iPhone, iPad und Co.

Apps erobern die Druckerwelt

16.08.2010
Einer der Erfolgsfaktoren des iPhones sind die kleineren, mehr oder weniger nützlichen Applikationen, kurz "Apps" genannt, die den eigentlichen Funktionsumfang des Smartphones ergänzen.
Die "Smart-Solution-Applikationen" können auf dem Display der Lexmark-"Professional"-Reihe hinterlegt werden.

Einer der Erfolgsfaktoren des iPhones sind die kleineren, mehr oder weniger nützlichen Applikationen, kurz "Apps" genannt, die den eigentlichen Funktionsumfang des Smartphones ergänzen. Diesen Erfolg wollen sich auch die Druckerhersteller zunutze machen. Dabei gibt es sowohl Apps für Smartphones, die die Schnittstelle zu den Printern darstellen, als auch Applikationen, die die Druckerfunktionalität erweitern. So sind die Zeiten vorbei, in denen der Drucker eben nur druckte. Zwar wurden schon früher bestimmte Features und Lösungen bei Druckern implementiert, doch beim App-Modell lässt sich das Angebot kontinuierlich weiterentwickeln. Nutzer können dann auswählen, welches Feature sie benötigen.

Kleine Helfer für den Drucker

Lexmark ist Vorreiter bei diesen Apps. So stellt der Druckerhersteller für die Tintenstrahlmultifunktionsgeräte der "Professional"-Serie sogenannte "SmartSolution-Applikationen" bereit. Diese können über das Portal https://smartsolutions.lexmark.com heruntergeladen und auf dem Druckerdisplay integriert werden. Mittlerweile bietet Lexmark knapp 50 dieser kleinen Helferprogramme an. Darunter sind nützliche Features wie "beidseitige Kopie", "Visitenkarten scannen" oder Lösungen für spezielle Branchen wie Gesundheits- oder Rechtswesen. Andere sind eher von untergeordneter Bedeutung, wie beispielsweise die Möglichkeit, sich Nachrichten auf dem Druckerdisplay anzeigen zu lassen.

Nun hat auch Hewlett-Packard angekündigt, künftig für bestimmte Druckermodelle Apps anzubieten. Dabei soll sich der Nutzer beispielsweise Inhalte von verschiedenen Nachrichtenanbietern ausdrucken können. Weitere geplante Apps sind Formulare, Kalender und Archivierungslösungen. Auch für Unterhaltung ist gesorgt. So stellt beispielsweise eine Kooperation mit Dreamworks populäre Figuren wie Shrek zum Druck bereit.

Drucker-Apps auf dem Smartphone

Mit der Brother-App für iPhones lassen sich nicht nur Inhalte drucken, sondern auch Dokumente auf das Smartphone übertragen.

Doch die Applikationen beschränken sich nicht nur auf die Drucker selbst. Auch für mobile Geräte wie das iPhone oder das iPad stellen die Druckerhersteller Apps bereit. Ohne diese Apps ist es äußert aufwendig oder ohne stationären Rechner schlicht unmöglich, Inhalte der mobilen Geräte auf Papier zu bringen.

So stellen beispielsweise Canon "Easy-PhotoPrint for iPhone", Epson "iPrint" oder Kodak "Pic FlickApps" bereit, um iPhone-Fotos auf bestimmten Druckermodellen ausdrucken zu können.

Nun setzt auch Brother nach: Mit der kostenlosen "Brother App" können beispielsweise Dokumente wie Bedienungsanleitungen, Preislisten und Fotos direkt auf iPhone und iPad gescannt werden. Die Dokumente sind ohne weiteren Zwischenschritt sofort nach dem Einlesen über das MFC auf dem iPhone-Display zu sehen. Der Anwender kann nun entscheiden, ob die gescannten Dateien als JPG oder PDF abgespeichert oder als Mail versendet werden sollen. Mit der Brother-iPrint&Scan-Applikation können ebenfalls Fotos vom iPhone gedruckt werden.

Die Brother-App iPrint&Scan, vorerst als englische Version, steht kostenlos im Apple-iTunes-Store zur Verfügung und läuft auf allen iPhone- und iPad-Versionen. Die deutsche Applikation wird voraussichtlich Ende des Jahres freigeschaltet. Zu finden ist die Brother-App unter www.brother.eu/apps und www.itunes.de.

Eine ähnliche Version für die auf Google basierenden Android-Geräte ab der Version 1.6 wird ebenfalls in den nächsten Monaten verfügbar sein.

Per E-Mail drucken

Das All-In-One Geräte Deskjet 2050 kann per E-Mail angesteuert werden.

Eine Alternative zu den Apps, die unabhängig von der Art und dem Betriebssystem des mobilen Geräts funktioniert, hat Hewlett-Packard entwickelt: Künftige Generationen von HP-Druckern sollen auch per E-Mail angesteuert werden können, sofern sie entsprechend im Netzwerk eingebunden sind. Hewlett-Packard nennt diese Technologie "e-Print". Damit vereinfacht sich vor allem das Drucken von mobilen Geräten. Mit dem "Deskjet 2050 AIO" ist bereits ein Drucker auf dem Markt, der per e-Print angesteuert werden kann.

Realisiert wird e-Print über die "HP-Cloud". Dort bekommt der Drucker eine feste E-Mail-Adresse nach dem Muster xy@hpeprint.com zugewiesen. Nun können an diese Adresse E-Mails gesendet werden, die der Drucker dann ausdruckt. Dabei wird nicht nur der Text wiedergegeben. Es werden auch Anhänge ausgedruckt, sofern sie gängige Formate wie PDF, MS-Office, JPEG oder TIFF aufweisen.

Nun lässt sich der Drucker von allen Geräten, die in der Lage sind, E-Mails zu versenden, ansteuern. Der passende Treiber wird dabei von der Cloud bereitgestellt, an den Geräten sind keine Einstellungen notwendig. Gerade mit Smartphones oder Tablets wie dem iPad können nun Dokumente und Fotos ohne großen Aufwand kabellos gedruckt werden, man muss nur die E-Mail-Adresse des Druckers kennen. Ist der Drucker nicht betriebsbereit, werden die Dokumente nach 24 Stunden gelöscht.

Allerdings besteht dadurch auch die Gefahr, dass Spam auf den Drucker geschickt wird. Laut HP gibt es in der Cloud einen Spam-Filter. Zudem kann über ein Portal, "e-Print Center" genannt, eine Whitelist definiert werden. (awe)

Brother App iPrint@Scan
Brother App iPrint@Scan
Brother App iPrint@Scan
Brother App iPrint@Scan
Brother App iPrint@Scan
Brother App iPrint@Scan
Brother App iPrint@Scan
Brother App iPrint@Scan
Brother App iPrint@Scan