Smartphones und Tablets

Der Mittelstand ist viel zu sorglos

23.10.2012
Smartphones und Tablets im Unternehmen werden immer beliebter. Doch das Vorgehen in punkto Sicherheit hält mit der Ausbreitung der mobilen Endgeräte nicht Schritt.
Viren- und Spyschutz: 80 Prozent der Anwender gehen mit ihrem Smartphone oder Tablet zu sorglos um.
Foto: Fotolia/Christoph Plueschke

Smartphones und Tablets im Unternehmen werden immer beliebter: Rund 70 Prozent der mittelständischen Firmen erlauben ihren Mitarbeitern, sich mit dem privaten Gerät am Unternehmensnetzwerk anzuschließen (BYOD, "Bring Your Own Device"). Das hat eine Studie des Forschungsinstitutes Aris im Auftrag von Telefónica Germany ergeben, bei der Unternehmen mit mehr als 100 Mitarbeitern und mehr als fünf Millionen Umsatz befragt wurden.

Doch mehr als die Hälfte der Firmen hatte mit BYOD bereits Probleme: Besonders häufig wurde dabei gegen Datenschutzrichtlinien verstoßen (rund 35 Prozent). Und das, obwohl rund 85 Prozent der Unternehmen einen Datenschutzbeauftragen haben. Außerdem hat jedes fünfte Unternehmen sensible Daten wie Firmeninterna oder Kundendaten verloren. Ebenso viele Unternehmen hatten bereits einen Schaden durch Malware zu verzeichnen.

Der Grund für die Sicherheitsrisiken: Mobile Endgeräte wie Smartphones und Tablets werden noch nicht ausreichend geschützt. Jedes dritte Unternehmen schützt die Geräte schlechter oder gar nicht im Vergleich zu stationären Rechnern und fast die Hälfte der Unternehmen hat mobile Endgeräte noch nicht vollständig in die Unternehmens-IT und das allgemeine Sicherheitskonzept integriert. Erschreckend ist zudem, dass fast jedes dritte Unternehmen gar nicht oder nur kaum weiß, was die Mitarbeiter mit dem Business-Handy bzw. dem privaten Handy im Job eigentlich machen.

Immerhin: 70 Prozent der Mitarbeiter setzen zwar auf die Standardsicherheitseinstellungen des Smartphone-Herstellers wie Screen Lock, aber 75 Prozent nutzen keine Virenschutzsoftware mit regelmäßigen Updates. Hinzu kommt, dass 60 Prozent der Mitarbeiter drahtlose Schnittstellen wie Bluetooth, WLAN oder Infrarot nie ausschalten und 80 Prozent der Mitarbeiter öffentliche WLAN-Netze nutzen.

Marc Irmisch von Telefónica Germany erklärt: "Öffentliche WLAN Hotspots – besonders beliebt bei Geschäftsleuten, die Netze an Flughäfen oder Bahnhöfen nutzen, – mögen bequem sein, stellen aber ein großes Sicherheitsrisiko dar. Ihre Funkverbindung kann abgehört werden, fremde Nutzer können unbefugt und unbemerkt auf ihr Gerät zugreifen. So können Fremde an vertraulichen Daten, zum Beispiel Kreditkartendaten und Kundendaten kommen."

Die Studie brachte auch zu Tage, dass mehr als 80 Prozent sensible Daten auf ihrem mobilen Endgerät nicht verschlüsseln. Mehr als die Hälfte der Befragten weiß nicht einmal, wie man eine E-Mail verschlüsselt. (tö)

Die 10 häuftigsten Fehler mit dem Smartphone
Nicht immer dabei haben
Der Vorteil, überall auf alles (oder vieles) Zugriff zu haben, funktioniert nur dann, wenn man das Smartphone auch immer dabei hat. Aber das haben Sie wahrscheinlich sowieso. Wir wollten es nur einmal erwähnt haben.
Quelle: blatternet.de
Nicht sehen
Eine Aufgabenliste hilft nur dann, wenn man sie regelmäßig nutzt. Der Kalender auch. Und viele andere Apps auch. Schauen Sie also regelmäßig auf Ihre Smartphone und in die wichtigsten Apps.
Quelle: blatternet.de
Chaos
Räumen Sie Ihr Smartphone regelmäßig auf. Ein chaotischer Startbildschirm ist wie ein chaotischer Schreibtisch: Kostet (Such-)Zeit, ist unübersichtlich, stresst und bringt absolut nichts.
Quelle: blatternet.de
Zu viele Apps
Sie müssen nicht für jeden möglichen und unmöglichen Fall eine App parat haben. Das führt meistens nur zur Verzettelung. Nutzen Sie möglichst eine App für eine Aufgabe: EIN Kalender, EINE Notizapp, EINE Aufgabenapp usw.
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Kamera nur zum Fotografieren nutzen
Nutzen Sie das Potential Ihres Smartphones. Dazu gehört auch die Kamera. Anstatt Dinge zu notieren, können Sie sie häufig auch einfach fotografieren: Whiteboards, Flipcharts, Dokumente, Plakate, Buchtitel oder auch ein Foto vom Parkplatz (damit Sie Ihr Auto wieder finden). Quelle: blatternet.de
E-Mails 146 Mal abrufen
Falls mal etwas wirklich dringend ist, werden Sie angerufen oder erhalten eine SMS. Es gibt praktisch keinen Grund, ständig E-Mails abzurufen. Schon gar nicht in der Sitzung unter dem Tisch. Man sieht es nämlich trotzdem. Und in Gesprächen ist es auch hier nur eins: Unanständig.
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Immer antworten
Telefone haben die unangenehme Eigenheit, ab und zu zu klingeln. Werfen Sie alle Pawlowschen Muster ab und antworten Sie nicht jederzeit. Während eines Essens mit anderen, realen Menschen ist das beispielsweise meistens unanständig. In der Sitzung auch. Es sei denn, Sie sind Feuerwehrmann. Ansonsten haben Sie ja für irgendetwas einen Anrufbeantworter. Quelle: blatternet.de
Nicht synchronisiert
Synchronisieren Sie Ihr Smartphone täglich. Sonst vergeben Sie sich den größten Vorteil: Nämlich örtlich unabhängig zu sein. Gute Apps synchronisieren “über die Wolke” (d.h. überall), andere müssen sich im selben WLAN-Netz wie Ihr Computer befinden und für wiederum andere müssen Sie Ihr Smartphone mit dem Computer verkabeln. Quelle: blatternet.de
Kein Backup
Sorgen Sie von Beginn an für ein gutes Backup. Denn sollte Ihr Smartphone eigestohlen werden, verlieren Sie auch die schönen Bilder von der letzten Grillfete oder Ihre Aufgabenliste.
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Zu kompliziert
Überlegen Sie sich vorher, ob Sie wirklich ein Smartphone benötigen oder ob es ein "normales" Handy auch tut. Probieren Sie dann verschiedene Modelle aus und wählen Sie dasjenige, das zu Ihnen passt – und nicht das, welches gerade am angesagtesten ist.
Quelle: blatternet.de