Bis 2006 machen MMS das Rennen

11.04.2002
Erwies sich das SMS-Modell bereits als äußerst lukrativ, wollen die Betreiber für Multimedia-Messaging-Service (MMS)-Dienste einer Analyse von Frost & Sullivan zufolge bald sämtliche Umsatzrekorde brechen.

Der Europamarkt für MMS-Dienste (Multimedia-Messaging-Service) steht vor dem Durchbruch. Laut einer Analyse von Frost & Sullivan kann dieser bereits 2006 mit einem Volumen von 26,9 Milliarden Dollar aufwarten. Obwohl MMS-fähige Geräte voraussichtlich erst im Laufe dieses Jahres erhältlich sein werden, rechnen die Analysten für 2002 bereits mit einem Umsatz von 68 Millionen Dollar.

Bis zum Durchbruch sind noch einige Hürden zu meistern: MMS ist nicht nur technisch viel anspruchsvoller als SMS, sondern auch teurer. Wenn mit der Zahl und Komplexität der Nachrichten allmählich auch der Übertragungsaufwand höher wird, spielt die Geschwindigkeit eine entscheidende Rolle. Der Erfolgt hängt daher laut Analyse auch von der Zugriffsmöglichkeit auf UMTS-Dienste und auf die GPRS-Technologie ab.

Erst ab 2005 werden MMS-fähige Geräte preisgünstig erhältlich sein. Während die Analysten in diesem Jahr lediglich mit rund fünf MMS-Nachrichten monatlich und pro Abonnent rechnen, sollen es 2006 bereits 28 sein. "Zu diesem Zeitpunkt dürften 66,3 Prozent der Umsätze im Europamarkt für mobiles Messaging mit MMS erwirtschaftet werden", meint Frost & Sullivan-Analyst Eduardo Gonzalez.

Dazu muss es den Anbietern allerdings gelingen, die Kosten für den neuen Dienst einzudämmen und eine klare Preisstruktur zu entwickeln. Außerdem sollten dem potenziellen Kunden unterschiedliche Preismodelle entweder nach Datenvolumen oder nach Wert beziehungsweise Art des Inhaltes angeboten werden. Wie schon bei SMS werden Pre-Pay-Nutzer entscheidend zum Umsatz beitragen, so die Studie. Dennoch dürfen keine übertriebenen Erwartungen bei den Nutzern geweckt werden: "Die potenziellen Nutzer sollten darüber informiert werden, dass die Displays aufgrund ihrer Größe und der verfügbaren Farben gewisse Anwendungen ausschließen, sowie darüber, welche Datenraten tatsächlich übertragen werden können", so Gonzales.

www.frost.com

ComputerPartner-Meinung:

Nach den teilweise bitteren Erfahrungen in der jüngsten Vergangenheit mit immer "schöneren, schnelleren und neueren" Mobildiensten sollte man die Verheißungen von Frost & Sullivan mit Vorsicht genießen. Der Kunde ist erwachsener geworden und lässt sich nicht mehr von bunten Bildern blenden und zum teuren Kauf überreden. (kat)