Biometrie noch lange nicht serienreif

13.07.2005
Biometrische Technologien wie Zugangskontrollen per Netzhaut-Identifikation oder Fingerabdruck werden sich in den nächsten zehn Jahren nicht durchsetzen. Das geht aus dem aktuellen Hype Cycle des Marktforscher Gartner hervor.

Biometrische Technologien wie Zugangskontrollen per Netzhaut-Identifikation oder Fingerabdruck werden sich in den nächsten zehn Jahren nicht durchsetzen. Das geht aus dem aktuellen Hype Cycle des Marktforscher Gartner hervor.

Zwar ist die Aufmerksamkeit aufgrund neuer Regierungsauflagen, etwa dem elektronischen Ausweis, in den letzten Monaten gewachsen, Gartner erwartet jedoch keine großflächige Verbreitung von dazu passender Anwendungen vor 2009.

Nach Ansicht des Marktforschers wird Biometrie im Alltag derzeit nicht akzeptiert, weil die Technologie zu teuer, zu ungenau und unzuverlässig ist. Bisher konnte sich die Industrie noch auf keine technischen Standards einigen.

Unternehmen empfiehlt Gartner deshalb, sich nicht auf Biometrie als alleiniger Authentifizierungsmethode zu verlassen, sondern zusätzlich noch Smartcards einzusetzen, mit denen sich Mitarbeiter bei unklaren Ergebnissen identifizieren können. Allerdings fallen dann höhere Unterhaltskosten an, und auch der Integrationsvorgang ist komplexer.

Außerdem sollte die biometrische Sicherheitslösung einfach zu bedienen sein. Und auch das persönliche Merkmal, dass das System zu prüfen hat, sollte den Sicherheitsanforderungen entsprechen. Manchmal genügt der Fingerabdruck, nur in den seltensten Fällen ist der Scan der Netzhaut notwendig. Und Anwender sollten laut Gartner auch von der Installation eines biometrischen Systems Abstand nehmen, falls die damit einhergehenden Problemen überhand nehmen.

Die Gartner-Kurve für Biometrie

Von der Nutzeridentifizierung am Geldautomaten hin zur biometrischen Zugangskontrolle in Gebäuden legt Gartner den zeitlichen Verlauf für die Etablierung von acht biometrischen Technologien in einem neuen so genannte Hype Cycle (siehe Foto) fest. (rw)