Avision-Scanner mit besonderen Fähigkeiten

03.11.1999

ALBBRUCK-BIRNDORF: Der Name des kopierenden Flachbettscanners "Digital Scancopier DS300" von Avision weist bereits darauf hin, daß das Gerät mehr kann als nur Dokumente einlesen. Exklusivdistributor BHS Binkert empfiehlt den Fachhändlern, den DS300 als Alternative zu anderen Scannern anzubieten. Denn das System sei zwar ein wenig teurer als vergleichbare Scanner, weise aber einen erheblichen Zusatznutzen auf. Nicht nur deshalb war ComputerPartner gespannt, was der Scanner Fachhändlern und Endkunden für 749 Mark bietet.Der 3,7 Kilogramm schwere DS300 ist nicht ohne Grund in einem äußerst stabilen weiß-blauen Karton verpackt, denn er tritt von Taiwan aus seine Reise nach Europa an. Allerdings wären deutschsprachige Erläuterungen auf der Rückseite der Umverpackung wünschenswert, da der Kunde mit ihnen meist zuerst in Berührung kommt. Der DS300, ein Netzteil und das Scankopier-Kabel sind rutsch- und schlagsicher verpackt. Im Lieferumfang sind ein mehrsprachiges Handbuch und eine CD-Rom mit der Software enthalten. Die beigefügte rote Hinweisbroschüre sollte jeder Endkunde zu allererst durchlesen. Drei Charakteristika des 45,7 x 35,6 x 9,1 Zentimeter großen Scanners fallen sofort auf: Das Bedienfeld mit dem kleinen Display und vielen Bedienknöpfen, die Ports an der Längsseite und die Scannerabdeckung, die sich nicht wie üblich von der schmalen Frontseite, sondern von der breiten Längsseite her öffnen läßt. Je nach Arbeitsplatz hat dies durchaus Sinn. Auch wenn Drucker- und PC-Anschluß rund fünf Zentimeter herausstehen und damit diesen Vorteil etwas schmälern.

Wenn das System direkt am Drucker angeschlossen ist, kann dieser über das Bedienfeld, das auch funktional dem eines Kopierers gleicht, angesteuert werden. Allerdings sind in diesem Fall nur Schwarzweiß-Kopien möglich. Dies ändert sich erst, wenn der PC in die Arbeit einbezogen wird. Dann lassen sich sowohl Scans mit einer optischen Auflösung von 300 x 600 ppi als auch farbige Kopien mit interpolierten 600 x 600 ppi verarbeiten.

Die Praxis

Selbst absolute PC-Laien dürften dank eindeutiger Grafiken im Handbuch keine Schwierigkeiten haben, das Gerät anzuschließen. Die Installation der Software und der Treiber verläuft problemlos. Zur Auswahl stehen das Fotobearbeitungsprogramm "MGI Photosuite SE", die OCR-Software "Textbridge 2.0", ein Papercom-32-Bit-Dokumentenmanager und der sehr sinnvolle "Quick Selector" mit dessen Hilfe sich die Vorschauscans sofort in die gewünschte Anwendung importieren lassen. So kann die Vorlage beispielsweise ausgedruckt, als E-Mail oder Fax versendet, in einen Browser importiert oder in einem anderen Programm bearbeitet werden. Sollten Gerät oder Software Probleme bereiten, so stehen dem Anwender unter dem gut aufgemachten Hilfemenü leichtverständliche Lösungen bereit.

Beim Einlegen der Vorlage sollte die Scanneradeckung nicht zu schwungvoll geöffnet werden, denn sonst hat der Anwender plötzlich die komplette Abdeckung in der Hand. Zwar lassen sich durch diesen Mechanismus auch dicke Bücher oder 3D-Objekte kopieren, aber eine Verriegelung beim Scannen von normalen Vorlagen bis zu einem Format von DIN A4+ wäre sinnvoll.

Der DS300 erledigt den eigentlichen Scanprozeß recht schnell. So benötigt das System für einen A4-Text rund sieben Sekunden. Allerdings fängt das Gerät manchmal während der eher langsamen Verarbeitung des Scanbefehls zu rattern an. Außerdem läßt sich während dieser Zeit der Cursor nicht mehr bewegen. Auch nach dem Scannen läßt sich die Software etwas Zeit, um die Informationen zu verarbeiten. Selbstverständlich gilt hier: je besser die Performance des PCs, desto kürzer ist die Wartedauer. Dennoch dürfte das Zusammenspiel von Software und DS300 besser sein. Beim Kopieren zeigt sich die eigentliche Stärke, denn die Anzahl der Kopien pro Minute wird höchstens durch die Geschwindigkeit des angeschlossenen Tintenstrahl- oder Laserdruckers eingeschränkt.

Die Qualität der Kopien und Scans ist zwar ausreichend, könnte aber dennoch besser sein. So durchzieht beispielsweise eine erkennbare Riffelung den strahlend blauen Himmel eines gescannten Farbbildes, das anschließemd in der Photosuite bearbeitet werden soll.

Neues System, neue Verkaufsargumente

Standard ist in puncto Händlerservice angesagt. BHS Binkert bietet kostenlos Datenblätter und Hotline an. Bei Anfrage eines Endkunden nennt BHS den nächstgelegenen Fachhändler, der dann auch online bestellen kann. Da der DS300 ein neues System ist, laufen zur Zeit Anzeigenkampagnen. Zudem stehen auf Anfrage Testgeräte bereit. Außerdem können Händler Gutscheine vergeben, wenn der Kunde auf den Scancopier umsteigt und dies durch eine alte Scannerrechnung beweisen kann. Der Endkunde bekommt in diesem Fall bis zum 30.6.1999 direkt von BHS Binkert einen Scheck über 50 Mark. (mm)

Der Scancopier hat ein großes Funktionsfeld, mit dem sich unter anderem die Helligkeit, die Anzahl der Kopien und das Format einstellen lassen.