Grundsätzliche Fragen

Apple glaubt trotz iPad-Schwäche an Zukunft mit Tablets

24.07.2014
Der Absatz-Knick bei Apples iPad löst grundsätzliche Fragen aus: Wurden die Tablet-Computer zu früh mit Vorschuss-Lorbeeren bedacht? Ist es nur ein Apple-Problem? Oder geht es lediglich um eine Pause, bevor das Wachstum wieder einsetzt?

Die jüngste Talfahrt beim iPad-Absatz ist ungewöhnlich steil. Die Rekordzahl von über 26 Millionen Tablets verkaufte Apple zum Start der neuen Gerätegeneration im Weihnachtsquartal 2013. Wenige Monate später war es im vergangenen Vierteljahr nur noch die Hälfte. Apple-Chef Tim Cook gibt sich betont gelassen. "Das ist nichts, weswegen wir uns Sorgen machen", winkte Cook im "Wall Street Journal" ab.

Der Absatzknick beim Marktführer gießt jedoch Öl in die Debatten, ob die Tablet-Computer vier Jahre nach dem Start der ersten iPad-Generation nicht vielleicht schon ihren Zenit überschritten hätten. Schließlich verlangsamte sich das Wachstum des Marktes auch insgesamt. Das iPad ist zwar nach wie vor Spitzenreiter und Schwergewicht, aber der Marktanteil schrumpfte nach Berechnungen der Analysefirma IDC von der anfänglichen Dominanz auf rund 30 Prozent.

Die Sache ist auch komplizierter als die Entwicklung im Smartphone-Markt, wo das Wachstum mit dem Vorstoß der Schwellenländer ins mobile Internet vor allem aus dem Verkauf günstiger Geräte kommt. Im vergangenen Quartal habe der iPad-Absatz besonders im Mittleren Osten sowie China und Indien zugelegt, sagte Cook vor Analysten. Also ausgerechnet in der Hochburg der Billig-Tablets.

IDC senkte die Absatzprognose für den gesamten Markt in diesem Jahr jüngst von über 260 auf gut 245 Millionen Geräte. Das wäre im Jahresvergleich ein Plus von rund zwölf Prozent - während der Absatz 2013 noch um über die Hälfte Wuchs.

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Platz 20: HP Elitepad 900
Display: 10,1 Zoll, Auflösung: 1280 x 800; Betriebssystem: Windows 8 Pro
Platz 19: Samsung Galaxy Tab 2 10.1
Display: 10,1 Zoll, Auflösung: 1280 x 800; Betriebssystem: Android 4.0.3
Platz 18: Apple iPad 2
Display: 9,7 Zoll, Auflösung: 1024 x 600; Betriebssystem: iOS
Platz 17: Acer Aspire P3
Display: 11,6 Zoll, Auflösung: 1366 x 768; Betriebssystem: Windows 8 (64 Bit)
Platz 16: Samsung Ativ Smart PC
Display: 11,6 Zoll, Auflösung: 1366 x 768; Betriebssystem: Windows 8 (32 Bit)
Platz 15: Lenovo Yoga Tablet 10
Display: 10,1 Zoll, Auflösung: 1280 x 800; Betriebssystem: Android 4.2.2
Platz 14: Google Nexus 10
Display: 10,1 Zoll, Auflösung: 2560 x 1600; Betriebssystem: Android 4.2.1
Platz 13: Samsung Galaxy Tab 3 10.1
Display: 10,1 Zoll, Auflösung: 1280 x 800; Betriebssystem: Android 4.2.2
Platz 12: Sony Xperia Tablet Z
Display: 10,1 Zoll, Auflösung: 1920 x 1200; Betriebssystem: Android 4.1.2
Platz 11: Samsung Galaxy Note 10.1
Display: 10,1 Zoll, Auflösung: 1280 x 800; Betriebssystem: Android 4.0.4
Platz 10: Samsung Ativ Smart PC
Display: 11,6 Zoll, Auflösung: 1366 x 768; Betriebssystem: Windows 8 (32 Bit)
Platz 9: HP Omni 10
Display: 10,1 Zoll, Auflösung: 1920 x 1200; Betriebssystem: Windows 8.1 (32 Bit)
Platz 8: Asus Vivotab TF810C
Display: 11,6 Zoll, Auflösung: 1366 x 768; Betriebssystem: Windows 8 (32 Bit)
Platz 7: Microsoft Surface 2
Display: 10,6 Zoll, Auflösung: 1920 x 1080; Betriebssytem: Windows RT 8.1
Platz 6: Apple iPad 4 64 GB
Display: 9,7 Zoll, Auflösung: 2048 x 1536; Betriebssystem: iOS
Platz 5: Acer Iconia W700
Display: 11,6 Zoll, Auflösung: 1920 x 1080; Betriebssystem: Windows 8 (64 Bit)
Platz 4: Microsoft Surface Pro 2
Display: 10,6 Zoll, Auflösung: 1920 x 1080; Betriebssystem: Windows Pro 8.1
Platz 3: Samsung Galaxy Note 10.1 2014
Display: 10,1 Zoll, Auflösung: 2560 x 1600; Betriebssystem: Android 4.3
Platz 2: Apple iPad Air 128 GB WiFi + Cellular
Display: 9,7 Zoll, Auflösung: 2048 x 1536; Betriebssystem: iOS 7.0.3
Platz 1: Samsung Galaxy Note Pro 12.2
Display: 12,2 Zoll, Auflösung: 2560 x 1600; Betriebssystem: Android 4.4.2

Über die Gründe für die Abkühlung sind sich die Analysten uneins. IDC-Analyst Tom Mainelli verweist unter anderem auf die Popularität der sogenannten "Phablets" - Smartphones mit großen Bildschirmen ab 5,5 Zoll Diagonale (knapp 14 cm). Sie ließen Kunden den Bedarf an einem zusätzlichen Tablet-Computer hinterfragen. Seine Kollegin Annette Zimmermann vom zweiten großen IT-Marktforscher Gartner sagt dagegen, man sehe diesen Trend eher lokal begrenzt in Asien, aber nicht weltweit. Einig sind sich die Experten darüber, dass Tablets länger als erwartet genutzt werden, bevor ein neues Gerät gekauft wird.

Die Apple-Zahlen decken sich mit diesem Trend. Jeder zweite Käufer im vergangenen Quartal sei ein iPad-Neuling gewesen, sagte Cook vor Analysten. Das heißt auch, dass gerade einmal 6,5 Millionen iPad-Nutzer auf ein neues Apple-Tablet umstiegen. Dabei wurden in den vergangenen vier Jahren insgesamt 225 Millionen iPads verkauft.

Immerhin halten auch die Marktforscher an ihrer Prognose fest, dass im kommenden Jahr mehr Tablets als klassische PCs verkauft werden. Auch Cook stemmt sich gegen den Abgesang: "Wir sind überzeugt, dass die Kategorie erst am Anfang steht", betont er. "Ich glaube aufrichtig, dass die Chancen riesig sind."

Presseschau zum IBM-Apple-Deal -
CNBC-Interview mit Tim Cook und Virginia Rometty
„…CNBC: So Tim, maybe just to start, how did this partnership come about? How long have you and Ginni been talking? TIM COOK: You know, Ginni and I have started talking-- a couple years ago and getting to know each other. And over that period of time, we built up a tremendous trust and respect for each other. And we began to talk about how complementary our companies are. ….. It's landmarked. It takes the best of Apple and the best of IBM and puts those together…….”
Wiener Zeitung: Das Puzzle von IBM und Apple
"Die Partner nehmen damit eine Bastion des Windows-Riesen Microsoft ins Visier, die dieser gerade mit seinen Surface-Tablets und Diensten absichern will…..IBM kann Apple die Tür in Unternehmen weit aufstoßen: Der Konzern ist ein wichtiger Anbieter von IT-Diensten und Technik-Ausrüster. Damit könnte es für Apple auch ein wichtiger Vertriebskanal werden. Die Partner scheuen keine großen Worte: Sie wollen "neu definieren, wie Arbeit erledigt wird"….“
apfelpage.de: Apple und IBM machen gemeinsame Sache
„Um den Markt der Business-Kunden zu erobern, gehen Apple und IBM, einst zwei Konkurrenten, nun eine Partnerschaft ein. Etwas überraschend mutet die in der Nacht vollzogene Ankündigung an, beim zweiten Blick ist die Kooperation der Giganten aber äußerst sinnig. Apple will über eine große Partnerschaft mit IBM stärker ins Geschäft mit Unternehmen kommen. Bislang haben in diesem Markt eher die Konkurrenten die Nase vorn. Da Apple sich auf Verbraucher-Elektronik spezialisiert hat, bietet sich eine Zusammenarbeit mit IBM, die sich auf das Big Data und Analytik-Business konzentriert haben, gerade zu an….“
heise
“ Man werde Apples "legendäre" Benutzerfreundlichkeit und integrierte Hard- und Software mit IBMs "unübertroffener" Tiefe in der Versorgung von Industrieunternehmen sowie bei Enterprise-Software kombinieren. Cook betonte einmal mehr, dass Apple-Technik mit iPhone und iPad jetzt schon stark im Firmenkundengeschäft verbreitet ist. Angeblich sind die Geräte mittlerweile bei 98 Prozent der Fortune-500-Konzerne zu finden.“
Wirtschaftswoche
„In frühen Zeiten von Steve Jobs wäre diese Zusammenarbeit nie denkbar gewesen. In den Achtzigern war das klare Ziel des Apple-Marketingchefs John Sculley, IBM und Microsoft auf dem Computermarkt auszustechen – was bekanntermaßen nicht so ganz geklappt hat. Der „Feindschaft“ wurde sogar ein mittlerweile ikonischer Werbespot gewidmet, in dem IBM als großer Bruder dargestellt wurde. Und nicht zu vergessen ist das legendäre Bild, auf dem Steve Jobs IBM ganz ungeniert den Mittelfinger zeigt.“
Münchner Abendzeitung
„….Es gehe darum, Apples Smartphones und Tablets fest in die Entscheidungsprozesse einzubinden, sagte IBM-Chefin Ginni Rometty der "New York Times". Dafür sollen spezielle Programme zur Auswertung von Firmendaten mit Anbindung an IBMs Cloud-Dienste entwickelt werden. Sie würden im Herbst mit dem Start des neuen Betriebssystems iOS 8 verfügbar sein. Apple-Chef Tim Cook sprach von einem Meilenstein. IBM kann Apple die Tür in Unternehmen weit aufstoßen:….“
zentral+
„…Der US-Computergigant Apple geht mit dem IT-Konzern IBM eine Partnerschaft ein. Die beiden wollen erreichen, dass Unternehmen vermehrt auf iPhones und iPads von Apple statt auf PCs setzen. Die Partner nehmen damit eine Bastion des Windows-Herstellers Microsoft ins Visier, die dieser gerade mit seinen neuen Surface-Tablets absichern will.Apple-Chef Tim Cook sprach von einem Meilenstein….“
Die Welt: Einstige Erzrivalen Apple und IBM verbünden sich
„Das hätte Steve Jobs nicht gefallen: Apple arbeitet im Geschäft der Mobilgeräte für Firmenkunden künftig mit IBM zusammen – der Firma, die der verstorbene Apple-Gründer Anfang der 80er-Jahre mit mittlerweile legendären Werbespots veräppelte und als "Big Brother"-Diktatur hinstellte…“
Computerworld: Why the Apple-IBM deal matters
„Apple's partnership with IBM to tackle the mobile enterprise could have lasting ramifications for both companies -- as well as for rivals Google, Microsoft and BlackBerry. It could also make life a lot easier for IT staff at large enterprises…. That suggests Apple won't run off and do a similar deal next week with Hewlett-Packard. More significantly, IBM, at least for now, is throwing all its chips in with Apple -- apparently at the expense of Google's Android OS and Microsoft's Windows Phone “
The Wall Street Journal: Apple, IBM in Deal to Create Apps, Sell Phones
„Enemies during the early personal-computer wars, Apple Inc. and International Business Machines Corp. said they will cooperate in the mobile era, striking an agreement to create simple-to-use business apps and sell iPhones and iPads to Big Blue's corporate customers.The deal underscores Apple's push to expand the reach of the iPhone and iPad into the business world….”
Financial Post
„ BlackBerry Ltd shares fall as Apple Inc, IBM Corp partnership targets enterprise users… Apple Inc. and International Business Machines Corp. are teaming up to provide business apps for the iPhone and iPad, taking aim at BlackBerry Ltd.’s core enterprise client base. After Tuesday’s announcement of the partnership, the Waterloo, Ont.-based smartphone maker’s shares fell almost 4% in after-hours trading as investors considered the potential threat to BlackBerry….”

Apple nimmt jetzt verstärkt den Unternehmensmarkt für künftiges Wachstum ins Visier. Die vor kurzem geschlossene Allianz mit IBM soll dafür sorgen, dass mehr iPads in Firmen eingesetzt werden. Er selbst nutze ein iPad für 80 Prozent seiner Arbeit, erzählte der Apple-Chef dabei. Auf breiter Front setzten sich die Tablets bisher eher bei Nischen-Aufgaben durch, etwa wenn sie die Papier-Ordner von Piloten bei Fluggesellschaften ersetzen. IBM mit seinem riesigen IT-Beratungsgeschäft soll mit angepassten Anwendungen dabei helfen, die iPads branchenübergreifend stärker im Firmen-Alltag zu verankern. (dpa/tc)