Cisco-Cheftechniker fürchtet sich vor Windows Vista

25.09.2006
Bob Gleichauf, bei Cisco verantwortlich für die Technikentwicklung, fürchtet Microsofts kommendes Betriebssystem "Vista": Teile von Vista schrecken mich ab", sagte er

Wovor sich Bob Gleichauf, bei Cisco verantwortlich für die Technikentwicklung, sonst fürchtet, ist nicht bekannt. Aber dass er Microsofts kommendes Betriebssystem "Vi9sta" fürchtet, hat er auf dem "Security Summit" von Marktforscher Gartner bekannt: ""Teile von Vista schrecken mich ab", sagte er.

Gleichauf, auch für die Zusammenarbeit mit Microsoft in Sachen Sicherheit von vernetzten Cli9enst verantwortlich, begründet seine Vorbehalte so: Vista schaffe ebenso viel Probleme wie es - laut Microsoft - löst. "Alles auf diesem Komplexitätsniveau bringt zwar neue Lösungen, aber auch neue Probleme", so der CTO. "Im Bereich Sicherheit ist es immer schwierig, für etwas zu entwickeln, das man nicht genau kennt" , fügte er hinzu. Und er kommt zum Schluss, dass Vista zwar viele Probleme lösen werde, doch bei der Integration in heterogene Umgebungen "Reaktionen und unvorhergesehene Nebeneffekte" verursachen werde. "Netzwerke könnten ungewollt brüchiger werden" , warnt er vorsorglich.

Infolgedessen müsse Unternehmen bewusst sein respektive werden, dass die Komplexität von Vista bei einer Implementierung eigene und zusätzliche Aufgaben für Administratoren bringen werde. "Wenn sie Vista einsetzen, wird es zunächst nicht auf allen Rechnern sein. Zeitweise wird es für mehr Heterogenität sorgen", sagte Gleichauf.

In dasselbe Horn blies auf dem Gartner-Forum auch Analyst Eric Ouellet. Seiner Meinung nach bereitet vielen Unternehmen die Integration der neuen Security-Funktionen von Vista mit ihren laufenden Systemen Kopfzerbrechen. "Die meisten Organisationen sind vorsichtig mit Vista", sagte Ouellet.

Viele Firmen seien ausgesprochen nervös bei der Vorstellung, was Vista ihnen bringen beziehungsweise einhandeln werde. "Wird Microsoft zum ersten Mal das Richtige getan haben?", fragte der Analyst. "Vielleicht ja. Aber werden Unternehmen dieses Risiko eingehen?"

Allerdings: Überraschend sei nicht, dass jedes neue Betriebssystem neue Aufgaben stellt. Insofern sollten Firmen Vista nicht in einem groß angelegten "Poll-out" implementieren, sondern in kleinen, definierten, abteilungsspezifischen Schritten.

Welche Vista-Konsequenzen Cisco und Microsoft für ihre geplante Zusammenarbeit bei Network Admission Control (NAC; Cisco) und Network Access Protection (NAP; Microsoft) ziehen werden, sagte Cisco-Manager Gleichauf nicht.

Mit NAC und NAP sollen Endgeräte, etwa PCs, Laptops oder Handhelds, bei der Anmeldung ans Netz auf ihre Sicherheit hin überprüft werden. In dem gemeinsamen White Paper mit dem Titel "Cisco Network Admission Control and Microsoft Network Access Protection Interoperability Architecture" beschreiben die beiden IT-Riesen, wie sich die beiden Ansätze unter einen Hut bringen lassen, um übergreifend Sicherheitsregeln überprüfen und durchsetzen sowie Health-Checks vornehmen zu können. Eine gemeinsame Lösung soll gleichzeitig mit Vista auf den Markt kommen. (wl)