DataLocker "SkyCrypt“

Cloud-Verschlüssler für Dropbox, Onedrive & Co.

04.06.2015 von Thomas Hafen
Ähnlich wie mit „Boxcryptor“ lassen sich mit „Skycrypt“ von Datalocker Daten vor der Speicherung in der Cloud sicher verschlüsseln. Die Lösung ist nun auch auf Deutsch erhältlich.

Sensible Daten unverschlüsselt in der Cloud abzulegen, birgt ein hohes Risiko. Amerikanische Cloud-Anbieter wie Dropbox, Google oder Microsoft können durch den Patriot Act von US-Behörden dazu gezwungen werden, Daten auch von europäischen Kunden herauszugeben. Wenn Passwörter gestohlen werden, wie im vergangenen Jahr bei Dropbox, bekommen auch ganz gewöhnliche Verbrecher Zugang zu den Informationen. Tools wie das bekannte „Boxcryptor“ helfen, dieses Risiko zu umgehen oder zumindest zu minimieren, indem sie die Daten vor dem Hochladen in die Cloud mit AES verschlüsseln. Dabei sollte die Schlüssellänge mindestens 256 Bit betragen.

Datalocker Skycrypt legt virtuelle Laufwerke an und verschlüsselt sie mit 256 Bit AES.
Foto: Datalocker

Diese Standards hält auch die Cloud-Verschlüsselungslösung „Skycrypt“ von Datalocker ein, die ab sofort auch in einer deutschen Sprachversion erhältlich ist. Das Tool, das für Windows, Mac OS X, sowie iOS verfügbar ist, legt auf dem lokalen Rechner des Anwenders ein mit AES und 256 Bit Schlüssellänge verschlüsseltes virtuelles Laufwerk an. Dieses lässt sich zusätzlich durch eine Zwei-Faktor-Authentifizierung mithilfe des „Google Authenticator“ schützen. Die Dateinamen werden ebenfalls verschlüsselt, so dass Außenstehende auch darüber keine Information auf den Inhalt des Laufwerks erhalten können. Der Hersteller behauptet außerdem, durch sogenanntes „Zero-Knowledge-Design“ die Software so gestaltet zu haben, dass er keinerlei Kenntnisse über den Schlüssel, das Passwort oder den Inhalt der verschlüsselten Laufwerke erhält.

Um das so gesicherte virtuelle Laufwerk mit Cloud-Speicherdiensten wie Dropbox, Google Drive, Onedrive, Bitcasa oder Box zu verbinden, klickt man im Einrichtungsassistenten den entsprechenden Dienst an. Man kann aber auch nur lokale Ordner oder externe Speichermedien wie USB-Sticks und Festplatten verschlüsseln. Damit ist Skycrypt auch eine Alternative zu Truecrypt, dessen Entwicklung ja eingestellt wurde.

Tools für die mobile Verschlüsselung
Verschlüsselung bei den mobilen Plattformen
Windows Phone 8 kann zwar mittels Bitlocker den Telefonspeicher aber nicht die SD-Cards verschlüsseln. Diese Verschlüsselung kann zudem nur durch einen Administrator mittels ActiveSync-Richtlinie aktiviert werden.
Verschlüsselung ab Android 3.0 möglich
Wie hier unter Android 4.4.2 können zwar die Daten auf dem Tablet verschlüsselt werden – wird die Verschlüsselung aufgehoben, führt das aber zu Datenverlust.
Sophos Secure Workspace
Daten verschlüsselt auf diversen Cloud-Speichern oder auch lokal auf der SD-Karte ablegen: Die Lösung Sophos Secure Workspace (früher Sophos Mobile Encryption) stellt die verschiedenen Möglichkeiten übersichtlich bereit (hier ist auch eine Verbindung zu Microsofts OneDrive eingerichtet).
Verschlüsselt in die Wolke
Wurde Sophos Secure Workspace auf dem Gerät installiert, steht dem Nutzer die Möglichkeit offen, beispielsweise seine Dateien bei einem Upload auf einen Cloud-Speicher zu verschlüsseln.
Privilegien erforderlich
Auch wenn die mit verschlüsselte Datei noch die normale Dateiendung besitzt: Verwenden und auf die Daten darin zugreifen kann nur ein Nutzer, der den entsprechenden Schlüssel besitzt und das Kennwort eingibt.
Boxcryptor
Es ist eher selten, dass Verschlüsselungs-Apps auch für die Windows Phone-Geräte zur Verfügung stehen: Die Lösung "Boxcryptor" ist eine angenehme Ausnahme, die auch unter Windows Phone 8.1 problemlos funktioniert.
Zugriff auf unterschiedliche Cloud-Anbieter
Die meisten Nutzer werden "ihren Cloud-Speicher sicher in der Auflistung der Boxcryptor-App wiederfinden.
Ab in die Cloud
Der Nutzer kann mit Hilfe von Boxcryptor schnell und einfach die Dateien sowohl verschlüsselt als auch offen übertragen.
Sichere WhatsApp-Alternative
Mit der freien App "Signal" können Android-Nutzer sehr sicher verschlüsselte Textnachrichten versenden und empfangen. Mittels eines Passworts werden dazu die lokalen Daten und Nachrichten verschlüsselt.
Verschlüsselt texten
Auch die bereits auf dem Mobil-Gerät vorhandenen SMS-Nachrichten kann Signal (das früher TextSecure hieß) importieren und somit sicher abspeichern.
Verifikation der Nutzer untereinander
Sie können mit Hilfe eines Public Keys sicherstellen, dass die Nachricht tatsächlich vom entsprechenden Anwender stammt.
USB-Sticks sicher verschlüsseln
Die Open-Source-Lösung "SecurStick" verwendet ein zunächst etwas ungewöhnliches Konzept, lässt sich aber ideal auch über Plattformgrenzen hinweg einsetzen.
SecurStick im Einsatz
Nach Eingabe des Passworts werden die Daten aus dem verschlüsselten Bereich mittels WebDAV auf einer montierten Dateifreigabe zur Verfügung gestellt.
Ganze Platte verschlüsseln
Betriebssystempartition verschlüsseln oder auch nur einen USB-Stick sichern? Der freie "DiskCryptor" stellt all diese Möglichkeiten übersichtlich zur Verfügung.
Algorithmische Vielfalt
Besonders beeindruckend bei DiskCryptor: Es werden eine ganze Reihe unterschiedlicher Verschlüsselungsalgorithmen unterstützt.
Die eingebaute Verschlüsselung
Die modernen Microsoft-Betriebssysteme wie Windows 7 und Windows 8 stellen mit der Software Bitlocker bereits in vielen Versionen eine Verschlüsselung bereit, die in der "To Go"-Variante auch für USB-Sticks einzusetzen ist.

Reseller können die Verschlüsselungssoftware nach Angaben des europäischen Generaldistributors von Datalocker-Produkten, Origin Storage, in Deutschland über die Distributoren Ingram Micro und Ganec beziehen. Laut der IT-Fachhandels-Vergleichsplattform ITscope ist Skycrypt derzeit bie Ingram allerdings nicht verfügbar. Einzellizenzen kosten knapp 40 Euro netto inklusive einem Jahr Updates. Die Lizenz wird per E-Mail geliefert. Volumenpreise gibt es auf Anfrage. Die Software lässt sich außerdem 30 Tage kostenlos testen. Während der Testphase angelegte verschlüsselte Ordner sind auch nach dem Testzeitraum noch lesbar, aber nicht mehr veränderbar. (rw)