Tipps fürs Web

Der richtige Umgang mit vertraulichen Infos

06.05.2008
Die Mehrheit der deutschen privaten Computernutzer haben keine Angst um Ihre persönlichen Daten im Internet, wie eine Umfrage ergab.

Der Branchenverband Bitkom befragte in Zusammenarbeit mit den Meinungsforschern von Forsa rund 1.000 Internetnutzer. Demnach glauben 57 Prozent ihre Daten in "sicher oder sehr sicheren" Händen im Netz. Dagegen befinde nur jeder dritte PC-Nutzer (32 Prozent) seine Daten im Netz für "eher unsicher". In Bezug auf Vertraulichkeit für "völlig unsicher" halten das Internet sogar nur sieben Prozent.

Vorsicht, warnt der Branchenverband: "Ob die Daten sicher sind, hängt wesentlich vom Anwender ab. Wer einige Grundregeln beachtet, kann seine Privatsphäre im Netz wirksam schützen", so Bitkom-Präsidiumsmitglied Prof. Dieter Kempf.

Hier die Tipps der Bitkom:

"- Eine gute Sicherheitsausstattung ist besonders für Internet-Banking und Online-Shopping wichtig. Ein modernes Anti-Viren-Programm und eine so genannte Firewall, die den Rechner vor schädlichen Dateien aus dem Netz schützen, müssen vor der ersten Web-Sitzung installiert werden. Für diese Programme und das Betriebssystem des PCs werden regelmäßig Aktualisierungen angeboten. Nutzer sind gut beraten diese Updates umgehend zu installieren - am besten automatisch.

- Die Schäden durch Diebstahl von Geheimzahlen, das so genannte Phishing, nehmen zu - im letzten Jahr gemäß einer Bitkom-Hochrechnung um rund 50 Prozent. Deshalb sollten vertrauliche Daten nie im Netz eingeben werden, wenn man per E-Mail dazu aufgefordert wird. Solche Mails sind immer gefälscht, am besten sollte man sie sofort löschen. Das gleiche gilt für dubiose E-Mails von Unbekannten - vor allem, wenn eine Datei angehängt ist. Dahinter könnte ein Schadprogramm stecken, das Passwörter ausspioniert.

- Beim Online-Banking sollte man die offizielle Adresse der Bank immer direkt eingeben oder über eigene Lesezeichen (Favoriten) aufrufen. Die Verbindung zum Bankcomputer muss verschlüsselt sein. Das ist erkennbar an den Buchstaben "https" in der Web-Adresse und einem Schloss- oder Schlüssel-Symbol im Web-Programm. Zukünftig erkennen Verbraucher sichere Webseiten auch an einer grün hinterlegten Adresszeile, wenn sich der Betreiber vorab einer unabhängigen Prüfung unterzogen hat. Wichtig ist beim Online-Banking in jedem Fall, ein modernes Überweisungsverfahren wie iTAN, mTAN oder ein Kartenlesegerät zu nutzen - im Zweifel kann man die Bank danach fragen.

- 41 Prozent aller Deutschen kaufen im Netz ein. Von knalligen Webseiten sollte man sich aber nicht beeindrucken lassen. Zeichen für die Seriosität eines Shops sind ein Impressum mit voller Anschrift und Nennung des Inhabers oder Geschäftsführers sowie verständliche Geschäftsbedingungen (AGB). Man sollte die Datenschutzerklärung lesen und prüfen, ob unerwünschte Werbe-Mails abgelehnt werden können. Viele Shops werden von unabhängigen Experten geprüft und erhalten ein Zertifikat oder Siegel. Mit die wirksamste Kontrolle üben die Kunden selbst aus: Auf zahlreichen Shopping-, Preisvergleich- und Auktionsseiten können sie die Händler beurteilen. Wer gute Bewertungen hat, rückt in die engere Wahl.

- Fast jeder fünfte Deutsche (18 Prozent) hat bereits Informationen über sich im Internet veröffentlicht - in der Generation der 14- bis 29-Jährigen bereits jeder Zweite. Am beliebtesten sind Profile in sozialen Netzwerken, so genannten Communitys. Nutzer haben es oft selbst in der Hand, das richtige Maß an Privatsphäre zu wählen. Sie können bewusst entscheiden, welche persönlichen Daten andere Mitglieder sehen dürfen. Häufig lässt sich zwischen Freunden und Fremden unterscheiden. Aber auch Datenschutzerklärung und Geschäftsbedingungen der Community sind wichtig - darin steht, wie Mitgliederdaten genutzt werden dürfen. Am besten prüft man dies gleich bei der Anmeldung, denn einmal erzeugte Daten halten sich im Netz oft sehr lange." (aro)