Cisco kauft sich ins Settop-Box-Geschäft für 6,9 Milliarden Dollar ein

21.11.2005
6,9 Milliarden Dollar in Aktien wird Cisco für Scientific-Atlanta, Anbieter von Settop-Boxen sowie End-to-end-Videoverteilungsnetze, zahlen. Mit dem Zukauf

6,9 Milliarden Dollar in Aktien wird Cisco für Scientific-Atlanta, im US-Bundesstaat Georgia ansässiger Anbieter von Settop-Boxen sowie End-to-end-Videoverteilungsnetze, zahlen.

Mit dem Zukauf wird der Netzriese nun weltweit so genannte "Triple Play"-Lösungen (Sprache, Daten und TV über eine schnelle DSL-Leitung) offerieren können. Die über 7.600 Mitarbeiter zählende Scientific-Atlanta, die in Europa vom belgischen Kortrijk aus agiert, ist nach Motorola der größte Hersteller von Settop-Boxen für die Wiedergabe verschlüsselter Fernsehprogramme, zugleich bietet sie Infrastruktur für die Betreiber von Kabelfernseh- (CATV)- und anderen Verteilnetzen für Fernsehprogramme an. Diese müssen Medien- respektive Telecom-Konzerne nutzen, die Endanwendern TV-Content, Internet-Zugang und Telefonie aus einer Hand und über eine Steckdose anbieten wollen.

Zugleich wittern Settop-Anbieter in den USA auch ein Riesengeschäft, sofern in die US-Regierung ihr Vorhaben verwirklicht, Analog-TV im Jahr 2009 abzuschalten. Laut dem zu-ständigen Senatsausschuss könnten bis zu 80 Millionen US-Haushalte mit analogem TV auf die digitalen Boxen umsteigen (müssen).

Übereinstimmend erklärten amerikanische Analysten, die Übernahme sei ein logischer Schritt Ciscos ins Geschäft mit Breitband-Endkonsumenten. Allerdings stelle die Integration des Unternehmens in Cisco eine schwierige Aufgabe angesichts der Größe des Settop-Boxen-Herstellers dar.

Die Übernahme des Unternehmens mit rund 1,9 Milliarden Dollar Jahresumsatz soll im dritten Quartal des Cisco-Fiskaljahres 2006 abgeschlossen werden. (wl)