Apple mit höchstem Quartalsumsatz seit vier Jahren

22.01.2004
Vor vier Jahren, im ersten Quartal 2000, setzte Apple letztmals über zwei Milliarden Dollar um. Jetzt, im ersten Quartal 2004 (Ende: 27. Dezember 2003) konnte der kalifornische Computerbauer wieder diese Messlatte übertreffen. Er setzte 2,006 (Vorjahreszeitraum: 1,47) Milliarden Dollar um und bilanzierte dabei einen Nettogewinn von 63 (Vorjahreszeitraum: minus 8) Millionen Dollar.

Vor vier Jahren, im ersten Quartal 2000, setzte Apple letztmals über zwei Milliarden Dollar um. Jetzt, im ersten Quartal 2004 (Ende: 27. Dezember 2003) konnte der kalifornische Computerbauer wieder diese Messlatte übertreffen. Er setzte 2,006 (Vorjahreszeitraum: 1,47) Milliarden Dollar um und bilanzierte dabei einen Nettogewinn von 63 (Vorjahreszeitraum: minus 8) Millionen Dollar.

"Es war ein außerordentliches Quartal für Apple, mit zweistelligem Wachstum bei den verkauften Stückzahlen", blickte CEO Steve Jobs auf die drei Monate vor Weihnachten zurück. Apple habe 829.000 Macintosh-Rechner verkauft, ferner über 730.000 Stück der weltweit gefallenden Musik- und Datenspeicherbox I-Pod. Auch das Betriebssystem Mac OS X habe sich gut behauptet; aktuell würden - vor allem im Privatmarkt - 40 Prozent der Apple-Recher unter dem Unix-basierenden OS laufen.

Als Erfolg verkaufte Jobs auch den Online-Musikladen I-Tunes Music Store - er vereine jetzt 70 Prozent des Marktes für legale Musikdownloads auf sich - sowie die Apple-Stores. Für die 74 Läden wies Apple einen Gewinn von neun Millionen Dollar aus.

Im Einzelnen gab der Hersteller bekannt, das sich allein der I-Mac schlechter verkauft habe als bisher: 227.000 Rechner gegenüber 298.000 im Vergleichsquartal des Vorjahres konnte Apple losschlagen. Dagegen kletterte die Zahl der verkauften Powerbooks um 93 Prozent auf 195.000. Für die Sparte "Software and other" bilanzierte Apple einen Umsatz von 238 Millionen Dollar - ein Plus von 54 Prozent gegenüber dem Vorjahresquartal.

Apples Finanzchef Fred Andersen blickte infolgedessen optimistisch in die nahe Zukunft. Für das laufende Quartal rechne der Computerbauer mit Umsätzen in Höhe von rund 1,8 (Q2/2003: 1,47) Milliarden Dollar Umsatz sowie mit einem Gewinn.

Die Freude Apples teilte auch Deutschland-Statthalter Frank Steinhoff. Es gehe "Schritt für Schritt aufwärts", diktierte er der Deutschen Presse-Agentur (dpa). Seine Dependance habe im letzten Quartal 2003 sogar den europäische Umsatzzuwachs übertroffen. Das hieße, der Umsatzzuwachs müsste gegenüber dem Vorjahresquartal über 48 Prozent betragen haben.

Steinhoff machte aber auch auf bestehende Apple-Probleme aufmerksam. Er erklärte, das Kaufinteresse professioneller Kunden - Verlage und Agenturen - sei sehr verhalten gewesen. Im Lösungsgeschäft, etwa mit Arztpraxen und Architektenbüros, habe er eine spürbar anziehende Nachfrage festgestellt, doch seien die Budgets nach wie vor "sehr eng".

Schuldig blieb Steinhoff Ant-worten zu dem Dauerproblem Lieferschwierigkeiten bei den I-Pods und den Powerbooks und zur Händlerschelte, dass die personell zu dünne Verkaufs- und Supportmannschaft größere Erfolge im professionellen Bereich nicht zulasse.

Meinung des Redakteurs

Vor allem Apples fallende Umsatzrendite im ersten Quartal auf jetzt 26,7 Prozent fällt auf. Zwar bemühte sich Apple, sie mit den Aufwendungen für Garantieleistungen für I-Book und Powerbook zu begründen. Doch damit umging es nur die zentrale Frage nach der Rentabilität der Hardware. Marktkenner argwöhnen ja, dass allein I-Pods für Apples Gewinne sorgen. Ohne sie hätte Apple ein ernstes Problem. Zählt man den Papiertiger Profigeschäft dazu, erscheinen Apples Probleme gravierender, als die Zahlen es nahelegen.