Auch die Medien wollen an die Isar

24.02.2000
München hat auch als Medienstandort eine Spitzenposition. Die konnte die bayerische Landeshauptstadt nicht nur behaupten, sondern in den vergangenen Jahren sogar noch ausbauen.

Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie der Industrie- und Handelskammer für München und Oberbayern und die Landeshauptstadt München. Sie ist bereits die vierte Auflage einer seit 1983 fortlaufenden Untersuchung. Im vergangenen Jahr waren in der gesamten Region München demnach 11.425 Medienunternehmen tätig. Sie erwirtschafteten mit 127.228 Mitarbeitern einen Umsatz von gut 38 Milliarden Mark. Das größte Stück des Kuchens entfällt auf die Printmedien mit einem Umsatzanteil von 43 Prozent, gefolgt von den Audiovisuellen Medien (38 Prozent) und der Werbung (15 Prozent). Insgesamt investierte die Medienwirtschaft in der Region München über fünf Milliarden Mark. Die Studie ergab darüber hinaus eine klare Konzentration der Unternehmen auf Stadt und Landkreis. Hier sind 78 Prozent der Unternehmen ansässig, sie erwirtschaften 93 Prozent des Umsatzes. Seit 1995 ist die Anzahl der Medienunternehmen in München und dem Landkreis München von 6.697 auf 8.855 gestiegen, ein Plus von 32 Prozent. Die Anzahl der Beschäftigten legte um zwölf Prozent auf 80.997 zu. Dabei setzen die Unternehmen in immer größerem Umfang auf freie Mitarbeiter. Ihre Anzahl kletterte um 20 Prozent. Gegenüber 1995 nahm der Umsatz der Medienwirtschaft in Stadt und Landkreis um 40 Prozent auf 35,2 Milliarden Mark zu. Die Investitionen stiegen von 1994 bis 1998 um elf Prozent auf 4,7 Milliarden Mark. Fast 61 Prozent der Unternehmen wurden erst in den vergangenen drei Jahren gegründet. Dem Standort München sprechen die Medienunternehmen ein erstklassiges Zeugnis aus. Rund 94 Prozent der Befragten zeigten sich "sehr zufrieden" oder "zufrieden". Ähnlich zufrieden sind die Unternehmen mit der Nähe zu Zulieferern und Kunden. 78 Prozent beziehungsweise über 75 Prozent beurteilen dieses Standortkriterium als "sehr gut" oder "gut". Vor allem die Multimedia-Branche (80 Prozent) sieht darin eine Stärke des Standortes München. Auch bei der Qualifikation der Mitarbeiter gibt die Medienwirtschaft der Region München gute Noten. Rund zwei Drittel bewerten sie mit "sehr gut" oder "gut". Allerdings kämpft die Multimediabranche mit einem großen Mangel an gut ausgebildeten Fachkräften, der auch die Expansion der Unternehmen negativ beeinflusst. Als positive Standortfaktoren schätzen die Medienunter nehmen in der Region darüber hinaus die gute Verkehrsinfrastruktur, den hohen Freizeitwert und die Attraktivität Münchens, die zentrale Lage sowie die Innovationsfreudigkeit der ansässigen Unternehmen. (mf)