Vor der Freigabe der aktuellen Version 7.0 war die Software unter dem Namen "Connected TLM" bekannt. Mit dem neuen Data Protector verspricht Connected jetzt ein wesentlich erweitertes Produkt. Die Software ist mit oder ohne E-Mail-Optimizer verfügbar. Ein vergleichbares Wettbewerbsprodukt ist beispielsweise "Net Backup Professional" von Veritas Software. "Aber PC-Backup ist nicht deren Kernkompetenz", freut sich Bob Brennan, Chairman und CEO von Connected. Denn während sich im Portfolio von Veritas noch zahlreiche andere Softwareprodukte befinden, konzentriert sich Connected ausschließlich auf das Backup von Desktop- und Laptop-PCs.
Die Grundversion von "Data Protector" besteht aus einem Backup- und Retrieval-Modul, das vollautomatisiert und regelmäßig Daten und Anwendungen der Unternehmens-Clients sichert. Der Vorgang erfolgt verschlüsselt. Auf ein gespiegeltes Server-Paar passen die Daten von rund 10.000 PCs. Möglich macht dies die von Connected patentierte "Delta Block"-Technologie. Sie gewährleistet, dass ausschließlich diejenigen Teile einer Datei übertragen werden, die sich seit dem letzten Backup verändert haben.
Daneben sorgt noch eine zweite, ebenfalls von Connected patentierte Technologie dafür, dass sich der benötigte Speicherplatz in Grenzen hält. "Send Once" prüft vor einer Datenübertragung, ob die Datei auf dem Backup-Server bereits vorhanden ist. Ist dies der Fall, werden die Daten nicht noch ein zweites Mal übertragen, denn Informationen, die auf den Festplatten mehrerer User liegen, sichert die Software nur einmal ab. Zusätzlich komprimiert Data Protector alle zu übertragenden Daten. Laut Connected reduziert sich durch diese Maßnahmen die zu übertragende und zu sichernde Menge um 85 Prozent.
Das Feature "i-Roam" gewährt den Anwendern Zugang zu ihren gesicherten Daten auch von fremden PCs aus. Notwendig hierfür ist lediglich ein Internet-Browser. Über eine sichere HTTPS-Verbindung (Hyper Text Transport Protocol Secure) greift der Anwender auf den i-Roam-Server zu. Dieser fragt nach dem Kunden-Login und entweder dem Verschlüsselungs-Code oder dem Zugangs-Passwort. Anschließend gleicht der i-Roam-Server die empfangenen Informationen mit der Ser-ver-Datenbank ab. Verläuft die Abfrage positiv, entschlüsselt der i-Roam-Server die abgefragten Daten und transferiert sie via HTTPS zum Anwender.
Hilfe beim Datenumzug
Einen automatischen Systemschutz bietet die Funktion "Heal". Damit lassen sich selektiv oder unternehmensübergreifend alte Zustände des Betriebssystems, der Applikationen oder der Regis-trierungseinstellungen wiederherstellen. Das Werkzeug erfasst täglich den Zustand der installierten Komponenten und setzt das Sys-tem im Falle eines Virusschadens, Fehlers oder Absturzes auf einen älteren Status zurück.
Daneben hilft Data Protector beim Datenumzug von einem PC auf einen anderen oder erneuerten Desktop-Computer. Da die Software die Informationen unabhängig von den Client-Betriebs-systemen auf Servern speichert, können die Daten bei Bedarf auf einen neuen PC mit neuem Betriebssystem, neuen Hardwarekomponenten oder neuen Applikationen weiter verarbeitet werden. Laut Connected nimmt diese Prozedur rund 15 Minuten in Anspruch.
Da der Data Protector die Hard- und Softwarekomponenten aller PCs eines Unternehmens überprüft und erfasst, dient er zugleich als Report-Werkzeug. Die gesammelten Daten bieten einen Überblick über die im Unternehmen eingesetzten Applikationen und können verwendet werden, um künftige Softwareanschaffungen zu planen.
E-Mail-Optimizer sichert elektronische Nachrichten
Die erweiterte Version "Data Protector with E-Mail-Optimizer 7.0" enthält zusätzlich eine Backup- und Speichermöglichkeit für lokal auf den Festplatten der Anwender archivierte E-Mails. Die Software prüft Outlook- beziehungsweise Lotus-Notes-Files und sichert die E-Mail-Anhänge getrennt von den Nachrichten. Somit kann die Software die Technologien Delta-Block sowie Send-Once auch auf die E-Mail-Anhänge anwenden und die Datenmenge, die gesichert werden muss, reduzieren.
Connecteds Data Protector mit und ohne E-Mail-Optimizer ist in Deutschland fast ausschließlich über den Fachhandel erhältlich. "Wir nehmen in Deutschland zu 25 Großkunden direkten Kontakt auf, geben das Projekt aber an den Partner weiter, wenn einer vor Ort ist", sagt der Geschäftsführer Zentraleuropa Hartmut Wagner. Zu den deutschen Vertriebspartner zählen bisher T-Sys-tems, T-Com, HP Europe, Sungard und Software Spectrum. Strategische Partnerschaften bestehen ferner zu EMC und Network Ap-pliance. Die Software von Connected unterstützt das Speicher-system "Near Store R100" von Network Appliance und EMCs Content-Addressed-Storage-Lösung "Centera". Der Kunde kann seine Daten aber auch auf jedem beliebigen anderen Storage-Server speichern.
Kauf oder Miete: Connected bietet beides an
Zu den Kunden von Connected zählen unter anderem EMC, HP, Peoplesoft, T-Systems, SAP, Visa und die Deutsche Bank. Die Lösung ist sowohl für kleine Unternehmen mit lediglich fünf PCs geeignet als auch für Konzerne mit 100.000 und mehr Desktop-Computern. Je nach Anzahl der zu sichernden Clients bewegen sich die Preise zwischen 50 und 100 Dollar pro PC, dazu kommt noch die Server-Lizenz. Bei der alten Version betrug diese 11.000 Dollar, der aktuelle Preis ist noch nicht bekannt. Data Protector wird auf dem Backup-Speicher installiert, hinzu kommen Connected-Agents auf allen zu sichernden Computern.
Die Agents können je nach Wunsch per E-Mail an die Anwender geschickt oder mit einem internen Software-Distributions-System verteilt werden. Nach Öffnen der Datei installiert sich diese von selbst. Für die Übertragung der Backup-Daten sind sowohl das Internet als auch das interne Netzwerk geeignet.
Kunden, die den Data Protector nicht kaufen möchten, bietet Connected die Möglichkeit der Miete an. Hierfür beträgt die Gebühr zwischen sieben und zehn Euro pro Monat und PC. Connected speichert dann die Backup-Daten in seinem hauseigenen Rechenzentrum.
www.connected.com
ComputerPartner-Meinung
Laut einer IDC-Studie sind mehr als 60 Prozent aller Unternehmensdaten auf Desktop- oder Laptop-PCs gespeichert. Die Contingency Planning Research & Strategic Research Corporation will herausgefunden haben, dass 96 Prozent dieser Daten nicht gesichert sind. Von diesem Manko profitiert Connected. Bisher hat der Hersteller bereits mehr als eine Million Lizenzen verkauft. Connected verspricht aber auch seinen Partnern ein gutes Geschäft. CEO Bob Brennan formuliert dies so: "Wir sind eine Software-Company, deshalb haben wir hohe Margen. Aber an denen wollen wir auch unsere Partner teilhaben lassen." Hoffentlich hält sich Brennan auch daran. (ce)