Conversion mit Webshop-Controlling erhöhen

Den Online-Shop am Laufen halten

12.02.2014 von Christian Töpfer
Nach mehreren Monaten der Planung und Testphase kann ein Webshop meistens "live gehen". Funktioniert der Shop, nehmen viele Shopbetreiber an, dass fortan nur noch selten "nach dem Rechten" geschaut werden muss. Falsch gedacht.
Ohne Fleiß kein Preis: das gilt auch für Betreiber von Webshops. Wer glaubt, dass nach der Inbetriebnahme alles von alleine läuft, irrt sich.
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Um einen kontinuierlichen und reibungslosen Ablauf zu garantieren und, was noch wichtiger ist, die Conversion ständig auf einem hohen Level zu halten, bedarf es regelmäßiger Kontrolle des eigenen Contents, um eventuelle Schwachstellen des Shops zu entdecken und zu beheben. Es gibt verschiedene Maßnahmen, wie man das Potenzial in der Konzeption, dem Design oder auch der Programmierung des Shops voll ausschöpfen kann. Im Folgenden ein paar wichtige Tipps von der shopware AG, mit deren Hilfe Shopbetreiber ihr Monitoring verbessern und ihren Shop langfristig interessant machen und – was noch wichtiger ist – halten können.

1. Einsatz von Webanalyse-Software
Um den Onlineshop auf jeder Seite attraktiv zu halten und ggf. Schwachstellen zu erkennen, ist es sinnvoll, eine Tracking-Software zu verwenden. Shopbetreiber sehen damit sofort, auf welchen Seiten hohe Abbruchraten verzeichnet werden, wo es besonders viele Ausstiege gibt und wie lang die Besucher durchschnittlich auf welcher Seite verweilen.

2. Erkenntnisse durch Mousetracking
Wer ganz genau über seinen Content im Bilde sein möchte, sollte sich am besten einer Mousetracking-Software bedienen. Damit kann der Webseitenbetreiber, zusätzlich zu den Daten über die Webanalyse-Software, detailliert auswerten, wie weit auf der Seite gescrollt wird, wo der User aus Texten aussteigt usw. Auf die Printmedien angewendet ist dieses Verfahren mit der Readerscan-Methode zu vergleichen, mit der etwa bei Zeitungen untersucht wird, an welchen Stellen die Leser aussteigen.

3. Kontinuierliche Befragung der Webseitenbesucher
Ihren Ursprung im Print hat auch die nächste Methode: die Nutzerbefragung. Auch bei Webseiten, insbesondere aber im eCommerce gibt es heutzutage viele Tricks, die die Nutzer zur anschließenden Teilnahme an einer Befragung animieren sollen. So bieten viele Shophersteller Systeme an, mit dessen Hilfe der Shopkunde für eine nach dem Kauf gemachte Bewertung mit einem Gutschein belohnt wird.

4. Wissen durch Kampagnen-Controlling
Zum Bemessen der Attraktivität der eigenen Webseite gehört auch ein gutes Kampagnen-Controlling. Damit lässt sich detailliert auswerten, welche Werbemaßnahmen erfolgreich sind, über welche Quellen und Banner die meisten Besucher auf der Webseite landen und welche Kampagnen ggf. erfolglos sind. Auch Faktoren wie die Konversionsrate, Kosten und Renditen können damit ausgewertet werden. Für das Kampagnen-Controlling gibt es heutzutage bereits sehr leistungsfähige Programme.

5. Optimierung durch "Bordmittel"
Sind die Schwächen einer Webseite oder eines Onlineshops erst einmal erkannt, so gilt die Regel: Erst einmal versuchen, die Seite mit den "Bordmitteln" zu optimieren. Denn die Fokussierung auf die bloße Suchmaschinenoptimierung ist zu einseitig und die Konzentrierung auf Keyword Advertising (bezahlte Werbung auf Suchmaschinen) kann schnell sehr teuer werden. Die "goldene Regel" lautet also, zuerst Maßnahmen wie Content-Verbesserung, Newsletter, Social Media und Affiliate-Marketing auszuschöpfen, um mit möglichst wenig finanziellem Aufwand die Aufmerksamkeit auf die Seite zu steigern.

Tipps für den Aufbau eines Online-Shops -
Die Auswahl der Domain
Der Domain-Name hat einen Bezug zum Firmennamen oder / und zu den Verkaufsartikeln.
Die Domain ist kurz, einprägsam, beschreibend und verfügbar.
Die Domain verletzt keine Markenrechte Dritter.
Die Top-Level-Domain ist an Ihre Zielgruppe angepasst.
Die Auswahl des Webhosting-Pakets
Für kleine Shop-Auftritte mit wenigen Artikeln (100 oder 200) reicht ein kleines Webhost-Paket.
Größere Shop-Auftritte verlangen einen eigener Server.
Vergleichen Sie die Angebote der Webhoster hinsichtlich Preis und Features.
Mindestens eine Datenbank und PHP-Unterstützung sind bei Web-Shops unerlässlich.
Webhostlist.de bewertet und analysiert die Hosting-Angebote.
Die Auswahl des Shop-Systems (I)
Wenn Sie Wert legen auf Flexibilität und die Einbindung von Programmen, sollten Sie zu einem Kauf-Shop greifen.
Vorteile eines Kauf-Shops: relativ geringe laufende Kosten, hohe Anpassbarkeit, Administration offline, Providerwechsel möglich
Nachteile eines Kauf-Shops: hohe Anschaffungskosten, Programmierkenntnisse erforderlich
Die Auswahl des Shop-Systems (II)
Möchten Sie es möglichst einfach und "alles aus einer Hand", ist ein Miet-System besser.
Vorteile eines Miet-Shops: immer auf dem neuesten Stand, keine Programmierkenntnisse nötig, einfache Administration
Nachteile eines Miet-Shops: relativ hohe Kosten, keine individuelle Anpassung, kein Providerwechsel möglich, lange Vertragslaufzeit
Die Auswahl des Shop-Systems (III)
Folgende Fragen müssen im Vorfeld geklärt werden:
Welche Produktanzahl ist mit dem System machbar?
Welche Schnittstellen bietet der Online-Shop?
Welches programmiertechnische Know-how ist notwendig?
Wie viele Artikel und Kategorien möchten Sie anlegen?
Was kosten die Software und der laufende Betrieb?
Welches technische Know-how benötigen Sie?
Welche Zahlungsmöglichkeiten möchten Sie anbieten?
Lässt sich die Shop-Software erweitern und ist der Shop damit zukunftssicher?
Ist der Shop mit suchmaschinenfreundlichen Features ausgestattet?
Zu welchen Social-Media-Anbietern benötigen Sie Schnittstellen?
Die Auswahl des Shop-Systems (IV)
Weitere Fragen im Vorfeld:
Welches technische Know-how benötigen Sie?
Welche Zahlungsmöglichkeiten möchten Sie anbieten?
Lässt sich die Shop-Software erweitern und ist der Shop damit zukunftssicher?
Ist der Shop mit suchmaschinenfreundlichen Features ausgestattet?
Zu welchen Social-Media-Anbietern benötigen Sie Schnittstellen?
Die richtigen Inhalte eines Shop-Systems (I)
Artikel: Präsentieren Sie Ihre Artikel übersichtlich, nutzerfreundlich, mit Bildern; orientieren Sie sich dabei an großen Shops.
Kontaktdaten: Mit Firmenanschrift und Kontaktdaten geben Sie sich Ihren Kunden zu erkennen.
Länderliste: In die Länderliste tragen Sie alle Länder ein, in die Sie liefern wollen; damit die richtige Umsatzsteuer berechnet wird, sollte für jedes Land der Steuersatz eingetragen werden.
Die richtigen Inhalte eines Shop-Systems (II)
Steuerinformation: Bei Geschäften mit ausländischen Firmen müssen Sie Ihre Umsatzsteuer-Identifikationsnummer angeben; alle Daten speichern Sie am besten über Belegnummernkreise. Die fortlaufenden Nummern stellen sicher, dass die erstellten Beleg einmalig sind.
Firmenlogo und Homepage: Mindestens auf der Startseite sollte das Firmenlogo zu sehen sein, zudem können Sie hier Kunden über Angebote und Aktionen informieren.
Bestellabwicklung: Informationen zur Bestellabwicklung erhält der Kunde per E-Mail; sie sollten aber als Standardtext vorformuliert bereit stehen.
Welche Bezahlsysteme sollen angeboten werden?
Überlegen Sie, welche Zahlungsart zu Ihrer Zielgruppe passt.
Prüfen Sie, ob die Zahlungsart einfach über eine Schnittstelle eingebaut werden kann.
Prüfen Sie die Kosten für jedes Bezahlverfahren.
Zeigen Sie die Logos der Zahlungsarten prominent an.
Welche rechtlichen Aspekte sind zu beachten?
Informieren Sie den Kunden über den Gesamtpreis der Bestellung und die Liefer- und Versandkosten.
Das Impressum mit den notwendigen Angaben sollte leicht auffindbar und von jeder Seite zugänglich sein.
Bauen Sie Hinweise auf die AGB und das Widerrufs- und Rückgaberecht ein.
Wollen Sie ganz sicher gehen, sollten Sie Ihren Shop juristisch prüfen lassen – z.B. durch eine Zertifizierung.
Welche Marketingmaßnahmen sind ratsam?
Bringen Sie Ihren Shop mit Suchmaschinen-Optimierung und -Marketing auf Vordermann.
Ziehen Sie für die Suchmaschinen-Optimierung gegebenenfalls einen SEO-Experten hinzu, der Sie dabei unterstützt.
Schalten Sie bei Bedarf Werbung mit Google Adwords.
Die Kooperation mit Preissuchmaschinen hilft, den Verkauf von Waren anzukurbeln.
Im Affiliate Marketing können Sie Ihre Produkte bei Partnern anbieten.
Wie binde ich Social Media Aktivitäten ein?
Starten Sie zunächst mit einem einzigen Social-Media-Dienst und erweitern Sie die Kanäle später.
Bleiben Sie immer am Ball, pflegen Sie den Service täglich, horchen Sie, was die Community spricht.
Gestalten Sie den Content abwechslungsreich und nutzwertig, pure Werbebotschaften sollten nicht gestreut werden.
Wie baue ich ein vertrauensvolles Umfeld auf?
Vertrauen beginnt beim Design des Shops: Es sollte seriös und nicht verspielt sein.
Vertrauensbildende Maßnahmen sind Zertifikate, Kundenbewertungen, sichere Bezahlverfahren und ein guter Kundenservice.
Sagen Sie klar, welche Sicherheitsvorkehrungen Sie treffen.
Erklären Sie genau, wie der Bestellvorgang abläuft, mit welchen Lieferzeiten zu rechnen ist etc.
Was bringen Gütesiegel im E-Commerce?
Gütesiegel und Kundenbewertungen sorgen für Vertrauen.
Gütesiegel sind für den Shop-Anbieter teuer, geben dem Kunden aber ein gutes Gefühl und sorgen für mehr Umsatz.
Unter den vielen Anbietern von Gütesiegeln sind besonders Trusted Shops und TÜV Süd zu empfehlen.
Ist Ihre Kundschaft älter? Dann sollten Sie auf Gütesiegel setzen.
Jüngere Kunden vertrauen eher Kundenbewertungen.