CE-Praxis: Mobile Geräte kabellos verbinden

17.01.2006
Handys, PDAs und Notebooks sind wahre Kommunikationsgenies. Aber nur, wenn Bluetooth & Co. richtig eingestellt sind. Die Kollegen unserer Schwesterzeitschrift DigitalWorld zeigen wie es kabellos geht.

Verbindung aufnehmen

Prinzipiell lassen sich Dateien auf unterschiedlichen Wegen zwischen Handy, PDA und PC austauschen. Entscheidend ist, welche Verfahren die mobilen Geräte unterstützen. Immer mehr Handys und digitale Assistenten sind mit einer Bluetooth- oder IrDA-Schnittstelle ausgerüstet. Für den bequemen Austausch von Daten fehlt dann nur noch ein PC, der ebenfalls eines der Übertragungsverfahren unterstützt. Bei Notebooks sind Infrarot und Bluetooth üblich, Standard-PCs weisen dagegen in der Regel keinen Infrarot-Anschluss auf. Besser sieht es mit Bluetooth aus, das bei manchen Multimedia-PCs inzwischen Standard ist.

Bei Bluetooth läuft die Übertragung drahtlos ohne Sichtkontakt ab. Deshalb gestaltet sich diese Art des Datenaustauschs in der Praxis am komfortabelsten. Im Grunde genommen kann Ihr Telefon oder Ihr PDA sogar in der Hosentasche bleiben.

Ohne Kabelsalat funktioniert zwar auch die Infrarot-Übertragung, allerdings ist sie etwas umständlicher, da zwischen Sender und Empfänger unbedingt Sichtkontakt bestehen muss. Dennoch: Viele ältere Mobiltelefone und PDAs aus der Zeit vor Bluetooth verfügen über einen Infrarot-Anschluss. Bei Notebooks ist Infrarot nach wie vor üblich.

Hardware nachrüsten

Bluetooth lässt sich per Dongle einfach und preiswert nachrüsten. Dazu muss der PC nur über einen freien USB-Anschluss verfügen. Ein Bluetooth-Dongle wie der Blue Fritz USB von AVM kostet rund 35 Euro. Ihren PC können Sie bei Bedarf auch um eine Infrarot-Schnittstelle ergänzen. Dazu benötigen Sie eine spezielle Hardware-Erweiterung wie den Digitus USB Fast Irda Adapter für rund 30 Euro. Das Kästchen schließen Sie an eine freie USB-Buchse und installieren den Treiber.

Bluetooth

Bevor Sie Daten über Bluetooth senden und empfangen können, müssen Sie die Geräte miteinander koppeln (Pairing). Wir demonstrieren Ihnen diesen Vorgang anhand eines Notebooks mit Windows XP SP 2 und eines Sony Ericsson T610.

1. Auffindbar schalten

Ist Bluetooth nicht automatisch aktiv, müssen Sie die Kommunikation am Handy beziehungsweise am PDA zunächst einschalten. Aktivieren Sie anschließend den Menüeintrag "sichtbar" oder "detectable", damit das Gerät auf Bluetooth-Suchanfragen reagiert.

Am PC oder Notebook gehen Sie in die "Systemsteuerung" und doppelklicken auf das Symbol "Bluetooth-Geräte". Im gleichnamigen Dialogfeld starten Sie über die Schaltfläche "Hinzufügen" den "Assistent zum Hinzufügen von Bluetooth-Geräten". Im Bildschirm "Willkommen" aktivieren Sie die Option "Gerät ist eingerichtet und kann erkannt werden" (1) und bestätigen mit "Weiter".

2. Suche starten

Nun sucht der Computer nach allen empfangsbereiten Bluetooth-Geräten, die sich in der Nähe befinden. Wurde keines erkannt, müssen Sie die beiden Geräte näher zusammenbringen. Mit einem Klick auf "Erneut suchen" (2) wiederholen Sie die Fahndung nach dem kabellosen Gegenüber. Markieren Sie das gefundene Mobiltelefon oder den PDA, und klicken Sie auf "Weiter". Im nächsten Fenster wählen Sie "Keinen Hauptschlüssel verwenden", bestätigen mit "Weiter" und klicken auf die Schaltfläche "Fertig stellen". Nach kurzer Wartezeit meldet Windows, dass ein neues Gerät gefunden wurde.

TIPP: Wollen Sie die Verbindung dauerhaft einrichten, fügen Sie das Handy zur Liste der bekannten Geräte hinzu.

3. Daten übertragen

Wechseln Sie im Windows-Explorer in den Ordner, in dem Sie die zu übertragende Datei abgelegt haben. Klicken Sie die Datei mit der rechten Maustaste an. Wählen Sie im Kontextmenü "Senden an" und "Bluetooth-Gerät", anschließend bestätigen Sie mit "Weiter".

Eventuell werden Sie aufgefordert, den Empfang der Daten am Mobiltelefon zu genehmigen. Wenn Sie die Übertragung vom Handy beziehungsweise vom PDA aus starten, müssen Sie am Rechner eventuell zusätzlich das korrespondierende Bluetooth-Passwort des mobilen Geräts eingeben.

Infrarot

Um zwischen Handy und PDA, Handy und Notebook oder PDA und Notebook eine Infrarot-Verbindung herzustellen, sollten Sie Folgendes beachten: In den meisten Fällen müssen Sie das Mobiltelefon über das Menü zunächst anweisen, seine Infrarot-Funktion zu aktivieren. Um Strom zu sparen, ist dieses Feature bei den meisten Geräten abgeschaltet.

1. IrDA aktivieren

Schalten Sie die Infrarot-Schnittstelle des Handys ein. Gehen Sie dazu im Menü auf "Verbindungen, Infrarotport, Ein". Wenn Sie anstelle von "Ein" die Option "10 Minuten" auswählen, schaltet sich IrDA nach Ablauf der Zeitspanne automatisch ab und schont den Akku.

Überprüfen Sie auch beim PDA, ob die Infrarot-Schnittstelle aktiviert ist. An Notebooks mit Infrarot-Anschluss ist die Schnittstelle dagegen fast immer automatisch eingeschaltet und empfangsbereit.

2. Verbindung aufbauen

Danach legen Sie das Handy beziehungsweise den PDA so neben den PC, dass zwischen den Infrarot-Sende- und Empfangseinheiten der beiden Geräte Sichtkontakt besteht. Der Abstand dazwischen sollte nicht größer als 20 bis 30 Zentimeter sein. Für einen reibungslosen Datentransfer richten Sie die Geräte so aus, dass sich die beiden Infrarot-Sender genau gegenüber befinden. Nach einer kurzen Wartezeit meldet der Rechner beziehungsweise der PDA per Signalton, dass die Verbindung steht.

3. Daten senden

Im Windows-Explorer wechseln Sie in den Ordner, in dem die zu übertragende Datei gespeichert ist, und klicken die Datei mit der rechten Maustaste an. Wählen Sie im Kontextmenü den Befehl "Senden an" und "Computer in Reichweite" . Daraufhin überträgt der Rechner die Datei an das Handy oder den PDA, auf dem sie angezeigt wird. Um den Dateitransfer vom Mobiltelefon oder vom PDA aus zu veranlassen, müssen Sie den entsprechenden Menüpunkt aktivieren und die zu übertragende Datei bestimmen.

USB

Welche Schritte für eine USB-Verbindung per Datenkabel zwischen Handy und PC erforderlich sind, variiert von Hersteller zu Hersteller. Wie es normalerweise funktioniert, möchten wir Ihnen am Beispiel eines Notebooks und des Siemens SX1 veranschaulichen.

1. Software installieren

Gehört zum Handy ein Datenkabel, installieren Sie zunächst die im Lieferumfang enthaltene Verwaltungs-Software. Anschließend verbinden Sie das eine Ende des Kabels mit einem freien USB-Anschluss, das andere Ende stöpseln Sie in das Handy. Starten Sie die Software - in unserem Beispiel die Siemens Data Suite - und warten Sie, bis das angeschlossene Handy vom Rechner erkannt wird.

2. Datenübertragung starten

Damit die Handy-Software Daten zwischen dem PC und dem Mobiltelefon austauschen kann, starten Sie die Datenübertragungsfunktion. Bei der Siemens-Software klicken Sie dazu auf das Grafiksymbol "Data Exchange Software". Daraufhin öffnet sich ein Datei-Auswahlfenster, das Ihnen den Speicherinhalt des Telefons offenbart.

3. Zu sendende Datei auswählen

Starten Sie den Windows-Explorer, und wechseln Sie in den Ordner mit den gespeicherten Daten, die Sie ans Telefon senden möchten. Klicken Sie die gewünschte Datei mit der rechten Maustaste an, und wählen Sie im Kontextmenü den Befehl "Kopieren". Wechseln Sie anschließend in das Dateifenster, das den Handy-Inhalt anzeigt, und öffnen Sie den Ordner mit den Klingeltönen oder Digitalbildern.

Klicken Sie mit der rechten Maustaste an eine leere Stelle im Fenster, und wählen Sie den Befehl "Einfügen". In gleicher Weise lassen sich Daten vom Mobiltelefon zum Rechner übertragen. (digitalworld/cm)