Nicht jeder Elektronik-Hersteller der Welt hat die Möglichkeit, seine Produkte einem internationalen Publikum anzubieten: entweder fehlen entsprechende Kanäle, Kontakte oder einfach nur die finanziellen Mittel, um ein Portfolio im Ausland vertreiben zu können. Der niederländische Hersteller Ambiance Technology hat mit dem deutschen Consulting-Unternehmen Cinux einen Partner gefunden, der die Mobilfunkprodukte auch hierzulande vertreiben will.
Die Produktpalette von Ambiance Technology besteht derzeit in erster Linie aus Einsteiger- und Midrange-Handys, die keinem Hersteller oder Kunden hierzulande das Wasser in die Augen treiben werden. Bislang kommuniziert das Unternehmen auf seiner Website auch noch nichts über eine mögliche Erweiterung des Portfolios im Rahmen der anstehenden Mobilfunkmessen im Frühjahr.
Interessant ist vor allem die Namensgebung, die Ambiance Technology seinen Handys verleiht: Die Modelle tragen allesamt Tiernamen, deren natürliche Größe auf den Leistungsumfang jedes Geräts zurückschließen lässt. So nennt sich das einfachste Handy "AT-Ant"; mit ihm kann man kaum mehr als in GSM900/1800-Netzen telefonieren. Über "Bee", "Butterfly" (ein ganz in Rosa gehaltener Folder), "Spider" (ein schlanker Folder in Schwarz) und "Cricket" (engl. für Grille, ein einfaches Kameraphone) hangelt man sich zum "Zugpferd" der unteren Lifestyle-Klasse herauf. Das nennt sich "AT-Viper" und verkörpert einen einfachen Slider mit 2-Megapixelkamera und einer Designmischung aus LG Chocolate und Nokia 6288. Die Produktfotos lassen darauf schließen, das als Betriebssystem S60 zum Einsatz kommt, das von einem 240x320 Pixel großen Display profitiert - offiziell dokumentiert ist das allerdings nicht.
Wirklich spannend wird es erst in der Oberliga, die Ambiance Technology produziert. Hier findet man ausnahmslos Windows Mobile-Smartphones, die als Konkurrenzmodelle zu den marktbeherrschenden HTC-Handys gehandelt werden können. Grundlegendes Manko: keines der Geräte verfügt über 3G-Funk oder eine WLAN-Schnittstelle. Viele von ihnen dafür über Speicherkartenslots, hochauflösende Kameras und handliche Formfaktoren. Und die könnten durchaus zum Erfolg ausreichen, denn bei den in größeren Stückzahlen auf dem deutschen Markt verkauften Windows-Smartphones handelt es sich um die PDA-Giganten MDA und XDA, die zwar leistungsfähig aber kaum gesellschaftstauglich sind.
So verfügt der "AT-Falcon" über einen 240x320 Pixel Touchscreen für die Stylus-basierte Bedienung, und ein vorzeigbares rundliches Äußeres, das auch auf dem Tisch liegend eine gute Figur macht. Der "AT-Bear" bildet hingegen die Speerspitze gegen Windows Mobile-basierte Smartphones im Riegelformat, ist aber mit dem älteren Windows SmartphoneOS 2003 und einem 176x220 Pixel großen nicht mehr ganz zeitgemäßen Display ausgerüstet. Natürlich hat Ambiance Technology auch einen Blackberry-Konkurrenten im Programm: der schwarze "AT-Pelican" hat nicht nur dem Namen nach die größte Spannweite. Mit QWERTZ-Tastatur, quer liegendem QVGA-Display und fingerfreundlichen Gehäusemaßen tritt er gegen das Motorola Q, HTC Excalibur und Samsungs SGH-i320 an.
Cinux-Gründer Kurt Weiss ist stolz darauf, dass Ambiance Technology seinem Unternehmen das große Vertrauen entgegenbringt, den Marktstart für Deutschland, Österreich und die Schweiz vorzubereiten: "Der Markteintritt eines neuen Unternehmens im Bereich CE und Mobilfunk ist sicherlich eine große Herausforderung aber Ambiance Technology ist durch seine ausgezeichneten Produkte und sein versiertes Management hervorragend dafür gerüstet. Wir sind davon überzeugt, dass unsere Zusammenarbeit ein großer Erfolg wird". Cinux ist ein Consulting-Unternehmen, das sich besonders der Markteinführung und Markterschließung europäischer Unternehmen verschrieben hat.
Kurt Weiss wird persönlich die Markteinführung von Ambiance Technology übernehmen und für den gesamten Vertrieb sowie für das Marketing verantwortlich zeichnen.