Einweihungsfeier

Bundeswirtschaftsminister bei der Wortmann AG

04.09.2009
Karl Theodor zu Guttenberg kam zur Wortmann AG nach Hüllhorst, um an den Feierlichkeiten zur Einweihung der rund 3.000 Quadradmeter neuer Lager- und Büroflächen teilzunehmen.
"Herr Minister, darf Ihnen mal die Hand geben?" Wortmann Lagermitarbeiter Maikel Ak und Bundeswirtschaftsminister zu Guttenberg
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Karl Theodor zu Guttenberg kam zur Wortmann AG nach Hüllhorst, um an den Feierlichkeiten zur Einweihung der rund 3.000 Quadradmeter neuer Lager- und Büroflächen teilzunehmen. Als zu Guttenberg am 02. September gegen 13:40 Uhr der Einfahrt der Wortmann AG entgegenfuhr, traf er bereits auf eine Selbsthilfegruppe von Geschädigten der Lehmann Brothers Bank, die ihm eine Petition übergeben wollte. Der Bundesminister verließ seinen Dienstwagen, suchte das Gespräch mit den Menschen und ging die restlichen rund 200 Meter bis zum Eingang der zu Fuß.

Begrüßt wurde der Politiker vom Mindener Bundestagsabgeordneten und Finanzexperten Steffen Kampeter, dem Unternehmer Siegbert Wortmann sowie Firmenmitgründer Thomas Knicker. Neben ihm nahme weitere rund 1.000 Besucher an der Veranstaltung teil. "Ich darf Gast in einem Unternehmen sein, das der Finanzkrise trotzt und ihr etwas entgegenstellt. Ich spreche hier zum Beispiel von einer großartigen Ausbildungsquote von fast 20 Prozent und einer stetigen Umsatzsteigerung", so der Minister.

Nach einem kurzen Statement zum Ende der Abwrackprämie für das ZDF heute-journal und der ARD Tagesschau folgte der Minister sowie Steffen Kampeter dem Vorstandsvorsitzenden Siegbert Wortmann in das Gebäude zur Firmenbesichtigung, die der Firmengründer höchstpersönlich übernahm. Der Minister ließ sich im Detail die Struktur des Unternehmens erklären und nahm sich dennoch immer wieder Zeit für die Belegschaft. "Prominenz in der Provinz!", rief Maikel Ak, Mitarbeiter im Lagerbereich und fragte: "Herr Minister, darf ich Ihnen mal die Hand geben?" Für zu Guttenberg kein Problem - er ging schnell auf den Fragenden zu und schüttelte ihm die Hand. Eine ähnliche Situation im Vertriebsbüro, wo zu Guttenberg eine bayrische Flagge über dem Tisch von Michael Schulte auffällt und er sofort dorthin eilt. Nach dem Rundgang wurde in kleiner Runde und ohne Presse bei Kaffee und Kuchen kurz über Firmenstrategien sowie Möglichkeiten von Mittelstandsunternehmen in Krisenzeiten gesprochen.

Als der Minister anschließend den Saal mit den wartenden Besuchern betrat wurde es unruhig, denn jeder wollte einen nahen Blick oder sogar den kurzen persönlichen Kontakt mit dem Mann aus Berlin erhaschen. Siegbert Wortmann begrüßte die Anwesenden mit einem kurzen Überblick über die Firmengeschichte und die derzeitigen Kennzahlen der Wortmann AG. Steffen Kampeter übernahm kurz das Wort, bedankte sich bei der Familie und dem Unternehmen Wortmann und übergab das Rednerpult an zu Guttenberg.

Dieser hielt einen rund einstündigen, der genauso abgerundet wie auf den Punkt gebracht und an mancher Stelle auch lustig war. Seine Stimme wurde allerdings ernster als es um Themen wie Boni-Zahlungen an Pleitebanker ging, oder auch um die Probleme von Mittelständlern, derzeit attraktive Kredite bei Banken zu bekommen. Er lobte die Wortmann AG ob deren Engagements ihren Mitarbeitern gegenüber, die, wie er sich auf dem Firmenrundgang erfragte, alle sehr zufrieden seien.

Der einzige Kritikpunkt zu Guttenbergs ging in Richtung des leeren Platzes am Rednerpult, wo nach seiner Einschätzung in Bayern "schon längst ein gut gefüllter Maßkrug gestanden wäre". Mit Blick auf die Uhr und seines nächsten Termins bei Opel in Bochum verabschiedete er sich, blieb bei seinem Abgang aber vor der aufspielenden Blaskapelle stehen und verweilte bis zum letzten Ton ihres Abschiedliedes "Scherzando". (bw)