Apple zeigt "fast fertiges" Mac-OS X 10.5 Leopard

12.06.2007 von Sebastian Hirsch
Auf der WWDC zeigt Apple die neue Oberfläche der nächsten Systemversion Mac-OS X 10.5. Mehr Transparenzen, ein einheitlicher Look, eine neue "Stapel"-Funktion und ein Finder a la iTunes bescheren die Entwickler ihren Anwendern.

Auf der WWDC zeigt Apple die neue Oberfläche der nächsten Systemversion Mac-OS X 10.5. Mehr Transparenzen, ein einheitlicher Look, eine neue "Stapel"-Funktion und ein Finder a la iTunes bescheren die Entwickler ihren Anwendern.

Lang hatten die Gerüchteküchen sie immer wieder hoch gekocht, nun hat Steve Jobs sie endlich vorgestellt: Stacks, zu deutsch Stapel, sollen in Mac-OS X 10.5, Codename Leopard, helfen, Ordnung im Datendschungel zu bewahren. Hinter dem neuen Konzept verbirgt sich allerdings nicht viel mehr als die bekannte Icon-Metaphorik des Finders in neuem Gewand. Unter Stacks versteht Apple eine, thematisch zusammengehörende, Sammlung von Dokumenten, die im Dock durch hintereinander angeordnete Icons symbolisiert wird. Ein Klick darauf öffnet ein transparentes Fenster, in dem die Icons dargestellt sind. Auch in Mac-OS X 10.4 lassen sich Ordner im Dock ablegen, dort werden die enthaltenen Dateien aber lediglich als Ausklappmenü mit ihren Namen dargestellt. Stacks sind im Prinzip nichts anderes, allerdings mit einer verbesserten visuellen Darstellung.

Download-Stack

Download-Stack unter Leopard
Foto: Apple

Einen vorgefertigten Stack wird es in Mac-OS X 10.5 geben, sicher der sinnvollste, den man haben kann. Statt Dateien beim Download aus dem Internet wahllos über den Mac-Schreibtisch zu verteilen, landen die Dateien nun im Download-Stapel, den man über das Dock auch schnell erreichen kann. Wer viele dateien aus dem Internet lädt, wird den neuen Stapel sicher begrüßen.

Transparenzen

Die neue Mac-Oberfläche
Foto: Apple

Doch die Stacks sind nur ein kleiner Teil der neuen Mac-Oberfläche, an die es sich ab Oktober zu gewöhnen gilt. Freunde von transparenten Oberflächen werden ihre besondere Freude haben. Nicht nur ist das Dock nun wesentlich dezenter, auch die Menüleiste erscheint in Leopard mehr wie ein Milchglasstreifen, hinter dem die neue grasgrüne Oberfläche des Mac-Schreibtischs durchscheint. Inwieweit nun auch Menüs transparent sind, zeigte Apple zwar nicht, es ist aber zu vermuten, dass auch diese, zumindest auf Wunsch, hinten liegendes nun nicht mehr komplett verdecken.

Grün statt Blau

Und wo die Designer schon mal dabei waren - mit dem Blau vorangegangener Systemversionen haben sie auch aufgeräumt. Als Standard-Oberfläche dient nun eine grüne Wiese, fotografiert aus der Käferperspektive. Das lässt sich zwar jederzeit ändern, erfahrungsgemäß belassen es aber die meisten Anwender bei der voreingestellten Bildauswahl. Und zumindest bei Marketingmaßnahmen Apples wird man sich schon mal an die grüne Wiese

Finder a la iTunes

Der neue Finder: sieht aus wie iTunes
Foto: Apple

Sind die meisten Neuerungen im Mac-Finder eher optischer Natur, so ist der neue Finder ein echter Fortschritt. Basierend auf dem Erfolg von iTunes haben sich die Mac-Entwickler den Finder vorgenommen und ihm eine entsprechende Optik und ensprechende Funktionen verschafft. Fenster erinnern im neuen Mac-OS-Finder nun sehr an iTunes. Links die Fensterleiste erscheint nun auch in Zartblau, die obere Fensterleiste ist massiv grau mit grauen Icons und auch die Listendarstellung gleicht iTunes aufs Haar.

Finder unter Leopard
Foto: Apple

Sogar, und das ist schon spektakulär, die Cover-Flow-Funktion haben die Mac-Entwickler dem Finder spendiert. Wie durch die Plattencover in iTunes blättert man durch eine stark vergrößerte Ansicht seiner Dokumente. Diese zeigen, zumindest bei unterstützten Dateiformaten, nicht nur ein Icon sondern die komplette erste Seite eines Dokuments. Laut Steve Jobs lassen sich Dokumente so sehr viel schneller auffinden.

Finder vor grünem Gras
Foto: Apple

Fazit

Allzuviel Neues hat Apple im Finder von Mac-OS X nicht zu bieten. Etwas mehr Transparenz, etwas mehr Ordnung und eine Oberfläche a la iTunes - damit hatten sich bei der Vorstellung während der WWDC-Keynote die Neuigkeiten auch schon erschöpft. Die wahren Werte von Mac-OS X Leopard liegen sicher woanders. (macwelt/haf)