Security-Channel in Deutschland

Blue Coat wird die Anzahl der Partner reduzieren

01.10.2012 von Ronald Wiltscheck
Im Gespräch mit ChannelPartner bekräftigte EMEA-Channel-Chef Pat Dunne seine Absicht, die Zahl der Blue Coat-Vertriebspartner in Europa um ein Viertel zu reduzieren. Das wird zur Folge haben, dass sich in Deutschland die Zahl der Elite-Partner auf drei reduzieren wird, ferner bleiben Blue Coat hier zu Lande zwölf Premier- und rund 70 autorisierte Partner erhalten. Insbesondere auf der kleinsten Reseller-Stufe "authorized" ist dies ein harter Schnitt: Konnte doch hier Blue Coat zuletzt fast 120 Fachhändler auflisten.

Im Gespräch mit ChannelPartner bekräftigte EMEA-Channel-Chef Pat Dunne seine Absicht, die Zahl der Blue Coat-Vertriebspartner in Europa um ein Viertel zu reduzieren. Das wird zur Folge haben, dass sich in Deutschland die Zahl der Elite-Partner auf drei reduzieren wird, ferner bleiben Blue Coat hier zu Lande zwölf Premier- und rund 70 autorisierte Partner erhalten. Insbesondere auf der kleinsten Reseller-Stufe "authorized" ist dies ein harter Schnitt: Konnte doch hier Blue Coat zuletzt fast 120 Fachhändler auflisten.

Arne Ohlsen, Senior Product Marketing Manager DACH bei Blue Coat Systems, kümmert sich auch um Partner hier zu Lande.
Foto: Blue Coat Systems

Global betrachtet wird die Zahl der Blue Coat-Partner noch stärker, nämlich um 27 Prozent, sinken. Damit möchte der Security-Hersteller gewährleisten, das die verbliebenen VARs weniger im Wettbewerb miteinander stehen und sich lukrative Projekte bei ihren Kunden leichter sichern können.

Pat Dunne ist seit über einem Jahr bei Blue Coat beschäftigt und will nun die geplanten Änderungen in der Behandlung der Channel-Partner endlich durchsetzen. Seinen Fokus legt er auf die Akquise von neuen Kunden, die er Partnern besonders honorieren möchte. Dabei versteht Dunne unter "neuen Kunden" auch bestehende Klienten, die ihre Wartungsverträge verlängern oder zusätzliche Blue Coat-Produkte erwerben. Partner, die diese Neukunden gewinnen, erhalten beispielsweise im ersten Jahr den Support zu stark rabatierten Preisen, obendrauf gibt es für sie Back-End-Boni nach sechs Monaten.

Die beliebtesten Security-Lösungen
G Data InternetSecurity 2012
G Data InternetSecurity 2012 gehört der diesjährigen neuen Genaration von Security-Suiten an. Noch immer bietet die Software Anti-Malware, Anti-Spam und eine Zwei-Wege-Firewall. In Version 2012 wurde das Outlook-Plugin überarbeitet, das für Spam- und Malware-Erkennung zuständig ist. Weiterhin liegt dem Paket eine Jahreslizenz für G Data MobileSecurity bei, mit der sich Android-Smartphones überwachen lassen.
Panda Internet Security 2012
Panda Security hat seine Security Suite konsequent weiterentwickelt. Die Version Panda Internet Security 2012 setzt noch stärker auf die Cloud als bisherige Versionen der Software. Da alle Nutzer gemeinsam Informationen über das Verhalten von potenzieller Schadsoftware sammeln und diese Informationen in der Cloud geteilt werden, soll ein noch besserer Schutz vor unbekannten Bedrohungen gewährleistet sein. Die integrierte Firewall bietet in der aktuellen Version eine verbesserte Überwachung von WLAN-Netzwerken. Eine virtuelle Tastatur macht das Eingeben von Login-Daten sicherer. Zudem gibt es die Option den Browser in einer Sandbox auszuführen, dadurch soll die Sicherheit beim Surfen steigen. Der Multimedia-Modus sorgt für eine geringe Systembeeinträchtigung beim Betrachten von Videos, Hören von Musik oder beim Spielen.
Avira Internet Security 2012
Avira Internet Security 2012 bietet Rundumschutz für das heimische System. Neben dem bekannten Antivirus-Modul, sind auch Tools gegen Phishing- und Spam-Attacken an Bord. Zusätzlich hilft Avira Internet Security 2012 bei der Datensicherung und besitzt überdies noch eine Kindersicherung. Mit dieser überwachen Sie die Internetaktivitäten des Nachwuchses. Sollten trotz FireWall, Drive-by-Download-Schutz und Echtzeit-Programm-Scanner doch einmal Schadcode auf den Rechner gelangen entfernen Sie diesen bequem und automatisch mit Hilfe der Generischen Reparatur. Für den schlimmsten Fall ist ein Rescue-System mitgeliefert, so retten Sie wenigstens Ihre Dokumente und Dateien. Dank weiter reduzierter Hardwareanforderungen soll Avira Internet Security 2012 auch problemlos auf Netbooks oder ähnlich schwachen Rechnern laufen.
Kaspersky Internet Security 2012
Mit der der Generation 2012 halten nun auch in der Kaspersky Internet Security Cloud-Funktionen Einzug. Das Kaspersky Security Network getaufte System lässt sich optional zuschalten und schickt Informationen über erkannte Bedrohungen, laufende Programme uvm. an Kaspersky Lab, wo die gesammelten Daten aller Programmteilnehmer ausgewertet werden. Auf diese Weise finden Warnungen zu etwaigen Schadprogrammen schneller den Weg zum Anwender, als es über normale Virensignatur-Updates der Fall wäre.
BitDefender Total Security 2011
Das Komplettpaket von BitDefender, Total Security 2011, soll vor allen gängigen Gefahren durch Malware, Hacker, Phising und Co. schützen, bietet jedoch auch zusätzliche Funktionen wie die Kindersicherung, Backup-Features und selbst eine Leistungsoptimierung an, die gängige Tune-up-Programme zu ersetzen vermag.
Symantec Endpoint Protection
Symantec Endpoint Protection soll eine umfangreiche Sicherheitslösung für Endgeräte sein. Die Security Suite kann sowohl auf virtuellen Systemen, als auch auf physischen genutzt werden. Die unterschiedlichen Schutzmechanismen werden in eine gemeinsame Verwaltungkonsole integriert um die Administration der Sicherheitssysteme zu erleichtern. Die Symantec Endpoint Protection umfasst Antiviren-Funktionalität, Anti-Spyware-Tools, eine Firewall, ein Intrusion Prevention System sowie eine Anwendungsverwaltung. Die Security Suite ist sowohl für Windows als auch für Mac Betriebsysteme verfügbar. Symantec verspricht Umsteigern eine nahtlose Migration auf das neue System. In der aktuellen Version ist besonders der Schutz der virtuellen Systeme verbessert worden. Die Hardwareanforderungen sind moderat. Ein 1,0 GHz-x86-Prozessor in Verbindung mit 512 MByte Arbeitsspeicher sind ausreichend. Intel Itanium CPUs oder PowerPC Geräte werden nicht unterstützt. Auf der Festplatte belegt Symantec Endpoint Protection 900 MByte Speicherplatz. Die Preise für die Security Suite sind sehr stark von Ihren Bedürfnissen abhängig, umfangreiche Informationen finden Sie auf der Symantec Webseite. Dort finden Sie auch eine Testversion zum Herunterladen. Auch Zugang zur Symantec Connect Online Community ist auf der Herstellerwebseite zu finden.
Kaspersky PURE
Kaspersky PURE offeriert dem Benutzer eine besonders breite Palette an Programmfunktionen, die über die gewöhnlichen Eigenschaften einer Security-Suite hinausgehen. Neben den normalen Sicherungsfunktionen wie Anti-Malware, einer Firewall und Web-Filtern bietet Kaspersky PURE eine Sicherungsfunktion zum Backup und der Wiederherstellung von Daten an. Weiterhin verschlüsselt das Programmpaket sensible Dokumente oder vernichtet unwiderruflich vertrauliche Daten. Mit dem integrierten Passwort-Manager sind Zugangsdaten sicher aufbewahrt.
Norton 360 5.0
Anti-Malware, Zwei-Wege-Firewall, PC-Tuning: Norton 360 5.0 verspricht dies alles. Doch die Werkzeuge, die der Software zur Verfügung stehen, sind damit noch nicht erschöpft. Weitere Funktionen sind Routinen zur automatischen Datensicherung und - wiederherstellung, ebenso wie ein zwei Gigabyte großer Online-Tresor für Persönliches. Auch um die E-Mail-Sicherheit kümmert sich Norton 360 5.0 und wickelt Malware-Nachrichten, Phishing-Mails und elektronischen Werbemüll ab. Abschießend sind noch die Kinder-Schutzfunktionen der Software zu erwähnen, die das Beaufsichtigen des Nachwuchses erleichtern.
Avira SmallBusiness Suite
Die Avira SmallBusiness Suite besteht im Grunde aus mehreren Avira-Produkten und richtet sich an kleine bis mittelgroße Unternehmen. Workstations auf Windows-Basis genießen mit Avira AntiVir Professional idealen Malware-Schutz, Dateiserver erhalten mit Avira AntiVir Server Schutz. Am E-Mail-Gateway setzen die beiden Avira-Produkte AntiVir Exchange und AntiSpam an. Die Verwaltung der gesamten Software geschieht über das Avira Security Management Center. Während der gesamten Vertragslaufzeit sind alle Updates und Upgrades inkludiert.
F-Secure Business Suite
F-Secure will IT-Sicherheit zu einer einfachen Angelegenheit für Unternehmen machen, weshalb eine Reihe bekannter F-Secure-Produkte in der Business Suite gebündelt werden. Enthalten ist Schutz-Software für Windows- und Linux-Workstations, ebenso wie für Windows- und virtualisierte Citrix-Server. Exchange Server werden des Weiteren mit einem eigenen Software-Paket bedacht. Für Firmen mindestens ebenso wichtig: Die Verwaltung. F-Secure Policy Manager heißt die Software die alle F-Secure-Produkte administriert.

Darüber hinaus legt der Channel-Manger großen Wert darauf, dass Kunden ihre Wartungsverträge verlängern. Hierzu werden von nun an die diese Kunden betreuenden Partner von Blue Coat rechtzeitig daran erinnert, dass die Vertragsverlängerung bei ihren Kunden ansteht. Auch in diesem Feld möchte Dunne den unnötigen Wettbewerb zwischen verschiedenen VARs um einen Kunden und schädliche Preisschlachten verhindern.

Gleichzeitig wird Blue Coat aber auch die so genannten "Service-Margen" für Vertriebspartner auf ein den "Industrie-Standards entsprechendes" Niveau absenken. Auf Nachfrage wurde Dunne dann doch noch etwa konkreter: In Zukunft werden die Service-Margen nur halb so hoch ausfallen wie die Vergütungen bei der Neukundenakquise.

Virtuelle Appliance

Die Blue Coat Secure Web Gateway Virtual Appliances ist ab November 2012 erhältlich
Foto: Blue Coat Systems

Abgesehen von diesen gravierenden Änderungen im Partnerprogramm kündigt Blue Coat auch noch ein neues Produkt an. Auf die virtuelle Secure-Web-Gateway-Appliance hat der Fachhandel angeblich schon lange sehnsüchtig gewartet. Denn diese reine Software-Lösung eignet sich laut Hersteller besonders gut für Niederlassungen größerer Unternehmen, die in ihren Niederlassungen keine dezidierten Hardware-Aplliances (ProxySG) installieren aber auch keine Cloud-Services von Blue Coat nutzen wollen, weil das ihre Sicherheitsanforderungen nicht zulassen.

Für Vertriebspartner ist dies virtuelle Appliance ein sehr interessante und lukrative Lösung, weil sie diese auch remote in den Außenbüros ihrer Kunden installieren können. Weder ist der Versand von Hardware noch die persönliche Anwesenheit des Technikers vor Ort beim Kunden nötig.

Die Blue Coat Secure Web Gateway Virtual Appliances ist ab November 2012 bei den Distributoren Computerlinks und Westcon erhältlich. Der vom Hersteller empfohlene Endkundenpreis für eine 25-User-Lizenz beträgt 1.225 Dollar. Voraussetzung ist eine installierte Virtualisierungsumgebung von VMware (ESX und ESXi 4.x und 5.0). (rw)

Security-Hersteller zu Bedrohungen 2012
Walter Jaeger, Kaspersky: "Händler bieten Kunden flexible Sicherheitssoftware."
Martin Ninnemann, Trend Micro: "Pattern-gestützte Erkennung ist nur ein Bestandteil der Sicherheitsstrategie"
Norbert Runser, Director Channel Central and Eastern Europe bei McAfee: "Mögliche Vorfälle und Schäden früher erkennen und verhindern"
Max Galland, Senior Manager SMB Sales EMEA Central Region Symantec: "Die Hälfte der Attacken ist gegen kleine und mittlere Firmen gerichtet"
Helmut Reketat, G Data Sales Director Global: "Klassischer Schadcode immer kurzlebiger"
IAN Kilpatrick, Wick Hill Group:"Angriffsvektoren mit unterschiedlichen Signaturen"
Markus Mertes, Panda Security: "Reaktive Erkennung von Schadprogrammen nicht mehr zeitgemäß"
Pierre Curien, Geschäftsführer von Doctor Web Deutschland: "Heuristik und Verhaltensanalyse im Kommen"
Alexander Neff, Quest Software: "Ganzheitliche Sicht auf alle sicherheitsrelevanten Vorgänge"
Sascha Beyer, COO bei Avira: "Die digitale Identität eines jeden Anwenders schützen"
Dr. Ronald Wiltscheck, ChannelPartner: "Neue Bedrohungen beflügeln das Geschäft mit IT_Securtiy"