GfK-daten zur IFA

CE-Wachstumsmotor Deutschland in Westeuropa

28.08.2008
Die Gesellschaft für Konsumforschung (GfK) hat zur Eröffnung der IFA 2008 in Berlin neue Daten zu CE-, IT- und TK-Produkten veröffentlicht.

Die Gesellschaft für Konsumforschung (GfK) hat zur Eröffnung der IFA 2008 in Berlin neue Daten zu CE-, IT- und TK-Produkten veröffentlicht. Demnach werden die Konsumenten, unter anderem auch angelockt von Innovation, weltweit rund neun Prozent mehr für Produkte in den Bereichen Audio/Video, Foto, IT und Telekommunikation ausgeben.

Die globalen Gesamtausgaben schätzt das Institut auf 680 Milliarden Dollar oder rund 462 Milliarden Euro.

Das meiste Wachstum ist mit einem Zuwachs von 17 Prozent im ersten Halbjahr 2008 in Asien zu erwarten. Weitere Wachstumshauptregionen sind laut GfK die "BRIC"-Staaten Brasilien, Russland und Indien. Nordamerika und Westeuropa fallen mit fünf Prozent respektive zwei Prozent Wachstum im ersten Halbjahr dagegen weit zurück im Wachstum.

Das Wachstum für die CE-Umsätze in Deutschland liegt allerdings bei überdurchschnittlichen 21 Prozent. Das macht die Bundesrepublik zum Wachstumsmotor in Westeuropa. 21 Prozent der westeuropäischen Umsätze entfallen auf Deutschland, 22 Prozent auf Großbritannien, allerdings ist das Wachstum dort mit zwei Prozent weit niedriger als das in der Bundesrepublik.

Gar kein Wachstum oder ein Umsatzminus verzeichnen Haben laut GfK im ersten Halbjahr 2008 Spanien auf Platz 4 (-4%), Italien auf Platz 5 (0%), Belgien (-5%) und Schweden (-3%).

Handys, TVs und CE-PCs

Die drei bedeutendsten Produktkategorien weltweit im Verbraucherumfeld zeigen der Studie zufolge eine besonders ausgeprägte Wachstumsdynamik und nehmen rund 65 Prozent des Gesamtmarktes ein. Diese sind Mobiltelefone mit einem Wachstum von 14 Prozent, TV-Geräte mit erwarteten 11 Prozent mehr Umsätzen als im Vorjahr und Consumer-PCs mit Plus 10 Prozent.

In diesen drei Bereichen soll Innovation besonders die Marktentwicklung vorantreiben. Dazu gehören auch Trends wie Smartphones, Flat-TVs und die Verschiebung von Desktop-PCs zu Notebooks.

Bei Navigationsgeräten geht die GfK 2008 von einem weltweiten Absatzplus von 49 Prozent im Vergleich zum Vorjahr aus.

Spitzenreiter in Westeuropa sind Flachbildfernseher mit einem Umsatzplus von 14 Prozent im ersten Halbjahr 2008, der TV-Gesamtmarkt inklusive Röhrengeräte ist in der Region, auch angetrieben von der Fußball-EM, um 8 Prozent gewachsen. Für das Jahr 2008 geht die GfK für Unterhaltungselektronik in Westeuropa von einem Gesamtumsatz in Höhe von 46 Milliarden Euro aus.

LCD-TVs vor, noch ein Tor

84 Prozent des Umsatzes mit TV-Geräten gaben die Westeuropäer für LCD-TVs aus, 14 Prozent für Plasma-TVs. Auf Röhrengeräte kam nur noch ein Umsatzanteil von 2 Prozent.

LCD-Geräte erlebten im ersten Halbjahr 2008 verglichen mit den ersten sechs Monaten des Vorjahres ein Umsatzplus von 19 Prozent, wobei die Geräteklassen ab 37 Zoll Bilddiagonale stark ins Gewicht gefallen sind. Jeder vierte in Westeuropa verkaufter Fernseher fällt schon die die Kategorie ab 37 Zoll. Bei 32-Zöllern ist der Anteil mit ca. 33 Prozent allerdings noch weit größer.

Der Preisverfall bei Plasma-TVs hat in Westeuropa zu einem Umsatzrückgang von 8 Prozent geführt. Bevorzugt werden von den meisten Kunden noch immer 42-Zöller, allerdings hat jeder vierte Käufer auch schon zu einem Gerät im 50-Zoll-Segment gegriffen.

Fürs Gesamtjahr geht GfK in Westeuropa von 30,5 Millionen verkauften LCD-TVs und 2,9 Millionen Plasmafernsehern aus.

86 Prozent aller in der Region verkauften LCD-TVs tragen der Studie zufolge schon das "HD-ready"-Label, bei Plasma-TVs sind es sogar 98 Prozent. Der Full-HD-Anteil ist bei LCD-TVs auf 15, bei Plasma-TVs auf 12 Prozent gestiegen.

Durchschnittlich gaben westeuropäische Verbraucher etwas weniger als 700 Euro für ihren neuen Fernseher aus. 37-Zöller sind jedoch um 21 Prozent im Preis gesunken, Plasma-TVs kosten sogar rund ein Drittel weniger als im Vorjahresvergleich.

Player und Co.

Der westeuropäische Markt für DVD-Player und -Rekorder bewegt sich rückläufig. Der Absatz ist um 13 Prozent, der Umsatz sogar um 17 Prozent geschrumpft. Ber DVD-Playern waren die Minusraten mit 12 und 21 Prozent sogar teilweise noch erschreckender.

Stark zugenommen hat der Verkauf von Blu-Ray-Playern nach der endgültigen Entscheidung und dem Aus für Toshibas HD-DVD. Im Gesamtmarkt für optische Abspielgeräte kamen sie auf einen Umsatzanteil von neun Prozent, obwohl der Stückanteil mit zwei Prozent noch eher zu vernachlässigen ist. Die GfK warnt aber, dass der ewige Preisverfall auch bei Blu-Ray-Geräten nicht Halt machen wird. So sollen im Juni 2008 schon mehr als 37 Prozent aller in Westeuropa verkauften Blu-Ray-Player für unter 300 Euro angeboten worden sein.

Im Bereich Audio war laut GfK in den ersten sechs Monaten ein nahezu stabiles Umsatzminus von einem Prozent zu beobachten, was allerdings darauf zurückzuführen sei, dass die Verbraucher eher zum höherpreisigen Segment greifen.

33 Prozent des Umsatzes mit Dolby-Digital-Receivern zum Beispiel entfiel auf das Segment ab 800 Euro in Westeuropa - mit Wachsraten von 39 Prozent. Gut zugelegt haben auch Home-Theatre-Komplettsysteme mit einem Umsatzplus von 6 Prozent. Klar: Die meisten Flachbildfernseher klingen einfach grausig oder gar nicht.

Nachdem der westeuropäische Markt für MP3-Player schon weitgehend gesättigt ist, wurden im ersten Halbjahr 12 Prozent weniger Geräte abgesetzt als im Vorjahreszeitraum. Der Umsatz ging dabei um gemäßigte 14 Prozent zurück. Für 2008 geht GfK in Westeuropa von 35,5 Millionen verkauften MP3-Playern aus. Stark zugenommen hat das Geschäft mit dem drumherum wie Lautsprecher mit iPod-Docks, deren Umsatz um 13 Prozent nach oben gegangen ist.

Bei "In Car Electronic" ist die Schere zwischen Absatzplus (38%) und Umsatzminus (-7%) weit auseinandergegangen, denn der Durchschnittspreis ist um 32 Prozent auf 202 Euro gesunken. Fürs Gesamtjahr rechnet GfK mit 17,6 Millionen verkauften Geräten in Westeuropa. (kh)