iOS-Apps

Auf dem iPhone Fotos bearbeiten wie die Profis

02.09.2016 von Simon Lohmann
Filter hinzufügen, Farbkorrektur, Bokeh- und Lichtblenden-Effekte, Fotorahmen - mit diesen Apps werden die privaten Schnappschüsse um einiges interessanter.
Dafür braucht man kein Photoshop: Fotobearbeitung auf dem iPhone.
Foto: Simon Lohmann

Mit den letzten beiden iPhone-Generationen wurde das Fotografieren mit der integrierten iSight Kamera immer besser: Je nach Modell werden die Fotos mit einer 8 oder 12 Megapixel-Kamera, mit oder ohne Bildstabilisator geschossen. Die Bilder können sich dank modernster Technologie durchaus sehen lassen.

Glaubt man den Gerüchten rund um das iPhone 7, welches Apple höchstwahrscheinlich auf der Keynote am 7. September vorstellt, wird die iPhone-Kamera mit einigen neuen Features überarbeitet, sodass sich die Nutzer auf noch schönere Aufnahmen freuen können.

Dabei hat Apple mit dem iPhone 6S (Plus) die Messlatte bereits sehr hoch gelegt: Autofokus mit Focus Pixels, Optische Bildstabilisierung (nur iPhone 6S Plus), True Tone Flash, Panoramabild mit bis zu 63 Megapixeln, Belichtungsregler, Serienbildmodus, ƒ/2.2 Blende, automatische Bildstabilisierung, verbesserte Rauschunterdrückung und und und.

Obwohl die Bilder mit solcher Technik sehr schön aussehen, möchte man in den meisten Fällen vielleicht doch noch die eine oder andere Kleinigkeit ändern, bevor man mit den Motiven auf Instagram, Facebook und Co angegeben kann: Störfaktoren retuschieren, Farbkorrektur oder das Hinzufügen von Filtern sind nur einige von vielen wichtigen Funktionen.

Der App Store bietet dabei eine große Auswahl an entsprechenden Apps. Eine perfekte App, die alle möglichen Funktionen beinhaltet, existiert leidet noch nicht. Doch mit der folgenden App-Auswahl werden die privaten Schnappschüsse um einiges sehenswerter.

Enlight: Die Allround-App für jeden Hobby-Fotografen

Die Standard-Filter von Instagram kennt mittlerweile jeder. Wer durch besondere Filter auffallen möchte, ist mit Enlight sehr gut bedient. Auf den ersten Blick scheinen 3,99 Euro für eine Foto-App sehr viel Geld zu sein, doch der Preis ist gerechtfertigt.

Bilder lassen sich anpassen, zuschneiden und neigen. Wem die vorgefertigten Einstellungen für Helligkeit, Kontrast, Belichtung und Versatz nicht gefallen, kann die einzelnen Werte auch manuell einstellen. Gleiches gilt auch für den Optionspunkt „Klarheit“, in dem der Nutzer völlige Entscheidungsfreiheit über die einzelnen Werte für Schärfen, Fein, Klarheit, Schwarz und Sättigung hat. Über ein selektives Auswahl-Tool können sogar bestimmte Bereiche des Fotos markiert und individuell bearbeitet werden.

Vorher: Originalbild ohne Duo-Effekt
Foto: Simon Lohmann

Nachher: Mit Duo-Effekt
Foto: Simon Lohmann

Filter-Freunde werden mit dieser App ebenfalls sehr viel Spaß haben. Neben vorgefertigten Analog- und Schwarzweiß-Filtern (alle Filter-Werte lassen sich über „Tools“ individuell einstellen) ist vor allem der Duo-Filter eine nette Abwechslung von den gewohnten Standard-Effekten. Drei verschiedene Formen (Radial, Linear und Spiegel) versehen die Fotos mit Farbeffekten, die sich hervorragend in die Bilder integrieren. Wer es natürlich mag, kann die Bildfarben somit verstärken, allerdings lassen sich auch sehr wilde Farbkompositionen erstellen.

Vorher: Unschärfe und ohne Farbfilter
Foto: Simon Lohmann

Nachher: Manuelle Farbanpassung + Duo-Effekt
Foto: Simon Lohmann

Kreative Köpfe können mit Masken arbeiten und somit mehrere Bilder ineinander überblenden, um einen besonderen Effekt zu erzielen.

In Enlight kann man auch mit Masken arbeiten.
Foto: Enlight

Mit der App lassen sich unter anderem zusätzlich Texte, verschiedene Rand- und Rahmenmotive einfügen, sowie Collagen erstellen. Natürlich kann man die Bilder direkt bei Instagram hochladen oder per Nachricht, Mail, Whatsapp, Facebook, oder Twitter mit seinen Freunden und Bekannten teilen.

LensFlare: „Und Gott sprach: Es werde Licht.“

Mit LensFlare können Blendeffekte eingefügt werden.
Foto: Simon Lohmann

Mit der App LensFlare können Bilder mit Blenden-Effekten versehen werden. Doch hierbei gilt: Weniger ist mehr. Werden die Effekte zu übertrieben genutzt, wirken die Bilder schnell unrealistisch. Befindet sich in dem Bild bereits die Sonne, können verschiedene Anamorphic-, Spherical-, Sun Flores- und Streiks-Effekte genutzt werden, um den Lichteffekt noch weiter zu verstärken.

Wer den Effekt besonders realistisch einbauen will, sollte auf bestehende Schattenverläufe achten und sich darüber bewusst werden, von wo der Lichteinfall auf dem Bild stammt. Die App kostet 2,99 Euro und kann sowohl auf dem iPhone als auch auf dem iPad genutzt werden.

Pixelmator: Retuschieren auf dem iPhone leicht gemacht

Neben einer beachtlichen Anzahl an Filtereffekten (Weichzeichnen, Scharfzeichnen, Vignette, Lichtfleck, Bokeh, Miniaturisierend, Fokus etc.), eignet sich die App Pixelmator vor allem für Retuschier- und Farbkorrekturarbeiten. Möchte man einen störendes Objekt aus dem Bild entfernen, wählt man lediglich den Pinsel zum Retuschieren aus und markiert dieses. Die App berechnet dann automatisch den zu ersetzenden Bildinhalt und liefert überzeugende Ergebnisse. Darüber hinaus können die RGB-Farben individuell angepasst werden, wobei dies auch über ein Histogramm vorgenommen werden kann.

Mit Pixelmator können Störfaktoren wegretuschiert werden.
Foto: Simon Lohmann

Für 4,99 Euro gehört diese Foto-App bereits mit in die obere Preisliga. Doch auch hier stimmt das Preis-Leistungsverhältnis. Wer die Fotos auch auf seinem Mac bearbeiten möchte, kann Pixelmator für 29,99 Euro auch aus dem Mac App Store herunterladen.

Tadaa SLR: Scharf oder Unscharf?

Mithilfe eines kleinen Pinsels lassen sich Fotobereiche maskieren. Ein besonders tolles Feature: Die App Tadaa SLRerkennt bei klaren Konturen eigenständig die Objektbegrenzungen und füllt diese eigenständig aus. Ist die Maske zu ungenau, kann der Anwender immer noch in Feinarbeit die markierten Kanten bestimmen.

Mit der Maske werden die unscharfen Bereiche markiert.
Foto: Simon Lohmann

Anschließend kann der Fokus festgelegt werden, sowie der Grad der Unschärfe. Dadurch lassen sich tolle Effekte erzielen, die ohne die entsprechende App in der Form nicht möglich wären.

Vorher: Keine Unschärfe, kein Farbfilter
Foto: Simon Lohmann

Nachher: Unschärfe und Schwarzweiß-Filter
Foto: SImon Lohmann

Tadaa SLR kostet 3,99 Euro.

Fazit:

Für Hobby-Fotografen, die innerhalb von wenigen Minuten ein Foto bearbeiten wollen und dabei nicht auf die Standard Instagram-Filter zurückgreifen möchten, sollte eine dieser Apps ausreichen. Es kommt schließlich immer darauf an, welchen Effekt man gerne erzielen möchte. Wer alle Effekt-Möglichkeiten nutzen und miteinander kombinieren will, kommt wohl nicht drum herum, sich früher oder später die ein oder andere App zu kaufen. Bei der richtigen Anwendung können aber wirklich beeindruckende Aufnahmen entstehen.

(Macwelt)