Bei UMTS kommt es auf die Anwendungen an

15.11.2001
Die Investitionen in UMTS spalten ganz klar die Branche. Einer hohen Zahlungs-bereitschaft steht nur eine geringe Profitabilitätserwartung entgegen, warnt die Unternehmensberatung Mummert + Partner.

An UMTS scheiden sich die Geister. Nur weniger als die Hälfte der deutschen Branchenschwergewichte investieren in den neuen Übertragungsstandard, der trotz hoher Zahlungsbereitschaft bei den Kunden wenig Profitabilität verspricht. Investitionen in E- und M-Commerce haben Vorrang. Das ist das Ergebnis einer Studie, welche die Unternehmensberatung in Zusammenarbeit mit dem "Manager Magazin" und dem F.A.Z.-Institut im "Branchenkompass Telekommunikation" vorgestellt hat. Dazu wurden 100 Führungskräfte der wichtigsten deutschen Telekommu- nikationsunternehmen nach ihren Investitionsstrategien und zur Einschätzung des Marktes befragt.

Der Markt für klassische Festnetz- und Mobilfunkservices ist praktisch ausgereizt. 70 Prozent der Bundesbürger verfügen bereits über ein Handy. Signifikante Umsatz- oder Profitabilitätssteigerungen sind demnach nicht zu erwarten. Investitionen in zukünftige Dienste sind jedoch wichtig für zukünftiges Wachstum. Doch die meis-ten Unternehmen setzen lieber auf Nummer sicher und auf altbewährte Techniken. Internet, Netztechnik und Software genießen bei ihnen Priorität. Kooperationen und Fusionen gewinnen zunehmend an Bedeutung. Statt sich aber wie bisher eher auf Technologie zu stürzen, sollten sich die Telekom-Anbieter vor der "WAP-Falle" hüten und mehr in attraktive Anwendungen investieren. "Ich muss an den Nutzen ran, und den kann ich nicht lange marketingmäßig aufblasen", warnt Wilhelm Alms, Vorstandsvorsitzender von Mummert + Partner, im Hinblick auf die Ratlosigkeit der Branche bei der Suche nach der "Killerapplikation" für UMTS.

ComputerPartner-Meinung:

Ohne entsprechende Anwendungen werden die milliardenschweren Investitionen in UMTS schnell im Sande versickern. Die "Killerapplikation" ist noch nicht gefunden. Aber vielleicht wird es ja ein Abfallprodukt wie heute SMS. (kh)