Quartalsbericht

Apple erwartet wieder bessere iPhone-Verkäufe

30.01.2017
Apple legt am Dienstag Zahlen für das Weihnachtsquartal vor. Es ist traditionell das wichtigste Vierteljahr für den iPhone-Konzern. Es geht um die Frage, ob Apple wieder den Weg zum Wachstum gefunden hat.
Das iPhone ist das wichtigste Apple-Produkt und macht rund zwei Drittel des Geschäfts des Konzerns aus.
Foto: Apple

Ist es Apple im vergangenen Weihnachtsgeschäft gelungen, mit dem iPhone 7 den monatelangen Geschäftsrückgang zu stoppen? Am Dienstag (ab 22.30 MEZ) wird das wertvollste Unternehmen der Welt diese Frage mit aktuellen Quartalszahlen beantworten. Analysten rechnen mit Zuwächsen. Sie erwarten im Schnitt ein Umsatzplus bei zwei Prozent auf über 77 Milliarden Dollar.

Auch die iPhone-Verkäufe dürften gestiegen sein. Marktbeobachter schätzten den Absatz auf 75 bis 80 Millionen Geräte. Im Weihnachtsquartal 2016 waren die Verkäufe minimal auf 74,8 Millionen iPhones gestiegen. Das erlaubte Apple, einen Rekord-Quartalsgewinn von 18,4 Milliarden Dollar zu melden.

In den Geschäftsquartalen danach verkauften sich die iPhones jedoch jeweils schlechter als ein Jahr zuvor. Im Ergebnis schloss Apple sein Geschäftsjahr 2016 Ende September mit einem Umsatzrückgang von 8 Prozent auf 215,6 Millionen Dollar ab, der Gewinn schrumpfte um 14 Prozent auf 45,7 Milliarden Dollar.

Beim im September gestarteten iPhone 7 zweifelten viele Marktexperten an, ob es diese Rückgänge stoppen kann, da es weitestgehend das Aussehen der noch 2014 eingeführten 6er-Serie beibehielt. Zugleich vermieste sich der wichtigste Rivale Samsung sein Weihnachtsgeschäft selbst mit den Batteriebränden bei seinem "iPhone-Killer" Galaxy Note 7, das nach einer weltweiten Austauschaktion schließlich ganz aus dem Verkehr gezogen werden musste.

Das iPhone ist das wichtigste Apple-Produkt und macht rund zwei Drittel des Geschäfts des Konzerns aus. Aus dieser Abhängigkeit versucht sich Apple unter anderem mit dem Ausbau des Geschäfts mit Online-Diensten zu lösen.

Finanziell spielt es für Apple keine große Rolle, ob der Konzern einige Milliarden Dollar mehr oder weniger verdient. Apple setzt auf einem Geldberg von über 230 Milliarden Dollar. Allerdings ist das Interesse am neuen iPhone-Modell ein wichtiger Indikator für die Strahlkraft der Marke, von der die Zukunftsaussichten des Unternehmen abhängen.

Während die Verkäufe von Mac-Computern Marktforschern zufolge schwächelten, schätzen Analysten, dass der Konzern im vergangenen Quartal drei bis sieben Millionen Geräte von seiner Computer-Uhr Apple Watch verkaufen konnte. Apple selbst nannte seit der Markteinführung der Smartwatch im Frühjahr 2015 bisher keine Absatzzahlen. (dpa/ib)

Die iPhone-Historie
iPhone
Nach Monaten der Gerüchte und Spekulationen enthüllt Steve Jobs Anfang 2007 das erste iPhone. Das Smartphone bietet wahlweise 4 oder 8 GB Speicher, ein 3,5-Zoll-Multitouch-Display und eine 2-Megapixel-Kamera.
iPhone 3G
2008 kommt das iPhone 3G auf den Markt. Es erlaubt erstmals die Nutzung des 3G-Netzes, verfügt über GPS und mehr Speicher (8 oder 16 GB).
iPhone 3GS
Im Jahr 2009 bringt Apple das iPhone 3GS und sattelt nochmals in Sachen Speicherkapazität auf (bis zu 32 GB). Das entscheidende Kaufkriterium: Das 3GS ist doppelt so leistungsfähig wie sein Vorgänger.
iPhone 4
Im Jahr 2010 krempelt Apple das Design seines Erfolgs-Smartphones erstmals gründlich um. Sowohl das Retina-Display, als auch die Möglichkeit zum Videochat über Facetime feiern ihre Premiere im iPhone 4. Das zuvor iPhone OS genannte Betriebssystem wird mit der vierten Generation in iOS umbenannt.
iPhone 4S
Einige Wochen nachdem sich Steve Jobs aus gesundheitlichen Gründen von seinem CEO-Posten zurückzieht, präsentiert der neue Chef Tim Cook im Jahr 2011 das iPhone 4S. Es zeichnet sich in erster Linie durch seinen neuen Dual-Core-Prozessor aus. Erstmals haben die Kunden beim iPhone 4S die Option auf 64 GB Speicherkapazität.
iPhone 5
Das 2012 vorgestellte iPhone 5 bietet einen größeren 4-Zoll-Touchscreen und mehr Prozessor-Power. Der Body des iPhone wird hingegen immer dünner. Tim Cook preist die fünfte Generation des iPhones als "größte Sache seit dem Original-iPhone" an.
iPhone 5S
Die siebte iPhone-Generation erscheint 2013 und bringt im Vergleich zum Vorgänger einige Verbesserungen: Im Inneren werkelt ein 64-bit SoC, zudem gibt der Fingerabdrucksensor Touch ID sein Debüt.
iPhone 5C
Das iPhone 5C erscheint zeitgleich mit dem iPhone 5S, verfügt im Vergleich aber über schwächere Hardware (in etwa auf Niveau des iPhone 5). Dafür will das 5C mit farbenfrohem Polycarbonat-Body glänzen.
iPhone 6 & 6 Plus
2014 stellt Apple erneut zwei neue iPhone-Modelle vor: das iPhone 6S (4,7 Zoll) und das 6S Plus (5,5 Zoll). Beide Smartphones haben einen neuen, schnelleren Prozessor an Bord und sind energieefffizienter als ihre Vorgänger. Neu ist - zumindest für Apple-User - die NFC-Technologie (Android-Geräte verfügen bereits länger über NFC), die für den ebenfalls neuen Dienst Apple Pay genutzt wird.
iPhone 6S und 6S Plus
Mit iPhone 6S und 6S Plus legt Apple 2014 in Sachen Hardware ordentlich nach: der neue A9-SoC sorgt für Speed, Force Touch wird zu 3D Touch und die rückseitige Kamera nimmt erstmals in 4K-Auflösung auf. Außerdem ist das iPhone nun auch in roségold zu haben.
iPhone SE
Mit dem iPhone SE bietet Apple ab 2016 ein 4-Zoll-Mittelklasse-Smartphone an. Die technischen Innereien gleichen im Wesentlichen dem einige Monate zuvor präsentierten iPhone 6S - mit Ausnahme der 3D-Touch-Technologie, in punkto Design orientiert sich das SE am iPhone 5S.
iPhone 7 & 7 Plus
Die zehnte Generation des Apfel-Smartphones erscheint 2016 und hat erneut einige technische Neuerungen zu bieten - beispielsweise den neuen A10-Quadcore-Chipsatz und den neu designten Home Button. Neue Farboptionen gibt es ebenfalls. Sauer stößt vielen Apple-Enthusiasten allerdings auf, dass die 3,5mm-Klinkenbuchse ersatzlos gestrichen wird.