Chinas LCD-Stern

BOE startet bald mit 8.5G-Panel-Massenproduktion

21.09.2011
BOE Technology, Chinas größter LCD-Hersteller will im Oktober 2011 mit der Massenproduktion in seinem ersten 8.5G-Werk beginnen und somit in die Topliga der Panel-Industrie aufsteigen.
Die von BOE geplanten Panel aus der 8.5G-Fabrik sollen mehr TV-Größe haben.

Nach ersten Testläufen im Juni, wird BOE Technology, Chinas größter LCD-Panel-Hersteller, voraussichtlich im Oktober mit der Massenproduktion in seiner 8.5G-Fabrik starten. Geplant sind auch 3D-Panels auf Basis von LGs FPR-Polarisationstechnik.

Wie das chinesischsprachige Xinhuanet.com berichtet, soll das 8.5G-Werk zur Verarbeitung von 5,5 qm großen Muttergläsern gleich zu Beginn eine Produktionsausbeute von über 80 Prozent versprechen.

Taiwans Online-Newsservice 'Digitimes‘ zufolge ist man in Industriekreisen skeptisch. Gemeint sind wahrscheinlich Mitbewerber wie Chimei Innolux (CMO) und AU Optronics (AUO) aus Taiwan.

Es wird gemunkelt, dass BOE seine Anteile an Kohle-Schürfrechten in Ordos, Innere Mongolei, im Wert von rund 8 Milliarden Yuan oder 1,25 Milliarden Dollar an große chinesische Energieunternehmen und strategische Investoren veräußert hat, um etwas in der Hinterhand zu haben, falls das Panel-Business nicht so rund läuft.

Zuvor hat BOE bekanntgegeben, in Ordos 22 Milliarden Yuan in den Bau einer 5.5G-Fabrik für Aktivmatrix-OLEDs (AMOLEDs) investieren zu wollen. Im Gegenzug dazu hat das Unternehmen die Schürfrechte erhalten. Nur fehlt es für Produktionsanlagen dieser Größenordnung in der Inneren Mongolei an der nötigen Infrastruktur, weshalb BOEs Investitionsvorhaben mit Skepsis gesehen wurde.

Tatsächlich soll das chinesische Unternehmen aber schon in der Lage sein, neben hochwertigen LCD-Panels auch in High-end-Smartphones verbaute LTPS- (Low Temperatur Poly-Silicon) und AMOLED-Panels zu produzieren.

Die Produktion von 3D-Panels auf Basis der von LG gegen Samsung verfochtenen FPR-Polarisationstechnik soll im vierten Quartal 2011 oder im ersten Quartal 2012 beginnen. Geplant sind 32-, 46- und 55-Zöller.

Den Anfang sollen 240/200-Hertz-Panels machen, 2012 sollen dann Panels mit 480/400-Hz-Technologie folgen. Die unterschiedlichen Frequenzangaben beruhen darauf, dass Bildschirme nach der europäischen PAL-Norm standardmäßig mit 50 Hz getaktet sind, solche auf Basis des amerikanischen NTSC-Standards mit 60 Hz.

Wie es heißt, wird BOE im Oktober voraussichtlich mit der Verarbeitung von 15.000 Muttergläsern (Glassubstraten) starten, um bis Ende des Jahres bei 30.000 Stück zu sein und bis zum zweiten Quartal 2012 bei voller Produktionskapazität bei 90.000 im Monat anzugelangen. Sollte das gelingen, könnte der chinesische Hersteller somit in die Spitzenliga der Panel-Hersteller aufsteigen. (kh)