Test

Apple Macbook im neuen Unibody-Design

20.11.2009 von Markus Schelhorn und Christian Möller
Man sieht es dem kleinsten Macbook schon von außen an: Statt nur hier und da neuere Komponenten zu verbauen, hat Apple das kleinste Macbook komplett überarbeitet. Unsere Schwesterpublikation Macwelt hat das neue Macbook intensiv getestet.
Jetzt auch im Unibody-Design: Apple Macbook

Auch das günstigste Macbook hat jetzt ein Unibody-Gehäuse wie die Alu-Modelle, jedoch aus Kunststoff. Unibody bedeutet, dass das Gehäuse aus einem Stück gefräst oder gegossen und somit stabiler und verwindungssteifer als bei herkömmlicher Fertigungsweise ist. Das Gehäuse ist zudem sauberer verarbeitet als das des Vorgängers, allerdings erweist sich die glänzende Oberfläche so kratzempfindlich wie zuvor.

Auf der Unterseite des Macbook sitzt eine Abdeckung mit rutschfester Oberfläche, die von acht Kreuzschlitzschrauben gehalten wird. Unter der Abdeckung gelangt man leicht zu den Innereien des Macbook und kann so etwa die Festplatte tauschen oder den Arbeitsspeicher aufrüsten. Zwei RAM-Steckplätze bietet das Macbook, so sind vier Gigabyte Speicher möglich. Allerdings sind beide Steckplätze bereits ab Werk belegt. Gegen 90 Euro Aufpreis lassen sich im Apple-Store vier Gigabyte Arbeitsspeicher wählen.

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Unter dem Deckel erreicht man den Akku, den Speicher und die Festplatte.

Der interne Akku ist mit speziellen Schrauben befestigt. Will man ihn tauschen, ist ein Gang zum Apple-Service ratsam. Laut Apple lässt sich der Akku bis zu tausend Mal wiederaufladen. Ein neuer Akku kostet 139 Euro, inklusive Installation und Entsorgen der alten Batterie.

Akku-Laufzeit

Der neue Akku soll laut Apple bis zu sieben Stunden Betrieb reichen, doch dieser Wert ist wenig praxisnah. Wir messen die Akku-Leistung bei etwa 30 Prozent CPU-Last und voll aufgedrehter Display-Helligkeit. Hier hält der Akku des Macbook-Einstiegsgerätes immerhin 4:19 Stunden, das sind rund 20 Minuten länger als beim Vorgänger und sogar rund eine halbe Stunde länger als beim kleinsten Macbook-Modell mit Alu-Unibody.

Mehr Komfort

Jetzt nutzt das Macbook das gleiche große Glastrackpad mit Gestensteuerung, das auch die Alu-Modelle seit Herbst 2008 verwenden. Auf einen SD-Steckplatz, den die 13 Zoll und 15 Zoll großen Alu-Macbook-Pro und sogar die neuen iMacs verwenden, muss man jedoch verzichten.

Beeindruckend leise arbeitet das Macbook selbst unter Volllast, wie unsere Messungen in der Schallkammer ergeben. Selbst im nahen Abstand zum Gerät ist hier nur ein sehr leises Rauschen hörbar.

Geschwindigkeit

Der Prozessor und der Systembus takten nun etwas schneller. Gegenüber dem Vorgänger ist das weiße Unibody-Macbook so spürbar schneller geworden und kommt der Leistung des 13-Zoll-Macbook-Pro schon recht nahe. In der Praxis wird man kaum einen Geschwindigkeitsunterschied feststellen können. Die Grafikkarte ist im Vergleich zum Vorgänger unverändert und so rühren die besseren Ergebnisse bei der 3D-Grafikleistung von dem schnelleren Prozessor und Systembus her. Das Macbook kommt weiterhin mit einer 250 GB großen Festplatte.

Display

Jetzt hat das Macbook das große Trackpad vom Macbook Pro und ein besseres Display als zuvor.

Das neue Display ist eine deutliche Verbesserung gegenüber dem des Vorgängers. Es verwendet eine LED-Hintergrundbeleuchtung und ist deutlich heller. Auch das Kontrastverhältnis ist höher als zuvor und wird nur noch von dem etwas dunkleren Display des 13 Zoll großen Macbook Pro übertroffen. Dafür spiegelt das Display des Macbook nicht so stark wie bei seinen Pro-Kollegen.

Das neue Macbook bringt deutlich mehr Farben auf das Display als der Vorgänger, wenngleich man immer noch einen sichtbaren Unterschied zu den Pro-Modellen erkennt.

Weniger Anschlüsse

Zwar hat das Macbook wichtige Anschlüsse wie USB 2.0, Ethernet, WLAN und Bluetooth sowie einen Mini-Displayport. Auch kombinierte Ein- und Ausgänge für analog, optisch, Ton sind vorhanden. Doch schön wäre auch eine Firewire-Schnittstelle. So lassen sich lediglich externe USB-Festplatten benutzen. Mit Firewire 800 ginge es deutlich schneller. Ältere DV-Camcorder mit Firewire-Anschluss kann man gar nicht mehr betreiben. Auch die Infrarot-Schnittstelle hat Apple gestrichen, so lässt sich Frontrow nicht mehr via Apple-Fernbedienung steuern.

Fazit

Das neue Macbook ist günstiger als zuvor und technisch deutlich aufgewertet. So schrumpft die Lücke zwischen Macbook und Macbook-Pro-Reihe. Wem 13 Zoll genügen und wer auf eine Firewire-Schnittstelle sowie das Alu-Gehäuse der Pro-Modelle verzichten kann, für den ist das Macbook eine gute Wahl. Dennoch sind 900 Euro für das Macbook viel Geld im Vergleich zur PC-Konkurrenz, auch wenn diese nicht Apples Komfort bietet.

Das ist neu

- 50 Euro günstiger

- Unibody-Gehäuse

- Besseres Display

- Multitouch-Trackpad

- Kein Firewire mehr

- Keine Infrarot-Schnittstelle mehr

- Schnellerer Prozessor

- Schnellerer Systembus