt nun exklusiv über das iPhone. Eine eingelegte CD kann man aber problemlos abspielen, während Carplay läuft. Das eingebaute Radio läut ebenfalls weiter, während man Carplay nutzt, ebenso die eingebaute Navigation. Nicht jedoch der Bereich Medien und auch nicht die Freisprechanlage des Seats - hier muss man exklusiv Carplay nutzen.

Im Seat Ibiza starten Sie Siri auch mit der Lenkradtaste, mit der Sie normalerweise die im Seat eingebaute Sprachsteuerung aktivieren. Doch aufgepasst: Je nachdem, ob Sie die Lenkradtaste für die Sprachsteuerung kurz oder lang drücken, startet entweder die Sprachsteuerung des Seats oder Siri. Die Seat-Lenkradtaste zum Starten eines Telefonats funktioniert dagegen genauso wenig wie im VW Bus.

Übrigens: Mit dem iPhone funktioniert die von Android bekannte Seat Connect-App noch nicht (Stand Dezember 2015), weil Apple diese noch nicht fertig zertifiziert hat.

Fazit zu Carplay im Seat

Genauso wie im VW Bus überzeugt uns Carplay mehr als Android Auto und gefällt uns deutlich besser als Mirrorlink. iPhone-Besitzer sollten beim Kauf eines PKWs von Seat unbedingt Full Link mit Carplay wählen.

16. Carplay ohne Touch in Premium-Fahrzeugen: Das Beispiel Audi A4

Audi, BMW, Lexus und Mercedes-Benz verbauen grundsätzlich keine großen Touchscreens als Bildschirme, sondern lassen den Fahrer den Hauptbildschirm in der Mitte des Armaturenbretts über einen Controller auf der Mittelkonsole bedienen. Der Verzicht auf einen großen Touchscreen hat gravierende Auswirkungen auf die Bedienbarkeit von Carplay, wie wir am Beispiel des Audi A4 zeigen.

Audi hat lange Zeit kein Carplay angeboten. Doch mit dem neuen Q7 und mit dem neuen A4 (beide 2015 auf den Markt gekommen) änderte sich das. Mittlerweile steht Carplay auch noch im TT, A5 und Q2 gegen Aufpreis zur Verfügung. Wir haben Carplay im neuen Audi A4 getestet.

Audi Smartphone Interface

Genauso wie Volkswagen mit App-Connect, Skoda mit Smartlink und Seat mit Full Link besitzt auch Audi ein spezielles Ausstattungspaket, in dem die Smartphone-Schnittstellen zusammengefasst sind. Die Ingolstädter nennen es Audi Smartphone Interface und verlangen 400 Euro Aufpreis dafür. Im Unterschied zur Konzernmutter und den beiden Konzernschwestern fasst Audi unter dem Smartphone Interface aber nur Carplay und Android Auto zusammen, verzichtet aber aus den bekannten Gründen wie fehlender Bedienkomfort und schlechte Funktionalität auf Mirrorlink.

Carplay auf dem 8,3 Zoll großen Bildschirm im Audi A4

Das iPhone (ab Generation 5 und iOS 7.1.2) wird im A4 wie gehabt via Lightning-Kabel mit dem USB-Port des Audi-MMI-Infotainmentsystems verbunden. Wireless Carplay gibt es derzeit bei Audi also nicht.

Kontaktaufnahme

Bedienung ohne Touch ist gewöhnungsbedürftig

Der Home Screen von Carplay, die Icons und die Menüs von Carplay sehen zwangsläufig auf dem Infotainment-Display des Audi MMI (Multi Media Interface) genauso aus wie in den Fahrzeugen anderer Automobil-Marken. Trotzdem gibt es einen wesentlichen Unterschied zu Carplay im Volkswagen, Seat oder Skoda: Sie können Carplay nicht per Touchscreen bedienen. Weil der 8,3 Zoll große Hauptbildschirm des MMI keinen Touchscreen besitzt. Stattdessen bedienen Sie Carplay im Audi genauso wie auch das gesamte übrige Infotainmentsystem im Audi über den auf der Mittelkonsole verbauten MMI-Controller, den Audi auch als Infotainment-Bedieneinheit bezeichnet.

Das zwingt den Benutzer zum Umdenken. Denn sowohl Carplay als auch Android Auto sind typischerweise für die Bedienung per Fingerdruck und Fingerwischen ausgelegt (wenn man von der Sprachsteuerung einmal absieht). Im Audi drehen Sie dagegen am MMI-Controller, bis Sie die gewünschte Schaltfläche markiert haben und drücken dann auf das Touchpad auf dem MMI-Controller um eine Auswahl zu treffen.

Grundsätzlich konnten wir Carplay im Audi A4 durchaus auch mit dem MMI-Controller bedienen, doch so gut wie mit dem Touchscreen klappte das nicht. Vor allem aus einem Grund: Man muss immer genau auf den Bildschirm schauen, um zu sehen, wo sich gerade der „Cursor“ befindet, sprich: Welche Schaltfläche gerade durch den Controller aktiviert ist. Bei einem Touchscreen entfällt dieser Suche. Damit ist Carplay im Audi aber automatisch weniger intuitiv und vor allem muss man während der Fahrt länger auf den Bildschirm schauen – schlecht und gefährlich.

Carplay auf dem Startbildschirm des MMI

Somit sollte im Audi ganz besonders Siri zur Bedienung von Carplay verwendet werden.

Carplay auf dem 8,3 Zoll großen Bildschirm im Audi A4. Am unteren Bildschirmrand der Controller mit dem Touchpad.

Um Siri zu starten, drücken Sie also wie gehabt länger auf den Home Button, der sich im Audi aber nicht etwa links auf dem Carplay-Bildschirm befindet, sondern durch einen längeren Druck auf die Touch-Fläche des MMI-Controllers realisiert ist. Oder Sie sagen Hey Siri, sofern diese Funktion auf dem Smartphone freigeschaltet ist.

Empfohlene Radiosender

Von dieser grundsätzlich anderen Bedienbarkeit von Carplay einmal abgesehen funktioniert Carplay im Audi genauso wie in den anderen von uns getesteten Fahrzeugen: Es ist gut bedienbar, übersichtlich und zuverlässig sowie optisch ansprechend. Auch die App-Ausstattung ist gegenüber VW, Skoda oder Seat unverändert. Erstmals konnten wir aber Spotify sinnvoll nutzen. Anscheinend haben die Spotify-Macher bei einem Update die bis dato unter Carplay nicht gerade benutzerfreundliche Musik-App verbessert.

Über die Audi MMI-App verlässt man Carplay. Ein Nachricht ist neu eingetroffen. Diese kann man sich von Siri vorlesen lassen.

Das Icon mit der MMI-App auf dem Home Sreen von CarPlay führt zurück zum Startmenü von MMI. Sie verlassen damit also Carplay, das Sie über den entsprechenden Menüpunkt auf dem MMI-Bildschirm aber jederzeit wieder aufrufen können, sofern ein iPhone per Lightningkabel mit dem Fahrzeug verbunden ist.

Navigation mit der Karten-App

Unschön: Die Lenkrad-Tasten sind bei Carplay ohne Funktion beziehungsweise diesen starten nur die eingebaute Audi-Sprachsteuerung.

Playlists in Apple Music

Somit stehen neben Siri nur der MMI-Controller auf der Mittelkonsole und rechts vom Automatik-Wahlhebel der kleinere Lautstärke- und Mute-Regler für die Bedienung von Carplay im A4 zur Verfügung. Auf dem MMI-Controller gibt es zwar das bereits erwähnte kleine Touchpad, doch hilft das bei der Bedienung von Carplay nicht viel weiter und dient nur zum Einschalten von Siri und zum Treffen einer Auswahl.

POI-Suche in der Karten-App

Fazit zu Carplay im Audi A4

Carplay bietet auch im Audi A4 einen guten Zugriff auf bestimmte Funktionen des iPhones. Die Bedienung per Controller und ohne Touchscreen gefällt uns aber weniger gut und ist nicht so intuitiv wie bei den Touchscreenmodellen.

TuneIn-Radio

17. Test: Carplay im Skoda

Carplay lässt sich auch im Skoda Rapid Spaceback benutzen. Und beweist im kompakten Tschechen genauso wie zuvor bereits im VW Bus T6 oder im Seat Ibiza, dass Carplay das ausgereifteste, ansprechendste und am besten bedienbare der drei Systeme Carplay, Android Auto und Mirrorlinkist. Übrigens: Eine Bluetooth-Verbindung wird für Carplay anders als für Android Auto nicht noch zusätzlich benötigt; das Lightningkabel reicht völlig.

Der Startbildschirm von Carplay im Skoda. Wir haben zwei Nachrichten erhalten.

Telefonate

Das Starten und Entgegennehmen von Anrufen klappt per Siri gut. Alternativ tippen Sie die Telefonnummer eben auf dem Touchscreen ein. Das lenkt allerdings deutlich vom Verkehrsgeschehen ab – geben Sie also Siri den Vorzug.

Sprachnachricht abspielen.

Spielt gerade Apple Music, dann wird die Musik für einen eingehenden Anruf unterbrochen. Auch eine laufende Navigation auf der Apple-Kartenapp wird für den eingehenden Anruf ausgeblendet. Allerdings lassen sich nur Anrufe entgegennehmen, die klassisch auf dem Smartphone eingehen. Whatsappanrufe dagegen unterstützt Apple Music nicht: Weil Whatsapp von Apple nicht für Carplay freigegeben ist. Geht ein Whatsappanruf während der Fahrt auf dem iPhone ein, so bekommt das der Fahrer gar nicht mit und sieht den verpassten Anruf erst, nachdem er das iPhone wieder in die Hand genommen hat.

Falls die Mobilfunkverbindung zu schlecht für Siri ist, können Sie Telefonnummern auch eintippen.

Ebenso können Sie sich von Siri eingehende SMS-Nachrichten und iMessages – nicht jedoch Whatsapp-Nachrichten – vorlesen lassen. Und diese auch diktieren.

Eine unserer Playlists dudelt.

Musik

Playlists können per Siri problemlos und treffsicher gestartet werden. Alternativ kann man die gewünschten Lieder auch per Fingertipp auswählen. Oder Sie lassen Siri ein einzelnes Lied abspielen. Hier steigt aber die Fehlerquote, sofern Sie Interpret und Titel nicht ganz exakt aufsprechen.

Ein Lied

Die linken Lenkradtasten des Skoda für Mute (lautlos stellen), Lautstärke ändern und Lieder wechseln funktionieren gut in Carplay. Die Telefontaste rechts im Skoda-Lenkrad dagegen ist bei Carplay ohne Funktion. Ebenso ist die Voicetaste links unten neben dem Bildschirm bei Carplay nicht mit Siri gekoppelt, sondern startet die Skoda-Sprachsteuerung. Die beiden Dreh-Drückregler unterhalb des Touchscreens regeln die Lautstärke von Carplay und man kann damit zum nächsten Lied springen.

Playlists von Apple Music

Navigation

Wie gehabt dient die Kartenapp vom iPhone als einzige Navigationslösung. TomTom Go oder auch Here sind für Carplay nicht frei gegeben.

Kartenapp zur Navigation

Falls Sie das Datenvolumen Ihres Mobilfunkvertrags nicht durch die durch die Apple-Kartenapp heruntergeladenen Kartendaten belasten wollen, können Sie jederzeit während Carplay läuft das eingebaute Skoda Navigationsgerät Amundsen parallel zu Carplay nutzen. Allerdings stehen Ihnen wiederum nur auf der Karten-App von Carplay die exakten Verkehrslagedaten von TomTom zur Verfügung. Das Skoda-Navi dagegen bietet nur die ungenauen Verkehrslageinformationen von TMC. Hier müssen Sie also abwägen, was Ihnen wichtiger ist: Genau Verkehrslagedaten oder gespartes Datenvolumen.

Kartenapp zur Navigation

Das alte Problem: Siri versteht direkt auf dem iPhone problemlos die Routenziele, via Carplay ist die Erkennungsquote bei einer etwas schlechteren Mobilfunkverbindung jedoch mies. Selbst längst bekannte Ziele erkennt Siri via Carplay in der Kartenapp nicht. Die gleichen Ziele lassen sich jedoch problemlos in der Kartenapp eintippen – dort sind sie bereits bekannt.

Siri ist zu Diensten

Der Bildschirm reagiert unter Carplay flott, Das Vor- und Zurückspulen von Liedern über die linken Lenkradtasten erfolgt zügig.

Fazit: Carplay lässt sich im Skoda Rapid Spaceback gut nutzen. Nur die geringe Anzahl von Carplay-kompatiblen Apps nervt.


18. iOS-10-Update im Herbst 2016: Siri und Karten werden besser

Apple baut mit dem Launch von iOS 10 im Herbst 2016 Siris Möglichkeiten für Carplay aus. Schließlich ist gerade im Auto die Sprachsteuerung das A und O. Man soll mit Siri CarPlay-Apps bedienen, Zugriff auf die Klimaanlage erlangen oder die Radioeinstellungen innerhalb der Apps von Automobilherstellern vornehmen.

Apple verbesserte seine Karten-App mit dem Update auf iOS 10.
Foto: Apple

Die Karten-App bekommt nicht nur eine neue Oberfläche und eine verbesserte Suche, sondern auch neue Funktionen. Proaktiv soll die Karten-App dem Fahrer beim Öffnen von Karten gleich die passenden Informationen anzeigen. Die App versucht dabei zu erraten, was der Benutzer aktuell sucht beziehungsweise welche Route er benötigt. Dazu wertet die App beispielsweise die Kalendereinträge aus.

Die Navigation soll mehr Informationen inklusive der Echtzeitverkehrslage bieten. Eine dynamische Ansicht mit verbesserter Zoomfunktion soll dem Benutzer die schnelle Orientierung erleichtern. Mit Quick Controls kann man schnell eine Suche entlang der Route starten.

Die neue Kartenapp ermöglicht nun sogar Turn-by-Turnanweisungen im Cockpit direkt im Sichtfeld des Fahres, falls das Fahrzeug das technisch unterstützt (was derzeit aber bei keinem Modell der Fall sein dürfte).

Reservierungen und Bezahlvorgänge via Apple Pay für Uber, Lyft und Restaurants sind direkt aus der Kartenapp heraus möglich.

Sowohl die Karten-App als auch Siri stehen nun über deren APIs auch für Programmierer anderer Apps offen.

iOS 10 kann den Nutzer zudem proaktiv daran erinnern, wo das geparkte Auto steht. Das Ganze funktioniert nur, wenn das eigene Auto mit Carplay ausgerüstet ist. Verliert das iPhone die Verbindung zu dem System, merkt sich es automatisch den Ort in der Karten-App. Kurz danach schickt das iPhone eine Benachrichtigung, hier kann man noch die zusätzlichen Infos wie die genaue Parkplatz-Nummer oder den Stockwerk im Parkhaus eintragen.

19. Alternativen zu Carplay

Soweit unsere Ausführungen zu Carplay. Es gibt neben a) Carplay per Lightning-Kabel und b) der standardmäßigen Bluetooth-Koppelung noch zwei weitere Möglichkeiten, um iPhones ins Auto zu integrieren. Diese stellen wir nun vor.

Alternative 1: Siri Eyes Free

Apple bietet mit Siri Eyes Free eine weitere Lösung für die iPhone-Bedienung im Auto, die nichts mit Carplay zu tun hat. Dabei handelt es sich um eine Erweiterung von Siri, mit der man im Auto bestimmte Funktionen des iPhones nur per Sprachbefehl bedienen kann. Opel hat Siri Eyes Free beispielsweise im Kleinstwagen Opel Adam in das dort verbaute InfotainmentsystemIntellilink integriert.

Mit Siri ist im Zusammenspiel mit Opel Intellilink folgendes möglich:

* Per Stimmbefehl aktivierbare Telefongespräche zu im iPhone gespeicherten Kontakten

* Abspielen von gewünschten Musiktiteln der iTunes Library

* Anhören, Verfassen und Senden einer iMessage, Textnachricht oder Mail zu einem gespeicherten Kontakt

* Zugang zum Kalender, Hinzufügen von Terminen. Lesen neuer Mitteilungen sowie Einrichten von Weck- und Erinnerungsfunktion

* Man kann mit Siri also nicht das Opel-Infotainmentsystem Intellilink steuern, Siri simuliert keine vollwertige Sprachsteuerung für die im Auto verbauten Infotainment-Funktionen.

Alternative 2: AppinCar

Nur für die Integration von älteren iPhones wie iPhone 4/4S spielt bei einigen Fahrzeugmodellen wie dem Toyota Aygo die App AppinCar noch eine Rolle. Bei AppinCar handelt es sich aber um eine aussterbende Nischen-Lösung, die von Carplay völlig verdrängt wird.

20. Gesamt-Fazit zu Carplay: Gefällt uns gut

Sichere Bedienung des iPhones, bekanntes intuitives Bedienkonzept, bewährte Sprachsteuerung ("Hey Siri") - das alles macht Carplay möglich. Carplay bietet einen erheblichen Mehrwert und mehr Sicherheit, denn dank Siri kann man wesentliche Funktionen wie Telefonate oder Navigation nur per Sprache bedienen. Die Hände des Fahrers bleiben am Lenkrad und sein Blick weitgehend nach vorne gerichtet.

Besonders gut gefällt uns, wie unkompliziert uns Siri versteht im Unterschied zu vielen von den Automobil-Herstellern ab Werk verbauten Sprachsteuerungen, die mitunter sehr zickig reagieren und eine genau vorgegebene Befehlsstruktur erwarten. Wenn Apple noch ein paar Fremd-Apps mehr erlaubt und Siri noch etwas flexibler macht, dann werden viele Fahrer kein teures Infotainmentsystem ab Werk mehr benötigen.

Auch wenn die Anzahl der unterstützten Apps noch sehr klein und Siri manchmal etwas begriffsstutzig ist, so ist Apple mit Carplay auf dem richtigen Weg. Besonders die Bereiche Telefonie und SMS-Management machen mit Siri und Carplay richtig Spaß. Mails lassen sich dagegen nicht innerhalb von Carplay bedienen.

Im Großen und Ganzen funktioniert Siri via Carplay auch bei der Navigation mit der Karten-App gut, abgesehen von den oben erwähnten Problemen mit Straßennamen und Hausnummern für die Navigation. Allerdings würden wir uns wünschen, dass Apple weitere Navigations-Apps für Carplay freigeben würde. Insbesondere solche, bei denen man das Kartenmaterial komplett herunterladen und dann ohne Mobilfunkverbindung navigieren kann.

Carplay bietet im VW T6 Multivan, im Skoda Rapid Spaceback und im Seat Ibiza bereits jetzt einen spürbaren Komfortgewinn und reduziert die Ablenkung des Fahrers, insbesondere bei Telefonie und Kurznachrichten. Carplay hat im direkten Vergleich mit Android Auto und Mirrorlink die Nase vorn, weil sich die Apple-Lösung unkomplizierter und zuverlässiger bedienen lässt und eine größere Funktionssicherheit bietet als die manchmal recht störrischen Android-Konkurrenten. Einen weiteren Komfortgewinn dürfte der Umstieg auf Wireless Carplay bringen, womit dann endlich das nervige Gefummel mit dem Kabel entfällt.

Im Audi A4 zeigt sich, dass der fehlende Touchscreen ein Nachteil ist. Die Bedienung per Controller verlangt dem Fahrer mehr Aufmerksamkeit ab. (Macwelt)