Soziale und mobile Cloud Security

Bitkoms IT-Trends des Jahres 2011

18.01.2011
Bitkom hat etwa 150 deutsche ITK-Anbieter zu den diesjährigen Trends befragt. Daraus geht hervor, dass Cloud Computing, mobile Anwendungen, IT-Sicherheit und Virtualisierung die Markttreiber 2011 sein werden. 62 Prozent der vom Branchenverband befragten Unternehmen gaben Cloud Computing als das Top-Thema des Jahres an.

Bitkom hat etwa 150 deutsche ITK-Anbieter zu den diesjährigen Trends befragt. Daraus geht hervor, dass Cloud Computing, mobile Anwendungen, IT-Sicherheit und Virtualisierung die Markttreiber 2011 sein werden. 62 Prozent der vom Branchenverband befragten Unternehmen gaben Cloud Computing als das Top-Thema des Jahres an.

Schon im Vorjahr stand Cloud Computing an der Spitze - allerdings sahen dies nur 45 Prozent der von Bitkom befragten Firmen so. Auf Platz zwei der wichtigsten Themen liegen 2011 laut den hiesigen ITK-Herstellern und -Dienstleister mobile Applikationen (43 Prozent), gefolgt von IT-Sicherheit (38 Prozent) und Virtualisierung (37 Prozent).

Aufsteiger des Jahres ist das Thema Social Media, das 24 Prozent der Anbieter als bestimmenden Technologietrend sehen. Vor einem Jahr waren es erst zwölf Prozent, die Xing, Facebook, Twitter Co. als so wichtig erachteten. Bei der Umfrage waren Mehrfachnennungen möglich.

"2011 bleiben Technologien im Fokus, die den IT-Anwendern bessere Leistung und mehr Effizienz bringen", meint Bitkom-Präsident August-Wilhelm Scheer. Mit der zunehmenden Verbreitung von Smartphones und Tablet-PCs steige seiner Meinung nach die Bedeutung der mobilen Internetnutzung im geschäftlichen und privaten Umfeld.

Technik-Trends 2011 (Quelle: Qualcomm)
• Tablets & Smartphones – iPhone und iPad waren die Vorreiter: Tablets und Smartphones sind der Technik-Trend des Jahres, um problemlos rund um die Uhr mobil und völlig unabhängig vom Standort im Internet zu surfen. Mit berührungsempfindlichem Multi-Touchscreen, Rechenpower, Grafik-Prozessoren und Kameras werden ...
... Handy-Spiele und Apps zum Multimedia-Erlebnis. „Always on“-Funktionalität, ohne langes starten, Akkulaufzeit für mindestens einen Tag und ein großes Display werden neue Tablets und Smartphones auch in 2011 gemeinsam haben.
• Connected TV – das Internet ist inzwischen auch im Fernsehgerät angekommen. In 2011 werden sich Youtube, Facebook, Amazon & Co. bequem von der Couch aus bedienen lassen. Filme in HD, Fotos und Videos können schnell und drahtlos aus dem Internet oder vom Tablet oder Smartphone auf’s TV-Gerät gestreamt werden. Hersteller von TV-Geräten werden noch mehr Modelle vorstellen, um das Unterhaltungsgerät Nummer eins, das Fernsehen, noch weiter mit dem World Wide Web zu verschmelzen.
eHealth – Elektronik + Gesundheitswesen = moderne und drahtlose Gesundheitslösungen im Alltag. Während die Pflege- und Gesundheitsreform weiterhin für Diskussionen sorgen, werden mit eHealth neue Anwendungen etwa für die Betreuung von Senioren möglich. Ein kleines, mobiles Gerät, vergleichbar mit einem Handy, verbindet auf Knopfdruck im Notfall mit der nächsten Ambulanz. Zudem übermitteln Sensoren und GPS die Position und die Bewegungen. Betreuer können notwendige Daten zum Gesundheitsverlauf über ein personalisiertes Webportal abrufen, um Senioren und pflegebedürftigen Menschen schnell und kompetent zu helfen und im Notfall sofortige Maßnahmen ergreifen zu können.
Augmented Reality –Sie stehen vor dem Berliner Fernsehturm, halten Ihre Handykamera drauf und schon erhalten Sie auf Ihrem Mobiltelefon die Information, wer in welchem Jahr das Wahrzeichen erbaut hat. Fantasie? Nein, erweiterte Realität oder auch Augmented Reality! Die Technologie liefert computergenerierte Informationen zu Bildern oder Videos, die mit dem Handy aufgenommen wurden.
Anweisungen beim nächsten Reifenwechsel oder die Bedienungsanleitung zum Aufbau von Möbelstücken kommen künftig per Handy dank Augmented Reality.
• Smart Grids – Die intelligenten Stromnetze der Zukunft machen’s möglich: sie schonen die Umwelt und den Geldbeutel. Sie stehen zwar erst am Anfang, doch können schon in wenigen Jahren fester Bestandteil des Alltags werden. Die bislang bestehende Infrastruktur ist den Herausforderungen nicht gewachsen. In der Stromerzeugung treten immer mehr kleine, dezentral aufgestellte Einheiten gegen die großen Kraftwerke an. Bis zum Jahr 2020 sollen in der EU 20 Prozent - in Deutschland sogar 30 Prozent - der Stromerzeugung aus regenerativen Energien stammen und den Kohlendioxidausstoß um 20 Prozent vermindern. 80 Prozent der Haushaltszähler sollen ausgetauscht werden. Je mehr Strom aus unterschiedlichen Energiequellen zusammenkommt, ...
... desto komplexer ist die Verwaltung und Steuerung für den Energieversorger. Hier setzen Smart Grids an: Technologie sorgt für die Vernetzung und Steuerung der Elektrizität vom Stromerzeuger über den Versorger hin zum Haushalt für mehr Effizienz und Nachhaltigkeit. Erforderlich ist ein sogenannter „Smart Meter“, ein digitaler Zähler. Damit liegen die Vorteile der Smart Grids auf der Seite der Verbraucher: Haushalte können flexible Tarife nutzen und ihren Strom vom jeweils günstigsten Anbieter je nach Tageszeit und Netzauslastung beziehen.

Und das sind die 5 IT-Trends 2011 laut Bitkom:

Trend 1: Cloud Computing

Wie im Vorjahr liegt Cloud Computing auf Platz eins der wichtigsten IT-Themen. Beim Cloud Computing erfolgt die Nutzung von IT-Leistungen in Echtzeit über Datennetze (in der "Wolke") anstatt auf lokalen Rechnern. Die Technologie entwickelt sich innerhalb weniger Jahre zu einem Milliarden-Markt mit einer hohen standortpolitischen Bedeutung für die deutsche Wirtschaft. "IT-Anwender erhöhen durch den Einsatz von Cloud Computing ihre Effizienz und steigern damit ihre internationale Wettbewerbsfähigkeit", sagte Scheer

"Gleichzeitig ist die Technologie eine Herausforderung für die mittelständischen Anbieter von Software und IT-Services. Sie müssen ihr Produkte und Dienste entsprechend anpassen." Nach einer Studie der Experton Group wird der Umsatz mit Cloud Computing in Deutschland von 1,9 Milliarden Euro im Jahr 2011 auf 8,2 Milliarden Euro im Jahr 2015 steigen. Das Umsatzwachstum liegt bei durchschnittlich 48 Prozent pro Jahr. In fünf Jahren werden etwa zehn Prozent der gesamten IT-Ausgaben auf diese Technologie entfallen. Cloud Computing ist das Leitthema der diesjährigen CeBIT.

Trend 2: Mobile Applikationen

Neben Smartphones werden sich Tablet-PCs im Massenmarkt durchsetzen. Bei den Tablets gibt es aktuell eine Flut neuer Geräte, die dem iPad folgen. Mit der steigenden Verbreitung mobiler Geräte werden viele stationäre Anwendungen auch unterwegs genutzt. Dies wiederum stimuliert die Entwicklung von Apps und mobilen Websiten. Im vergangenen Jahr wurden in Deutschland bereits rund 750 Millionen Apps auf Smartphones und Tablet-PCs geladen.

Was Netzwerk-Security-Anbieter zu 2011 sagen
"Ein modernes Security Gateway ist mehr als nur eine Firewall." Christine Schönig, Technical Managerin bei Check Point Software Technologies
"Neue Anwendungen und Geschäftsprozesse werden die künftige IT-Security entscheidend prägen." Jörg von der Heydt, Channel & Marketing Manager Germany bei Fortinet
"Sicherheitsrichtlinien müssen durchgesetzt werden." Kai Hollensett, Senior Director Channel Sales D-A-CH bei Juniper Networks
"Netzwerk-Security ist ein Top-Thema." Sven Janssen, Country Manager Germany bei SonicWall
"Die Grenzen zwischen den Firewall-Märkten für Großkunden und Mittelständler verschwimmen." Dennis Monner, Vorstandsvorsitzender der gateProtect AG
"Nicht nur der Funktionsumfang, sondern auch die Tiefe der Sicherheitstechnologie nehmen bei UTM-Produkten stetig zu." Michael Haas, Regional Sales Manager Central Europe bei WatchGuard Technologies
"Was benötigt wird, ist die Lösung aus einer Hand." Markus Henning, Netzwerk-Security-CTO bei Sophos
"Neue Gefahren entstehen im Web-2.0-Umfeld, durch Cloud und Mobile Computing." Jörg Kurowski, Zentraleuropa-Chef bei Check Point
"Angesichts der Komplexität und der Anzahl von Attacken ist ein spezialisierter, aber auch anpassungsfähiger Schutz notwendig." Anthony Perridge, Channel Director bei Sourcefire
"IT-Sicherheit ist ein sehr gutes Geschäftsfeld für Systemintegratoren." Jan Hichert, General Manager Network Security von Sophos
"KMUs suchen nach zuverlässiger, einfach einzusetzender und kosteneffizienter Sicherheit." Thomas Mammitzsch, Regional Director Commercial Central Europe bei Netgear
"IT-Securuity ganzgheitlich konzipieren!", Robert Jung, Westcon Security
"UTMs haben viel versprochen und wenig gehalten." Patrick Kuttruff, Senior Sales Engineer bei Websense

Zusätzlich zu überwiegend privat genutzten Spielen, Fahrplandiensten oder E-Books werden verstärkt mobile Anwendungen für den Einsatz in Unternehmen entwickelt. "Die neuen Firmen-Apps und mobile Websiten werden es den Mitarbeitern ermöglichen, von beliebigen Orten auf Anwendungen ihres Unternehmens zuzugreifen", sagte Scheer.

Wollen SIe mehr über die neuesten Security-Trends erfahren? Dann besuchen Sie doch den Channel-Sales-Kongress "Security und Storage" am 17. Februar in München.

Trend 3: IT-Sicherheit

Im vergangenen Jahr standen die Themen Datensicherheit und Datenschutz häufig im Fokus der Öffentlichkeit: Der Stuxnet Virus, mutmaßlich chinesische Hacker-Angriffe auf US-Firmen oder die Diskussion um Google Street View sorgten für Schlagzeilen. "Auch im laufenden Jahr bleiben Sicherheitsfragen auf der Agenda ganz oben", sagte Scheer. Neben technischen Sicherheitslösungen rückt dabei die Abwehr des Social Engineering in den Fokus.

Dabei versuchen sich Internetkriminelle Zugang zu sensiblen Informationen zu verschaffen, indem sie Mitarbeiter unter Druck setzen oder ihre Hilfsbereitschaft ausnutzen. In der Datenschutzdebatte wird es im Jahr 2011 zunehmend um die Frage gehen, wie Internethändler und soziale Online-Netzwerke mit persönlichen Daten umgehen. Das Bundesinnenministerium wird zum Datenschutz einen Gesetzentwurf vorlegen.

Trend 4: Social Media in Unternehmen

Soziale Netzwerke wie Facebook oder Xing werden für die Unternehmenskommunikation immer wichtiger. Sie erleichtern die direkte Interaktion mit Kunden, potenziellen Mitarbeitern oder anderen Interessengruppen. Mit Twitter ist zudem ein Nachrichtenmedium entstanden, das einen schnellen, direkten Austausch mit einzelnen Zielgruppen ermöglicht. Im Unternehmen selbst werden Social-Media-Technologien verstärkt unter dem Stichwort Enterprise 2.0 eingesetzt.

Immer mehr Firmen suchen ihre Mitarbeiter über soziale Netze wie Xing oder Facebook.
Foto: Bitkom

Firmeninterne Blogs, Wikis und Foren ermöglichen es den Mitarbeitern, bequem Erfahrungen, Meinungen und Wissen auszutauschen. "Organisationen müssen für die Social-Media-Nutzung die technischen und organisatorischen Voraussetzungen schaffen", sagte Scheer. "Statt einseitiger Kommunikation mittels Werbung oder Mitarbeiterzeitschriften wird der persönliche Austausch über das Internet immer wichtiger."

Trend 5: Virtualisierung

Mit Virtualisierung können Unternehmen die Zahl ihrer Server verringern, die Flexibilität ihrer IT-Systeme erhöhen sowie Kosten sparen. Server sind im Schnitt nur zwischen 3 und 15 Prozent ausgelastet. Entsprechend schlecht ist die Energieeffizienz. Die Technologie ermöglicht den parallelen Betrieb mehrerer Betriebssysteme auf der gleichen Hardware. Ein realer Server kann von mehreren virtuellen Servern gemeinsam genutzt werden. Das erhöht die Auslastung deutlich, Einsparungen von über 50 Prozent beim Energieverbrauch sind möglich.

Auch bei Computern am Arbeitsplatz geht der Trend zu schlankeren Rechnern. Bei der Desktop-Virtualisierung beziehen die abgespeckten PCs am Arbeitsplatz nicht nur einzelne Anwendungen, sondern ihre komplette Arbeitsumgebung von einem Zentralrechner. Damit können Mitarbeiter unabhängig von Arbeitsplatz und Endgerät auf ihre Daten und Anwendungen zugreifen. Der Markt für Desktop-Virtualisierung soll in Deutschland laut Bitkom im Jahr 2011 um 13 Prozent wachsen. (rw)

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