Honorare

Berater kassieren bei Banken am meisten

01.03.2012 von Hans Königes
Viele Consultants haben 2011 von der starken Konjunktur profitiert. Allerdings war nicht in allen Branchen gleich gut zu verdienen, wie Zahlen von Pierre Audoin Consultants (PAC) zeigen.

Die stabile Konjunktur hat der Beraterzunft 2011 gute Einnahmen beschert. Allerdings unterscheiden sich die Tagessätze in den einzelnen Branchen, wie aktuelle PAC-Zahlen zeigen. Wie sich die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen in Deutschland 2012 entwickeln werden, darüber streiten sich die Volkswirte. Die Tagessätze der Consultants, so erwarten die Analysten von Pierre Adoin Consultants, dürften aber stabil bleiben. PAC ist mit der "Preisdatenbank IT-Services 2011/12" in der Lage, entsprechende Benchmark-Daten zur Verfügung zu stellen. COMPUTERWOCHE-Leser können mittels unserer kleinen Serie davon profitieren.

Beraterhonorare steigen nur moderat

Bankenmekka Frankfurt: PAC geht davon aus, dass die IT-Beraterhonorare weiter steigen.
Foto: Fotolia, Kirsten Hilg

PAC stellt zunächst fest, dass die Honorare für Berater unabhängig von der Konjunktur keine großen Sprünge machen werden. Als Gründe nennen die Marktauguren den anhaltenden Trend zu Offshore-Verträgen, die zunehmende Professionalisierung der Anwenderfimen auf dem Gebiet des IT-Sourcings sowie den in vielen Firmen erkennbaren Trend, mit weniger Anbietern auszukommen, also zu standardisieren.

Die besten Wachstumsperspektiven sieht PAC für Berater im Finanzdienstleistungssektor - und dies durchgängig für nahezu alle Themen, insbesondere aber Business Intelligence (BI), CRM und vertikale Lösungen. Banken befänden sich weiter unter Druck. Es sei aber anzunehmen, "dass das Preisniveau weiter moderat steigt". PAC begründet seine Zuversicht damit, dass "einige Großprojekte gestartet wurden", die zu einer Verknappung von IT-Fachkräften mit Branchenwissen führen könnten.

Im Industriesektor bleibe die Auftragslage für Consultants gut, auch wenn hier rund 210 Euro pro Tag weniger gezahlt werden als in Banken. Im Vergleich zum Jahr 2010 hätten sich die Preise für IT-Beratung in der verarbeitenden Industrie aber deutlich positiv entwickelt. Als Grund nennt PAC die solide konjunkturelle Entwicklung, die 2012 - wenn auch voraussichtlich abgeschwächt - anhalten werde. Branchenlösungen würden sich ebenso wie BI und Personal-Management zu "Wachstumstreibern" entwickeln, hier sei die Investitionsbereitschaft groß. Wenig Spielraum sehen die Analysten dagegen in der Produktionsplanung, neudeutsch: Manufacturing Resources Planning (MRP), da hier eine hohe Marktreife erreicht sei.

Preisdruck im öffentlichen Dienst

Großen Preisdruck beobachten die Experten bei der Vergabe für Projekte im öffentlichen Dienst. Zwar liegen die Honorare höher als etwa im Handel, in der Industrie oder der Telekommunikationsbranche, es sei aber zu nicht auszuschließen, dass sich die Tagessätze wie schon in den Vorjahren unterdurchschnittlich entwickeln würden. Die Sparprogramme der Behörden gehen weiter - davon ist man bei PAC überzeugt.Für den Handel und die Telekommunikation rechnen die Analysten mit keinen nennenswerten Veränderungen.

Zuletzt hatte die COMPUTERWOCHE die generellen Verdienstmöglichkeiten der Consultants aufgeschlüsselt und dabei Honorarsätze nach Hierarchieebenen und Lösungskategorien unterschieden. Berufserfahrung, so zeigte sich, ist entscheidend: Während ein Junior Consultant mit einem Tagessatz von 380 Euro rechnen darf, sind es beim erfahrenen Manager mit über acht Jahren Berufserfahrung schon um die 1620 Euro. Was das Lösungs-Know-how angeht, werden BI-Experten mit 1075 Euro am besten bezahlt, während Spezialisten für Produktionslösungen nur 885 Euro am Tag verdienen.

Preisdatenbank für Berater

Gestützt auf die "Preisdatenbank IT-Services 2011/12" von Pierre Audoin Consultants (PAC) wird die COMPUTERWOCHE ihren Lesern in den kommenden Wochen durchschnittliche Honorarsätze für IT-Berater präsentieren. Die Analysten halten mehr als 10.000 validierte Referenzpreise vor und berücksichtigen dabei Hierarchie-Levels (inklusive Berufserfahrung), Servicekategorien, Plattform-Know-how zu IBM-, Microsoft-, SAP- und Oracle-Produkten, Branchenwissen sowie Lösungskategorien. Vergleichen Sie Ihre Sourcing-Konditionen mit dem Marktdurchschnitt! Es lohnt sich!