CeBIT: T-Systems gibt Großauftrag in Spanien bekannt

14.03.2007
Firmenchef Lothar Pauly will das Auslandsgeschäft bis 2010 auf 30 Prozent erhöhen.

Firmenchef Lothar Pauly will das Auslandsgeschäft bis 2010 auf 30 Prozent erhöhen.

T-Systems hat erneut einen Großauftrag im Ausland gewonnen. In Hannover präsentierte T-Systems-Chef Lothar Pauly zum Start der CeBIT einen umfangreichen Outsourcing-Deal über vier Jahre mit dem spanischen Versicherungskonzern Mapfre.

Lothar Pauly, T-Systems: "Der Trend auf dem Markt und der Wunsch unserer Kunden lautet: IT und TK verschmelzen."

Nach den Worten von Pauly ist der Auftrag ein weiteres Zeichen dafür, dass "die entscheidenden Wachstumsimpulse" für sein Unternehmen aus dem internationalen Geschäft kommen. "Die jüngsten Erfolge bestärken uns daher in unserem Ziel, den Auslandsanteil unseres Umsatzes von heute 18 Prozent bis 2010 auf 30 Prozent zu steigern", so Pauly. Um dies zu erreichen, müsse T-Systems außerhalb Deutschlands jährlich um rund 20 Prozent wachsen.

Nachdem T-Systems die internationalen Möglichkeiten lange Zeit kaum genutzt hatte (siehe auch "T-Systems – ein Mauerblümchen?"), konnte die Telekom-Tochter in den vergangenen Wochen mehrere Deals in Italien, Spanien, Schweiz und Südafrika mit einem Gesamtwert von rund 70 Millionen Euro abschließen. Von besonderer Bedeutung war der kürzlich unterzeichnete Outsourcing-Vertrag mit dem britischen Energiekonzern Centrica in Großbritannien. Allerdings kann das Auslandswachstum die schrumpfenden Einnahmen in Deutschland nicht kompensieren (siehe auch "T-Systems schrumpft im Inland").

Aber bald wird T-Systems auch hierzulande wieder zulegen, versprach Pauly und verwies auf aktuell anstehende Projekte wie Volkszählung und Pkw-Maut. Darüber hinaus suche sein Unternehmen für die rasche internationale Expansion einen starken Verbündeten: "Ein reiner Verkauf ist nicht unser Ziel", erklärte der Firmenchef. "Wir würden damit gegen den Trend auf dem Markt und den Wunsch unserer Kunden handeln, und der lautet: IT und TK verschmelzen."

Das deutsche Mautprojekt sei ein Paradebeispiel für diesen Trend. Das Vorhaben stößt auf zunehmendes Interesse im Ausland. Nach der Ausschreibung in Ungarn laufen derzeit Testfahrten in der Slowakei, die im Juni ein landesweites Mautsystem ausschreiben wird. Auch in England und den Niederlanden bereite sich T-Systems auf eine Ausschreibung vor. Mit Spannung erwartet Pauly zudem die alternative Variante eines digitale Funknetzes für Behörden mit Sicherheitsaufgaben, den das Bundesministerium des Innern (BMI) angekündigt hat. "An dieser Stelle das klare Signal: Wir stehen bereit, Bund und Ländern auch mit Anwendungen unsere Leistungsfähigkeit unter Beweis zu stellen", so der Firmenchef.

Vor einigen Tagen hat T-Systems vom BMI einen Auftrag erhalten: Im Projekt "SiMKo" (Sichere Mobile Kommunikation) soll T-Systems dafür sorgen, dass der mobile E-Mailversand und –empfang zwischen den Mitarbeitern der Bundesministerien und -ämter funktioniert und sicher ist.

Pauly kündigte zudem auf der CeBIT neue Geschäftskundentarife an: Ab April bietet T-Systems mittelständischen Unternehmen einen Komplettanschluss für Festnetz-Telefonie und Internet-Verbindung zum Pauschalpreis an. Die Sprach-Flatrate schließt die europäischen Nachbarländer und Großbritannien ein. Die Internet-Flatrate umfasst den kompletten Datenverkehr.

Für mobile Mitarbeiter, die überall und jederzeit sicheren Zugriff auf aktuelle Unternehmensdaten brauchen, zeigt T-Systems auf der CeBIT einen neuartigen USB-Stick. Das handliche Gerät ist mit einer Smartcard ausgestattet, die als digitaler Personalausweis den Zugriff auf Unternehmensnetze erlaubt, viel Speicherplatz bietet und alle Daten verschlüsselt. Der Nutzer kann es in jeden beliebigen Rechner stecken. Dann gibt er seine persönliche Identifikationsnummer (PIN) ein und schaltet damit den Datenzugriff und geschützte Verbindungen frei. Die Installation von Software ist nicht notwendig: Mit Hilfe von Karte und PIN erkennt die Softwarelösung "mIDentity" die Identität der Person, die sich am System anmeldet. Erst dann lässt sich der Datenspeicher im Stick und den Datensafe auf der Festplatte des Laptops öffnen. (Computerwoche/haf)