Arcor-Übernahme durch Vodafone im April möglich

16.04.2008
Die Komplettübernahme des Festnetz- und Internet-Anbieters Arcor durch den britischen Mutterkonzern Vodafone steht in Kürze bevor. Medienberichten zufolge sei ein Abschluss des Geschäfts schon Ende April denkbar - zunächst sollen die Geschäftskundenbereiche zusammengelegt werden. Das Gesamtvolumen der Übernahme wird auf bis zu 560 Millionen Euro geschätzt.

Wie im März mitgeteilt, steht die Komplettübernahme von Arcor durch den Mutterkonzern Vodafone kurz bevor. Die Financial Times Deutschland berichtet, "Ende April, Anfang Mai wird das Geschäft besiegelt" und beruft sich dabei auf Verhandlungskreise. Der Düsseldorfer Netzbetreiber muss dafür die Anteile von Deutsche Bahn (18 Prozent) und Deutsche Bank (8 Prozent) übernehmen, das finanzielle Gesamtvolumen wird auf 440 bis 560 Millionen Euro geschätzt.

Im Anschluss an die Übernahme wird Arcor vollständig in den Vodafone-Konzern integriert, zunächst sollen die Geschäftskundenbereiche kombiniert werden. Die Briten versprechen sich von dem Geschäft einen Ausbau ihres Europageschäfts, geplant sei lauf FTD eine "eigenständige europäische Netzeinheit". Die Mitarbeiter von Arcor erwarten nach der Übernahme Gehaltseinbußen und sind stark verunsichert, heißt es.

Arcor war Teil des Mannesmann-Konzerns, den Vodafone vor acht Jahren übernahm. Große Pläne hatten die Engländer mit der damals noch unbedeutenden Tochter nicht. Nachdem im August 2005 der Verkauf eingeleitet wurde und es erste Interessenten gab, stoppte man das Vorhaben im März 2006. Vodafone hatte sich zu dem Zeitpunkt aus dem hart umkämpften japanischen Markt zurückgezogen und strebte einen Strategiewechsel an. Man erklärte das Breitbandgeschäft neben dem Mobilfunk zum neuen Kerngeschäft. In den vergangenen zwei Jahren gab man Arcor als selbstständiges Unternehmen Zeit, seinen Kundenstamm auszubauen und zum zweitgrößten Internet-Anbieter hinter der Telekom aufzusteigen. Anfang 2007 ließ der Vorstand erkennen, dass eine Übernahme in absehbarer Zeit geplant sei.

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