Test

Centrino-Notebooks unter 1.000 Euro

23.01.2008 von Thomas Rau
Viele günstige Notebooks arbeiten mit einer Doppelkern-CPU von AMD. Doch bei Centrino-Laptops mit Intel-Prozessoren ist die Auswahl in der Preisklasse unter 1.000 Euro groß. In diesem test erfahren Händler, welche Geräte die empofehlenswertesten sind.

Viele günstige Notebooks arbeiten mit einer Doppelkern-CPU von AMD. Doch bei Centrino-Laptops mit Intel-Prozessoren ist die Auswahl in der Preisklasse unter 1.000 Euro groß. In diesem test erfahren Händler, welche Geräte die empofehlenswertesten sind.

Von Thomas Rau, PC-Welt

Testbericht

Mit dem 17-Zoll-Notebook Fujitsu-Siemens "Amilo Xa 2528" und dem Toshiba "Satellite A210-172" gibt es zwei Neuzugänge in der PC-Welt-Rangliste der besten Notebooks unter 1.000 Euro. Beide arbeiten mit einem Notebook-Prozessor von AMD: Das Amilo Xa 2528 mit dem Turion 64 X2 TL-60 (2 GHz), der Laptop von Toshiba mit dem Turion 64 X2 TL-62, der sogar mit 2,1 GHz taktet.

Allerdings ist AMD bei Notebook-Prozessoren seit geraumer Zeit im Hintertreffen gegenüber Intel. Bei gleicher Taktrate liegen die Modelle des Turion 64 X2 rund 10 bis 15 Prozent hinter der Konkurrenz aus dem Intel-Lager. Im Akkubetrieb arbeitet ein Centrino-Notebook sparsamer als ein Laptop mit einer CPU-Chipsatz-Kombination aus dem Hause AMD – je nach sonstiger Ausstattung um drei bis sechs Watt, was je nach Akkugröße eine um 30 bis 60 Minuten längeren Laufzeit ergibt. Auch in punkto technischer Ausstattung und CPU-Fertigung hat Intel im mobilen Sektor die Nase vorne.

Doch den Prozessor können Sie bei der Auswahl eines günstigen Notebooks vernachlässigen: In der Preisklasse unter 1.000 Euro ist seine Rechenleistung kein entscheidendes Kaufkriterium: Erstens ist die Prozessorleistung bei den Anwendungen, für die günstige Notebooks in erster Linie eingesetzt werden – Office-Arbeiten, Internet-Surfen, Filme anschauen – zweitrangig. Systembremsen sind hier vor allem zu geringer Arbeitsspeicher oder eine langsame Festplatte. Außerdem gehört zu einem guten Laptop mehr als nur ein starker Prozessor: Auch bei einem günstigen Mobilrechner sollten Sie unbedingt auf Verarbeitung, Display-Qualität, Betriebsgeräusch und Schnittstellen-Ausstattung achten.

Das können Sie bei einem Notebook unter 1.000 Euro erwarten: Die Rechenleistung dieser Notebooks genügt auf alle Fälle für Standard-Anwendungen - schließlich arbeiten sie alle mit Doppelkern-Prozessoren. Hinter den derzeit schnellsten Notebooks liegen sie rund 30 bis 40 Prozent zurück: Das klingt nach viel - im Arbeitsalltag bedeutet dies aber meist nur eine zusätzliche Wartezeit von einigen Sekunden beim Erstellen einer Powerpoint-Präsentation oder ein paar Minuten beim Transkodieren von Videomaterial.

Deutlicher sind die Unterschiede bei 3D-Spielen: Die meisten Notebooks der Billig-Klasse arbeiten mit stromsparenden, aber leistungsschwachen Grafikeinheiten, die im Chipsatz integriert sind. Grafisch anspruchsvolle Spiele kann man damit vollkommen vergessen - und auch alle anderen halbwegs aktuellen Games laufen nur mit reduzierter Auflösung und Effekten.

Doch in manchen Notebooks finden sich auch Einsteiger- und Mittelklasse-Grafikkarten - etwa Nvidias "Geforce 8400M G(S)" oder AMDs "ATI Mobility Radeon HD2400": Trotz DX10-Unterstützung laufen entsprechende Spiele damit zwar höchstens im Diashow-Tempo, doch unter DirectX 9 lässt sich das eine oder andere effektreiche Spiel bis zu einer Auflösung von 1.280 x 800 ruckelfrei geniessen.

Ausstattung: Bei der Hardware-Ausstattung muss man kaum Kompromisse eingehen: Es gibt reichlich Festplatten-Platz - Standard sind 160 oder 200 GB, aber selbst Mobilrechner mit 250 GB Festplatte sind für unter 1.000 Euro erhältlich. Ein DVD-Brenner für alle wichtigen Formate haben die günstigen Laptops ebenfalls an Bord.

Peripherie lässt sich reichlich anstöpseln - drei oder vier USB-Buchsen sind Standard. Allerdings liegen sie, bei einigen Notebooks so nahe zusammen, dass ein breiter Stecker oder ein dicker USb-Stick andere Buchsen verdeckt, sodass man im Endeffekt nur zwei Buchsen nutzen kann. Achten Sie daher darauf, dass die USB-Ports auf alle Seiten des Gehäuses verteilt sind. Selbst zukunftsweisende Schnittstellten wie HDMI oder e-SATA lassen sich bereits in der Sub-.1000-Euro-Klasse blicken. Bei den meisten Notebooks müssen Sie sich allerdings mit einem VGA-Ausgang begnügen, wenn Sie einen externen Monitor anschließen wollen.

Gewicht und Akkulaufzeit spielen in dieser Preisklasse eine untergeordnete Rolle: Meist werden die günstigen Allrounder als PC-Ersatz genutzt. Bei einem Gewicht von meist 2,7 bis über drei Kilogramm eignen sie sich höchstens für den Terrassen-Einsatz. Bisher verirrt sich nur selten ein leichtgewichtiger 14-Zöller in diese Preisklasse - etwa das Samsung "P400".

Das bekommen Sie nicht: Für ein wirklich mobiles Notebook müssen Sie mehr Geld ausgeben. Das gilt auch für eine längere Garantiezeit als die meisten standardmäßigen zwei Jahre. Bei den Business-Notebooks unter 1.000 Euro fehlt häufig ein Docking-Anschluss, bei den günstigen Multimedia-Laptops ein wirklich film- und fernsehtaugliches Display mit Full-HD-Auflösung, hoher Helligkeit und knackigen Farben. Auch bei der Verarbeitung des Gehäuses macht sich der günstige Preis meist bemerkbar. Und natürlich kostet hohe Rechen- und Spieleleistung immer noch einen Premium-Preis: Doch nur die wenigsten Notebook-Anwender werden diese Leistung überhaupt ständig abrufen.

Sofern Sie keine speziellen Anfoderungen an Ihren Wunsch-Laptop stellen, werden Sie deshalb bei den Notebooks unter 1.000 Euro sicher fündig. Die besten Mobilrechner in dieser Preisklasse finden Sie auf der nächsten Seite.

Rangliste der besten Notebooks unter 1000 Euro

In der PC-WELT-Top-Rangliste finden Sie die zehn besten Notebooks unter 1.000 Euro aus unseren Tests. In die Gesamtwertung gehen dabei die Kriterien Geschwindigkeit (20%), Ausstattung (15 %), Mobilität (12,5 %), Handhabung (10 %), Ergonomie (12,5 %), Service (10 %) und Preis (20 %) ein. Maximal kann ein Notebook 100 Punkte erreichen.

Bei der Geschwindigkeit messen wir mit Standard-Benchmarks sowohl die Systemleistung (Sysmark 2007, PC Mark 05) als auch die 3D-Leistung (3D Mark 06). Bei der Ausstattung bewerten wir die Hardware (Festplatte, Laufwerke), die Schnittstellen und die Kommunikationsausstattung. Im Kriterium Mobilität messen wir Akkulaufzeit (Mobile Mark 2007) und Gewicht. Unter Handhabung werden die Tastatur, der Mausersatz sowie die Aufrüstmöglichkeiten bewertet. Im Teilbereich Ergonomie bewerten wir die Display-Qualität und die Lautstärke des Notebooks bei ruhendem Desktop sowie unter voller Last.

Rang

Produkt

Preis (Euro)

Preis-Leistungs-Wertung 2)

Tempo

Aus- stattung

Mobi- lität

Ergo- nomie

Hand- habung

Ser- vice

Preis

1

Fujitsu-Siemens Amilo Pi 2515

780

55

59

32

37

54

35

100

69

2

Fujitsu-Siemens Amilo Xa 2528

915

54

97

47

2

45

77

100

23

3

Acer Travelmate 6492

960

49

40

32

85

67

69

81

10

4

Lenovo Thinkpad R61i

710

48

1

17

55

63

72

34

100

5

Benq Joybook R56

915

46

79

44

17

30

55

74

23

6

Samsung P400 Pro Beijng

850

46

46

16

22

62

64

92

43

7

MSI Megabook EX600

860

43

47

43

23

32

46

83

40

8

Acer Aspire 7520G

900

40

33

51

4

52

52

81

27

9

Lenovo 3000 N200

950

38

67

32

22

34

72

34

13

10

Toshiba Satellite A210-172

920

36

13

42

12

48

64

90

21

Die drei besten Notebooks unter 1000 Euro

Das Fujitsu-Siemens Amilo Pi 2515 gefällt als als gutes Allround-Notebook mit einem hervorragenden Preis-Leistungsverhältnis. Seine Rechenleistung ist ordentlich, abgesehen von 3D-Spielen für die die Grafikkarte zu schwach ist. Auch bei der Ausstattung muss man kaum Komrpomisse eingehen. Nur kleine Mängel nerven - ein störrischer Touchpad sowie ein im Akkubetrieb standardmäßig gebremster Prozessor. Doch die lassen sich mit einer externen Maus und reinem Netzteilbetrieb leicht beheben.

Fujitsu-Amilo Pi 2515: TestberichtTestergebnisseDatenblattBewertungen

Gemessen am Preis ist die Ausstattung des Fujitsu-Siemens Amilo Xa 2528 ordentlich. Auch die Qualität des Displays geht in Ordnung. Schwach schnitt das Amilo aber bei der Akkulaufzeit (schlappe 1,5 Stunden) sowie bei der Laustärke ab (2,2 Sone unter voller Last).

Fujitsu-Siemens Amilo Xa 2528: TestberichtTestergebnisseDatenblattBewertungen

Angesichts der Testergebnisse ist das Acer Travelmate 6492 mit einem Straßenpreis von rund 960 Euro ein echtes Schnäppchen. Top ist vor allem die Akkulaufzeit – das Gewicht bleibt aber dennoch im Rahmen, somit ist das Notebook ein hervorragender Kompromiss für den Schreibtisch und unterwegs.

Acer Travelmate 6492: TestberichtTestergebnisseDatenblattBewertungen

Günstige Notebooks für Business-Anwender

Das Samsung P400 Pro Beijng wiegt nur 2,26 Kilogramm. Mit einem Straßenpreis von rund 850 Euro bietet es einen extrem günstigen Einstieg in die leichte 14-Zoll-Klasse. Außerdem überzeugt es mit einem ordentlichem Display und guter Tastatur. Aufgrund der sehr schwachen Akkulaufzeit ist es aber vor allem für den Schreibtisch geeignet.

Samsung P400 Pro Beijng: TestberichtTestergebnisseDatenblattBewertungen

Hochwertiges Business-Notebook zum kleinen Preis – beim Lenovo Thinkpad R61i überzeugen vor allem Akkulaufzeit und Tastatur . Kleine Firmen oder Selbstständige können bedenkenlos zugreifen – für den Einsatz in größeren Unternehmen fehlen wichtige Schnittstellen, Dockingfähgkeit und eine längere Garantie als die mageren 12 Monate, die Lenovo standardmäßig bietet.

Lenovo Thinkpad R61i: TestberichtTestergebnisseBewertungen

(pc-welt/bb)