"Kein Technologie-Durchbruch"

Bill Gates sieht das iPad skeptisch

11.02.2010 von Peter Müller
Microsoft-Gründer Bill Gates hält das iPad gegenüber Netbooks nicht für so überlegen wie einst das iPhone gegenüber Windows Mobile. Ohne Tastatur oder Stift würde sich dieses Konzept nicht bei der Masse durchsetzen, so Gates.
Foto: Apple

Microsoft-Gründer Bill Gates glaubt nicht daran, dass Apples iPad einen Durchbruch für den Tablet-Computer bringe. Gegenüber dem Blog bnet bezeichnete Gates das iPad als ein "nettes Lesegerät", dem es aber an entscheidender Hardware fehle, um eine kritische Masse von Kunden anzusprechen. Während das iPhone noch einen klaren Fortschritt gegenüber Geräten mit Windows Mobile darstellte, fehle es dem iPad an revolutionären Ideen: "Ich glaube stark an Touchbedienung und digitale Lesegeräte, aber weiter denke ich, dass eine gewisse Mischung aus Spracheingabe, einem Stift und einer echten Tastatur - in anderen Worten ein Netbook - dem Mainstream in dieser Richtung entsprechen wird", meint Gates. Es sei nicht so, dass er dasitze und wie bei der Vorstellung des iPhone denke: Oh mein Gott, Microsoft hat sich die Latte nicht hoch genug gelegt.

Vor neun Jahren hatte Gates vehement das Konzept des Tablet-PCs forciert und diesen seinerzeit als den Computer der Zukunft bezeichnet, der schon um 2006 den Markt dominieren würde. Tablet-PCs mit Windows und einer berührungsempfindlichen Oberfläche, die auf Stifteingaben reagiert, hatten seither jedoch ein kaum beachtetes Nischendasein geführt. Anfang des Jahres hat Microsoft eine Neuauflage der Tablet-PCs angekündigt. Tablets mit Windows 7 sollen früheren Windows-Tablets überlegen sein.

Experten und Analysten sind von dieser Vorstellung enttäuscht und glauben nicht daran, dass die Kunden eine herkömmliche Oberfläche mit Fenstern, kleinen Schaltflächen und Kontextmenüs mit den Finger bedienen wollen.