13-Zoll-Notebook mit großer Akkulaufzeit

Dell Vostro 3350 im Test

05.08.2011 von Malte Jeschke
Dells Vostro-Reihe richtet sich insbesondere an Anwender aus mittelständischen Unternehmen. Insbesondere die gute Akkulaufzeit kann überzeugen.

Schon in der Beschreibung zum Vostro 3350 preist Dell die optimale Kombination aus Leistung und Mobilität. Dell zielt mit der Vostro-Reihe klar auf den Mittelstand. Dank der verbauten Sandy-Bridge-Plattform konnten Dells Vostro-Laptops auch im Test überzeugen.

Angeboten wird das Vostro 3350 in drei verschiedenen Farben: Rot, Bronze und Silber. Unser Testgerät war rot.

Soft- und Hardware-Ausstattung

Die von uns getestete Version des Vostro 3350 wurde mit einem Core i5-2410M, sprich einem i5 Intel-Core-CPU der zweiten Generation ausgeliefert. Der Arbeitsspeicher entsprach mit 2 GByte DDR3-SDRAM der Minimalausstattung. Alternativ wird das Vostro 3350 auch mit Core i3 beziehungsweise Core i7 CPUs angeboten.

Dell Vostro 3350: Das 13,3-Zoll-Display arbeitet mit LED-Hintergrundbeleuchtung und einer Auflösung von 1366 x 768 Bildpunkten.

Standartmäßig wird das Vostro mit mattem 13,3-Zoll-Bildschirm ausgeliefert, welcher mit LED-Hintergrundbeleuchtung arbeitet und eine Auflösung von 1366x768 Pixeln bietet. Grafikseitig arbeitet Intels HD Graphics 3000. Dell bietet jedoch auch eine alternative Ausstattung mit einem AMD-Radeon-HD-6470M. Im Rahmen des Bildschirm-Deckels ist zudem eine Webcam integriert.

Zum Anschluss externer Geräte stehen zwei USB-3.0-Anschlüsse bereit. Zudem stehen ein kombinierter USB-2.0-/eSATA-Port sowie ein 8-in-1-Kartenleser zur Verfügung.

Netzwerkseitig stehen Bluetooth, ein Intel Wireless N-1030 WLAN-Chip und eine Gbit-Ethernet-Lösung aus dem Hause Realtek zur Verfügung. Wie bei anderen Hardwarekomponenten auch, kann der Käufer in Punkto WLAN auf alternative Ausstattungsvarianten zurückgreifen.

Speicherseitig war unser Testmodell mit der Basiskonfiguration, sprich einer 320 GByte Seagate-HDD Festplatte ausgestattet. Wer mehr Speicher benötigt, kann gegen Aufpreis auf bis zu 750 GByte Speicher aufrüsten. Ein DVD-Brenner dient als optisches Laufwerk.

Als OS kam in unserem Modell die 64-Bit-Version von Windows 7 Professional zum Einsatz. Alternativ bietet Dell jedoch auch Austattungsvarianten mit Windows 7 Home Premium an.

Preislich sind für unser Testexemplar gut 760 Euro zu berappen. Im Paket des Basisangebots enthalten ist zudem ein einjähriger Abhol- und Reparaturservice.

Display und Handling

Display: Das matte 13,3-Zoll-Display des Vostro 3350 arbeitet mit der inzwischen weitgehend in vielen Diagonalen etablierten Auflösung von 1366 x 768 Bildpunkten. Höher auflösende Anzeigeeinheiten sind im 13-Zoll-Segment inzwischen (leider) die Ausnahme. Die 768er-Höhe der inzwischen gängigen Auflösung erfordert häufiges Scrollen.

Klare Ansage: Schnörkelloses Layout der Tastatur und ein sehr ordentliches Touchpad sorgen für ein gutes Eingabegefühl.

Das Dell-Display arbeitet mit LED-Hintergrundbeleuchtung und erreicht im Test eine maximale Helligkeit von 225 cd/qm. Auch wenn es um den Kontrast nur befriedigend bestellt ist, lässt sich damit auch draußen bei nicht zu extremen Bedingungen noch ganz passabel arbeiten. In den Werkseinstellungen ist im Akku-Betrieb bei 198 cd/qm die maximale Helligkeit erreicht.

Dass ein LED-Backlight allein noch kein Garant für eine besonders homogene Ausleuchtung ist, dürfte längst bekannt sein. Das gilt auch für unser Vostro 3350: Wir registrieren in einige Eckpunkten Abweichungen um die 20 Prozent - das ist ein unterdurchschnittliches Ergebnis.

Handling: Ein aktuelles Notebook, das in Sachen Optik etwas auf sich hält, bringt heutzutage meist eine Tastatur im Chiclet-Design mit. Beim Vostro 3350 geht zumindest die Optik der Klaviatur in diese Richtung. Am Layout des Keyboards gibt es wenig auszusetzen, der Cursorblock sitzt an der richtigen Stelle, die Enter-Taste ist ausreichend groß dimensioniert.

Anschlag und Auflage der Tastatur verdienen ein Befriedigend. Zwar vermitteln beide kein Premiumgefühl, dennoch kamen ausgewiesene Schnellschreiber im Test nach kurzer Eingewöhnungszeit recht gut damit zurecht. Als Mausersatz steht ein Touchpad mit zwei Tasten zur Verfügung. Das Touchpad ist Multitouch-fähig und erlaubt eine sehr präzise Steuerung des Mauszeigers. Die Tasten liefern eine gute Rückmeldung beim Klicken.

Doppelpack: An der linken Gehäuseseite sitzen die beiden USB-3.0-Ports.

Der Displaydeckel hängt an sehr soliden Scharnieren und vermittelt beim Öffnen einen ordentlichen Eindruck, lässt sich geöffnet allerdings sehr leicht und weit verwinden. Zudem ist er gegen Druck von oben wohl nur begrenzt gefeit - da heißt es dringend auf störende Gegenstände in der Notebook-Tasche zu achten, um entsprechendem Unbill vorzubeugen.

Unser Testgerät bringt 2,13 kg auf die Waage. Das klingt für ein 13-Zoll-Notebook wenig spektakulär, den Formfaktor gibt es auch deutlich strammer auf Leichtigkeit gebürstet. Angesichts der Ausstattung inklusive Acht-Zellen-Akku und optischem Laufwerk geht das Gewicht des Vostro 3350 allemal in Ordnung. Ob Netzteil und Kabel zu ständigen Begleitern werden, ist dann doch sehr fraglich - siehe unter Akku-Laufzeit. Wer beides mitnimmt, muss angemessene 350 Gramm einkalkulieren.

Performance und Bedienung

Performance: In unserer Testausführung des Vostro 3350 kümmert sich ein Intel Core i5-2410M um die Rechenleistung. Innerhalb der aktuellen Core-i5-Baureihe mit 35 Watt TDP ist dies die Einstiegsvariante. Diese Prozessoren werden von Intel als "Core-Prozessoren der zweiten Generation" bezeichnet. Das ist nach all den mobilen Core-Duo-, Core-2-Duo-, Cor- i-Irgendwas durchaus missverständlich, denn es handelt sich tatsächlich bereits um mobile Core i5 der zweiten Generation.

Dieses Modell arbeitet mit einer Grundtaktfrequenz von 2,3 GHz; im Turbobetrieb sind dann auch schon mal 2,9 GHz drin. Die CPU bringt 3 MByte Smart-Cache mit und ist mit einem TDP-Wert von 35 Watt spezifiziert. Der Zwei-Kern-Prozessor beinhaltet Intels HD Graphics 3000 und kann im Test-Notebook auf zwei GByte DDR3-SDRAM zugreifen.

Frontlader: Der Kartenleser ist gut zugänglich an der Vorderseite des Gehäuses untergebracht.

Unter Windows 7 setzen wir das Benchmark-Paket SYSmark2007 Preview der BAPCo ein. Dabei kommen 17 Anwendungen zum Einsatz, die unterschiedliche Szenarios durchlaufen. Diese setzt der Benchmark in vier Workload-Szenarios ein: E-Learning, Office Productivity, Video Creation und 3-D-Modelling. SYSmark2007 Preview öffnet mehrere Programme gleichzeitig und lässt die Applikationen teilweise auch im Hintergrund arbeiten.

So richtig untermotorisiert fühlt man sich mit dem Vostro 3350 zu keinem Zeitpunkt. In der Gesamtwertung des SYSmark2007 Preview kommt das Notebook auf eine Punktzahl 177. Das ist ein respektabler Wert. Zum Vergleich: Ein Dell Vostro 3500 mit einer artverwandten Core-i5-CPU aus der Vorgängergeneration kam im Test auf 150 Punkte. Wer gar von einem Core-2-Duo-Notebook umsteigt, wird die Leistungssteigerung der neuen Generation entsprechend spürbarer erleben.

Apropos Vorgängergeneration: Intels HD Graphics 3000 schlägt sich in Sachen 3-D-Leistung für die anvisierte Klientel ganz wacker, insbesondere im Vergleich zu Vorläuferversionen der integrierten Grafik von Intel.

Die integrierte Seagate-Festplatte (Seagate ST320LT007-9ZV142) vom Typ Momentus Thin (nur 7 mm Bauhöhe) macht ihre Sache ganz ordentlich und liefert gute Leistungswerte ab. Akustisch geht der Auftritt unseres roten Testgerätes noch als dezent durch. Die Lüfter des Systems sind lediglich bei sehr hoher Last deutlich vernehmbar; das optische Laufwerk ist im Betrieb zwar deutlich, aber nicht störend zu hören.

Bedienung: Eine Verriegelung des Displaydeckels bringt das Vostro 3350 nicht mit. Dieser schließt dennoch ordentlich und lässt sich mit einer Hand leicht öffnen, ohne dass dies zu leicht vonstatten geht oder das Chassis vom Tisch abhebt. Der Kartenleser ist an der Gehäusefront untergebracht und somit gut zugänglich, die Audiobuchsen befinden sich an der rechten Gehäuseseite, ebenso wie HDMI und VGA.

Signalausgänge: An der rechten Gehäuseseite finden sich unter anderem HDMI und VGA zur Ansteuerung externer Displays.

Nach dem ersten Hochfahren des Systems unterscheidet sich der Windows-Desktop wohltuend von vielen anderen Geräten dieses Segments: Er ist außerordentlich aufgeräumt. Keine Suchmaschinen-, Auktionshaus- oder Online-Versender-Icons stören, selbst die Systemleiste ist noch bereit für die Aufnahme von Sinnbildern und nicht bereits zum Bersten überladen.

Auf unserem Test-Notebook ist Windows 7 Professional in der 64-Bit-Version vorinstalliert, darüber hinaus liegt ein entsprechender Datenträger bei - das ist inzwischen auch bei Business-Notebooks die Ausnahme. Für die Systemwiederherstellung hat Dell ein schlichtes, aber gerade deshalb so gelungenes Tool vorinstalliert. Damit kann man nicht nur das Werksimage zurückspielen, sondern auch eigene Sicherungen anlegen.

Akku-Laufzeit

Unser Testgerät ist mit einem Acht-Zellen-Akku ausgestattet. Dieser kostet gegenüber dem ebenfalls verfügbaren Vier-Zellen-Akku rund 65 Euro Aufpreis. Die Acht-Zellen-Einheit weist eine Kapazität von 80 Wh auf. Das ist definitiv überdurchschnittlich, bei Standard-Akkus bewegt man sich meist zwischen 40 und 50 Wh. Die Vier-Zellen-Einheit bietet dementsprechend nur 40 Wh.

Energiespender: Das Testgerät ist mit einem Acht-Zellen-Akku ausgerüstet, der üppige 80 Wh Kapazität bietet.

80 Wh Akku-Kapazität in Kombination mit Intels Sandy-Bridge-Plattform verspricht lange Laufzeiten. Die maximale Laufzeit ermitteln wir mithilfe einer simulierten Texteingabe im sparsamsten Betriebsmodus. Die Helligkeit ist dabei weitmöglichst heruntergeregelt, Funkverbindungen sind gekappt. So eingerichtet, kann unser Simulator stolze 14,5 Stunden tippen, bevor der Akku seinen Dienst versagt. Das ist ein sehr ordentlicher Wert. Wie wir es von einigen anderen Sandy-Bridge-Notebooks gewohnt sind, zeigt sich das Vostro 3350 in diesem Betriebsmodus vergleichsweise genügsam und genehmigt sich nur durchschnittlich 5,5 Watt. Solch geringe Leistungsaufnahmen wurden noch vor nicht allzu vielen Notebook-Generationen nur mit extrem in der Leistung beschränkten Geräten erreicht.

MobileMark2007 hat sein Szenario laut eigenem Bekunden einem "natürlichen" Anwenderverhalten nachempfunden, die Laufzeit ist daher selbstverständlich kürzer als bei unserem auf Sparsamkeit getrimmten Test - obwohl auch häufige "Arbeitspausen" zum Ablauf gehören. Häufig beruhen die Angaben in den Datenblättern der Hersteller auf diesem Benchmark. Unser Test-Vostro erreicht in dieser Disziplin eine Laufzeit von elf Stunden und 13 Minuten - das ist ein sehr guter Wert. Selbst wenn man für etwaige Funkverbindungen noch Laufzeit abzieht, sollten sich so längere Arbeitsphasen ohne verfügbare Steckdose überstehen lassen.

Ladezeit: Es dauert nur wenig mehr als zwei Stunden, bis der Akku wieder vollständig geladen ist.

Muss es unterwegs in Sachen Performance mal etwas mehr zur Sache gehen, sinkt naturgemäß die netzunabhängige Betriebsdauer. Bei diesem Test sind CPU, Festplatte und Grafik unter Last, die Helligkeit ist vollständig hochgeregelt. Dennoch übersteht das Vostro immerhin noch zwei Stunden und 37 Minuten. Das ist ebenfalls ein gutes Ergebnis. Selbst in diesem Betriebsmodus bleibt die durchschnittliche Leistungsaufnahme noch knapp unter 31 Watt.

Berücksichtigt man die durchaus üppige Kapazität des Akkus, ist derselbe durchaus schnell wieder vollständig geladen. Im Testprozedere dauert dies (bei ausgeschaltetem Notebook) gerade mal knapp über zwei Stunden.

Fazit

Keine Frage, angesichts des angemessenen Preises bekommt man mit dem Vostro 3350 einen ordentlichen Gegenwert. Mit dem Acht-Zellen-Akku ist längeres Arbeiten ohne Nachladen problemlos möglich. Der Mix aus Performance und Laufzeit ist zweifelsohne attraktiv.

Und attraktiv ist auch das Äußere des Vostro 3350 - es wirkt weit hochwertiger, als es das Preissegment vermuten lässt. Die Oberflächen sind zudem so ausgeführt, dass trotz edler Optik nicht allzu schnell Gebrauchspuren zu erkennen sind. Hier hat das Gerät der Hochglanz-Konkurrenz einiges an Alltagsnutzen voraus. Hie und da könnten wir uns beim Vostro 3350 in Sachen Spaltmaßen und Stabilität noch Verbesserungen vorstellen, ernsthaften Grund zur Klage bietet das Gerät aber nicht. (mje)

Messwerte und Produktdaten

Im Folgenden finden Sie zusammengefasst die Testergebnisse sowie die detaillierten technischen Daten des Dell Vostro 3350.

Messwerte / Benchmarks

Systemleistung

SYSmark2007 Preview, Overall Performance

177 Punkte

SYSmark2007 Preview, E-Learning

154 Punkte

SYSmark2007 Preview, Video Creation

187 Punkte

SYSmark2007 Preview, Productivity

166 Punkte

SYSmark2007 Preview, 3D-Modelling

207 Punkte

MobileMark2007, Overall Performance

264 Punkte

Akku-Laufzeit

minimale Laufzeit

157 Minuten

maximale Laufzeit

873 Minuten

MobileMark2007, Battery Life Rating

673 Minuten

Akku-Ladezeit, Notebook ausgeschaltet

123 Minuten

Display

maximale Helligkeit

225 cd/qm

maximale Abweichung in den Ecken

23 Prozent

Produktdaten Dell Vostro 3350

Prozessor

Intel Core i5-2410M

Taktfrequenz (Grundtakt/Turbofrequenz)

2,3 GHz / 2,90 GHz

inst. / max. Speicher

2048 / 8192 MByte

freie Bänke / Modultyp

1 / SO-DIMM

Chipsatz

Intel Mobile HM67 Express Chipsatz

Displaytyp

13,3 Zoll, TFT, LED-Backlight, matt

Displayauflösung

1366 x 768

Grafik

Intel HD Graphics 3000

Festplatte

Seagate ST320LT007-9ZV142

Kapazität

320 GByte

DVD-Laufwerk

DVD-Super Multi inkl. Double-Layer-Unterstützung.

Schnittstellen

2 x USB 3.0, 1 x USB 2.0/eSATA, HDMI, VGA

Sonstiges

Kartenleser

Akku-Typ / Energieinhalt

8-Zellen, Lithium-Ionen, 80 Wh

Gewicht

2,13 kg

Abmessungen (B x H x T)

329 x 27,3/29,8 x 229 mm

Listenpreis

ca. 760 Euro

Dieser Artikel basiert auf einem Beitrag der CW-Schwesterpublikation TecChannel.