Portable Workspace, Ribbon Bar, Metro-Design und Co.

Das bringt Windows 8 Milestone

03.11.2011 von Christian Vilsbeck
Windows 7 soll noch 2012 von seinem Nachfolger abgelöst werden. Es kursieren sogar schon Vorabversionen von Windows 8 im Netz. Wir zeigen die neuen Funktionen wie Ribbon Bar, Pattern-Login, Touch-Optimierung und Portable Workspace.

Die Gerüchteküche um Windows 8 steht nicht still und bringt stetig neue Details und Screenshots von Microsofts zukünftigen Betriebssystem ans Tageslicht. Was daran wahr ist und was erfunden, lässt sich nur schwer sagen, denn Microsoft hat noch keine Alpha- oder Beta-Versionen des Nachfolgers von Windows 7 in Aussicht gestellt. Nichtsdestotrotz schaffte, ähnlich wie bei früheren Releases, eine frühe Version des neuen Windows den Weg ins Internet. So findet man Windows 8 seit kurzem in den Versionen Milestone 2 Build 7955 und Milestone 3 Build 7959 auf unterschiedlichen Servern, die nicht zu Microsoft gehören.

Wann Anwender eine erste offizielle Beta-Version von Windows 8 zu sehen bekommen steht indes noch nicht fest. Spekulationen zufolge könnte es zur Worldwide Partner Conference Mitte Juli 2011 oder zur PDC, die voraussichtlich im September 2011 stattfindet, so weit sein. Die Milestones sind mehr als Anhaltspunkt zu verstehen, wo die Reise mit Windows 8 hinführt. Ob die neuen Funktionen in Build 7955 und 7959 auch Teil des finalen Produkts werden, ist ungewiss. Allerdings finden sich viele Features bereits im Milestone 1 Build 7850 vom September letzten Jahres. Das könnte ein Indiz sein, dass die meisten neuen Features mit hoher Wahrscheinlichkeit den Weg ins finale Produkt machen.

Für Furore sorgte Microsoft mit Windows 8 über alle neuen Features und Funktionen hinaus: Neben x86-Prozessoren unterstützt das Betriebssystem auch ARM-Architekturen. Möglicherweise ein cleverer Schachzug, denn Microsoft will mit Windows 8 den von ARM-CPUs dominierten Markt der Tablets endlich erfolgreich bedienen.

Windows 8 Milestone Screenshots
Windows 8 Milestone-Versionen
Die frühen Entwicklerversionen Build 7850, 7955 und 7959 sind inzwischen im Umlauf.
Immersive User Interface
Windows 8 kommt mit einer alternativen für Touch-PCs und Tablets optimierten Oberfläche. Dieses "Immersive User Interface" beinhaltet auch diese angepasste Systemsteuerung.
Immersive User Interface
Die Optimierung für die Fingerbedienung steht hier im Vordergrung.
Immersive User Interface
Die Bedienung ist an Windows Phone 7 mit seinem Metro-Design angelehnt.
Immersive Browser
Für die alternative Oberfläche für Touch-Devices gibt es auch den Immersive Browser. In Windows 8 Build 7955 läuft der Brwoser noch mit einer Auflösung von 640 mal 480 Bildpunkten.
Hybrid Boot
Microsoft will mit Windows 8 auch für einen beschleunigten Startvorgang sorgen. Zu diesem Zweck sind eine weitere Parallelisierung von Boot-Prozessen und einzuhaltende Zeitlimits geplant. Ein Teilaspekt für den schnelleren Startvorgang ist die neue Funktion Hybrid Boot.
Logon
Neuigkeiten bietet Windows 8 auch beim Login-Prozess...
Enable Touch Access
... so lässt sich statt eines Passworts alternativ ain Pattern-Login auswählen. Diese Funktion ist für Touch-Devices praktisch.
Portable Workspace Creator
Mit Windows 8 lässt sich das Betriebssystem auch auf einem USB-Stick installieren. In den Milestone-Versionen bietet Windows 8 hierfür die neue Funktion Portable Workspace Creator.
Portable Workspace Creator
Zur Erstellung des „tragbaren“ Windows 8 wird ein USB-Stick benötigt, der mindestens 16 GByte Speicherplatz bietet und als Fixed Storage Media eingebunden ist. Auf kleineren USB-Sticks ist die Erstellung des portablen Windows 8 nicht möglich.
History Vault
Apple führte mit Mac OS X 10.5 die integrierte Backup-Funktion Time Machine ein. Anwenderdaten werden automatisch mindestens jede Stunde auf ein Backup-Medium gesichert. Im Windows-8-Milestone gibt es mit History Vault eine ähnliche Funktion. In der Systemsteuerung ist die neue Funktion ganz unten zu sehen.
History Vault
Microsofts History Vault sichert die Benutzerdaten auf ein auswählbares Medium oder ein Netzlaufwerk.
History Vault
Hier ist das Laufwerk E: als Sicherungsmedium gewählt.
History Vault
Auf dem gewählten Sicherungslaufwerk für History Vault sind die entsprechenden Ordner zu sehen.
History Vault
Im Explorer wird oben in der Leiste der Ribbon "History" angezeigt. Ein Klick darauf...
History Vault
... öffnet die Historie des markierten Files. Hier lassen sich die von History Vault automatisch gesicherten Versionen der Datei wieder herstellen.
Explorer Ribbon
Windows 8 stattet den Explorer mit der aus Microsofts Office-Suites bekannten Ribbon-Bar aus. Diese sollen beim Explorer für mehr Ordnung und schnelleren Zugriff auf Funktionen sorgen.
Explorer Ribbon
Je nach markierten Objekt werden angepasste Ribbons eingeblendet.
Explorer Ribbon
Bei der Markierung einer ausführbaren Datei blendet der Explorer die zugehörigen "Application Tools" ein. In den Milestone-Versionen von Windows 8 sind aber noch nicht alle Funktion aktiv.
Explorer Ribbon
Bei Laufwerken blendet der Explorer die Ribbons "Disk Tools" ein.
Explorer Ribbon
Bei den Ribbons lässt sich per Mausrad zwischen den Reitern "Computer", "View" und wie im Bild gezeigt "Drive" wechseln. Bei den Drive-Ribbons lässt sich beispielsweise das gewählte Laufwerk löschen, verschlüsseln oder sichern.
Explorer Ribbon
Im Fensterrahmen gibt es noch weitere kleine Ribbons mit Funktionen.
Explorer Ribbon
Die Ribbons im Fensterrahmen lassen sich auch konfigurieren.
ISO-Dateien
Windows 8 kann ISO-Dateien nicht nur anzeigen, sondern auch als Laufwerk mounten.
ISO-Dateien
ISO-Dateien lassen sich aus dem Explorer heraus auch direkt auf CD/DVD brennen. Der Explorer blendet hierzu die Ribbons "Disc Image Tools" ein.
Applications Folder
In Windows 8 gibt es auch eine Funktion, um im Explorer alle installierten Programme zu sehen. Der Application Explorer muss in den Milestone-Versionen allerdings noch per Erstellung eines neuen Ordners mit der Bezeichnung “Applications. 4234d49b {-0245-4df3-b780-3893943456e1}” aktiviert werden.
Disk Cleanup
Mehr Platz schaffen soll auf der Festplatte das verbesserte Disk Cleanup. Die Anwendung sucht jetzt auch speziell nach großen Dateien mit mindestens 100 MByte.
Disk Cleanup
Ist die Suche beendet, so zeigt der Explorer die Kategorie Huge mit 16 bis 128 MByte...
Disk Cleanup
...und Gigantic mit über 128 MByte großen Dateien an. Damit lassen sich sehr leicht „Download-Leichen“ oder nicht mehr benötigte Video-Files finden.
PDF Reader
In den Milestone-Versionen von Windows 8 findet sich erstmals bei Microsoft ein eigener integrierter PDF-Reader. Das als Modern Readern enthaltene noch sehr rudimentäre Tool ist wohl primär für die Touch-Bedienung gedacht.
Webcam
Besonders mit Blick auf den avisierten Einsatz in Tablets bietet Windows 8 in den Milestone-Versionen eine auch eine integrierte Webcam-Applikation.
Webcam
Neben Einstellungen wie der Auflösung oder Audioquelle lassen sich mit Webcam Screenshots oder Videos von der Übertragung machen.
Webcam
Feintuning wie Helligkeit und Focus lässt bei der Applikation Webcam bereits einstellen.
Windows Task Manager
In den Milestone-Versionen von Windows 8 integriert Microsoft nun eine neue Version des Windows Task Manager. Im Reiter Processes zeigt das Tool nun die laufenden Applikationen, Hintergrundprozesse sowie die systemkritischen Programme mitsamt der dazugehörigen CPU-, Disk- und Netzwerkbelastung und des akquirierten Speichers an.
Windows Task Manager
Im Reiter User werden die vom angemeldeten Benutzer verwendeten beziehungsweise zugewiesenen Prozesse und Programme angezeigt.
Advanced Task Manager
Aus dem neuen Windows Task Manager heraus lässt sich auch das ebenfalls erneuerte Performance Dashboard starten. Hier werden die einzelnen virtuellen CPUs grafisch mit deren Auslastung angezeigt. Außerdem gibt es Infos zum Prozessor wie Taktfrequenz und Cache-Größen.
Advanced Task Manager
Hier lassen sich auch die Prozesse sowie...
Advanced Task Manager
... sowie die laufenden Services anzeigen. Der neue Windows Task Manager sowie das Dashboard, dass in einem Advanced Task Manager läuft, zeigen noch deutlich Entwicklerstatus. Im finalen Windows 8 wird es hier bezüglich der Integration voraussichtlich noch Änderungen geben.
Windows Task Manager Build 7959 Server
In der Build 7959, die die erste Server-Variante (64 Bit) von Windows 8 ist, zeigt sich der Task Manager im unveränderten Design.
System Restore
Microsoft integriert in den Windows-8-Milestones neue Funktionen zum Wiederherstellen des Betriebssystems. So gibt es neben dem System Restore...
System Restore
...bei dem Windows auf automatisch oder manuell generierte Wiederherstellungspunkte zurückgesetzt wird, das neue Feature System Reset.
System Reset
Bei System Rest wird Windows 8 auf Wunsch in den ursprünglichen Zustand versetzt. Das neue Feature soll auf dem System jedoch ein „frisches“ Windows 8 ermöglichen, ohne dass der Anwender es komplett neu installieren muss.
System Reset
Beim System Reset werden auch alle installierten Anwendungen entfernt. Der Nutzer kann beim System Reset jedoch auswählen, alle Benutzerkonten sowie die persönlichen Dokumente, die typischerweise im User-Verzeichnis liegen, beizubehalten. In der Milestone-Version Build 7955 funktioniert System Reset noch nicht - die Installations-DVD wird nicht gefunden.
SmartScreen Files
In Windows 8 erweitert Microsoft das Feature SmartScreen des Internet Explorers auch auf den normalen Explorer. Hier lassen sich bei den Folder Options die zwei Einträge "Never run downloaded programs that are unknown to SmartScreen" und "Use SmartScreen to check files" aktivieren. Damit soll ein zusätzlicher Schutz beim Ausführen von schädlichen Dateien und Programmen auf Dateisystemebene, beispielsweise von USB-Sticks, geboten werden.

In diesem Artikel zeigen wir Ihnen die neuen Funktionen und Features der Milestone-Versionen von Windows 8 Milestone.

Immersive Interface - optimiert für Tablets

Immersive User Interface: Windows 8 kommt mit einer alternativen für Touch-PCs und Tablets optimierten Oberfläche. Dieses "Immersive User Interface" beinhaltet auch diese angepasste Systemsteuerung.

Die grundlegende Optik von Windows 8 Build 7955 orientiert sich stark an Windows 7. Allerdings gibt es alternative Bedienelemente für den Einsatz auf Touchscreen-Geräten wie Tablet-PCs. Dieses Immersive User Interface ist an die Bedienung von Windows Phone 7 mit seinem Metro-Design angelehnt.

Mit dem Immersive UI reagiert Microsoft auf die Kritik der eingeschränkten Touch-Bedienerfreundlichkeit von Windows 7. Zusammen mit der Unterstützung von ARM-Prozessoren, die bei Tablets sehr verbreitet sind, macht die Integration von Immersive UI auch im finalen Windows 8 Sinn.

Im Build 7955 sind bereits einige Elemente für die Touch-Bedienung integriert. Hierzu zählt schon beim Login der Touch Access. Bei diesem Pattern Logon wird per Finger - oder Mausklick - auf einem aus 16 Pattern bestehenden Quadrat das entsprechend festgelegte Muster gewählt. Der Touch Access wird bei den Account Settings aktiviert.

Immersive Browser: Für die alternative Oberfläche für Touch-Devices gibt es auch einen angepassten Browser.

Ein weiteres Element ist Metro-Design und optimiert für die Touch-Bedienung ist die Systemsteuerung systemsettings.exe. Hier gibt es einen einfachen Zugriff auf die Funktionen General, Time Zone, Ease of Access, Search, Connections und Devices. Die einzelnen Punkte sind dabei mit großen Ein-/Aus-Schiebereglern hinterlegt, um möglichst schnell mit dem Finger Funktionen zu steuern.

Ebenfalls in das alternative "Immersive User Interface" fällt der Immersive Browser. In der Build 7955 läuft der Immersive Internet Explorer in einer Auflösung von 640 x 480 Bildpunkten. Das Design ist an den Internet Explorer bei Windows Phone 7 angelehnt. Neben Vor- und Zurück-Schaltflächen befinden sich in einem unten angeordneten Bedienfeld die Adresszeile sowie der Favoritenknopf. Der Verlauf der besuchten Seiten wird anhand einfacher Quadrate dargestellt, inklusive Website-Titel und der dominierenden Farbe.

Explorer mit Ribbon-Oberfläche und ISO-Mounting

Ribbon: Windows 8 stattet den Explorer mit der aus Microsofts Office-Suites bekannten Ribbon-Bar aus. Diese sollen beim Explorer für mehr Ordnung und schnelleren Zugriff auf Funktionen sorgen.

Das bei Microsofts Office Suite 2007 eingeführte Benutzer-Interface "Ribbon" hält bei Windows 8 auch im Explorer Einzug. Die Funktionen stehen nun über das kontextsensitive "Ribbon" zur Verfügung. Register und aufklappbare Dialoge sollen beim Explorer für mehr Ordnung sorgen.

Das Ribbon erspart den Weg über das Menü. Eine gewünschte Funktion ist schnell gefunden und angewandt - allerdings ist eine Umgewöhnungsphase notwendig. Die kontextsensitiven Ribbons des Explorers ändern sich je nach gerade ausgewähltem Objekt. Beim Klick mit der Maus auf eine Bilddatei erscheint beispielsweise in der Ribbon-Oberfläche der zusätzliche Reiter Picture Tools. Je nach Objekt blendet der Explorer folgende Tools ein:

Im Explorer finden sich links oben im Fensterrahmen noch kleine einstellbare Mini-Ribbons. Die bis zu acht wählbaren Knöpfe lassen sich mit den vorgegebenen Funktionen Undo, Redo, Delete, New Folder, Properties, Rename, Burn und Print belegen.

ISO-Mounting: Windows 8 kann ISO-Dateien nicht nur anzeigen, sondern auch als Laufwerk mounten.

In Windows 8 integriert Microsoft die Möglichkeit, ISO-Dateien mit dem Explorer zu durchforsten. Außerdem lassen sich ISO-Dateien als Laufwerk einbinden. Beim Klick auf eine entsprechende Datei blendet die Ribbon-Bar gleich die entsprechenden Disc Image Tools mit der Mount-Funktion ein.

In Windows 8 gibt es auch eine Funktion, um im Explorer alle installierten Programme zu sehen. Der Application Explorer muss in den Milestone-Versionen allerdings noch per Erstellung eines neuen Ordners mit der Bezeichnung "Applications. 4234d49b {-0245-4df3-b780-3893943456e1}" aktiviert werden.

Mehr Sicherheit: History Vault und SmartScreen

Apple führte mit Mac OS X 10.5 die integrierte Backup-Funktion Time Machine ein. Anwenderdaten werden automatisch mindestens jede Stunde auf ein Backup-Medium gesichert. Im Windows-8-Milestone gibt es mit History Vault eine ähnliche Funktion.

History Vault: Microsofts neues Feature sichert die Benutzerdaten auf ein auswählbares Medium oder ein Netzwerklaufwerk.

Microsofts History Vault sichert die Benutzerdaten auf ein auswählbares Medium oder ein Netzwerklaufwerk. Zu den Daten zählen die im Benutzerverzeichnis generierten Ordner Contacts, Documents, Desktop, Favorites, Music, Pictures und Videos (englische Variante). Das neue Feature History Vault basiert auf den mit Windows Vista eingeführten Schattenkopien. Die Schattenkopien erlaubten auch schon eine Wiederherstellung von vorherigen Dateiversionen.

Mit History Vault lässt sich aber das Medium für die Sicherung auswählen. Zudem ist die Backup-Funktion transparenter und nutzerfreundlicher ausgelegt. So gibt es im Explorer die Ribbon History - beim Klick darauf werden die vorherigen Versionen angezeigt.

Wiederherstellung: History Vault bietet eine Historie des markierten Files. Hier lassen sich die von History Vault automatisch gesicherten Versionen der Datei wieder herstellen.

In Windows 8 erweitert Microsoft das Feature SmartScreen des Internet Explorers auch auf den normalen Explorer. Im IE warnt der SmartScreen-Filter neben Phishing auch vor Malware und schädlichen Downloads. Dazu nutzt er eine zentrale Datenbank von Microsoft, in der gefährliche Webseiten, Dateien und Downloads hinterlegt werden und zu der jeder User beitragen kann. Beim Explorer in Windows 8 lassen sich nun bei den Folder Options die zwei Einträge Never run downloaded programs that are unknown to SmartScreen und Use SmartScreen to check files aktivieren. Damit soll ein zusätzlicher Schutz beim Ausführen von schädlichen Dateien und Programmen auf Dateisystemebene, beispielsweise von USB-Sticks, geboten werden.

Neuer Windows System Reset und Disk Cleanup

System Reset: Das neue Feature soll auf dem System jedoch ein "frisches" Windows 8 ermöglichen, ohne dass der Anwender es komplett neu installieren muss.

Microsoft integriert in den Windows-8-Milestones neue Funktionen zum Wiederherstellen des Betriebssystems. So gibt es neben dem System Restore, bei dem Windows auf automatisch oder manuell generierte Wiederherstellungspunkte zurückgesetzt wird, das neue Feature System Reset.

Mit dem System Reset wird Windows 8 auf Wunsch in den ursprünglichen Zustand versetzt. Wenn beispielsweise Windows 7 nicht mehr richtig funktioniert, Anwendungen ständig abstürzen oder Fehlermeldungen sich nicht abstellen lassen, hilft meist nur eine Neuinstallation. Das neue System Reset soll auf dem System jedoch ein "frisches" Windows 8 ermöglichen, ohne dass der Anwender es komplett neu installieren muss.

Große Dateien aufstöbern: Mehr Platz schaffen soll auf der Festplatte das verbesserte Disk Cleanup. Die Anwendung sucht jetzt auch speziell nach großen Dateien mit mindestens 100 MByte.

Beim System Reset werden auch alle installierten Anwendungen entfernt. Der Nutzer kann beim System Reset jedoch entscheiden, alle Benutzerkonten sowie die persönlichen Dokumente beizubehalten, die typischerweise im User-Verzeichnis liegen. Bei einer kompletten Neuinstallation gehen diese Informationen und Dateien typischerweise verloren. Windows 8 verlangt für den System Reset die Installations-DVD, die allerdings im Build 7959 nicht erkannt wird.

Mehr Platz schaffen soll auf der Festplatte das verbesserte Disk Cleanup. Die Anwendung sucht jetzt auch speziell nach großen Dateien mit mindestens 100 MByte. Ist die Suche beendet, so zeigt der Explorer die Kategorie Huge mit 16 bis 128 MByte und Gigantic mit über 128 MByte großen Dateien an. Damit lassen sich sehr leicht "Download-Leichen" oder nicht mehr benötigte Video-Files finden.

Portable Workspace - Windows auf dem USB-Stick

Portable Workspace: Mit Windows 8 lässt sich das Betriebssystem auch auf einem USB-Stick installieren. In den Milestone-Versionen bietet Windows 8 hierfür die neue Funktion Portable Workspace Creator.

Für unterwegs oder bei Notfällen ist der Start eines Betriebssystems direkt vom USB-Stick sehr praktisch. Mit Linux ist das längst kein Problem mehr, wie Sie in dem Artikel Empfehlenswerte Linux-Live-Distributionen für USB-Stick und CD nachlesen können.

Mit Windows 8 lässt sich das Betriebssystem nun ebenfalls auf einem USB-Stick installieren. In den Milestone-Versionen bietet Windows 8 hierfür die neue Funktion Portable Workspace Creator. Zur Erstellung des "tragbaren" Windows 8 wird ein USB-Stick benötigt, der mindestens 16 GByte Speicherplatz bietet und als Fixed Storage Media eingebunden ist. Auf kleineren USB-Sticks ist die Erstellung des portablen Windows 8 nicht möglich.

Windows 8 benötigt für die Erstellung des Portable Workspace die Installationsdateien, entweder von der Festplatte oder der DVD. Nach dem erfolgreichen Abschluss der USB-Stick-Erstellung kann bereits vom neuen Boot-Medium gestartet werden. Beim ersten Booten des USB-Sticks installieren sich die für die entsprechende Hardware des gewählten PCs erforderlichen Treiber selbständig. Windows 8 benötigt einen weiteren Reboot, bei dem das Betriebssystem nun vollständig vom USB-Stick startet.

Keine Aussage lässt sich bei den Milestone-Versionen darüber treffen, mit welchen Lizenzbedingungen der Portable Workspace verknüpft ist - beispielsweise ob pro Windows-8-Lizenz eine Kopie auf einem USB-Stick erlaubt ist. Außerdem bleibt offen, ob sich gleich Anwendungen in den Portable Workspace integrieren lassen.

Neuer Task-Manager und Hybrid Boot

Aufgefrischt: In den Milestone-Versionen von Windows 8 integriert Microsoft nun eine neue Version des Windows Task Manager. Im Reiter Processes zeigt das Tool nun die laufenden Applikationen, Hintergrundprozesse sowie die systemkritischen Programme mitsamt der dazugehörigen CPU-, Disk- und Netzwerkbelastung und des akquirierten Speichers an.

Microsoft hat den Task Manager von Windows seit vielen Versionen nur geringfügig verändert. Neben den laufenden Anwendungen, Prozessen, Diensten zeigt der Task Manager als bekannteste Funktion die CPU- und Speicherauslastung grafisch an.

In den Milestone-Versionen von Windows 8 integriert Microsoft eine neue Version des Windows Task Manager. Im Reiter Processes zeigt das Tool die laufenden Applikationen, Hintergrundprozesse sowie die systemkritischen Programme mitsamt der dazugehörigen CPU-, Disk- und Netzwerkbelastung und des akquirierten Speichers an. Im Reiter User werden die vom angemeldeten Benutzer verwendeten beziehungsweise zugewiesenen Prozesse und Programme aufgelistet.

Dashboard: Aus dem neuen Windows Task Manager heraus lässt sich auch das ebenfalls erneuerte Performance Dashboard starten. Hier werden die einzelnen virtuellen CPUs grafisch mit deren Auslastung angezeigt. Außerdem gibt es Infos zum Prozessor wie Taktfrequenz und Cache-Größen.

Aus dem neuen Windows Task Manager heraus lässt sich auch das ebenfalls erneuerte Performance Dashboard starten. Hier werden die einzelnen virtuellen CPUs grafisch mit deren Auslastung angezeigt. Außerdem gibt es Infos zum Prozessor wie Taktfrequenz und Cache-Größen. Der neue Windows Task Manager sowie das Dashboard, das in einem Advanced Task Manager läuft, zeigen noch deutlich Entwicklerstatus. Im finalen Windows 8 wird es hier bezüglich der Integration voraussichtlich noch Änderungen geben.

Microsoft will mit Windows 8 auch für einen beschleunigten Startvorgang sorgen. Zu diesem Zweck sind eine weitere Parallelisierung von Boot-Prozessen und einzuhaltende Zeitlimits geplant. Ein Teilaspekt für den schnelleren Startvorgang ist die neue Funktion Hybrid Boot. Das Feature findet sich in der Build 7955 in den System Settings der Power Options (Energieeinstellungen). Bei aktiviertem Hybrid Boot soll der erneute Startvorgang nach dem Herunterfahren beschleunigt werden. Hier werden wohl die notwendigen Dienste, und Autostart-Programme nicht neu und zeitintensiv geladen, sondern wie aus einem Hibernate-Mode schneller wieder hergestellt.

Cloud-Konto, App Store, PDF-Reader & Webcam

Webcam: Besonders mit Blick auf den avisierten Einsatz in Tablets bietet Windows 8 in den Milestone-Versionen bereits eine integrierte Webcam-Applikation.

Microsoft integriert in Windows 8 Cloud-Dienste. So gibt es bei den Einstellungen der User Accounts (Benutzerkonten) die sogenannten Roaming Options. Damit lässt sich eine sogenannte Online-ID erstellen. Ein Benutzer kann dann sein Profil beim Cloud-Login auf andere Windows-8-Systeme übertragen. Je nach gewählten Roaming Options erhält der Benutzer nach dem Login seine gewohnten Hintergrundbilder und Farben, Spracheinstellungen, Programmeinstellungen, Suchhistorien, Windows Systemeinstellungen (Taskbar, Explorer, Suche, Mouse-Settings) sowie die gespeicherten WLAN-Netzwerkprofile. Vermutlich nutzt Microsoft für sein Cloud-basierendes Login-Feature einen Live-ID-Account.

Auch der in einigen Screenshots und Präsentationen auftauchende App Store von Microsoft ist in der finalen Version von Windows 8 nicht unwahrscheinlich. Microsofts Klage gegen die Namensrechte von Apple macht damit umso mehr Sinn. Über den Marktplatz sollen Vollversionen und Testversionen im Angebot sein, inklusive Screenshots, Lizenzbedingungen, Systemanforderungen und mehr - wie in typischen App Stores.

In den Milestone-Versionen von Windows 8 findet sich erstmals bei Microsoft ein eigener integrierter PDF-Reader. Das als Modern Readern enthaltene noch sehr rudimentäre Tool ist wohl primär für die Touch-Bedienung gedacht. Zudem bietet Windows 8 in den Milestone-Versionen eine auch eine integrierte Webcam-Applikation. Neben Einstellungen wie der Auflösung oder Audioquelle lassen sich mit Webcam Screenshots oder Videos von der Übertragung machen.

Weitere Features und Funktionen

In den Build-Versionen 7850, 7955 und 7959 von Windows 8 sind noch einige weitere "kleine" Neuerungen enthalten:

Ausblick

Microsoft trimmt Windows 8 konsequent auf eine einfachere Bedienung. Insbesondere die Optimierung der Oberfläche für Touch-Displays und Tablet-PCs zeigt sich bereits in den Milestone-Versionen.

So ist Microsofts aktuelles Windows 7 beim stark wachsenden Markt der Tablets bei den Anwendern vergleichsweise unbeliebt. Hier bieten optimierte Betriebssystem wie iOS und Android deutliche Vorteile in der Bedienung und Performance. Mit dem Immersive User Interface von Windows 8 soll sich das ändern. Auch die von Microsoft angekündigte Unterstützung der in Tablets weit verbreiteten ARM-CPUs zeigt, das Windows 8 kein klassisches reines PC-Betriebssystem mehr wird.

Die in den frühen Milestone-Versionen integrierten neuen Features und Funktionen gefallen durchaus. Die Integration von Cloud-Diensten oder der Start vom USB-Stick ermöglichen dem Anwender mehr Flexibilität.

Wir weisen ausdrücklich darauf hin, dass alle erwähnten Features und Funktionen von Windows 8 auf den sogenannten Milestone-Versionen basieren. Rückschlüsse auf das finale Windows 8 sind somit nur bedingt möglich - allerdings zeigt sich bereits eine deutlich Tendenz.

Dieser Artikel basiert auf einem Beitrag unserer Schwesterpublikation TecChannel. (ph)