Tandberg Data AccuVault

Backup-Appliance mit Wechsellaufwerk

01.09.2010
Mit den AccuVault-Modellen erweitert Tandberg Data sein Angebot von Storage-Produkten, die auf der Backup-Software AccuGuard basieren. Diese ermöglicht unter anderem eine Deduplizierung auf Sub-File-Level an der Datenquelle.

Mit den AccuVault-Modellen erweitert Tandberg Data sein Angebot von Storage-Produkten, die auf der Backup-Software AccuGuard basieren. Diese bietet eine Datenreduzierung an der Quelle in drei Schritten: Zunächst werden die Daten komprimiert, mit Single Instancing auf je ein Exemplar pro Datei abgespeckt und per Deduplizierung auf variabler Blocklänge weiter reduziert. Laut Anbieter lässt sich so der Platzbedarf für ein Backup um den Faktor 20 reduzieren. Die neue Enterprise-Variante, die in den AccuVault-Produkten zum Einsatz kommt, kann zudem Daten global über mehrere Clients beziehungsweise Server hinweg deduplizieren.

Mit den Produkten will der Hersteller vor allem kleine und mittlere Unternehmen mit fünf bis 25 Servern und / oder 10 bis 100 Nutzern ansprechen, die eine Windows-Umgebung und noch keine vollständigen Desaster-Recovery- beziehungsweise Datensicherungsstrategie haben, oder die eine vorhandene Backup-Infrastruktur ersetzen wollen. "Wir sehen unsere Produkte weder im Heimanwender / SoHo noch im Enterprise-Umfeld", sagt Andreas Hellriegel, Sales Director Central & Eastern Europe.

<b>988 Exabyte weltweit:</b> In einer im März veröffentlichten Studie errechnete das Marktforschungsinstitut IDC, welche Datenmengen auf den Speichern der Erde liegen. Demnach sollen es im Jahr 2006 etwa 161 Exabyte (161.000.000.000.000 MB) gewesen sein. Für 2010 prognostizierte man 988 Exabyte – knapp eine Billiarde Megabyte.
<b>Kein echtes Maß:</b> Die traditionell in Zoll angegebene Größe von Festplatten hat nichts mit ihrer physikalischen Größe zu tun. Sie ist ein Formfaktor. Eine 3,5-Zoll-Platte zum Beispiel ist genau 10 Zentimeter breit – das entspricht 3,937 Zoll.
<b>Die erste Festplatte der Welt:</b> Die "IBM 350" wurde 1956 als Teil des Großrechners IBM 305 RAMAC in Betrieb genommen. Zwei separate Köpfe lasen und schrieben die Daten auf 50 Magnetscheiben, die mit 1.200 Umdrehungen pro Minute rotierten. Die Kapazität: 4,4 Megabyte. Der Speicherplatz wurde vermietet.
<b>Kalkulierte Rechenfehler:</b> Bei der Berechnung von Kapazitäten verwenden Festplattenhersteller Potenzen zur Basis 10. Ein Gigabyte entspricht 10 hoch 9 Byte. Computer rechnen aber zur Basis 2. Ein Gigabyte entspricht hier 2 hoch 30 oder 1.073.741.824 Byte. 250-Gigabyte-Festplatten haben in Wirklichkeit also nur eine Kapazität von etwa 232 Gigabyte.
<b>Moore'sches Gesetz gilt auch für Festplatten:</b> Die maximale Kapazität von Festplatten verdoppelt sich etwa alle 12 Monate – und das schon seit Jahren. Die derzeit größten handelsüblichen Harddisks fassen zwei Terabyte.
<b>Rapider Preisverfall:</b> Ein Gigabyte Festplattenkapazität gibt es heute bereits ab etwa 10 Cent. Die von Seagate 1980 vorgestellte "ST506", eine 5,25-Zoll-Platte mit 5 Megabyte Kapazität, kam auf etwa 250 Euro pro Megabyte.
<b>Die kleinste Festplatte:</b> Im Januar 2004 zeigte Toshiba auf der Consumer Electronics Show in Las Vegas eine 0,85-Zoll-Festplatte mit 4 Gigabyte Kapazität. Die Mini-Platte schaffte es als kleinste Festplatte aller Zeiten ins Guinness-Buch der Rekorde - und in die Serienfertigung.
<b>Optimale Temperatur:</b> Google wertete 2007 die Daten von etwa 100.000 Festplatten aus seinen Rechenzentren aus. Unter anderem kam dabei heraus: Festplatten leben bei einer Betriebstemperatur von 40 Grad Celsius am längsten. Schlecht für die Lebensdauer: mehr als 45 oder weniger als 30 Grad Celsius.
<b>Mikroskopischer Abstand:</b> Der Abstand zwischen dem Schreib-Lese-Kopf und der Oberfläche der Magnetscheiben beträgt bei heutigen Festplatten 10 Nanometer. Ein menschliches Haar hat übrigens eine Dicke von 50.000 Nanometern.

Das System kommt als Desktop-Variante mit dem Wechsellaufwerk RDX sowie als 1U-Rackmount-Version mit vier beziehungsweise acht TB Bruttospeicherkapazität auf den Markt. Als Betriebssystem kommt Windows Storage Server 2008 zum Einsatz.

Die Desktop-Variante "AccuVault RDX" vereint Funktionen einer Festplatten-Backup-Lösung mit denen eines Bandspeicherprodukts, da sich die RDX-Wechselfestplatten entnehmen und wie Bänder getrennt von der Appliance lagern lassen. Einrichtung und Bedienung über das integrierte Touch-Display sind laut Hersteller einfach.

Für etwas größere Unternehmen sind die Rackmount-Modelle gedacht, die konventionell mit 1- beziehungsweise 2-TB-SATA-Festplatten ausgestattet sind. RAID 5, Hot-Swap-fähige Disks, zwei Gigabit-Ethernet-Ports und redundante Netzteile sollen für Ausfallsicherheit sorgen. Die Modelle sind nicht skalierbar, lassen sich aber um ein ebenfalls 1 U hohes Erweiterungsmodul mit zwei RDX-Einschüben ergänzen.

Die AccuVault-Modelle sollen in den nächsten Tagen verfügbar sein. Nettolisten-Preise beginnen bei 2.349 Euro für die Desktop-Variante. Die Rackmount-Versionen kosten 6.649 Euro beziehungsweise 12.499 Euro. Im Preis sind bereits fünf - bei der 8-TB-Version sogar 20 Client-Lizenzen enthalten. Die Preise beinhalten ein Jahr Vor-Ort-Hardware-Service.

Tandberg Data will sein Channel-Programm auf die neuen Produkte ausrichten und vor allem die Zusammenarbeit mit den Solution-Partnern forcieren. "Wir wollen Partner effizienter betreuen, qualifizieren und in Projekten unterstützen", verspricht Hellriegel. (haf)