Taiwans Optoma-Mutter Coretronic, neben BenQ-Schwester Qisda einer der ganz großen DLP-Projektorenbauer, hat vor einem US-Bezirksgericht in einem von Seiko Epson angestrengten Patentstreit Recht bekommen.
Das US-Distriktgericht von Nord-Kalifornien hat entschieden, dass Coretronic und die US-Tochter Optoma nicht gegen das Patent der Nummer 158 von (Seiko) Epson verstoßen haben.
Epson hat im November 2006 eine Klage eingereicht, wonach Coretronic und Optoma fünf eigene Patente verletzt haben soll, darunter auch das mit der besagten Nummer 158. Später hat das japanische Unternehmen, mit der LCD-Technologie der weltweit führende Projektorenhersteller, den Vorwurf über drei Verstöße durch Coretronic und Optoma zurückgezogen.
Im Mai 2010 wurde von einem US-Gericht die Klage wegen einer anderen Patentrechtsverletzung fallen gelassen, womit nur noch 158 als Streitpunkt blieb und vorbehaltlich eines Einspruchs vonseiten Seiko Epsons somit begraben ist.
2010 soll der Weltmarkt für Front-Projektoren auf 6,9 bis 7 Millionen Stück anwachsen, ein Plus von 15 Prozent gegenüber 2009. Für 2011 werden 8 Millionen verkaufte Geräte erwartet, was angesichts einer ungerade Jahreszahl ohne WM oder EM leicht fragwürdig erscheint.
Wie dem auch sei, ist Epson mit einem Marktanteil von 23 Prozent absolut führend. An zweiter und dritter Stelle folgen BenQ und Optoma mit jeweils 8 bis 9 Prozent. In den Zahlen der Taiwanesen nicht enthalten sind offenbar OEM-Aufträge, denn Coretronic rechnet 2010 mit einem Beamer-Marktanteil von 20 Prozent.
Patentstreitigkeiten gibt es immer wieder. Sony und Chimei haben sich zum Beispiel gegenseitig der Patentverletzungen bezichtigt. Die Firma Rambus hat vor Jahren auf sich aufmerksam gemacht, indem sie Infineon und andere Chiphersteller mit Klagen überhäuft hat. Jetzt ist das Unternehmen wieder aus der Versenkung aufgetaucht und macht in LED-Backlight. Manche Mitbewerber argwöhnen, dass das wieder Patentstreitigkeiten nach sich ziehen wird. (kh)