Das 'dreckige Dutzend': Sophos ermittelt die zwölf aktivsten Länder beim Spam-Versand

18.07.2007
Jede fünfte Spam-Mail kommt aus den USA - die meisten Spam-Mails stammen aus Asien - immer mehr Zombie-PCs in Europa.

Sophos hat die Länder ermittelt, aus denen zwischen April und Juni 2007 die meisten Spam-Mails versendet wurden. Angeführt wird die Rangliste der aktivsten Länder beim Spam-Versand von den USA mit einem Anteil von knapp 20 Prozent.

Die meisten Spam-Botschaften stammen nach wie vor aus den USA.
Foto: Ronald Wiltscheck

Auf Platz zwei und drei folgen China (8,4 Prozent) und Süd-Korea (6,5 Prozent). Allerdings dominieren europäische Länder mit insgesamt sechs Nennungen die Top 12- Liste. Deutschland kommt mit einem Anteil von 4,2 Prozent auf den fünften Platz und verzeichnet im Vergleich zum zweiten Quartal des Vorjahrs eine Zunahme um knapp zwei Prozent.

Laut Sophos nimmt gerade in Europa die Anzahl an Rechnern kontinuierlich zu, die Cyberkriminelle gezielt mit Schadcodes infizieren und für den Versand von Massen-E-Mails missbrauchen. Ingesamt jedoch konnte Europa seinen Gesamtanteil an der weltweiten Spam-Verbreitung im Vergleich zum ersten Quartal 2007 reduzieren und landet im Vergleich der Kontinente auf Platz zwei hinter Asien.

Im Vergleich zum Vorjahresquartal stieg die Gesamtverbreitung von Massen-E-Mails um rund 9 Prozent.

Zwischen April und Juni 2007 wurden aus folgenden Ländern die meisten Spam-Mails verbreitet:

1. USA: 19,6 Prozent
2. China (inkl. Hong Kong): 8,4 Prozent
3. Südkorea: 6,5 Prozent
4. Polen: 4,8 Prozent
5. Deutschland: 4,2 Prozent
6. Brasilien: 4,1 Prozent
7. Frankreich: 3,3 Prozent
8. Russland: 3,1 Prozent
9. Türkei: 2,9 Prozent
10. Großbritannien: 2,8 Prozent
10. Italien: 2,8 Prozent
12. Indien: 2,5 Prozent
Sonstige: 35,0 Prozent

Dazu meint Jens Freitag, Senior Technology Consultant bei Sophos: "Obwohl die meisten Spam-Mails weiterhin aus den USA stammen, zeigt die jüngste Spam-Statistik deutlich den dringenden Bedarf an einem gemeinsam abgestimmten Vorgehen aller Nationen gegen die wachsende Spam-Problematik. So sind die Spammer selbst, die für den Spam-Versand genutzten Rechner wie auch die Spam-Empfänger oft an unterschiedlichen Orten der Welt zu finden. Daher ist es einerseits erforderlich, Anwender immer wieder darauf hinzuweisen, ihre Rechner ausreichend zu schützen, sowie andererseits, Spammer länderübergreifend strafrechtlich zu verfolgen. Wenn man den Kampf gegen Spam gewinnen will, müssen alle an einem Strang ziehen und ihren Teil dazu beitragen."

Den Grund für die starke Präsenz europäischer Länder sowie der USA unter den Top 12 der Spam-versendenden Länder sieht Sophos insbesondere in der dort nach wie vor steigenden Zahl an PCs und günstigen Möglichkeiten des Internet-Zugangs. Ein weiteres Problem ist die wachsende Zahl an Internet Service Providern, die nicht immer genügend Vorkehrungen gegen Spam-Aktivitäten treffen.

Dazu Jens Freitag weiter: "Ist ein Rechner einmal mit einem Schadprogramm infiziert, wird er oft für den Versand mehrerer Spam-Kampagnen genutzt. Wir beobachten, dass zum Teil innerhalb weniger Sekunden von infizierten Rechnern aus Spam-Mails mit verschiedensten Inhalten versendet werden - diese reichen von Aktienbetrügereien über Angebote billiger Hypotheken bis hin zu pornografischen Inhalten oder dem Angebot von Diätpillen. ISPs sollten daher genau beobachten, ob Anwender unwissentlich Spam-Mails versenden und diese im zuverlässigen Schutz ihrer Rechner schulen."

Während sich die Rangfolge der zwölf aktivsten Länder beim Spam-Versand nur geringfügig änderte, nahm der Gesamtanteil der nachfolgenden Länder (Kategorie 'Sonstige') gegenüber dem ersten Quartal 2007 deutlich zu und stieg von 30,6 Prozent auf 35,0 Prozent an. Diese Entwicklung lässt darauf schließen, dass Spam-Mails immer mehr aus unterschiedlichen Regionen der Welt verschickt werden.

Vergleich der Kontinente: Asien auf Platz eins

Während das 'Dreckige Dutzend' von Ländern aus Europa und den USA dominiert wird, rückt Asien im Verglich der Kontinente erneut an die Spitze und verdrängt Europa auf Platz zwei. Im Vergleich zu Asien, Afrika, Nord- und Südamerika konnte Europa seinen Gesamtanteil an der weltweiten Spam-Verbreitung im Vergleich zum ersten Quartal 2007 um 6,6 Prozent reduzieren.

Für die kommenden Monate geht Sophos davon aus, dass sich die prozentuale Verteilung weiter ändert, da sich immer mehr Spammer die wachsende Zahl an unzureichend geschützten PCs auf Kontinenten, wie Südamerika und Afrika, zu Nutze machen.

Die Rangliste nach Kontinenten ergibt folgendes Bild für das zweite Quartal 2007:

1. Asien: 35,2 Prozent
2. Europa: 28,5 Prozent
3. Nordamerika: 24,2 Prozent
4. Südamerika: 9,6 Prozent
5. Afrika: 1,6 Prozent
Sonstige: 0,9 Prozent (rw)