"Hardware.co Lab" in Berlin

Conrad schafft Raum für Hardware-Entwickler

09.01.2015 von Matthias Hell
Conrad Electronic baut seine Partnerschaft mit dem Hardware Accelerator Berlin aus und unterstützt die Einrichtung eines Laboratoriums im Berliner Startup-Hotspot Betahaus. Das Engagement für Entwickler könnte Conrad einen wertvollen Vorsprung im Bereich vernetzter Technologie ermöglichen.

Am 20. Januar eröffnet in Berlin das "Hardware.co Lab by Conrad", das bisher einzige feste Laboratorium der weltweiten Entwickler-Community Hardware.co. Bereits seit Mitte 2014 ist Conrad Electronic Partner des zu der Community gehörenden Hardware Accelerators Berlin und unterstützt auf diese Weise die Entwicklung innovativer Produkte und Lösungen v.a. auf dem Gebiet vernetzter Technik. Mit der Beteiligung an dem "Hardware.co Lab" weitet Conrad sein Engagement in diesem Bereich noch einmal deutlich aus.

Das Betahaus in Berlin-Kreuzberg ist mit Coworking-Spaces, günstigen Büroräumen und Gemeinschaftseinrichtungen ein Hotspot der Startup-Szene

Das Laboratorium soll Start-ups aus dem Bereich Hardware/Technik qualitativ hochwertige Ressourcen zur Entwicklung wegweisender Hardware-Technologie ermöglichen. Angesiedelt im Berliner Startup-Hotspot Betahaus, bietet das Lab eine große Bandbreite an Komponenten, Test-Equipment, Werkzeugen und Maschinen. Ziel ist es, einen Ort zu schaffen, an dem sich verschiedenste Hardware-Produkte entwickeln, bauen und testen lassen.

Wie es in einer Mitteilung zur Eröffnung des "Hardware.co Lab" heißt, sei Conrad Electronic mit seiner Rolle als Anlaufstelle für Bastler und Technik-Begeisterte ein naheliegender Verbündeter für die Entwickler-Community. Bei der Eröffnung im Betahaus wird u.a. Conrad-CEO Jörn Werner anwesend sein und damit die Bedeutung unterstreichen, die der Elektronikhändler der Zusammenarbeit mit den Technikentwicklern einräumt.

Wettbewerb um Zugang zu vernetzter Technologie

Die Gründe für die Unterstützung des Hardware Accelerator Berlin beschrieb Jörn Werner im ChannelPartner-Interview: Conrad wolle sicherstellen, dass Kunden, die etwas Neues suchten, auch künftig als erstes zu Conrad gingen. "Genau deshalb kooperieren wir über den Hardware Accelerator Berlin auch mit Startups, damit wir den Finger am Puls des Geschehens haben", so Werner. Geld zu kriegen, sei heute für Startups nicht besonders schwer. "Die passenden Komponenten kaufen diese Tüftler ohnehin schon bei uns. Und wir helfen dabei, die Ideen in fertige Produkte umzusetzen und zu vermarkten."

Conrad verfolgt wie viele Elektronikhändler hochaufmerksam die rasante gegenwärtige Entwicklung in Richtung Internet of Things, Wearables und ähnliche vernetzte Technologie. Während sich Wettbewerber wie Media-Saturn und Cyberport bislang auf die Händlerrolle beschränken - oder wie im Fall Mobilcom-Debitel/Gravis auf den Verkauf von Service-Paketen setzen -, versucht Conrad Electronic durch die Zusammenarbeit mit den Entwicklern einen zeitlichen Vorsprung beim Zugriff auf interessante neue Produkte zu gewinnen.

Ähnliche Ideen äußerte Ende 2014 Martin Sinner, der Chef der neu von Media-Saturn gegründeten Electronics Online Group. Gegenüber dem Handelsblatt erklärte Sinner, Media-Saturn könne in Produktbereichen wie Wearables Partnerschaften eingehen mit Unternehmen wie beispielsweise Jawbone, das führend bei Fitnessarmbändern ist. Das Motto könne dabei heißen: "Ihr gebt uns Einblicke in euer Know-how und eure Produkt-Pipeline, dafür übernehmen wir den Vertrieb." Im Unterschied zu Conrad Electronic handelt es sich bei Media-Saturn dabei allerdings bislang lediglich um Gedankenspiele. (mh)

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