Bahn-Software sorgt für zu hohe Ticket-Preise

03.06.2005
Die Deutsche Bahn hat massive Probleme mit ihrer Verkaufssoftware. So erhalten Besitzer der BahnCard 50 häufig falsche Preise,

Die Deutsche Bahn hat massive Probleme mit ihrer Verkaufssoftware. So erhalten Besitzer der BahnCard 50 häufig falsche Preise, wenn sie Mehrpersonentickets bestellen, berichtet die Berliner "Tageszeiting " (taz).

Die Software verechne sich regelmäßig zugunsten der Bahn, wenn sie eine Kombination aus BahnCard-Ermäßigung, Mitfahrerrabatt und Mindestpreis für mehrere Personen berechnen soll. Sie berechne zwischen zwei und vier Euro mehr als den regulären Preis.

"Das Problem besteht, daran gibt es nichts zu deuteln", erklärte Bahn-Sprecher Achim Stauss gegenüber der taz. Die Bahn hatte die BahnCard 50 im Sommer 2003 wieder eingeführt. Allerdings war die Verkaufssoftware nicht nachgerüstet worden, weshalb sie nun technisch überfordert sei.

So finden sich an Automaten der Hinweis: "Achtung: Bei einem Normalpreis für 1 Person unter 15 Euro ist es für Sie günstiger, getrennte Fahrkarten mit den jeweiligen BahnCard-Rabatten auszustellen."

Ein Zustand, den Bahn-Sprecher Stauß so kommentierte: "Wir bieten unseren Kunden Informationen, aber nicht die Lösung."

Wie viel zu viel die Bahn bisher kassiert hat, ist unklar. Während Stauss von irregulären 2.400 Verkäufen jährlich spricht, gab DB-Vertriebschef Jürgen Büchy zu, "dass bei rund 0,5 Prozent aller Verkäufe unterschiedliche BahnCards miteinander kombiniert werden und gleichzeitig der Mindestfahrpreis nicht erreicht wird", so die taz.

Macht bei insgesamt 270 Millionen Fahrkarten im letzten Jahr und verkehrt berechneten 1,35 Millionen Tickets mit angenommenen zwei Euro Zuschlag 2,7 Millionen Euro.

Doch die Bahn hat bereits eine Lösung in Aussicht: Ab Dezember 2005 wird die Mitfahrerrabatt-Regelung für BahnCard-Kunden entfallen. (wl)